Journalist zum Tode verurteilt


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Er schrieb über Fußball und wurde zum Tode verurteilt

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München - Ein Sportjournalist kann manchmal auf Probleme stoßen. Wenn einem Athleten oder Funktionär sein Artikel nicht gefällt, dann gibt es eben keine Interviews mehr. Damit kann man leben.

Zaw Thet Htwe wird bald nicht mehr leben. Zaw Thet Htwe war Chefredakteur des Fußball-Magazins "First Eleven" in Myanmar (das ehemalige Birma) und verweilt immer noch im Militär-Gefängnis. Sein Schicksal kennt er schon. Im November wurde Zaw Thet Htwe zum Tode verurteilt.

Offiziell heißt es, dass der "Terrorist" die Regierung stürzen wollte. Tatsächlich widersetzte sich Zaw der Zensur, indem er Artikel über Fußball als Mittel des Widerstandes einsetzte.

Fußball ist eine der beliebtesten Sportarten des Landes in Süd-Ost Asien. "First Eleven" hat eine Auflage von rund 50.000.

Verschwundene Subventionen für den Fußball-Verband

Im letzten Jahr erhielt das größte Sport-Magazin des Landes die erste Warnung der Junta. 3,2 Millionen Euro hatte der Fußball-Verband aus internationalen Quellen erhalten. Zur Jugendförderung und um neue Plätze zu errichten.

Das Geld floss nie in die Kasse des Verbandes und Zaw Thet Htwe machte das, wozu sich ein Journalist verpflichtet fühlen sollte: Sein Artikel fragte nach. Wo ist das Geld geblieben?

Kurz darauf berichtete das Magazin über eine Geldstrafe für ein Team aus Birma, das zu einer Partie der asiatischen Champions League nicht erschienen war. Eigentlich keine große Sache. Für eine arrogante Diktatur, die die Wahrheit selbst definiert, hingegen schon.

Am 17. Juli 2003 stürmte die Militärpolizei die Redaktionsräume von "First Eleven", prügelte die Redakteure und führte Zaw Thet Htwe in Handschellen ab. Das Magazin durfte weiter erscheinen, mit strenger Aufsicht der Zensur, ohne Zaw.

Inhaftierung politischer Gegner

Der wurde unterdessen im Militär-Hauptquartier gefoltert und ausgefragt. Schon Anfang der 90er hatte der 37-Jährige als Mitglied der "Demokratischen Partei für eine neue Gesellschaft" vier Jahre im Gefängnis verbracht.

1990 gewann die Oppositions-Partei der Friedens-Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi die freien Wahlen in Birma. Die Junta ignorierte das Ergebnis und stellte Aung San unter Hausarrest. Bis heute. Ihre Anhänger werden immer noch regelmäßig bedroht oder verhaftet.

Zaw Thet Htwe wurde am 28. November 2003 ohne Anwalt, ohne Zeugen und ohne internationale Beobachter zum Tode verurteilt. Er habe die Führer der SPDC (die Junta) ermorden wollen.

Dabei wollte er nur über sauberen Sport und Fußball schreiben.

Quelle: sport1.at

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