So teuer sind die Schweizer Fussballer


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Die Schweizer Fussballer sind international salonfähig geworden. Fast 60 Spieler mit dem roten Pass spielen im Ausland. Wie hoch ist Ihr Marktwert? Und welches sind die teuersten Transfers in der Geschichte des Schweizer Fussballs? Man würde es nicht erraten!

"Insgesamt spielen 59 Schweizer Fussballer im Ausland, darunter bis auf sechs Akteure sämtliche Kaderspieler derjenigen A-Nationalmannschaft, die im November 2005 die Barragespiele gegen die Türkei bestritten hatte", schreibt "rotweiss", das Magazin des Schweizerischen Fussballverbands, in seiner Januar-Ausgabe. "Nur Patrick Müller, Ricardo Cabanas, die Goalies Pascal Zuberbühler und Fabio Coltorti sowie Ergänzungsspieler Boris Smiljanic und Mauro Lustrinelli verdienen ihr Geld bei Schweizer Klubs.“

"rotweiss“ erfüllt seine "unmögliche“ Aufgabe, als Hoforgan nicht einfach obrigkeitsgläubig, sondern hintergründig und kritisch zu berichten, auch in seinem zweiten Erscheinungsjahr hervorragend. Und doch, die Fussballkenner haben es gemerkt. Das Zitat stimmt nur zur Hälfte: Wenige Tage nach Erscheinen des Heftes waren es nämlich nur noch drei Fussball-Mohikaner, die in der Schweiz verblieben sind. Patrick Müller wechselte – gemäss transfermarkt.de – für eine respektable Transfersumme von 3,8 Millionen Euro zurück zu Frankreichs Serienmeister Olympique Lyonnais (laut "rotweiss“ waren es "nur“ 4,5 Millionen Franken), Ricardo Cabanas folgte für ein Schnäppchen von 650 000 Euro seinem Trainer Hanspeter Latour nach Köln, und der FC Thun erhielt von Sparta Prag für Mauro Lustrinelli eine Entschädigung von 500 000 Euro.

"Huhu, wie viel kosten Sie“, wollte Claudia beim emagazine-Live-Chat mit Tranquillo Barnetta wissen und präzisiert: "Ich meine, wie viel sind Sie wert? Fussballer haben doch einen Wert, oder? Also, wenn es nicht zu viel ist, würde ich Sie gerne kaufen und ManU schenken. Dann würden diese kein Spiel mehr verlieren. Und bekomme ich auch noch ein Autogramm?“ Tranquillo Barnetta: "Da musst Du mal bei Leverkusen anfragen, wie teuer ich bin. Ich hoffe auf alle Fälle, dass mein Marktwert nach der WM noch etwas gestiegen sein wird. ManU würde ich wohl keinen Korb geben, wenn sie mich nett fragen...“ Tatsächlich wird Barnettas Marktwert derzeit mit 5,5 Millionen Euro verbucht; vor zwei Jahren stritten sich aber Leverkusen und St. Gallen um die Ausbildungsentschädigung, die schliesslich von der FIFA auf 400 000 Franken festgelegt wurde.

Der Marktwert ist eine variable Grösse

Der Marktwert richtet sich letztlich nach Angebot und Nachfrage: Der Bekanntheitsgrad, die Spielstärke, das Alter, der Gesundheitszustand (Hält das Knie? Wie steht es um die Bänder?), die Dauer des laufenden Vertrags, aber auch die Frage, ob ein Klub ihn abstossen möchte oder ob ein europäischer Topklub Interesse bekundet, spielen eine entscheidende Rolle. Die Summe kann von einem Moment auf den andern in die Höhe schnellen oder zusammenbrechen.

Über das Einkommen der Spieler, welches sich aus einem Grundlohn, den Spiel- und Punkteprämien sowie den Einnahmen aus Werbung und privatem Sponsoring zusammensetzen, sei hier nicht spekuliert. Immerhin kann man davon ausgehen, dass ein Spieler im Normalfall im Ausland selbst in einer drittobersten Spielklasse mehr verdient als in der Axpo Super League, wo man sich wohl mehr und mehr wieder dem Halbprofitum nähert.

