Heffridge "Inside everyone there´s a litte nut!" Beitrag melden Geschrieben 7. März 2022 Da die Republik Irland bereits Ende Jänner verkündete, dass die Maßnahmen gegen COVID-19 abgeschafft werden, wurde einhergehend der Plan geschmiedet, wieder einmal Irland zu besuchen. Flüge konnten günstig erworben werden und so sollte es am ersten Märzwochenende tatsächlich zur ersten Flugreise seit über zwei Jahren gehen. Logischerweise wurde Dublin angeflogen und da die beiden irischen Profiligen zumeist am Freitag ihren Spieltag haben, sollte es auch kein Problem darstellen in der irischen Hauptstadt das passende Spiel zu finden. Während mein Mitfahrer es vorzog zum Derby zwischen dem St. Patrick´s FC und den Bohemians FC zu gehen, fiel meine Wahl auf das Spiel zwischen dem Shelbourne FC gegen dem Derry City FC. Gespielt wurde im altehrwürdigen Tolka Park, dessen Namensgeber der sich südlich des Stadion befindliche Fluss ist. Das Stadion ist ein traditionell Britisches. Es ist ein Stückwerk an Tribünen, wie man diese zumeist auf der irischen Insel und in Großbritannien vorfindet. Jedoch sieht keine der vier Seiten auch nur annähernd der anderen ähnlich. Während mir beim Besuch dieses Stadions das Herz aufgeht, ist mir natürlich auch bewusst, dass solche Stadien nach und nach immer mehr verschwinden. Auch die Tage des Tolka Parks, der zu seiner Blüte fast 10.000 Besuchern Platz bot, sind gezählt. Mittlerweise sind zwei der vier Seiten nur mehr bedingt benutzbar und es gibt konkrete Pläne für den Abriss des Stadions, das nicht mehr aufgebaut werden soll. Anstatt dessen sollte die Heimstätte der Bohemians, der Dalymount Park, renoviert werden und dann auch als Spielort für Shelbourne dienen. Doch an einen Abriss dieses Stadions möchte man gar nicht denken, schon gar nicht, wenn man in diesem ein Spiel sieht. Es stehen sich hier heute zwei Traditionsmannschaften der League of Ireland Premier Division, die offiziell SSE Airtricity League Premier Division genannt wird, gegenüber, die beide auf Fanunterstützung zurückgreifen können. Die aus Nordirland stammenden Gästen, die im Zuge der Kriegswirren im Jahre 1972 in die irische Liga wechselten, reisten mit einer durchaus guten Zahl an Fans an. Ein kleiner Block von Supportwilligen zündete zu Spielbeginn noch einige Rauchbomben und bengalische Feuer. Rund 2.500 Besucher kommen heute zu dieser Begegnung, was für irische Verhältnisse keineswegs eine schlechte Kulisse ist. Nicht so feurig wie auf den Rängen, geht es auf dem Rasen zu. Beide Mannschaften sind zwar bemüht, aber das Gebotene ist näher an einer Offenbarung dran, als an einem packenden Spiel. So ist es auch wenig verwunderlich, dass beim Spielstand von 0:0 die Seiten gewechselt werden. Wie auch schon in den ersten 45 Minuten sind es die Gäste aus Derry die auch in der zweiten Spielhälfte etwas mehr vom Spiel haben. Sie sind auch etwas öfter vor dem Tor Shelbournes, doch eine wirklich gefährliche Aktion ist lange nicht dabei. Dies sollte sich aber in 73.Minute ändern, als Mc Eleney zur Führung Derrys trifft. Er steht bei einem Eckball goldrichtig und kann aus kurzer Distanz abstauben. Zuvor konnte Shelbournes Tormann noch den direkt aus dem Eckball resultierenden Kopfball abwehren, ist aber gegen folgenden Schuss von Mc Eleney machtlos. Die mitgereisten Fans feiern den Führungstreffer jedenfalls euphorischen und zünden ein weiteres Mal zahlreiche bengalische Feuer. Danach übernahm das Heimteam aus Dublin das Kommando auf dem Rasen und versucht in der Schlussviertelstunde noch den Ausgleich zu erzielen. Je länger das Spiel dauert, desto stärker wird Shelbourne. In der Nachspielzeit belagert man das Tor der Gäste, die sich aber tapfer verteidigen und die drei Punkte ins Trockene bringen. Dank dieses Auswärtssieges ist Derry City nun der Spitzenreiter der nach dem Kalenderjahr spielenden League of Ireland, wobei die Tabelle der Premier Division nach vier Runden wohl noch nicht völlig aussagekräftig ist. Für mich geht es dann vom im Norden befindlichen Stadtteil Drumcondra per pedes wieder zurück zum Quartier ins Dubliner Zentrum. Dabei wird auch der mächtige Croke Park passiert. Er ist mit einem Fassungsvermögen von 82.300 Besuchern das größte Stadion des Landes, wird aber hauptsächlich für Gaelic Football verwendet. Dagegen wirkt der so eben besuchte Tolka Park eher winzig, aber es ist dafür auch ein Unikat. Dieses Unikat droht nun, leider für immer verloren zu gehen. Im Jahr 2022 kann man aber dort sicher noch ein Fußballspiel besuchen. Ich kann es jedem nur tatsächlich ans Herz legen. Shelbourne FC - Derry City FC 0:1 (0:0) 1 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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