Interview mit Weiss


Gigi

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Unser Motto: "Qualität verdichten und Quantität abbauen"

Wien - Die Klub-Präsidenten in der Bundesliga haben neben ihrer Liebe zum Fußball nur selten etwas gemeinsam. Während Hannes Kartnig gerne poltert und seine Spieler über die Medien diverse Sanktionen ausrichtet, ist Austria-Präsident Peter Langer nur stiller Statthalter unter der strengen Aufsicht der Magna-Macher.

Auch Admira-Boss Hans-Werner Weiss ist kein Mann der lauten Töne, dirigiert die Südstädter aus dem Hintergrund. Im Interview mit Sport1 spricht der Präsident über den Höhenflug der Admira, den für das Frühjahr geplanten "jungen Weg" und warum für Joachim Parapatits kein Platz mehr bei der Admira war.

Sport1: Die Admira steht nach 20 Runden auf dem exzellenten 6. Platz. Haben Sie mit diesem tollen Erfolg nach der Hinrunde gerechnet?

Hans-Werner Weiss: Wenn man die Mannschaft sieht auf jeden Fall, aber dieses Team ist erst im Herbst gewachsen. Astafjew und Jugovic sind erst sehr spät gekommen, wir haben Markovic und Ledwon fast die komplette Herbstsaison verletzt vorgeben müssen. Das gibt uns aber die große Hoffnung für die Rückrunde. Mit einer sehr guten Vorbereitung können wir noch einen Schritt nach vorne machen.

Sport1: Sie orientieren sich in der Tabelle also weiter nach oben?

Weiss: Der Trainer spricht immer vom vierten Platz, den wir erreichen können. Davon bin ich auch überzeugt, aber es kommt vom Verein kein Druck. Oft ist in unserer Situation Druck gar nicht zielführend. Wir wollen junge Spieler heranführen und eine zukunftssichernde Mannschaft aufbauen. Das hat für mich Priorität und ist wichtiger als jede Platzierung.

Sport1: Mit dem Abstiegskampf hat Herold Admira nichts zu tun in dieser Saison?

Weiss: Wir denken positiv, weil wir eine sehr gute Mannschaft haben. Nach der Austria gibt es drei, vier Teams mit einer ähnlich guten Besetzung wie wir sie haben. Jetzt liegt es am Trainer, dies auf dem Platz in Erfolge umzusetzen.

Sport1: Das Trainer-Duo Rachimow wird in Zukunft auf die jungen Spieler setzen?

Weiss: Das erwartet sich der Verein, aber die jungen Spieler müssen sich über Leistung beweisen. Diese Forderung ist aber legitim, schließlich haben wir fünf Challenge- und fünf Future-Spieler in unseren Reihen.

Sport1: Vor etwa einem Jahr haben Sie auch angekündigt, der Jugend bei Klassenerhalt eine Chance zu geben. Die Statistik weist aber aus, dass die Admira die älteste Mannschaft der Hinrunde auf dem Platz hatte. Wie erklären Sie sich das?

Weiss: Unser Motto ist "Qualität verdichten und Quantität abbauen" und zu einer Führungsachse aus Routiniers nach und nach junge Spieler hinzuführen. Dies ist meiner Meinung nach jetzt der Fall. Jetzt haben wir keine Ausrede mehr, bis zum Sommer soll und wird der ein oder andere eine Chance bekommen.

Sport1: Der Vertrag mit Rashid Rachimow läuft im Sommer aus und ist noch nicht verlängert. Machen Sie eine Fortsetzung der Arbeit mit dem Trainer am Einbau der jungen Spieler fest?

Weiss: Die wichtigste Frage ist für mich vor einer Verlängerung die vollkommene Übereinstimmung der Philosophie. Natürlich planen wir langfristig mit dem Trainer-Duo Rachimow/Tatar, aber nur wenn unsere Kernkompetenz im Nachwuchsbereich spürbar ist.

Sport1: Mit Joachim Parapatits hat einer der Hoffnungsträger im Nachwuchsbereich die Admira verlassen. Ist das nicht ein Wiederspruch zum angekündigten "Jungen Weg"?

Weiss: Parapatits hat im Gegensatz zu Roland Linz seine Chance bei uns nicht genützt. Wir haben zumeist mit nur einer nominellen Spitze gespielt. Wenn ein zweiter Stürmer aufgeboten wurde, war die Konkurrenz mit Olszar, Markovic und Iwan immens. Er hat sich da einfach nicht durchgesetzt und vielleicht tut ihm dieser Schritt zurück in seiner Entwicklung ganz gut. Parapatits ist noch nicht so weit, wie sein Name in der Öffentlichkeit klingt.

Sport1: Mit Roland Linz droht ihnen ein weiterer Stürmer im Sommer abhanden zu kommen. Gab es schon Gespräche mit dem Spieler und der Austria über einen Transfer?

Weiss: Er hat bei uns seine Tore gemacht, ist bei uns explodiert. Wir wollen ihn gerne behalten, aber ich weiß nicht ob er zur Austria zurück will. Wenn er g'scheit ist bleibt er noch ein Jahr bei uns, um richtig heranzureifen und sich zu festigen. Bei der Austria hat er mit Rushfeldt und Co. Konkurrenten, an denen man nur schwer vorbeikommt.

