Mercutcio

Darf man fragen woher du das hast? Zur Zeit geistert ja dank der Heute überall das Gespenst der FavAC Tribüne als Vorbild herum. Sollte man sich tatsächlich am Konzept der Blauen orientieren (wie das auf gerade einmal 14 Metern Breite möglich sein soll, muss man mir aber noch erklären), wüßte ich nicht warum die Kapazität weiter gesenkt, anstatt - wie im Zuge eines bestenfalls alle paar Jahrzehnte statt findenden völligen Neubaus üblich - erhöht werden sollte. In den vergangenen Jahren waren auf der stets gut besuchten Friedhofstribüne 2.300 Stehplätze zugelassen. Sicherheitsbestimmungen aufgrund der Baufälligkeit der Tribüne hatten zuletzt eine offizielle Reduktion auf 1.500 Plätze zufolge. Warum nun aber im Zuge eines völligen Neubaus noch weiter reduziert werden soll, bleibt mir ein Rätsel. Alles unter 1.500 wäre ein Witz - über den ich nicht mehr lachen könnte...

Und dabei soll es sich ausgerechnet um die angesprochen politisch superkorrekten Bobos halten, oder wie?! Ich persönlich bin auch kein sonderlicher Fan dieser Gesellschaftsgruppe, aber mir sind sie noch immer um ein vielfaches lieber als jene, die in Hütteldorf oder anderswo für sogenannte "Stimmung" sorgen. Und was bei uns eben teilweise die "Party Hunters" sind, sind dort eben die "Glorry Hunters". Soll sich jeder selbst überlegen, womit er besser leben kann. Das man als langjähriger Dornbacher Anhänger gelernt hat nicht jedes Spiel überernst zu nehmen, versteht sich von selbst. Das der Support hier und da gerade zu Hause manchmal verglichen mit früheren Zeiten zu wünschen übrig lässt, hat sicherlich mehree Mitgründe, aber definitiv nicht jenen dass man auf der Fht immer schon auch einen Hang zu selbstironischen Support hatte. Gerade die Tatsache dass auf der Fht alle willkommen sind, auch Nicht-Hardcore-Sportklub/Fußballfans, macht sie zu was Besonderen. Man kann gern auch einmal mit Freunden/Innen, Geschwistern oder Kindern auftauchen, die jetzt nicht primär die Intention haben müssen sich 90 Minuten lang die Seele aus dem Leib zu schreien und wird trotzdem keine bösen Blicke ernten... ... solange man sich als Erstbesucher nicht direkt in den Support-"Kern" stellt um dort 90 Minuten lang zu plaudern. Dafür gibts rechts und links auf der Fht noch immer genügend Platz.

Genau hier liegt für mich auch der Hund begraben. Eine klare Antwort auf diese Frage bleibt uns die Vereinsführung bereits viel zu lange schuldig: Was ist unser Anspruch? Unser Ziel? Unsere Vision? Und wie gedenkt man dieses zu erreichen? Zugegeben. Präsident des Sportklubs zu sein, ist sicherlich keine einfache Aufgabe. Viele träumen noch immer von der nationalen und internationalen Dominanz früherer Tage. Die wirds aber nie wieder geben. So ehrlich muss jeder zu sich sein. Deshalb liegt es auch nicht zuletzt an uns selbst den Verein in die richtigen Bahnen zu lenken. Schreien wir alle paar Jahre wieder aufs Neue vom Aufstieg und träumen laut von der Bundesliga machen wir es unserem Präsidium nicht leichter. Natürlich wollen wir alle wieder eines Tages in der obersten Spielklasse vertreten sein. Die Frage ist nur wie dies auf gesunden Beinen möglich sein soll. Ständig die öffentliche Erwartungshaltung zu schüren und dadurch medialen Druck auf die Vereinsführung auszuüben, bringt uns nicht weiter. Was soll der Udo denn machen, wenn vom Dornbacher Nachthimmel nicht das Geld hinunterfällt, dass für einen Profibetrieb notwendig wäre? Bevor wir also immer von höheren Aufgaben träumen, sollten wir erstmal unsere Hausaufgaben erledigen um überhaupt mal die Grundpfeiler für späteren sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg zu legen. Die heißen: - Wirtschaftliche Konsolidierung - Rückführung !!! - Grundsätzliche Ausrichtung/Philosophie/Konzept (Stichwort Ausbildungsverein) - Stadionsanierung Ist das erledigt, können wir uns gern über höhere Aufgaben Gedanken machen. Vorerst bringt es aber nichts Jahr für Jahr nach dem Aufstieg zu kreischen, wenn wir uns den gar nicht mal leisten können!

