[Bilder] SC Eibiswald - FC Ehrenhausen/Weinstraße 2:2 (0:0)

[Heffridge]

Ein weiterer Grund für die heutige Fahrt war das um 15.00 Uhr angesetzte Spiel des SC Eibiswald in der Gebietsliga West. Kaum ein anderer Verein liegt weiter entfernt in der Region als der SC Eibiswald. Nur der sich ebenfalls in der Gebietsliga West befindliche Ortsrivale SV Grenzland trägt seine Heimspiele noch ein wenig südwestlicher ist, was bei dessen Namen aber auch nicht wirklich überraschend ist.

Nach einer Runde durch das wirklich nette und sehenswerte Eibiswald begebe ich mich ins ebenfalls sehenswerte Josef Fließer-Stadion, das mit einer sehr schön ausgebauten Tribüne aufwarten kann. Die Zeit bis zum Ankick vergeht wie im Fluge, denn der Platzsprecher ist ein wandelndes Lexikon. Er schildert nicht nur noch einmal die 2:3-NIederlage zum Ligaauftakt gegen Söding, sondern gibt auch die Geschichte des heutigen Gegners weiter, der als Werkself des Zementwerks in Retznei gegründet wurde. Bis heute ist das Zementwerk zumindest der Sponsor des Vereins, der im Zementparkstadion seine Heimspiele austrägt. Nicht nur der Name des Stadions erinnert da an einen in königsblau spielenden Verein in Deutschland, dessen glorreiche Zeit ebenfalls schon länger zurückliegt.

Das Spiel beginnt bei schwülen Wetterverhältnissen und Temperaturen weit über 30°C. Da ist es wenig verwunderlich, dass es nur Sommerfußball, aber zwei Trinkpausen zu sehen gibt, bevor die Seiten torlos gewechselt werden. Eibiswald hat zwar mehr vom Spiel und findet auch viele Tormöglichkeiten vor, doch die besseren Chancen haben die Gäste aus Ehrenhausen. Nachdem sie in der 57.MInute in einer Aktion zweimal die Stange treffen, ist ein Besucher verärgert: "Jo, unsare Stars bringan nix zsamm, oba kritisieren dorfst as jo a ned. Hauptsoch eanas Göld auffebringe, des konnst!" Ein weiterer Besucher sieht das etwas entspannter: "Des Spü is scho knackig. Des geht hin und hea und jeda hot Chancen!"

Da die Gewitterfront nun über Eibiswald hereinzieht, wird nicht nur das Flutlicht eingeschalten, sondern auch ein Zuschauer, der mit dem Fahrrad angereist war, etwas nervös. Als er aufbrechen möchte, meint seine Nachbarin: "Woat no, bis ma a Toa schiaßn!" Er antwortet lächelnd: "Do konn I no long woatn!" und macht sich mit seinem Drahtesel aus dem Staub. Ich folge dem Herren ein paar Minuten später, denn der Regen setzt ein. Da das Spiel mit einer fünfminütigen Verspätung begonnen hat und ich nicht nass werden, aber rechtzeitig zu Spielebeginn im 18 Minuten entfernten Pistorf sei wollte, treffe ich diese fatale Entscheidung.

Dass ein früheres Gehen nicht notwendig gewesen wäre, erfährt man dann im nächsten Bericht. An dieser Stelle kann ich nur abschreiben, was die 150 Besucher in den letzten zwölf Minuten zu sehen bekommen haben. Snofl bringt Ehrenhausen per Elfmeter in Führung. Ein Doppelschlag durch Tore von Narath (80.) und Gluhovic (83.) dreht diese Partie zu Gunsten von Eibiswald, ehe Snofl in der 88.Minute noch der Ausgleich für die Gäste gelingt. Sagen wir es einmal so, dass ich beim Stand einer Punkteteilung gegangen bin und es bei einer Punkteteilung geblieben ist. Trotz der nicht gesehenen Tore war Eibiswald eine Reise wert.

SC Eibiswald - FC Ehrenhausen/Weinstraße 2:2 (0:0)

bearbeitet 19. August 2021 von Heffridge