Sport1: Auf dem Transfermarkt war die Admira bis jetzt sehr ruhig. Ist in Sachen Neuzugänge noch etwas geplant oder geht man mit dem Kader aus der Hinrunde ins Frühjahr.

Weiss: Wir verhandeln zur Zeit mit Andrejs Stolcers vom FC Fulham. Er ist lettischer Teamspieler und war bei uns schon zum Probetraining. Der Trainer ist von ihm überzeugt und bis Mittwoch soll eine Entscheidung fallen.

Sport1: Sebastian Olszar wird vom FC Portsmouth umworben. Wie sieht da die Situation aus?

Weiss: Er ist zur Zeit zu Verhandlungen und für medizinische Checks bzw. Fitness-Tests in Portsmouth. Es könnte in den nächsten Tagen konkret werden. Wenn Olszar geht, dann brauchen wir auf jeden Fall noch jemanden. Olszar und Stolcers hängen eng miteinander zusammen.

Sport1: Das Geld sitzt bei der Admira also nicht so locker wie bei einigen anderen Klubs. Die Bundesliga verhandelt zur Zeit die Vermarktungsrechte. Was erwarten Sie sich davon?

Weiss: Auf jeden Fall einen erheblichen Mehrerlös als bisher. Wir verkaufen uns bis dato total unter Wert, aber es wird von Westentaler und Co. sehr gut verhandelt. Dies ist eine Chance, die nur alle vier oder fünf Jahre kommt und jetzt genützt werden muss. Der österreichische Fußball ist absolut nicht gut finanziert und alle Vereine erwarten sich zusätzliches Geld. Wir arbeiten alle am Limit und das macht einfach keinen Spass.

Sport1: Rapid würde sich lieber selbst vermarkten, glaubt so noch mehr Einnahmen zu erzielen. Setzen Sie auf die Bundesliga oder würden Sie auch lieber ihren eigenen Weg gehen?

Weiss: Nur gemeinsam sind wir stark! Es geht nur über eine Zentralvermarktung, ansonsten werden wir auseinander filetiert. Wenn jeder seinen eigenen Weg geht, dann kommt nichts raus. Wir müssen den Block bilden und dann gute Verhandlungen führen.

(sport1.at)

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REMEMBER 1966

Offenlegung als Befreiungsschlag

Liga-Finanzen: Schwere Admira-Attacke gegen den Vorstoß von Rapid

von Martin Sörös und

Adi Himmelstoss

Bundesliga-Vorstand Peter Westenthaler ist in die Kritik geraten.

Von mehreren Vereinen wurde der Verdacht geäußert, dass die angekündigte Aufbesserung des Vertrages mit Ligasponsor T-mobile nicht im von Peter Westenthaler angekündigten Ausmaß stattfinden würde.

Unmut wurde auch laut, weil die TV-Verträge für die kommende Saison noch nicht unter Dach und Fach sind. Und die künftige Aufteilung von möglichen Mehreinnahmen polarisiert ebenfalls innerhalb der Liga.

Gestern ging der ehemalige FPÖ-Politiker („Bis jetzt hatte ich mit unseren Partnern Stillschweigen vereinbart. Jetzt darf ich reden.“) in die Offensive. Und legte alle Zahlen offen. Und die sehen wie folgt aus:

T-mobile zahlte bisher 2,970.000 Millionen Euro. Im neuen Vertrag sind 3,480.000 Millionen vorgesehen. Der Auszahlungsbetrag an die Klubs der obersten Spielklasse wird von 2,180.180 Euro auf 2,950.000 Euro erhöht.

BEREITSCHAFT Westenthaler in Anlehnung an die Forderung von Rapid-Präsident Edlinger, der Rekordmeister müsse mehr vom Liga-Geldkuchen bekommen: „Sogar darüber kann man mit mir reden. Ich kann mir vorstellen, dass wir den Aufteilungsschlüsssel neu diskutieren.“

In diesem Punkt kommt postwendend Gegenwind, naturgemäß aus dem Lager der kleinen Vereine. Admira-Präsident Hans-Werner Weiss reagiert böse auf den Vorstoß Rapids: „Wenn Rapid so weitermacht, werden sie in Zukunft nur noch gegen sich selbst spielen.“ Rapid sei schon jetzt 14 Mal pro Jahr live im Fernsehen, andere Klubs kein einziges Mal. „Diesen Schlüssel müssen und werden wir diskutieren. Aber Rapid versucht natürlich lieber, einen Büffel zu verteilen, der noch nicht einmal erlegt ist. Westenthaler arbeitet ein hervorragendes Paket, grünweißer Egoismus ist dabei das letzte, was die Liga im Moment braucht. Nachsatz: „Jahrelang wurde der Fußball von Sturm und Salzburg hervorragend vertreten. Aber so unsolidarisch mit den anderen Klubs haben die sich nie verhalten.“ Was die Verhandlung der TV-Rechte betrifft, setzt Liga-Vorstand Peter Westenthaler auf den Faktor Zeit: „Wir haben hervorragende Verhandlungen mit ORF, ATV und Premiere. Es finden ständig Gespräche und Nachbesserungen von allen Seiten statt.“

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