[Bilder] UFC Lokomotive Langschlag - SV Spitz 0:1 (0:0)


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"Inside everyone there´s a litte nut!"

Im Wald- und im Weinviertel startete heuer das Pilotprojekt auch eine Relegation im Unterhaus einzuführen. Diese sollte jedoch nicht eine Relegation in klassischen Sinne, wie es in Oberösterreich und der Steiermark durchgeführt wird, dass der ein höherklassiger Verein gegen einen niederkassigeren Verein spielt, sein, sondern es gibt einfach einen Absteiger mehr und die beiden Vizemeister einer Region spielen einen weiteren Aufsteiger aus. Also handelt es sich hierbei um eine Barrage.

Eines der drei Duelle in der diesjährigen Barrage sollte der SV Spitz aus der 2.Klasse Wachau gegen den UFC Lokomotive Langschlag aus der 2.Klasse Waldviertel Süd sein. Die Wachauer gewannen das Hinspiel auf eigener Anlage bereits mit 2:0, wodurch man mir einem mehr als guten Polster ins Waldviertel reisen konnte. Die Langschlager, die den Meistertitel und somit den Direktaufstieg in der letzten Runde verspielten und Nondorf noch vorbeiziehen lassen mussten, wollten ihrerseits diese gute Saison noch retten. Offiziell sind heute 201 Besucher am Sportplatz in Langschlag. Ich würde sagen, dass es bei Weitem mehr sind, zumal Spitz mit zwei Bussen angereist ist und auch auf dem Balkon rund 50 Besucher einfinden. Aber ich verschwende keine Zeit mit Erbsenzählen und halte mich an die Worte eines Einheimischen, der am Parkplatz vermeint: "Do ist heit wos los! Des ist jo a richtige Fuaßboistimmung!"

Für diese sorgen die zahlreich mitgereisten Fans aus Spitz, die bei Einlauf ordentlich Rauch zünden und dazu auch einige Fahren schwingen. Die Partie ist danach aber arm an Höhepunkten. Man merkt beiden Teams die Nervosität an, wobei die Langschlager aber etwas mehr vom Spiel haben. Chancen finden sie jedoch kaum vor. Abgesehen von einem Abseitstreffer für die Waldviertler gibt es keine nennenswerten Tormöglichkeiten. Für Spitz spricht die Zeit. Sie habe in 135 Minuten keinen Gegentreffer kassiert und wenn nicht allzu viel passiert, sollten die letzten 45 Minuten in diesem Duell auch unbeschadet überstanden werden.

Die Fans der Gäste stimmen sich schon auf eine Aufstiegsfeier ein, was dem Langschlager Platzsprecher weniger gefällt, in der er in die Schlachtrufe der Spitzer auch immer wieder ein "Wo san de Fans der Longschoger" durchs Mikrofon lässt. Nach dem Seitenwechsel begeben ich mich noch zwecks des Fotografierens auf den Balkon des Vereinshaus und danach auf die gegenüberliegende Hintertorseite, wo sich schon schon der Schatten breit macht.

Dort werde ich von einem ehemaligen Funktionär der Spitzer angesprochen, der mich trotz meines gepflegten Bartes für Alex Matzka hält. Ich verzeihe ihm diesen Fauxpas natürlich und es entwickelt sich ein ausführliches Gespräch. So erzählt er mir, dass er im Verband diese Barrage angeregt hat und die Resonanz durchwegs positiv war, sodass es diese wohl landesweit geben wird. Eine Relegation gegen einen höherklassigen Verein war nicht durchsetzbar, dafür hingegen ein weiterer Fixabsteiger. Planungssicherheit ist der offizielle Begriff, doch in Wahrheit denkt jeder Obmann, dass "sein Verein eh nicht absteigt". Unser Gespräche schweifen ab und so wird über den SV Spitz, das Vereinssterben und die Klasseneinteilung geredet und auch, dass der Wegfall einer weiteren Staffel der 2.Klasse wohl unausweichlich ist.

In der 83.Minute ist es dann Cermak, einer der beiden schon lange in Spitz spielenden Legionären aus Tschechien, der mit seinem Treffer zum 1:0 diese Barrage zu Gunsten von Spitz entscheidet. Danach trennen sich aber unsere Wege, nicht ohne noch den Stand der Regionalliga-Barrage zu erfahren: "Donau führt fünf Minuten vor Schluss, schaut schlecht aus für Krems!" Doch die Kremser sollten auch noch jubeln und da auch Rehberg seine Barrage gewonnen hat, ist der gesamte Fußball in der Wachau heute im Freudentaumel. 

In der 89.Minute meint ein Spitzer-Fan dann locker: "Na via Goi weama jetzt do nimma kriagn!" Er ist gerade mit seiner Aussage fertig, da pfeift Schiedsrichter Ziernwald dieses Spiel ohne jedwede Nachspielzeit ab. Die Spitzer Fangemeinde feiert mit ihren Aufstiegshelden auf dem Rasen ausgiebig. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass es einfach zu wenig "1.Klasse"-Leiberl gibt, damit jeder Fan eines haben konnte. Logischerweise ergattere auch ich kein Leiberl, aber immerhin gelingen noch einige Schnappschüsse von den Feierlichkeiten, ehe ich den Heimweg in die entgegengesetzte Richtung des Wegweises nach Liebenau und vorbei am Schmalspurbahnhof, wo sich auch die für den Verein namensgebende Lok befindet, antrete.

UFC Lokomotive Langschlag - SV Spitz 0:1 (0:0)

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bearbeitet von Heffridge

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