Franzosen sind noch ein bisschen teurer

Ein Blick auf Transfersummen und Marktwert ist hingegen im Vorfeld der Weltmeisterschaft durchaus interessant. Nimmt man die Zahlen von transfermarkt.de, dann ist Frankreich in der Schweizer Gruppe der haushohe Favorit. Die französische Nationalmannschaft ist über 263 Millionen Euro wert. Die Schweizer Nationalmannschaft bringt es auf 67, 15 Millionen Euro, die Südkoreaner auf 26,55 Millionen und die Togolesen auf 18,1 Millionen. Über die Spielstärke sagt dies indes nur bedingt etwas aus. In den Nationalteams von Südkorea und Togo befinden sich möglicherweise noch etliche unbekannte und daher billige Fussballerperlen.

Henry, Trezeguet und Vieira

Die 22 Spieler des französischen Nationalkaders besitzen zusammen einen Wert von 263 250 000 Euro, im Durchschnitt also knapp 12 Millionen. An der Spitze stehen Thierry Henry (Arsenal London) mit 45 Millionen Euro, David Trézéguet (Juventus Turin) mit 30 Millionen sowie Patrick Vieira (Juventus) mit 28 Millionen. Alle anderen Spieler sind vergleichsweise billig – Willy Sagnol (Bayern München) 15 Millionen, der bereits 33-jährige Zinedine Zidane (Real Madrid) 12,5 Millionen, Philippe Mexes (AS Roma) 12 Millionen, Claude Makele (Chelsea London) 11,75 Millionen sowie Jean-Alain Boumsong (Newcastle United), Florent Malouda (Olympique Lyonnais), Ludovic Giuly (FC Barcelona), Louis Saha (Manchester United) je 10 Millionen.

Adebayor und Ji-Sung Park

Betrachtet man die Spielerkader von Südkorea und Togo, so stechen bei ersteren wertmässig Ji-Sung Park (8 Millionen) von Manchester United und Young-Pyo Lee (4 Millionen), Tottenham Hotspurs, heraus. Bei Togo hingegen folgt nach Emmanuel Adebayor (10 Millionen), der kürzlich von der AS Monaco zu Arsenal London wechselte, bereits ein gewisser Kader (1,25 Millionen) von En Avant Guingamp, der, man erinnert sich, früher auch in Lugano und bei Servette Genf gespielt hat.

Und die Schweizer?

Bevor wir das Geheimnis lüften, sei noch einmal darauf hingewiesen, dass der genannte Marktwert nicht identisch mit dem effektiven Wert für die Nationalmannschaft und für den eigenen Verein ist; aber völlig aus der Luft gegriffen sind die Zahlen nicht...

Frei, Behrami, Barnetta

Die „Podestplätze“ belegen Alex Frei (Stade Rennais) mit 10 Millionen, Valon Behrami (Lazio Rom) mit 6 Millionen sowie Tranquillo Barnetta (Bayer O4 Leverkusen) mit 5,5 Millionen Euro.

Diesen entwicklungsfähigen jungen Spielern folgt eine Dreiergruppe mit zuverlässigen Routiniers, die nach allgemeiner Einschätzung ihren Zenit noch nicht ganz erreicht haben: Raphael Wicky (Hamburger SV) mit 4,8 Millionen, Johann Vogel (AC Milan) mit 4,5 Millionen und Patrick Müller (Olympique Lyonnais) mit 4 Millionen Euro.

Philippe Senderos (Arsenal) steht mit 3,75 Millionen zu Buch, Johan Vonlanthen (NAC Breda) mit 3,5 Millionen, Ludovic Magnin (VfB Stuttgart) mit 3,25 und Ricardo Cabanas (1. FC Köln) mit 3 Millionen Euro.

