[Bilder] TJ Družstevník Trstice - MŠK Želiezovce 4:1 (2:0)

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Trstice gehört zwar zum Bezirk Galanta, liegt aber an der Grenze zum Bezirk Dunajska Streda und befindet sich auch einige Kilometer näher zu dieser Stadt, als zu Galanta. Slowakisch spricht hier eigentlich niemand, sodass die ungarische Bezeichnung Nádszeg hier geläufig ist. Da der Friedhof gleich and das Stadion anschließt und ich bis Spielbeginn noch genug Zeit habe, drehe ich dort noch eine Runde und finde sogar einen Grabstein, auf dem sogar ein slowakische Name steht. Wer sonst noch Fan von unnützem Wissen ist, dem sei gesagt, dass sich der Ortsname in beiden Sprachen vom Wort "Schilf" ableitet.

Also der TJ Družstevník Trstice, pardon der FC Nádszeg, ist Tabellenführer in der V. Liga Juhovýchod, also der Südostgruppe des Westslowakischen Fußballverbandes. Trstice trifft heute auf den MŠK Želiezovce, der seinerseits punkteloser Tabellenletzter ist. Aber nicht nur in der Tabelle, sondern auch geographisch sind diese Orte weit von einander entfernt, musste Želiezovce doch fast 100 Kilometer zurücklegen, um nach Trstice zu kommen. Vor fast sechs Jahren bin ich sogar schon einmal durch Želiezovce gefahren, als ich von Budapest ins mittelslowakische Žarnovica gefahren bin. So kann man einerseits die Entfernung besser einschätzen, andererseits gehören die Gäste damit wirklich zu der Region des äußerten Ostens der Westslowakei.

In Trstice hat man das Stadion für Verhältnisse des slowakischen Unterhauses ordentlich auf Vordermann gebracht. Nicht nur, dass auf der Tribüne Sitzschalen in den Vereinsfarben blau-weiß und mit den weißen Stühlen noch der Schriftzug "FC Nádszeg" geschrieben wurde, hat man den Weg von Eingang zur Tribüne überdacht und eine große Schank errichtet. Den Zuschauern gefällt es, sodass im Schnitt immer, und so wie heute auch, 250 Leute am Platz sind.

Es gibt auch einen kleinen Fanklub, der mit einer Trommel und einem Megaphon ausgestattet ist und der sich immer wieder lautstark bemerkbar macht. Die rund zehn aktiven Fans haben bereits nach fünf Minuten Grund zum Jubeln, denn Csikmák trifft zum 1:0 für Trstice. Als Tamás in der 27.Minute auf 2:0 für die Gastgeber erhöht, ist dies wohl bereits die Vorentscheidung.

Als Juhos unmittelbar nach dem Seitenwechsel in der 46.MInute zum  3:0 trifft, ist der Arbeitssieg wohl unter Dach und Fach, zumal der MŠK Želiezovce in der Herbstsaison überhaupt nur zwei Treffer erzielen konnte. In der 64.Minute können die mitgereisten Fans jedoch den dritten Saisontreffer bejubeln, als Boluwatife David Faleye trifft. Der Nigerianer kam im Winter vom Nachbarn aus Kalná nad Hronom zum MŠK Želiezovce, weil der Drittligist in der Winterpause seinen Spielbetrieb einstellte.

Man könnte hier wohl stundenlang über die Sinnlosigkeit einer zweigeteilten dritten slowakischen Liga schreiben, aber Polák macht es zu Nichte, dass all diese Gedanken hier erwähnt werden, denn er erzielt in der 75.Minute das 4:1 für Trstice, das heute im Schongang drei Punkte einfährt. Der Vorsprung auf den wohl einzigen Widersacher in dieser Liga, dem OFK Branč, beträgt weiterhin vier Punkte. Es schaut also seht gut aus, dass man hier ab Sommer wohl slowakischen Viertligafußball zu sehen bekommen wird. Die Mannschaft und das Umfeld des Vereins in Trstice/Nádszeg sind jedenfalls absolut bereit für diesen Schritt.

TJ Družstevník Trstice - MŠK Želiezovce 4:1 (2:0)