Ist eine mir vom Grundansatz sehr sympathische Idee, die mir auch schon ein paar mal in ähnlicher Form gekommen ist. Besonders bei den vielen talentierten Migranten-Kids, die in den umliegenden Parks für ballesterisches großes Kino sorgen, läge sicherlich noch einiges an abzuholendes Potential begraben. Auch in Sachen Zuschauervergrößerung wäre es wünschenswert, könnte man gerade für die Bezirke 17, 16 und 15 und ihre migrantische Bevölkerung eine Art identitätstiftender Verein sein. Wenn man sieht wieviele Kids aus der Türkei und Exjugo sich mit ihrem 16.Hieb, liebevoll "OTK" genannt, identifizieren, ist zu erahnen welches Potential auch hier noch prach läge. Allerdings ist das jetzt auch nicht etwas das von heute auf morgen passieren kann. Sich selbst als den neuen Integrations-Verein auszurufen, hilft da allein wohl noch nicht. Beispielsweise aber mit schwarzweißen Rolemodels wie den Sertan oder dem Ingo in die Schulen in den Bezirken zu gehen um für den Verein zu werben, könnte aber sicherlich mal ein Anfang sein. Dazu wäre aber auch endlich einmal eine verstärkte Nachwuchsausrichtung von Seiten des Vereins notwendig, anstatt nur lose Lippenbekenntnisse. Den jungen Eigenbauspielern müsste auch mehr Vertrauen in der Kampf gegeben werden (anstatt Talente wie Yannick Soura auf der Bank versauern zu lassen) um gerade so auch den jungen Nachwuchstalenten, die man zum Verein locken will, eine realistische Option auf Einsätze in der Kampf zu bieten. Anfangen müsste man aber erst mal mit einer klaren Ausrichtung in Richtung Ausbildungsverein, die dann eben auch Schulkooperationen und andere dringend notwendige Schritte zur Folge haben müsste. Und das alles am besten auf einem frisch renovierten Sportclubplatz! (um zum eigentlichen Thema wieder zurück zu kommen)

