Heffridge "Inside everyone there´s a litte nut!" Beitrag melden Geschrieben 17. März 2022 Trotz aufwendiger Einlasskontrollen erreichen wir noch rechtzeitig den Spielbeginn im Hans Zoschke-Stadion, das seit einigen Jahren in HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“ umbenannt worden ist. Dass der Name Hans Zoschke hierbei nicht verschwunden ist, ist historisch sehr wichtig. War der aus Lichtenberg stammende Zoschke doch ein Teil einer Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime, der auch der bekannte Ringer und Olympiateilnehmer Werner Seelenbinder angehörte. Er wurde, wie Seelenbinder, von der Gestapo verhaftet, in Gefangenschaft gefoltert und schließlich hingerichtet. Zur Erinnerung an ihn trägt das Stadion hier seit seiner Eröffnung im Jahr 1952 seinen Namen. Da dieses Stadion, das 1972 für die Erweiterung der angrenzenden Stasi-Zentrale abgerissen hätte werden sollen, seither nahezu unverändert blieb, ist es natürlich eine der Perlen im Berliner Fußball. Der SV Lichtenberg 47 und die Stasi waren wohl keine Freunde. Auch heute noch ist der Bezirksrivale und ehemalige Stasiclub BFC Dynamo verhasst und man bekennt sich hier, wenn es um den Profifußball und Ost-Berlin geht, zum 1.FC Union Berlin. Mit seinem Fassungsvermögen von 9.900 Besuchern ist das Stadion übrigens das zweitgrößte, reine Fußballstadion Berlins. Zum heutigen Spiel der viertklassigen Regionalliga Nordost des SV Lichtenberg 47 und dem FC Carl Zeiss Jena kommen 1.612 Zuschauer. Die Heimfans halten sich in der Kurve im Norden auf und habe auch einen kleinen Fanblock, der mit Transparenten und Trommeln ausgestattet ist. In der Kurve gegenüber befindet sich der Gästeblock, der heute ganz gut gefüllt ist und ab der 15 Minute im Dauersupport das Team aus Thüringen unterstützt. Spielerisch passiert in der Anfangsphase nicht allzu viel und genießen wir bei herrlichen Frühlingstemperaturen und einem Berliner Pilsener neben dem Spiel noch den Ausblich auf die in die Jahre gekommenen Tribünen und den Ausblick auf das direkt an der Nordseite des Stadions anschließende Hochhaus. Auf dem Rasen ist Jena, das in der Regionalliga auf dem zweiten Tabellenplatz steht, schon besser als die im Mittelfeld platzierten Lichtenberger und geht in der 37.Minute durch Slamar nicht unverdient in Führung. Nach dem Seitenwechsel ändert sich wenig an der Charakteristik des Spiels. Der Verzehr eines weiteren Bieres scheitert daran, dass selbiges bei unserem Bierstand in der 50.Minute ausverkauft ist und ein Anstellen am Stand hinter der Haupttribüne wohl länger als der Rest des Spiels gedauert hätte. Spielerisch hält Lichtenberg nicht nur gut dagegen, sondern kann diese Partie auch offenhalten, doch Jena zeigt an diesem Nachmittag, dass man nicht grundlos weit oben in der Tabelle steht. Zwingende Torchancen der Berliner werden nicht zugelassen und man wartet geduldig, bis sich eine Chance ergibt, um dieses Spiel entscheiden zu können. Dies ist dann in der 75.Minute so weit, als Prokopenko aus kurzer Distanz das 2:0 für Jena erzielen kann. Die Thüringer feiern nach dem Schlusspfiff noch ausgiebig mit den mitgereisten Fans und holen sich mit einer sehr abgeklärten Leistung drei Punkte aus Lichtenberg. Ein weiterer Verein aus dem Bezirk Lichtenberg, nämlich der BFC Dynamo, verstellt derzeit dem FC Carl Zeiss Jena noch den Platz an der Sonne, sodass eine Rückkehr in die 3.Liga für Jena nach dieser Saison eher unwahrscheinlich ist. SV Lichtenberg 47 - FC Carl Zeiss Jena 0:2 (0:1) 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
erfurtverachter Spitzenspieler Beitrag melden Geschrieben 17. März 2022 Gut geschrieben, kann ich so bestätigen da ich bauch vor Ort war. 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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