[Bilder] Szarvaskend SE - Csákánydoroszlói KSE 5:1 (2:1)

[Heffridge]

Nach dem Spiel in Magyarszecsőd wollte ich die Zeit nutzen, um das Auto vollzutanken, aber in Körmend war Diesel Mangelware und so fühlte man sich am Tag der ungarischen Parlamentswahlen ein wenig in die Zeit vor der Wende zurückversetzt, wo an sich auch anstellen konnte, um kein Brot und keine Milch zu bekommen. Aber ich lasse Politik eben Politik sein und mache mich unverrichteter Dinge  auf den Weg nach Szarvaskend, einer sehr ländlichen Ortschaft im Süden des Vas Megyes. Es ist kaum zu glauben, dass hier im vergangen Jahr noch eine Liga höher gespielt wurde, aber als Absteiger aus der I. osztály des Vas Megyes peilt Szarvaskend die sofortige Rückkehr in diese Liga an. Doch daran stört sich insbesondere der heutige Gegner, Csákánydoroszlói KSE, der zur Zeit die Tabelle zwei Punkte vor den Gastgebern anführt.

Die Ausgangslange vor diesem Spiel sollte einen guten Besuch am Sportplatz in Szarvaskend nach sich ziehen und ich sollte nicht enttäuscht werden, denn zu Spielbeginn sollten sich auf drei Seiten Zuschauer einfinden und die händische Zählung ergibt, dass doch mehr als 200 Besucher heute hier am Platz sind, was für ein ungarisches Fünftligaspiel eine äußerst gute Besucheranzahl ist.

Jetzt sollte nur noch die Partie auf dem Rasen sich an die Kulisse anpassen und das sollte sie auch tun. Es ist erst die vierte Minute, als es den ersten Torjubel gibt. Szarvaskends Velekei gibt einen schwachen Schuss auf das Tor Csákánydoroszlós ab, doch Tormann Baba geht im Stile eines Mehlsacks zu Boden und so rutscht ihm der Ball unter dem Körper durch.

Csákánydoroszló ist danach aber spielerisch besser und wird von Urbán angetrieben, der auch noch im burgenländischen Strem gespielt hat, angetrieben. Den Ausgleich verhindert zunächst noch ein Schuss, der im Stile Marquinhos Im UEFA-Cupfinale zweimal an die Innenstange geht, eher der Ball wieder in Spielfeld zurückspringt, doch Makai trifft in der 26. Minute per Schlenzer von der Strafraumgrenze zum verdienten Ausgleich. Doch der Gleichstand sollte nur zwei Minuten halten, denn in der 28. Minute gibt es einen klaren Elfmeter für Szarvaskend, den Velekei sicher zur erneuten Führung der Gastgeber verwertet.

Vor dem Seitenwechsel wird der impulsive Trainer der Gastgeber noch mit Rot in die Kabine geschickt, nachdem er sich über eine fragwürdig Einwurfentscheidung zu sehr aufregt. Zuvor hat er aber auch schon so Sätze, wie "Wia spün jo Fußboi und ned Schach!" in Richtung des Spielleiters gerufen.

Nach dem Seitenwechsel sollte die 55. Minute die Entscheidung bringen. In dieser versenkt Velekei eine Freistoß zum 3:1 und der kurz vor der Pause eingewechselte Horváth sieht nach Kritik Rot, sodass Csákánydoroszló nur mehr zu zehnt ist. Die dadurch entstehende Unordnung in der Gästedefensive nützt Velekei in der 63.Minute erneut, als er nach einem Eckball völlig freistehend aus kurzer Distanz ein weiteres Mal einschieben kann.

Das Spiel ist entschieden und so rauben mir eine Flitzerkatze und der angrenzende Hühnerstall ein wenig die Aufmerksamkeit. In der 90. Minute bin ich aber noch einmal hellwach, als sich Csákánydoroszlós Tormann Baba im 1:1 auszeichnen kann, doch seine Parade sollte wertlos sein, denn der abgewehrte Ball sollte zu Velekei prallen, der so heute seinen fünften Treffer erzielen sollte. Szarvaskend überholt mit diesem Sieg nun Csákánydoroszló in der Tabelle und ich mach mich völlig zufrieden auf den Heimweg. Da mit auf den wenigen Kilometern zurück zur Hauptstraße einige Hirsche begegnen, wird mir auch klar, woher Szarvaskend seinen Namen hat, ist Szarvas doch das ungarische Wort für Hirsch.

Jedenfalls gab es kurz vor der Grenze dann doch noch etwas Diesel für das Auto, sodass wenig später im Radio Joesi Prokopetz mit seinem Klassiker "Guat is gangen!" sehr treffend zur Abrundung dieses schönen Tages gespielt wurde.

Szarvaskend SE - Csákánydoroszlói KSE 5:1 (2:1)