Also das viele Geld das da auf der Straße liegen soll, sehe ich ehrlich gestanden nicht. Ein Fanshop auf der Haupt wurde bereits ein paar mal angedacht, sein Kosten/Nutzen-Aspekt ist unter seriöser Betrachtungsweise aber mehr als nur fraglich. Vom fehlenden Platz für einen ordentlichen Stand jetzt mal ganz zu schweigen. Natürlich ist der Zustand aus der Sicht eines Ht-Besucher suboptimal. Manch einer vergisst aber auch gerne dass es sich hier immer um ehrenamtliche Mitarbeiter handelt, die freiwillig Zeit und Arbeit in diese Vorhaben investieren. Die gibts eben auch nicht wie Sand am Meer. Wer opfert denn gerne seine Freizeit um bei jedem Heimspiel in der Hüttn zu stehn, anstatt auf der Tribüne ein Bier zu trinken? Natürlich sind aber auch freiwillige Helfer von Seiten der Haupt immer gern gesehen - sofern vorhanden. Darüber hinaus bin ich nicht der Meinung dass bei uns im Merchandising die großen Summen versteckt liegen. Oft läufts sogar nur auf ein Nullsummenspiel hinaus. Ein professionelleres Umfeld im Verein wäre demnach zwar immer wünschenswert, aber wie der Name schon verrät benötigt es hierfür auch die nötigen Gelder um dieses zu finanzieren. Derzeit lebt der Sportklub von einigen wenigen Ehrenamtlichen, die sich den Arsch für den Verein auffreißen und sich auch nach Spielende nicht zu schade dazu sind bei eisigen Temperaturen den Müll auf den Tribünen einzusammeln. Ich erachte Kritik als etwas wertvolles und wünschenswertes, vor allen dann wenn sie einen konstruktiven Charakter hat. Manchmal hört sichs aber für mich mehr nach Jammerei ohne irgendeinen Lösungsansatz an, deshalb konkret: Das Präsidium hat also in all den Jahren nie "gut mit der Stadt verhandelt". Was genau hätte man denn besser machen sollen? Wie hätte man vorgehen sollen? Was genau wäre denn jetzt schon viel mehr möglich gewesen und woraus begründet sich diese Anname? Woher sollen die finanziellen und personellen Resourcen genommen werden um den geforderten zusätzlichen "ordentlichen Fanshop" zu realisieren? Wo genau soll dieser auf der Haupt stehen? Auf welche Belege bezieht sich die Ansicht diesbezüglich würde "so viel Geld auf der Straße liegen gelassen"? Hat das Comic Geschäft etwa aufgrund des großen finanziellen Erfolges geschlossen? Das Umfeld muss professioneller werden. Das stimmt. Darin sind wir uns einig. Aber du sprichst auch davon dass es das dies auch unter den derzeitigen ökonomischen Begebenheiten möglich wäre. Ich frage: Wie? Lassen sich "Profis" mit der Aussicht auf gutes Bier an der Alszeile nach Dornbach locken? Wo sind all die potentiellen Großsponsoren, die von uns nur abgeholt werden wollen, wozu unser eigenes Präsidium anscheinend nur zu unfähig sein soll? Bitte nicht falsch verstehen! Vieles läuft in unserem Verein nicht wie es sollte. Vieles ist zu hinterfragen. Und vieles könnte man auch jetzt schon unter den gegebenen Bedingungen und mit beschränkten Mitteln besser machen. Stichwort Nachwuchsförderung. Stichwort Vereinsausrichtung/philosophie. Stichwort Rückführungsprozess bzw wirtschaftliche Konsoldierung. Aber gerade in der Frage der Stadionsanierung sind uns die Hände gebunden. Hier kommt uns nun mal leider nur die undankbare Rolle des Bittstellers zu, der auf ein Einsehen der hohen Politik hoffen muss. Natürlich kann auch hier die Vorgehensweise selbst bestimmt werden (weshalb man nach langjährigen konstruktiven und geduldigen Gesprächen und Verhandlungen nun auch den aktiveren und offensiveren Kurs via medialer Aufmerksamkeit geht: siehe Petition, siehe Interviews, etc). Doch am Ende des Tages - so ehrlich müssen wir zu uns selbst sein - liegt es einzig und allein in den Händen der politischen Verantwortunsträger ob der Sportclubplatz weiterleben kann/darf oder nicht. Ganz egal ob der Udo jetzt brav bettelt oder grantig Krawall schlägt.

Vielen Dank und liebe Grüße nach Steyr! Möge die Rückrunde für euch besser verlaufen als die ersten 15 Spiele. Schwarz-Weiße Grüße aus Dornbach!

Der älteste Fußballplatz Österreichs braucht eure Hilfe! http://www.ipetitions.com/petition/sportclub-platz/ (Nach dem Unterzeichnen der Petition folgt eine Seite, aufder der Homepage-Betreiber "ipetitions.com" um Spenden bittet. Natürlich muss das keiner tun! Einfach die Seite schließen - und fertig.) Vielen Dank und Grüße aus Wien-Hernals!

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