Heffridge "Inside everyone there´s a litte nut!" Report post Posted October 14 Seit Sommer diesen Jahres trägt Türkgücü München seine Heimspiele in der Regionalliga Bayern doch in einer gewissen Regelmäßigkeit im Städtischen Stadion an der Dantestraße aus. Diese 1928 eröffnete und 12.000 Zuschauern Platz bietenden Perle sollte man daher auf jeden Fall gesehen haben, ist sie doch sehr geschichtsträchtig. Bis zum Bau des Münchner Olympiastadions war es eigentlich der Plan der Stadt, dass an diesem Ort das Münchener Großstadion stehen sollte und dieses einmal sogar 32.000 Besuchern Platz bieten sollte. Fußball würde hier in den bald letzten hundert Jahren aber nur sehr selten gespielt. Neben der Beheimatung von Wacker München von den Jahren 1963 bis 1972 fanden hier nur sporadisch Veranstaltungen statt, bei denen dem runden Leder nachgejagt wurde. Dem Eierlaberl wird hier aber bei weitem öfters nachgejagt, ist das Dantestadion, wie es in der Kurzform genannt wird, aktuell die Heimstätte der American Football Teams Munich Cowboys und München Rangers. Da es auch Personen geben sollte, die statt diesem Stadion lieber Halbzeithopping im Salzburger Unterhaus machen, fahre ich heute alleine nach München und komme mehr als zeitgerecht in den Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg, wo ich nach einem kleine Spaziergang samt Einkaufsbummel das Stadion, das seit 2022 unter Denkmalschutz steht, betrete. Ich bin bei Weitem nicht der einzige Stadionsammler hier, denn aufgrund der Länderspielpause sind zahlreiche Hopper aus allen Ecken der Bundesrepublik Deutschland nach München gekommen und so verfolgen heute 470 Besucher die Begegnung von Türkgücü München gegen die SpVgg Ansbach. Unter den 470 Zuschauern finde sich auch bekannte Gesichter aus der Heimat und so kann ich während des Spiels mit Franz und Richie ein wenig plaudern. Tabellarisch liegen die Gastgeber am Ende des Klassements der Regionalliga und haben in der bisherigen Saison erst zwei Punkte geholt. Damit hat man die rote Laterne ziemlich einzementiert. Der heutige Gegner, der Aufsteiger aus Ansbach, ist zwar ebenfalls in der unteren Tabellenhäfte, hält aber punktemäßig Schritt mit den anderen Teams im Tabellenkeller, sodass man auch nicht auf einem Abstiegsplatz liegt. Das Stadion ist derzeit bloß zur Hälfte renoviert, sodass die Stehstufen auf der Gegengerade und die daran anschließenden Stehplatzbereiche in den Kurven für die Besucher nicht zugänglich sind. Die anderen beiden Hälften der Kurven, die sich hauttribünenseitig befinden, sind renoviert und mit Sitzbänken versehen, ebenso wie der unüberdachte Längsseitenbereich. Über diesen thront die vom Rest des Stadions baulich getrennte und überdachte Sitzplatztribüne, die diesem Stadion seine einzigartige, fast schon nostalgisch anmutende Note verleiht. Auf dem Rasen setzen die Gäste aus Ansbach das erste Ausrufezeichen, denn Weeger bringt den Favoriten aus Franken bereits in der 18.Minute in Führung. Doch die aus der Metropolregion Nürnberg stammenden Gäste können sich nicht lange über diese Führung freuen, denn Bekaj erzielt in der 24.Minute den Ausgleich für Türkgücü. Vier Minuten später machen sich die aus Ansbach mitgereisten Anhänger lautstark bemerkbar, denn Sperr bringt die Gastmannschaft erneut in Führung. Es sind gar nicht einmal so wenige Besucher aus Ansbach hier, aber eine organisierten Support, wie man es etwa von Bamberg gewohnt ist, gibt es heute leider nicht. Nach dem Seitenwechsel verflacht diese Begegnung etwas und es kommt zu weit weniger Torraumszenen, als noch vor der Pause. Ansbach ist darauf bedacht diese Führung über die Zeit zu bringen und dies scheint auch zu gelingen. Türkgücü ist im Angriffsdrittel zu harmlos und so fühlt sich Ansbach schon wie der sichere Sieger. Doch Türkgücü startet in der Schlussphase noch ein unerwartetes Offensivfeuerwerk, sodass der Ausgleich durch Gerstmayer in der 88.Minute nicht einmal unverdient ist. Die Münchner wissen aufgrund ihrer Tabellensituation aber genau, dass ihnen dieser Punkt nicht sehr viel bringt und so versucht man in der Nachspielzeit noch den dritten Treffer nachzulegen. Ansbach ist nun natürlich verwundbar, aber sich auch bewusst, dass man diesen Spiel nicht völlig aus der Hand geben will. Somit beschränkt man sich bis zum Schlusspfiff auf die Defensive und nimmt immerhin einen Punkt mit nach Hause. Türkgücü spielte heute aber sehr motiviert und zeigte wirklich Moral. Solche Leistungen wird man in Zukunft jedoch dauerhaft brauche, um zumindest Siege gegen die direkten Konkurrenten einfahren zu können. Dies ist notwendig, will man sich nicht aus der Viertklassigkeit verabschieden. Für mich geht es nach dem Schlusspfiff schnell aus dem Dantestadion hinaus, denn es sollte um 17.00 Uhr in der Kreisklasse München heute noch ein weiteres Spiel auf dem Programm stehen. Türkgücü München - SpVgg Ansbach 2:2 (1:2) 1 Quote Share this post Link to post Share on other sites More sharing options...
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