[Bilder] Rábasömjéni TC - Kenyeri Cserhát SE 2:1 (2:0)

[Heffridge]

Am Sonntag ging es für Andi und mich zu einem Doppler ins Komitat Vas. Am Vormittag sollte es nach Rábasömjén, einen Vorort von Sárvár, gehen. In einem Spiel der Sárvár-Gruppe in der Megye III. des Komitats Vas sollte der Rábasömjéni TC auf Kenyeri Cserhát SE treffen. Meine Premiere bei einem Spiel in dieser Liga sollte vor wenigen Zuschauern stattfinden, zumal bei der Besucherzahl von rund 15 die Akteure am Rasen mit Sicherheit in der Überzahl waren.

Linienrichterin Viktória Szokoli ist trotz des trüben und verregneten Vormittags vor dem Spielbeginn bester Laune. Sicherlich ein Mitgrund dafür ist es, dass die beiden Herren im Schiedsrichtergespann auch als Double von "Stan & Olli" durchgehen könnten. Ab Spielbeginn verfliegt ihre Fröhlichkeit jedoch wieder, denn anscheinend ist es an der Linie unter diesen Bedingungen doch etwas unwirtlich.

Während ich insbesondere von Outfit des 48-jährigen Gästekeepers Kovács beeindruckt bin, zumal dieses so aussieht, als hätte er zuvor unter einer Brücke übernachtet, fällt Andi auf, dass Kenyeri heute auch nur zu zehnt dieses Spiel beginnt. Somit droht uns wohl ein Déjà vu wie damals beim Frauenspiel in Liezen, das am Rande des Abbruchs stand und mit einer herben Niederlage für die Gastgeberinnen endete.

Doch Kovács macht im Tor seine Sache sehr gut und kann die meisten Schüsse der Gastgeber irgendwie entschärfen. Rábasömjén ist natürlich spielbestimmend, nimmt aber anscheinend den Torhüter nicht besonders Ernst und schießt aus allen Lagen. Allerdings meist überhastet und daher auch erfolglos. Doch in der 25.Minute ist Nagy zur Stelle und bringt Rábasömjén in Führung. Kenyeri ist aber in der Offensive nicht schlecht aufgestellt und hat durch das vorne agierende Trio immer wieder gute Möglichkeiten, unter anderem einen Lattenschuss.

Doch in der 38.Minute sollte es für Kenyeri ganz bitter kommen. Schiedsrichter Borhi schickt Horváth nach einer rüden Attacke im Strafraum mit Rot vom Platz. Den fälligen Elfmeter verwandelt Mendel zum 2:0 für Rábasömjén. Das Spiel scheint daher entschieden und als kurz nach dem Seitenwechsel noch ein weiterer Spieler von Kenyeri (anscheinend) verletzt das Spielfeld verlässt, sind die Gäste nur mehr zu acht.

Wider erwarten gelingt Rábasömjén in der Offensive rein gar nichts und die Gäste machen zu acht plötzlich das Spiel. Insbesondere Stürmer Gyurák sticht bei den Gästen hervor, der sich immer wieder den Ball aus der Tiefe holt. Er sollte es auch sein, der in der 73.Minute den Anschlusstreffer Kenyeris erzielt. Danach schwimmen die Gastgeber völlig und die sieben Feldspieler der Gäste drängen die gesamte Mannschaft Rábasömjéns in ihre Hälfte.

Fünf Minuten vor dem Ende sollte es dann nach einem Handspiel im Strafraum tatsächlich noch einen Elfmeter für Kenyeri geben. Der auch brav spielende Offensivmann Rajki bekommt den Ball von seinen Mitspielern in die Hand gedrückt, gibt diesen aber sofort an den bereits von Krämpfen geplagten Gyurák weiter, der dann bei der Ausführung des Strafstoßes am Schlussmann der Gastgeber scheitern sollte. Ein Fan der Heimischen, der das Spiel aus seinem hinter dem Tor parkenden Auto verfolgt, lehnt sich danach mit geballter Faust bei der heruntergelassen Seitenscheibe heraus und lässt einen Jubelschrei los, als wäre hier die Entscheidung um die Meisterschaft gefallen.

Gyurák verlässt danach für einige Minuten das Feld, kommt aber für die Nachspielzeit wieder zurück, jedoch ist die Niederlage heute nicht mehr zu verhindern. Auch wenn Kenyeri diesmal keine Punkte geholt hat, so sind sie heute zumindest die Sieger der Herzen. Wir begeben uns mit dem Gewissen, dass auch ein Spiel auf einem trostlosen Sportplatz mit trister Kulisse ein wahrer Leckerbissen sein kann, direkt zum Nachmittagsspiel weiter.

Rábasömjéni TC - Kenyeri Cserhát SE 2:1 (2:0)