Gigi www.mspeu.at Beitrag melden Geschrieben 21. Juni 2007 Schnix, die personifizierte Spielfreude Nach dem Allzeittief im Winter, als hier nur vier Akteure Einlass in die Rangliste fanden, hat sich die Lage im offensiven Mittelfeld normalisiert. Und das, obwohl in Bremens Tim Borowski und Nürnbergs Marek Mintal, die ein Seuchenjahr erlebten, sowie Piotr Trochowski, für den Huub Stevens beim HSV keine Verwendung fand, drei Könner völlig fehlen. "Schuld" an dem Aufschwung sind auch drei Rückkehrer: Der in der Hinrunde nach schwerer Verletzung beim HSV seine Form suchende Rafael van der Vaart, der im Winter aus der Türkei zurückgeholte Wolfsburger Marcelinho sowie Lincoln, der in der ersten Saisonhälfte nach einer Verletzung auf Schalke kein Stammspieler mehr war. Thomas Hitzlsperger wechselte zudem aus dem Blickfeld der offensiven Außenbahn in diese Kategorie, sodass sich die Vergrößerung des Klassements um 150 Prozent relativ einfach erklären lässt. Angeführt wird es von Bernd "Schnix" Schneider. Dass der Leverkusener auf der Spitzenposition rangiert, stand für die kicker-Redaktion ohne lange Diskussion fest, erlebte der Nationalspieler doch das beste Halbjahr seiner Karriere. Nicht umsonst lobte Sportdirektor Rudi Völler nach dem 2:0 gegen Nürnberg im "Endspiel" um den letzten UEFA-Cup-Platz: "Er ist der absolute Superstar dieser Mannschaft." Und es mag etwas Wehmut mitgeklungen haben, als er nachschob: "Der wird gar nicht älter." Auf den 33-Jährigen wirkt der Ball anscheinend wie ein Jungbrunnen. Mit 14 Scorerpunkten präsentierte Schneider nämlich neben seiner fußballerischen Extraklasse auch noch eine ungewohnt hohe Effektivität. Spektakuläre Treffer gingen auf sein Konto, wie der mit der Hacke gegen die Blackburn Rovers im UEFA-Cup und seine beiden ersten Doppelpacks in der Bundesliga. Doch Bernd Schneider steht für mehr: für Technik, Spielintelligenz und Vielseitigkeit. Immer und überall auf dem Platz will er den Ball. Er ist die personifizierte Spielfreude. Ein Ende seiner fußballerischen Umtriebe ist trotz seiner 33 Lenze nicht abzusehen. "Schnix" sei Dank. Wer warum wo steht Der Entthronte, Diego: Ähnlich wie der SV Werder konnte auch Diego (22) seine Hinrundenform nicht halten. Allerdings fiel der Rückschritt des Brasilianers deutlich kleiner aus als der der Bremer. Sein Rückrundenstart verlief schleppend. Bis auf sein 63-Meter-Tor präsentierte sich Diego nicht so spektakulär wie in der ersten Saisonhälfte, als er auf dem Sprung in die Weltklasse war. Dennoch stand der Edel-Techniker weiterhin für spielerische Feinkost. Der Rückkehrer, Marcelinho: Im Winter kehrte er mit dem Ruf der launischen Diva aus Trabzon in die Liga zurück. Doch Wolfsburg, das 2,7 Millionen Euro Ablöse überwies, erlebte den neuen Marcelinho (32). Der Brasilianer widerlegte die Vorurteile: Einsatz statt Eskapaden. Effektivität statt Eigensinn. Die Diva entpuppte sich als Vorbild, riss ihre Mannschaft mit. Fünf Tore und acht Vorlagen - ohne den ehemaligen Berliner würde der VfL-Motor wohl nun in der Zweiten Liga laufen. Der Treffsichere, Rafael van der Vaart: Er ist der Akteur, der für das Comeback des HSV 2007 steht: Rafael van der Vaart (24), mit sieben Toren erfolgreichster Mittelfeldspieler der Rückrunde. Der Niederländer sorgte für die Big Points, traf beim 2:0 in Bremen doppelt, zum 1:0 auf Schalke (2:0) und zum 1:1 in München (2:1). Zudem leitete sein 1:0 gegen Dortmund (3:0) die Wende im Abstiegskampf ein. Auch als Inspirator ragte er heraus aus einer selten überzeugenden Elf. Der "Schlüsselspieler", Lincoln: Bedurfte es eines Beweises, dass Lincoln (28) Schalkes Schlüsselfigur ist, so wurde er erbracht. Sieben- mal erhielt der Brasilianer die Note 2,5 oder besser. Aber er schwächte seine Elf entscheidend, da er nach einer Tätlichkeit fünf Partien fehlte. In diesen holte Schalke nur sieben Punkte. Bei den Pleiten im Titelendspurt in Bochum und Dortmund tauchte er zudem völlig ab. So bot der Filigrantechniker eben auch Angriffsflächen für die Kritiker. Thomas Hitzlsperger: Er ist der Dauerrenner und Dauerbrenner beim VfB Stuttgart. Zwar zeigte Thomas Hitzlsperger (25) nicht die Klasse der drei Erstplatzierten der Rangliste, steigerte sich aber gegenüber der Hinrunde, als er im Blickfeld (damals Außenbahn offensiv) rangierte. Der Nationalspieler traf nicht so oft wie Schneider und Co., steuerte aber wichtige Treffer zum Titelgewinn bei wie das 1:1 in Bochum (3:2) und im "Finale" gegen Cottbus (2:1). Arnold Bruggink: Zum Sprinterkönig wird es Arnold Bruggink (29) in seiner Profi-Karriere nicht mehr bringen. Dennoch stellte der Niederländer nach mäßiger Hinrunde seine Bedeutung für Hannover 96 mit sechs Treffern unter Beweis - nach Rafael van der Vaart der Top-Wert im Mittelfeld. Läuferische Defizite machte der bei den Niedersachsen schon Totgesagte mit guten Ideen und bisweilen genialen Pässen wett. Sami Khedira: Kam der gelernte defensive Mittelfeldspieler in der Hinrunde noch auf zu wenig benotete Einsätze, schaffte er nun den Sprung zur Stammkraft, stand in den letzten acht Spielen in der Startelf. Als torgefährlicher und feiner Fußballer spielte sich Khedira (20) in die U 21 und das Blickfeld der A-Nationalmannschaft. Ein Plus des Stuttgarters: Er kann im Mittelfeld auf allen Positionen eingesetzt werden. Zvjezdan Misimovic: In der Hinrunde noch als hängende Spitze aktiv, agierte der Bochumer Mittelfeldspieler nach der Winterpause nicht mehr so effektiv. Der Grund: Trainer Marcel Koller beorderte Zvjedzan Misimovic (25), der kommende Saison für den Ligakonkurrenten und deutschen Pokalsieger 1. FCNürnberg spielen wird, auf die rechte Seite. Dennoch war der spielstarke Bosnier weiterhin der erste Anspielpunkt in der Offensive. So reichte es für ihn nach der Kategorie Im weiteren Kreis diesmal fürs Blickfeld. Tinga: Nach einer wechselhaften Hinrunde zeigte sich Tinga (29) unter Thomas Doll verbessert. Borussia Dortmunds dritter Trainer in dieser Saison beorderte den Brasilianer vom halbrechten ins halblinke Mittelfeld. Auf der neuen Position setzte der sowohl mit spielerischen als auch kämpferischen Qualitäten ausgestattete Akteur im Zusammenspiel mit seinem Landsmann Dede mehr Akzente in der Dortmunder Offensive. (kicker.de) 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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