riff

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  1. riff

    Bundesheer Topic

    Nachdem ich die letzten Tage hier mitgelesen habe, dacht ich mir ich melde mich einfach an, und erzähle ein paar Geschichten meiner BH Zeit. Die, soviel kann ich ja schon jetzt verraten, echt super war. ((Im Nachhinein gesehn)) Im Jahr 96/ET I - 9er tauglich - durfte ich mich direkt am 1 Jänner in den Frühzug von Bruck/Mur setzen, um zu meiner zukünftigen neuen Heimat in Klagenfurt zu fahren. Khevenhüllerkaserne, Jägerbattalion 25 war mein Ziel, und ich war alles andere als begeistert. Da angekommen, direkt mal eine Station zu früh ausgestiegen. Also hieß es ab in den nächsten Bus, und weiter zum Hauptbahnhof. Dort standen nämlich Truppentransporter bereit, die mich und andere in die Kaserne fuhren, sehr netter Service. Alte Bundesheerbusse, aber wer wird sich beschweren. Das Wetter war trüb, die Stimmung mehr oder weniger. Angekommen in der Kaserne, zusammen mit hunderten anderen die da schon warteten gings ab in den Speisesaal. Da wurde auf Kompanien aufgeteilt - 1, 2, 3, 4 & Stbkp. Ich wollte in die 4 Kompanie, dachte mir, wäre sicher nicht schlecht da. ((Natürlich hatte ich 0 Ahnung was im einzelnen in den jeweiligen Kompanien vor sich geht. Die 4 wäre eine Kaderkompanie gewesen, Elite eh scho wissen. Das fand ich aber erst viel später raus)) Die 1 war glaube ich Luftlandeeinheit, 2 kA. 3 waren die Jäger, alles schon ein Weilerl her das ganze. Es kam dann aber anders und ich in die Stabskompanie - was besseres hätte mir auch garnicht passieren können. Geräte ausgefasst, und dann erstmal alles in den ersten Stock schleppen, was für ein tschoch. Über 30kg in einer Zeltbahn verstaut eine Treppe hochschleppen, das kann überhaupt nix. Spind eingeräumt, gewartet, gelernt Betten zu beziehen, erste Befehle, umziehn und antreten. Der nächste Tag war Leiwand, mitten in der früh aus den Federn gerißen, um 05:30, herrlich. Der Tag davor war irgendwann um 23 Uhr vorbei - letzte Aufgabe war - Stube lüften, reinigen und putzen. Nächstentags war ein Freitag, wo wir erstmal im Lehrsaal waren, und lernten wie man Ausgehschein ausfüllt. Außerdem gabs noch eine Vorstellung wie das so die nächsten Monate abläuft. Viel is an dem Tag nicht passiert außerdem. Wir haben unsere Scheine ausgefüllt damits Bahnkarten gibt, und am Nachmittag gings schon wieder ab nach der Heimat. ((Super, gleich zwei Tage frei.)) Sonntag pünktlich eingerückt - Montag waren Untersuchungen angesagt. Da war ich plötzlich nicht mehr 9er sondern nur mehr 2er tauglich. Befreit von fast allem, tragen, laufen, marschieren, etc. etc. etc. ((Der Beginn einer herrlichen Zeit)) Die nächste Woche ging für einige mit exerzieren drauf, draußen durch den Dreck robben, Winter wars, mit Waffe ausfaßen, das gute STG 77 usw Woche 3 - die anderen waren marschieren, einige andere glückliche und ich waren gemütlich im Zimmer und taten nichts. Dann, in Woche 3, war das erste mal schießen angesagt. Das fand ich recht interessant und abwechslungsreich. Die anderen hatten wesentlich mehr zutun, ein paar von uns einen wahren Lenz. In Woche 4 wurde ich eingeteilt, ich sollte mich bei Vzlt. so und so melden ((Name vergessen)) Ebner glaube ich. Wie sich rausstellte hatte der 5 Lager unter sich die es zu betreuen galt. Er selber, Vzlt. Müller und Stwm. Haberl alle im selben Büro, daneben Vzlt. Miklau, auch ein läßiger Knochen. Ein Kollege kam zu Vzlt. Müller ich zum Ebner, und wieder hätt ichs nicht besser treffen können. Um nun nicht noch weiter auszuschweifen hier das was in den nächsten Monaten passierte in Kurzform. -Waffen auf Vordermann bringen - sprich Waffen putzen. Innerhalb von 8 Monaten habe ich über 950 STG 77 auseinandergenommen, gereinigt, geölt und wieder zusammengesetzt. Ein paar Regale im Lager neu aufgebaut. 2x im Kasino aushelfen dürfen. 