[Bilder] Kisbéri SSE - Ácsi Kinizsi SC 3:1 (3:0)

[Heffridge]

Wir verlassen Mór und das Fejér Megye und kommen nach nur einer Viertelstunde Fahrtzeit in Kisbér an, das bereits im Komitat Komárom-Esztergom liegt. Da wird auch hier noch etwas Zeit bis zum Spielbeginn haben, drehen wir eine Runde durch die Stadt, die allerdings etwas weniger sehenswert als Mór ist. Durchaus sehenswert ist der Sportpálya des Kisbéri Spartacus SE, der den Namen Pozsonyi Imre Sportcentum trägt und sowohl über einen modernen Kabinentrakt als auch über eine neue Tribüne verfügt. Beide wurde im Zuge von Renovierungsarbeiten vor fünf Jahren neu errichtet. Da der Sportplatz seither auch über ein Flutlicht verfügt, gibt es hier ab und zu auch Abendspiele. So auch heute, als der Kisbéri SSE auf den Ácsi Kinizsi SC.

So schon der Platz in Kisbér auch ist, kann das Niveau des Spiels hier bei Weitem nicht mit dem Platz mithalten. Es ist ein Spiel der Megye II. und somit der fünften Spielklasse. Ács ist dazu noch in akuter Abstiegsgefahr. Kisbér ist hingegen solide im Tabellenmittelfeld klassiert und daher auch klarer Favorit. Und dieser Favoritenrolle wird Kisbér vor rund 50 Zuschauern auch absolut gerecht, denn gleich in der zweiten Minute trifft Merkl unter Mithilfe des Ácser Schlussmanns zur Führung der Heimelf. Tormann Kurica macht auch nicht die beste Figur, als Szappanos in der achten Minute einen Freistoß zum 2:0 versenkt. Da das Spiel auf einer schiefen Ebene verlaufen zu scheint, ist das 3:0 für Kisbér durch Merkl aus einem Elfmeter auch nicht unverdient.

Nach dem Seitenwechsel gibt plötzlich Ács den Ton an und schnürt Kisbér über weite Strecken der Partie in der eigenen Hälfe ein. Ein Anschlusstreffer liegt in der Luft und als Lakatos in der 75.Minute einen Freistoß zum 3:1 versenkt, kommt noch einmal Spannung auf. Doch hierfür müsste bald das 3:2 fallen, aber die Minuten verrinnen und so nimmt der Heimsieg von Kisbér endgültig Formen an.

Wir begeben uns daher wenige Minuten vor dem Spielende zum Ausgang und werden dort von der Kassiererin und dem Obmann abgefangen und über den Grund unseres Besuches gefragt, zumal Fotografen wohl eher selten hier am Platz sind. So bekommen wir noch eine Führung in durch den Kabinentrakt und einige Infos über den Verein. Bei der Verabschiedung überreicht man uns noch einen Kalender und meine Ungarisch-Kenntnisse reichen noch dafür aus, dass ich nach einem Wimpel für Andi fragen kann. Dieser ist hellauf begeistert, als der Obmann noch ein Stück aus der Lade hervorkramt und ihm schenkt.

Ein Sonntagausflug nach Ungarn geht somit mit einer sowohl unerwarteten und positiven Überraschung zu Ende. Das macht Lust auf mehr und zeigt auch, dass das ungarische Unterhaus manchmal zu Unrecht oft verschmäht wird. Mór und Kisbér sind sicher zwei positive Bespiele, die zeigen, dass auch im ungarischen Unterhausfußball Potential steckt und man auch hier infrastrukturell am Aufholen ist.

Kisbéri SSE - Ácsi Kinizsi SC 3:1 (3:0)