Die weiteren Kaderspieler: Marco Streller (Köln) 2,5 Millionen, Fabio Coltorti (GC), Philipp Degen (BVB Borussia Dortmund), Stéphane Grichting (AJ Auxerre), Daniel Gygax (OSC Lille), Christoph Spycher (Eintracht Frankfurt) je 2,0 Millionen; Boris Smiljanic (Basel) 1,8 Millionen, Blerim Dzemaili (Zürich) 1,6 Millionen, Mauro Lustrinelli (Sparta Prag) 1,2 Millionen, Eldin Jakupovic (Lokomotive Moskau) 0,9 Millionen und Pascal Zuberbühler (Basel) 0,8 Millionen. Johan Djourou wird - deutlich unter seinem eigentlichen Wert - erst mit seinem Juniorenwert von 50 000 Franken aufgeführt.

Die teuersten Transfers

Die grössten Transfers der Fussballgeschichte betrafen bis jetzt den Franzosen Zinedine Zidane, der 2001/2002 für 116 Millionen Franken (73,5 Millionen Euro) von Juventus Turin zu Real Madrid wechselte, und den Portugiesen Luis Figo, der ein Jahr zuvor für 93 Millionen Franken (60 Millionen Euro) von Barcelona zum Erzrivalen Real stiess, diese Saison aber von Inter Mailand ablösefrei übernommen werden konnte. Auf die Saison 2000/2001 wechselte der Argentinier Hernán Jorge Crespo für 86 Millionen Franken von Parma zu Lazio Rom. Diese 55 Millionen Euro gingen beim nächsten Transfer zu Inter Mailand auf 36 Millionen zurück und danach beim Wechsel zum Lokalrivalen AC Milan auf 26 Millionen. Auf die neue Saison hin konnte Crespo Chelsea London ablösefrei verstärken.

Früher kassierten die Klubs deutlich mehr

Bei den Schweizern – wir stützen uns da auf "rotweiss“ – sind die Summen in den letzten zehn Jahren tiefer, aber immer noch respektabel gewesen.

Es fällt auf, wie wenige aktuelle Transfers sich darunter befinden. Die Schweizer Talente wechseln heute früher und daher zu wesentlich tieferen Summen ins Ausland. Deshalb ist es nun das Bestreben der Schweizer Vereine ihre jungen Spieler langfristig an sich zu binden, damit diese von ausländischen Vereinen aus noch möglichst lange laufenden Verträgen auskaufen müssen.

Name Saison Alter Klub Neuer Klub Mio CHF

1 Patrick Müller 00/01

GC Zürich Lyon 12

2 Murat Yakin 98/99

VfB Stuttgart Fenerbahce Istanbul 10

3 David Sesa 00/01

Lecce Napoli 10

4 Valon Behrami 05/06

Genua Lazio Rom 10

5 Ciriaco Sforza 00/01

1. FC Kaiserslautern Bayern München 9,8

6 Ramon Vega Jan.97

Cagliari Tottenham Hotspurs 8,6

7 Stéphane Henchoz 99/00

Blackburn Rovers Liverpool 8,3

8 Stéphane Henchoz 97/98

Hamburger SV Blackburn Rovers 7,8

9 Murat Yakin 97/98

GC Zürich VfB Stuttgart 6,0

10 Philippe Senderos 03/04

Servette Genf Arsenal London 5,0

11 Ciriaco Sforza 95/96

Kaiserslautern Bayern München 4,8

12 Ciriaco Sforza 96/97

Bayern München Inter Mailand 4,5

13 Marco Streller Jan.04

Basel Stuttgart 4,5

14 Patrick Müller Jan.06

Basel Lyon 4,5

15 Ramon Vega 96/97

GC Cagliari 4,0

16 Hakan Yakin Jan.04

Basel Stuttgart 3,6

17 Johann Vogel 99/00

GC Zürich PSV Eindhoven 3,5

18 Marco Pascolo 96/97

Servette Genf Cagliari 3,0

19 Blaise N'Kufo 98/99

Lausanne GC Zürich 3,0

20 Raphaël Wicky 97/98

Sion Hamburger SV 2,5

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