[Bilder] WSV Eisenerz - SC Liezen II 1:6 (1:4)

[Heffridge]

Nach einer Wanderung um und einer Erfrischung im Leopoldsteinersee geht weiter in das Stadion nach Eisenerz. Dort spielt der WSV Eisenerz seine Heimspiele in der steirischen 1.Klasse Enns. Hauptgrund des Besuchs ist sicherlich, dass die Stadt Eisenerz ihr Blütezeit überschritten hat und der Industriestandort durch die Bevölkerungsabwanderung derzeit eher zur Geisterstadt mutiert. Dies bekam auch der Fußballklub zu spüren, der vor drei Jahren auch eine Frühjahrssaison aufgrund des Spielermangels vom Spielbetrieb abmeldete.

Da durch die Pandemie schon zahlreiche weitere Vereine im Land verschwunden sind, weiß man nie, ob bzw. wann dies in Eisenerz der Fall sein wird. Diesen Gedanken hatte auch eine Abordnung von drei Hoppern aus Graz, die mir im Laufe des Spiels auch interessante Details über Eisenerz und den Erzberg erzählen. Der mächtige Erzberg ist auch ein tolles Fotomotiv im Eisenerzer Stadion, obgleich selbiges Dank seiner mächtigen Old-School-Tribüne auch an sich ein tolles Stadion ist. Dem nicht genug sorgen die Eisenerzer Alpen auch noch für ein schönes Hintergrundpanorama, sodass die Industrieanlagen, die Kirchenburg und die Sprungschanze im Hintergrund fast verblassen.

Sportlich hat das Ganze hier nicht wirklich den Wert, den man sich vorstellen würde. Der WSV Eisenerz liegt nach vier Runden noch punktelos an vorletzter Stelle. Der heutige Gegner, die SC Liezen Juniors, die zweite Mannschaft des Landesligisten, befindet sich im Mittelfeld der Tabelle. So kam es auch wie es kommen musste. Eisenerz kann das Spiel lediglich fünf Minuten offenhalten, doch dann sorgen Hammer (6.Minute) und Meitz (8.Minute) für klare Verhältnisse. Forstner in der 30.Minute und Ranner in der 43.Minute verwerten noch zwei weitere der zahlreichen Möglichkeiten der Gäste vor der Pause. Den Schlusspunkt in der ersten Spielhälfte setzen dann aber überraschend die Eisenerzer, nachdem Josip Markovic einen direkt geschossenen Freistoß im Liezener Tor versenkt.

Als in der 54.Minute Zejko Markovic nach einer gelb-roten Karte vom Platz muss, bahnt sich ein Debakel für den WSV Eisenerz an. Doch die Liezener sind nach dem zweiten Treffer von Ranner in der 56.Minute nicht wirklich auf weitere Tore aus und so plätschert dieses Spiel vor 93 Besuchern nur mehr dahin.

Daher verlässt eine Ehepaar auch schon früher das Stadion. Es wir von einer Bekannten angesprochen, warum sie sich das Debakel nicht bis zum bitteren Ende anschauen wollen. Der Mann antwortet ihr daraufhin nur: "Mir ist das Ergebnis egal, ich bin froh, dass in Eisenerz überhaupt gespielt wird!"

In der 90,Minute nimmt sich der Liezener Hammer aber noch ein Herz und sorgt nach einer schönen Einzelleistung mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag für den Endstand von 6:1 für seine Mannschaft. Danach pfeift Schiedsrichter Schönwetter ab und ich begebe mich wieder auf den Heimweg, wo ich meine Präbichl-Premiere feiere, ehe es hinter Leoben wieder auf die S6 geht.

In Anlehnung an ein 1983 von Geier Sturzflug veröffentlichtes Lied, kann ich jedem nur den Tipp geben: "Besuchen Sie Eisenerz, solange es noch geht!". Aber die Bilder in diesem Album sprechen sogar noch eine eindeutigere Sprache, die ich unmöglich besser in Worte fassen könnte.

WSV Eisenerz - SC Liezen II 1:6 (1:4)