Bayern auf Shopping-Tour

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Dede-Wechsel zu Bayern rückt näher

München - Ein Wechsel von Borussia Dortmunds Kapitän Dede zum FC Bayern München wird immer wahrscheinlicher. "Borussia Dortmund spricht mit Bayern München über mich", erklärte der Brasilianer im Gespräch mit Sport1. Dies habe ihm BVB-Manager Michael Meier gesagt. "Aber ich habe noch nicht mit Bayern gesprochen. Ansonsten kann ich dazu im Moment nichts sagen, meine Meinung dazu ist uninteressant. Das ist die Entscheidung der beiden Vereine."

Angeblich soll sogar bereits ein Vorvertrag unterschrieben und auch ein Teil der Ablösesumme überwiesen worden sein. Die finanziell hoch verschuldeten Dortmunder würden nur noch im Sommer eine Ablöse für Dede kassieren, dessen Vertrag 2005 ausläuft.

Meier dementierte auf Anfrage von Sport1 allerdings Verhandlungen. "Nein, es gab keine Gespräche zwischen beiden Vereinen", sagte der Manager und erläuterte seine Aussagen gegenüber Dede wie folgt: "Wir haben miteinander verhandelt und möchten mit Dede verlängern. Aber ich habe ihm auch gesagt, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass Bayern München ihn kontaktiert. Denn es hat ja schon vor drei Monaten die klare Aussage von Uli Hoeneß gegeben, dass für ihn auch Dede ein Thema ist, wenn Lizarazu geht."

Dede selber fühlt sich nach eigenen Angaben in Dortmund "sehr wohl", hält aber auch einen Wechsel nach München für möglich. "Natürlich kann ich mir das vorstellen, beides sind tolle Vereine", sagte der 25-Jährige, der 1998 von Atletico Mineiro zu den Westfalen kam.

Die Bayern hatten die angeblich bereits feststehende Verpflichtung Dedes noch am Dienstag als "absoluten Unsinn" bezeichnet. "Das stimmt nicht. Wir haben mit ihm nicht verhandelt und nicht mit ihm gesprochen", sagte Trainer Ottmar Hitzfeld. Auch ein angebliches Interesse an den Dortmundern Torsten Frings und Ewerthon wollten die Münchner nicht kommentieren. Fakt ist aber, dass sich der FCB und der BVB vor einigen Wochen zu Gesprächen getroffen haben.

Fakt ist auch, dass die Borussia das erste Geschäfts-Halbjahr dieser Saison mit einem Rekord-Minus von 29,4 Millionen Euro abgeschlossen hat. Der Champions-League-Sieger von 1997 wird daher mit hoher Wahrscheinlichkeit mehrere Leistungsträger im Sommer verkaufen müssen. "Es ist doch kein Geheimnis, dass wir gezielte Transfers machen werden", sagte Meier Sport1. "Aber zu Namen werden wir uns nicht äußern."

Eine leise Hoffnung bleibt zudem, dass die Mannschaft nach dem relativ guten Rückrundenstart (drei Siege in den letzten vier Spielen) vielleicht doch noch den Sprung in die lukrative Champions League schaffen und damit einen Ausverkauf verhindern könnte. Immerhin liegt der VfB Stuttgart auf Platz drei nur noch sechs Punkte vor den Borussen, die zudem mit einem Sieg im direkten Duell am Samstag im Westfalenstadion den Abstand auf die Schwaben auf drei Zähler verkürzen könnten.

"Wir greifen die ganze Zeit die Champions-League-Plätze an und wollen das auf jeden Fall noch schaffen. Das ist auch noch möglich und dann fällt die Mannschaft vielleicht auch nicht auseinander", sagte Dede. "Hauptsache, wir gewinnen gegen Stuttgart. Egal wie."

(Martin Volkmar / sport1.de)

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Und Frings bleibt doch ein heißes Thema

Sehr zurückhaltend kommt Uli Hoeneß daher in diesen Tagen, da es um so viel geht für die Seinen, in der Liga wie bei den Champions. Der Manager möchte die Mannschaft, bei der gegen Real Madrid (1:1) und Wolfsburg (2:0) etwas Besserung aufblinkte, nicht gleich psychisch belasten.

Also ist er bestrebt, die wichtige und schwierige Aufgabe in Leverkusen als "normales Spiel" einzuordnen, weil sowieso jede Partie "ein Schlüsselspiel" sei. Und bei sieben Punkten Rückstand auf Primus Werder liegen die Geschicke ohnehin nicht mehr auf den eigenen Füßen. "Wir müssen die Bremer unter Druck halten und immer dranbleiben", sagt Hoeneß, um näher zu rücken für den Fall, "dass sie Punkte abgeben".

Das aktuelle Bemühen um weitere betriebsinterne Beruhigung der zuvor aufgeregten Lage lässt derzeit auch die Aktivitäten auf dem Transfermarkt schlummern. Alle Konzentration soll nach Madrid führen. "Im Moment", sagt der Manager , "können wir doch keine Verhandlungen führen." Dennoch wird über neue Kräfte nachgedacht. Da ein herausragender Abwehrmann stets willkommen ist, rückte wie denen in Madrid oder Manchester auch den Bayern Christoph Metzelder (21) in den Sinn. Wäre da nicht dessen Achillessehnenverletzung. "Der soll erst wieder spielen", sagt Vorstand Karl-Heinz Rummenigge, "dann sehen wir weiter."

Ein anderer Spieler aus dem Dortmunder Schaufenster interessiert die Bayern-Bosse mehr: Torsten Frings (27). Um den vielseitigen Mittelfeldspieler warb Hoeneß bereits, als dieser Matthias Sammer sein Wort für einen Wechsel zum 1. 7. 2002 gegeben hatte. Der Spieler veränderte sich von Bremen nach Dortmund für seinerzeit neun Millionen Euro. Aktuell wird er gemäß einer Studie der HypoVereinsbank bei 6,4 Millionen Euro eingestuft. "Er würde zu Bayern passen", sagt Frings' Berater Norbert Pflippen, den die Münchner Macher allerdings noch nicht kontaktiert haben. Freilich gab es schon diese direkte Verkaufsofferte der Borussia. Und Rummenigge merkt an: "Ich werde einen Teufel tun und jede Personalie kommentieren." Aha.

Von einem Engagement Frings' wäre - unmittelbar - Bastian Schweinsteiger (19) betroffen. "Er hat sich positiv verändert", sagt Hoeneß. Dennoch hat er sein Bemühen, den bis 2005 gültigen Vertrag des Talents bis 2007 zu verlängern, nicht erneuert. Schweinsteiger und sein Berater Roland Grahammer hatten damals abgelehnt und sehen auch jetzt keinen Anlass zur Initiative. Hoeneß will ebenso abwarten, "wir haben noch ein Jahr Zeit".

(Karlheinz Wild / kicker.de)