Leverkusen droht Profis mit Gehaltskürzung


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Mit einer Standpauke und der Drohung, die Gehälter in der Saison 2004/05 zu kürzen, will der deutsche Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen seine Profis wieder auf Erfolgskurs bringen.

"Das war ein ganz klarer Warnschuss", erklärte Klubmanager Reiner Calmund nach einer knapp einstündigen Aussprache am Dienstag. Die Spieler hätten seine Kritik nach dem fatalen Fehlstart des Tabellenvierten in die Rückrunde "ordentlich aufgenommen".

Calmund: "Wir wollen aber keine großen Erklärungen, sondern Taten auf dem Platz sehen. Noch ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen."

Drastisches Sparprogramm

Unterdessen kündigte Wolfgang Holzhäuser ein drastisches Sparprogramm an. "Wir werden die Personalkosten bis 2006 halbieren", sagte der Finanz-Geschäftsführer. "Leistung und Gegenleistung stehen nicht in einem gesunden Verhältnis."

Dies habe nichts mit den Rückrunden-Niederlagen in Freiburg (0:1) und gegen Frankfurt (1:2) zu tun. "Dass man zwei Mal hintereinander verliert, kann passieren, deshalb muss man die Gehälter nicht kürzen", so Holzhäuser.

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Absolut lächerlich! Da steigt man letztes Jahr fast ab und jetzt ist man wieder ganz oben in der Tabelle und der Verein möchte die Gehälter kürzen. Die Verantwortlichen sollten darüber nachdenken, was die Mannschaft bis jetzt geleistet hat und wie sie sich gesteigert hat. Eigentlich müßten sie schon längst in der 2.Bundesliga spielen, aber jetzt ist man auf Europacupkurs.

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what's the chapel of mine

"Da sind einige Wiederholungstäter unterwegs"

Bayer Leverkusen startete mit zwei Niederlagen gegen Aufsteiger in die Rückrunde und verlor so den Kontakt zu Spitzenreiter Bremen. Im kicker-Interview nimmt Geschäftsführer Reiner Calmund Stellung zur Situation in Leverkusen.

kicker: Bereits vor dem Spiel luden Sie die Mannschaft für Dienstag zu einer Sitzung, auf der Sie den Spielern ins Gewissen reden wollen. Sagen Sie mal, Herr Calmund - haben Sie es kommen sehen?

Reiner Calmund (55): Trotz der guten Hinrunde, trotz der guten Vorbereitung habe ich schon im letzten Testspiel gegen Mainz mehr Schmerz als Freude empfunden. Da deutete sich schon an, dass der Schlendrian zurückkommt. Schon da fehlten elementare Dinge wie Herz, Leidenschaft, Laufbereitschaft, Aggressivität. Das alles ist bei uns absolut unterentwickelt. Und da kam mir der Gedanke: Mensch, da sind ja einige als Wiederholungstäter unterwegs.

kicker: Ist das eine Charakterfrage?

Calmund: Das hat nichts mit dem Charakter zu tun. Das wird mir immer ein bisschen zu hoch gehängt. Ich kenne die alle schon ziemlich lange. Charakterlich sind die in Ordnung. Das ist eher eine Frage der Mentalität. Ob gegen Freiburg oder gegen Frankfurt: Sie spielen überlegen, denken, sie haben alles im Griff. Haben sie aber nicht. Dann fällt ein Gegentor, dann geht die Konzentration flöten, die Leidenschaft. Bei allem Respekt vor Freiburg und Frankfurt. Die haben uns verdient geschlagen. Aber die waren doch nicht brillant. Die haben nur das gezeigt, was uns fehlte: Einsatz, Herz, Kampfeswillen. Wer das nicht zeigt, der gewinnt in der Bundesliga kaum ein Spiel!

kicker: Und muss sich in der Tabelle nach unten orientieren?

Calmund: Die Lage ist eindeutig. Ich bin froh, dass wir 35 Punkte haben. Das sorgt für Ruhe. Aber klar ist: Momentan, bei den zwei Pleiten gegen die zwei Aufsteiger, spielten wir wie der Abstiegskandidat Nummer eins.

kicker: Was kann der Trainer tun?

Calmund: Wissen Sie, was mich nervt? Das ist die schlimmste Krankheit der Spieler. Das kommt noch vor Meniskus- oder Bänderverletzungen. Nämlich die fehlende Selbstkritik. Da wird schnell versucht, dem Trainer was in die Schuhe zu schieben. Aber das machen wir hier nicht mit. Klaus Augenthaler und sein Team arbeiten zu hundert Prozent korrekt. Da gibt es keine Diskussion.

kicker: Was wird die Mannschaft zu hören bekommen?

Calmund: Was ich sage, entspringt nicht der Wut. Der Termin war ja schon vor dem Spiel bekannt. Ich sehe die Situation absolut partnerschaftlich. So wie wir in der Vorrunde in einem Boot gesessen haben, sitzen wir jetzt auch in einem Boot. Und müssen gemeinsam einen Ausweg finden. Aber den Spielern wird klargemacht, dass wir es uns nicht mehr erlauben können, auf internationalem Niveau zu bezahlen, wenn wir nicht international spielen. Das ist wirtschaftlich und moralisch nicht vertretbar. Dann geht es an die Verträge. Und ich werde jede Möglichkeit suchen, arbeitsrechtlich restlos alles ausnutzen. Und ich werde Möglichkeiten finden. Ich stehe für jeden Spieler, der in Not gerät, mitten in der Nacht auf und gebe mein letztes Hemd. Auf der anderen Seite aber muss jeder so viel Ehrgefühl besitzen, dass er abends heimkommt und sagt: "Heute habe ich mein Geld verdient!" Es kann mal ein Jahr schief gehen. Das wird toleriert. Aber dann muss Schluss sein mit technisch feinem La-Paloma-Fußball. Dann muss gebissen werden.

kicker: Glauben Sie, dass die Predigt hilft, Chancen zu verwerten?

Calmund: Wissen Sie, es sind ja nicht nur die Chancen. Mir macht mehr Sorge, wie wir als Team auftreten. Das muss sich ändern.

(Interview: Frank Lußem / kicker.de)

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  • 1 year later...
Das Leben besteht in der Bewegung

hat wohl alles nichts genützt. auf sport1.de

Bayer mit "rigidem Sparkurs"

Bayer Leverkusen muss den Gürtel enger schnallen. Der Bundesligist hat in der enttäuschenden Halbserie fünf Millionen Euro eingebüßt.

Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser zur "Sport-Bild": "Durch das Nicht-Erreichen der UEFA-Cup-Gruppenphase, die wir einkalkuliert hatten, fehlen uns rund drei Millionen Euro. Hinzu kommt ein Einnahmeverlust von rund zwei Millionen Euro aus dem DFB- bzw. Ligapokal."

Jetzt sei laut Holzhäuser ein "rigider Sparkurs" angesagt. "Bis zur Saison 2007/2008 müssen wir unsere Ausgaben um mehr als zehn Prozent senken

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