[Bilder] Altonaer FC 1893 - Hamm United FC 2005 3:0 (1:0)


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"Inside everyone there´s a litte nut!"

Wenn es beim Groundhopping so etwas wie eine Bucket-List geben sollte, dann befindet sich die Adolf-Jäger-Kampfbahn im Hamburger Stadtteil Altona sicher auch auf dieser. Das 1908 eröffnete und nach einem für Altona 93 spielenden Nationalspieler Deutschlands benannte Stadion ist die Heimstätte des Altonaer FC 1893, der in dieser Saison - nach einem Ausflug in die Regionalliga Nord - wieder in der fünfklassigen Oberliga Hamburg spielt. Der Hamburger Traditionsverein ist aber nicht nur sportlich über die Grenzen Norddeutschlands bekannt, sondern auch wegen seiner im linken Lager angeordneten Fanszene. Diese ist noch einmal in drei Lager unterteilt. Neben der Haupttribüne findet man in der "Meckerecke" die traditionellen AFC-Fans vor, auf dem „Zeckenhügel“ hinter dem westlichen Tor stehen die sogenannten „Hügelpunks“ mit einer selbstgemachten Anzeigetafel und auf der Gegengerade stehen einige ehemalige Mitglieder von St. Pauli, die, aus ihrer Sicht, eingetretene Kommerzialisierung und Verbürgerlichung des FC St. Pauli protestieren und beim AFC eine neue Heimat gefunden haben. Dass bei Altona kaum jemand die Haupttribüne frequentiert, müsste daher eigentlich nicht erwähnt werden.

Für die Adolf-Jäger-Kampfbahn gibt es schon seit 15 Jahren Abrisspläne. Das derzeitige Datum für einen Umzug Altonas in ein neues Stadion ist spätestens für 2026 geplant. Ab diesem Jahr soll Altona in einem neuen 3.000er-Stadion an der Memellandallee spielen und die Adolf-Jäger-Kampfbahn neuen Wohnungen weichen. Falls es tatsächlich einmal so weit kommen sollte, ist es gut gewesen, dem Stadion bereits jetzt einen Besuch abgestattet zu haben. Im Zuge des WM-Boykotts ist dies auch die einzig richtige Entscheidung gewesen, denn hier wird nicht nur während der Weltmeisterschaft die Kommerzialisierung des Fußballs angeprangert. Dass auch hier ein "Boycott Qatar 2922"-Transpartent hängt, ist wohl nicht außergewöhnlich. Dass dieser Schriftzug auch den Dressen der Heimelf steht, verleiht dem WM-Boykott noch einmal eine andere Note.

In der heutigen Begegnung war Hamm United FC 2005 zu Gast. Der noch junge Verein konnte nach seinem kometenhaften Aufstieg im Vorjahr die Klasse in der Oberliga halten und gewann sogar das Hinspiel gegen Altona mit 2:1. Die Mannschaft aus dem Stadtteil Hamm konnte heute sogar auf einen Fanblock von rund 30 Leuten zurückgreifen. Auch wenn man damit gegen Altona vor 959 Zuschauern in klarer Unterzahl war, ist dies für die Oberliga Hamburg doch ein unerwartet guter Auswärtssupport.

Unerwartet offen hält Hamm United diese Partie beim Favoriten aus Altona. Es ist aber Gries, der in der 42.Minute Altona doch verdient in Führung bringen kann. In der Halbzeitpause wird hier auf Weihnachtslieder verzichtet, sondern bei Temperaturen um den Gefrierpunkt einfach einmal "Vamos a la Playa" durch die Lautsprecher geschickt. Das ist dann ganz nach meinem Geschmack.

Ganz nach dem Geschmack von Altona 93 verläuft auch die zweite Spielhälfte, denn Prinz von Anhalt (71.) und Feigenspan (76.) sorgen für klare Verhältnisse auf dem Rasen und sichern drei weitere Punkten auf dem Konto Altonas, das weiterhin vier Punkte hinter dem Tabellenführer TuS Dassendorf liegt, wo die ehemalige Offensivkraft der österreichischen Nationalmannschaft, Martin Harnik, nach wie vor das Um und Auf ist. Hamm United bleibt trotz dieser Niederlage noch knapp vor den Abstiegsplätzen.

Während es für die Altona-Fans zum Vereinsheim geht, wo die Mannschaft Freibier spendiert, geht es für uns zurück nach Bremen. Statt einem Ratsherrn Pils checken wir nach etwas mehr als einer Stunde Fahrtzeit in unserem Quartier in Ritterhude ein. Da wir uns davor mit Nordseekrabben und einem Jever eingedeckt haben, endet dieser perfekte Tag auch noch mit einem guten Bier und einem Krabbenbrot.

Einziger Wehrmutstropfen dieser Reise sollte der sonntägige Rückflug am Flughafen in Bremen werden. Aufgrund von zahlreichen Ferienfliegern nach Spanien ist der Security Check dermaßen überfordert, dass ich nach zwei Stunden Wartezeit gerade noch den Flieger erwische. Mitfahrer Andi hat, so wie 40 andere Reisende nach Wien, weniger Glück und verpasst den Flieger, sodass er mit Zug heimkommen muss. Ich hoffe aber, dass ihm die Reise dennoch viel Freude gemacht hat und er mich in naher Zukunft ein weiteres Mal nach Norddeutschland begleiten wird.

Altonaer FC 1893 - Hamm United FC 2005 3:0 (1:0)

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bearbeitet von Heffridge

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