[Bilder] Slavoj Boleráz - Spartak Trnava 1:1 (1:0) 2:4 n.E.

[schm25]

Titelverteidiger Trnava strauchelt beinahe beim Viertligisten Boleráz.

Bericht

bearbeitet 26. August 2022 von schm25

[Heffridge]

Die zweite Runde im slowakischen Cup ist eigentlich immer eine Reise wert, denn in dieser steigen auch die Erstligisten ein und dadurch sind in den Ansetzungen tolle Nachbarschaftsduelle mit einer guten Zuschauerresonanz zu finden. Da Martin auf noch auf Urlaub ist, kommt der Vorschlag, eines dieser Cupspiele anzusteuern, von ihm. Wir schwanken zwischen dem Spiel zwischen Kopčany - Petržalka und der Partie TJ Slavoj Boleráz gegen FC Spartak Trnava. Die Entscheidung sollte uns schließlich brucki abnehmen, weil er ebenfalls Interesse an einem Cupspiel in der Slowakei hat und ihm von den beiden zur Auswahl stehenden Spiele nur mehr Boleráz.

Auch wenn sich Boleráz nur etwas mehr als zehn Kilometer nördlich von Trnava befindet und 1100 Besucher heute Nachmittag auf den Sportplatz kommen sollten, ist brucki sichtlich enttäuscht, weil Spartaks Fanszene aufgrund der für slowakische Verhältnisse hohen Eintrittspreise von acht Euro streikt. Wir schieben keine Panik, selbst wenn Spartak und nicht Banik spielt und sind mit der Kulisse mehr als zufrieden. Zum Szeneboykott fällt uns nur die Gruppe STS, die in ihrem Lied "Fürstenfeld" die Textzeile für heute passend "mir konn die Szene gstoihn bleiben!" zu ihrem besten gibt. Auch wenn die Szene Spartaks heute nicht anwesend ist, gibt es für uns ein Zuckerl, denn Frauen und Kinder haben freien Eintritt, wodurch besonders viele Frauen am Platz sind. Da sie ihre Kleidung dem schwül warmen Sommerwetter anpassen fühlen wir uns ein wenig auf Safari, wo man eben auch viele Naturschönheiten auf einem Fleck zu Gesicht bekommt.

Aber wir sind deswegen nicht hier und stärken uns nach dem Anpfiff erst einmal mit einer Ciganská, die sehr fein ist. Das Stadionpublikum irrt ebenfalls nicht und so werden im Laufe des Spiels einige Ciganská bestellt und verspeist. Der ebenso angebotene Hot Dog ist hingegen ein Ladenhüter.

Auf dem Spielfeld haben die Gäste Mühe mit der frech aufspielenden Elf vom TJ Slavoj Boleráz. Nicht nur, dass sich der FC Spartak Trnava mehr müht als erwartet, gelingt den Gastgebern in der 22.Minute der nicht einmal unverdiente Führungstreffer durch Planeta. Erst nach dem Seitenwechsel wird der Erstligist aus Trnava stärker und lässt Boleráz keine Raum mehr zu spielen. Doch die Gastgeber verteidigen geschickt und so wird der Glaube an einer Cupsenation im Stadion des TJ Slavoj Boleráz, das ein Ensemble aus acht kleinen Einzeltribünen ist, von Minute zu Minute größer.

Doch Boleráz` Verteidiger Bagi köpfelt in der 70. Minute eine Hereingabe der Gäste unbedrängt in Richtung eigenes Tor. Sein Kopfball senkt sich unhaltbar ins Kreuzeck. Wenn es kein Eigentor gewesen wäre, dann wäre dies ein Treffer Marke Traumtor gewesen.

In der Schlussphase belagert Trnava zwar den Strafraum der Gastgeber, aber richtig zwingende Chancen sollte der Erstligist auch nicht vorfinden, sodass die Begegnung nach 90 Minuten mit 1:1 endet, Dies bedeutet im slowakischen Cup, dass die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen muss. In selbigen vergibt Trnava zwar auch einen Elfmeter, aber da sich die Schützen Boleráz` zwei Fehlschüsse leisten, steht nach dem neunten Elfmeter der FC Spartak Trnava in der nächsten Runde.

Wir begeben uns dann via Trnava, Senec und Bratislava wieder zurück in die Heimat, wo mit einem Zlatý Bažant als Grenzbier bei slowakischen Klassikern auf Radio Vlna auf diesen tollen Ausflug angestoßen wird. Es ist auch gut, wenn der Tellerrand in der Slowakei über Jarovce hinausgeht.

TJ Slavoj Boleráz - FC Spartak Trnava 1:1 (1:0), 2:4 i.E.