1 Besuch in Wien - abrüsten von altem Gerät - 1 Tag. Airshow in St. Michael besucht und dazu von Klagenfurt nach St. Michael verlegt für einige Tage. Luftlandeübung mitgemacht - passiv und freiwillig. Will heißen ein paar von uns durften mit dem Hubschrauber von der Kaserne aus auf den Berg fliegen, und den anderen dabei zusehen, was immer sie machten. Wir wurden nicht nur rauf sondern auch runtergeflogen. Die anderen mußten fahren. Ich durfte sogar 2x mit, wiederum absolut freiwillig. Dann war Fallschirmspringer WM in Klagenfurt für einige Tage - da war die Hölle los in der Kaserne. 1 Monat durfte/mußte ich in St. Michael verbringen, im Krankenrevier, war aber auch läßig. Abgesehn davon das es mir furchtbar dreckig ging in der Zeit, aber die Kameraden waren super - die Ärzte und anderen auch. 1x war ich im Burgenland, für 1 Tag, wir durften Gerät runterfahren an die Grenze. Am selben Tag gings auch wieder retour in die Heimat. In der ganzen Zeit meines GWD mußte ich ungefähr 29x CHvT spielen. Milstreife hatte ich in der Zeit nicht 1x gesehn, andere dafür häufig. von den 29x+ 2x Sam/Son 1x Fr/Sa 1x Son/Mon. Ich war Profi, gemacht hats mir überhaupt nix, war immer recht locker. Vor allem wenn der Chef OvT. war. 1x Besuch in einer anderen Kaserne, abholen von Equipment für irgendeine Feier. Die hattens da überhaupt noch besser, allesamt, als ein paar andere und ich in der Khevenhüller. 1x Besuch bei der ABC-Abwehrtruppe, wiederum um schweres Gerät abzuholen, und Zeit zu verplempern so ganz nebenher. 1x Statdtour mit einem Vztl. der seine Lager neben den unseren hatte. Tour durch Klagenfurt - Zweck einkaufen. Ein extrem läßiger alter Kerl war das mit dem ich da unterwegs war. Der wollt mich dabei haben, meine Chefes hatten nix dagegen, also verbrachte ich eben einen Tag damit mitzufahren. Zum essen wurde ich in dem Zug auch gleich noch eingeladen. In der ganzen Zeit etwa 5 oder 6 freie Tage ex. 1x befohlener Rapport beim Kompaniekommandanten weil ich ein wenig Blödsinn gemacht hatte. Das lief darauf hinaus, das ich einen kleinen Anschiß bekam. Witziges: Tarnen und täuschen. Das hieß, an einem Vormittag hats geheißen ab ins Büro vom Chef zusammen mit meinem Kollegen. Da angekommen wurden wir mit den Worten empfangen, so Männer, jetzt lernts ihr das tarnen und täuschen. Holts von der KFZ Werkstatt einen Handwagen, holts ein Tarnnetz, fahrts damit rüber ins Soldheim und holts ein paar Kisten Bier. Wenns ihr das Bier habts verstauts die Kisten, breitets das Tarnnetz so drüber das nix zu sehn ist. Wenn wer fragt was da drin ist, dann ist das wichtiges militärisches Gerät. Und wehe ihr verhauts es, dann gibts Popoklatscha. Wir habens aber ohne erwischt zu werden geschafft, Mission completed, Lob ausgefaßt wieder zurück an die Arbeit. Angelobt wurde ich nicht, die fand nämlich gerade zu dem Zeitpunkt statt, als ich für 1 Monat in St. Michael in der Kaserne lag. Am Ende beim abrüsten habe ich glaube ich unterschrieben angelobt worden zu sein. Zu tun habe ich eigentlich immer was gehabt, langweilig ist mir in der ganzen Zeit nie wirklich geworden. Wenn grad im Lager nix zu tun war, habe ich mir eben selber was gesucht. Das schlimmste wäre gewesen einfach rumsitzen und die Sekundenzeiger zählen bis Dienstschluß. Einige hatten das, ich hätts gehaßt. Die Vorgesetzten waren alle super, da war keiner unfreundlich. Lag warscheinlich auch dran das wir alle immer mitgemacht haben. Abgesehn von zwei Korpls die echt ein wenig hin im Schädl waren - aber die gabs nicht lang bei uns. Alles in allem von Jänner bis August eine geile Zeit. Die Klagenfurter Mädels waren auch nicht zu verachten, meine Leber hat nicht schlapp gemacht, ich kenne Klagenfurt seitdem auf den cm genau, hatte ja viel Gelegenheit mir die Stadt anzusehn. Fazit: Insgesamt eine geile Zeit, gute Kameraden, super Vorgesetzte durch die Bank, rückwirkend betrachtet, Essen war immer spitze in der Kaserne. Der ganze GWD war trotzdem absolut fürn Hugo. Abgerüstet als * und mit einer Wehrdienstemdaille - frag mich bitte niemand wofür ich die verdient habe. Tipps zum Waffenputzen: Waffenöl + Zigarettenasche + Putztücher ergibt sauberes Gerät.