Christian S. II VIOLETT WEISS SEIT 1933 - TRADITION DARF NICHT STERBEN Beitrag melden Geschrieben 11. Februar 2003 Neidhart, Holmann, Stanic, Buchinger: Vier Eigenbauspieler des Wiener Sportklubs im Kampf gegen den Abstieg aus der Bundesliga - und um einen Platz im Nationalteam 2008. Zusammen sind sie knappe 85 Jahre alt, 60 davon haben sie beim WSC verbracht - das nennt man Vereinstreue. Gernot Holcmann, Peter Neidhart, Kristijan Stanic und Markus Buchinger sind mehr als nur vier hoffnungsvolle Talente des aktuellen Erstdivisionärs, sie sind lebende Beispiele eines der größten Traditionsvereine in Österreich. Das Leben des Fußballquartetts verlief von Anfang an in parallelen Bahnen. "Holci" Holcmann und "Petzi" Neidhart trennten 1981 bei der Geburt 6 Tage. 5 Jahre später rauften sie bei der U7 des WSC um die ersten Leiberln. 1990 und 92 stießten Stanic und Buchinger dazu. Das Quartett war komplett und ging von da an in der abwechslungsreichen Klubgeschichte einsam durch dick und dünn. In den letzten Jahren zeichneten sie mitverantwortlich für die Wiederauferstehung des Vereins. "Der 1. Meistertitel war einer der schönsten Momente in meiner Karriere", erinnert sich "Holci an der Meisterfeier 2001. Der Erfolgsdurst der 4 ist damit noch lange nicht gestillt - auch wenn in der nahen Zukunft erst einmal handfestere Ziele nötig sind. "Klassenerhalt" heißt zunächst das Motto. Nach dem Höhenflug der letzten Jahre gilt es sich wieder daran zu gewöhnen im unteren Tabellenbereich zu rackern. Um der Aufgabe gewachsen zu sein musste sich der WSC verstärken. Harte Zeiten für die altgedienten Leistungsträger. Dem gewohnheitsgemäßigen Topsocerer Buchinger wurden Kaliber wie Tippmann oder Stumpf vorgesetzt. Flügelflitzer Holcmann und Neidhart, Feinmechaniker im Mittelfeld, haben es plötzlich mit prominenten Neuzugängen wie Fading, Bradaric, Micheu und Ozegovic zu tun. Und Verteidiger Stanic kämpft nach längerer Verletzungspause nicht nur mit den Mitspielern, sondern auch mit der eigenen Form. Sollte der WSC gar das mittelfristig gesetzte Ziel erreichen, wieder an glohrreiche Bundesligazeiten anzuschließen, stellt sich für die 4 die Frage, ob sie dann überhaupt noch Anschluss an die Kampfmannschaft haben. "Von einem Narbekovas, Prosenik und Stumpf kann man nur profitieren. Das sind Vorzeigeprofis, an denen man sich orientiert", geben sich die 4 vorerst zuversichtlich, dass das Aufrüsten des WSC ihnen in Zukunft eher zum Vor- als zum Nachteil gereichen wird. Mit dem neuen Trainer Peter Webora, der im Herbst den altverdienten Willi Kaipel ablöste, ergeben sich für die jungen Wilden in jedem Fall neue Perspektiven. Denn hinter dem Mann mit dem grimmigen Gesicht auf der Matchbank verbirgt sich ein Typ mit väterlichem Gemüt. - "Wenn ich ein Problem habe, kann ich jederzeit zum Trainer gehen", meint etwa Petzi Neidhart. Webora scheint in sich menschliche und fußballerische Qualitäten zu vereinen, die gerade den Youngsters zuguste kommen sollten. Seine Stärken: Bodenständigkeit, Fachwissen und moralische Integrität. Von Webora können Holcmann und Co. nicht nur taktische Finessen erlernen, sondern mit ihm auch allgemeine Fragen des Fußballerlebens erörtern. "Trainer, was halten S' von einem persönlichen Manager?" - "Trainer, was soll ich machen, wenn mich ein anderer Verein will?" Webora weiß die richtigen Tipps zu geben. Er steht für Profitum mit erdigem Charakter. Die Gefahr abzuheben wird von ihm und angesichts von 6-7 Trainingseinheiten/Woche plus Meisterschaft und Halle im Keim erstickt. Träume sind neben angesagten Alltagsrealismus freilich trotzdem erlaubt. "Deutsche Liga" (Holcmann), "England oder Spanien" (Stanic), "Deutschlan, England" (Buchinger) und "Bundesliga auf hohem Niveau" (Neidhart) stehen bei den vieren auf dem Wunschzettel. Und natürlich eine Einberufung ins Nationalteam. Wäre doch schließlich was besonderes - ein Sportklubeintrag auf der Spielerliste bei der EM 2008 in Österreich. Quelle: SPORT IN WIEN 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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