Ranieri attackiert Abramovich

[ans]

Kaum ist es durch die Erfolge ein wenig ruhiger um Chelseas Trainer Claudio Ranieri, da bringt sich der Italiener unmittelbar vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den AS Monaco selbst in Gefahr. Eher unfreiwillig zwar, doch sein erst jetzt von der spanischen Zeitung „Marca“ veröffentlichte Interview dürfte den allmächtigen Chelsea-Besitzer Roman Abramovich erzürnen.

„Abramovich hat vom Fußball keine Ahnung. Das ist eine wahre Schande“, zitierte die Zeitung aus einem Gespräch, das sie am 8. April mit Ranieri geführt haben will. „Wenn er verstanden hätte, was meine Mannschaft in dieser Saison erreicht hat, würde er mich höher einschätzen“, so Ranieri, über dessen Entlassung schon seit Monaten öffentlich spekuliert wird. Ranieri fürchtet, dass sein Rauswurf trotz Platz zwei in der Premier League und dem Erreichen des Halbfinals in der europäischen Königsklasse beschlossene Sache ist: „Das Abramovich-Schwert steckt schon in mir. Ich bin mir sicher, dass ich sogar dann entlassen werde, wenn wir die Champions League gewinnen.“

Seit seinem Amtsantritt im Juli habe der russische Öl-Milliardär, mit einem geschätzten Vermögen von rund 11 Milliarden Euro reichster Mann in Großbritannien, fest geplant, ihn durch den derzeitigen englischen Nationalcoach Sven Göran Eriksson zu ersetzen. Eriksson widerstand jedoch dem öffentlichen und millionenschweren Werben des Russen. Der 37 Jahre alte Abramovich hatte den Londoner Klub im Sommer 2003 für 87 Millionen Euro erworben und die Mannschaft für weitere rund 200 Millionen Euro mit Stars wie Hernan Crespo oder Juan Sebastian Veron verstärkt. „Es war eine sehr harte Arbeit, diese Spieler zusammenzuführen. Aber Abramovich ist sich dessen nicht bewusst. Er dachte sich: Ich nehme den und den unter Vertrag, und dann werden wir nur noch gewinnen“, so Ranieri.

...wenn er teilweise nicht so verdammt recht hätte.

bearbeitet 20. April 2004 von ans

[Steffo]

mit dem Interview hat sich Ranieri keinen Gefallen getan, aber ich verstehe, dass er seinen Ärger mal rauslassen muss. Da er aber sowieso wohl im Sommer gehen muss, ist dieses Interview auch schon egal.