[Bilder] Lakócsa KSE - Pogányi SE 3:2 (1:2)

[Heffridge]

Auch wenn dieser Winter in seiner Gesamtbetrachtung ziemlich mild war, hatten es die letzten fünf Wochen aber in sich. Schnee, Regen, Wind und Kälte ließen zahlreiche Spiele ausfallen. So auch im ungarischen Unterhaus. Dank der ungarischen Regierung, die den Karfreitag zum offiziellen Feiertag erklärte, könnten auch Nachholbegegnungen ohne Flutlicht an diesem Tag ausgetragen werden. Im Komitat Baranya finden auch zwei Karfreitagsspiele statt, wobei ich mich entscheide, nach Lakócsa zu fahren.

Lakócsa ist ein kleiner Ort unweit der kroatischen Grenze und gehört schon um Komitat Somogy. Da es aber angenehmer ist, nur die maximal 60 Kilometer nach Pécs zurückzulegen als die mehr als die doppelte Strecke bis zum Plattensee, nimmt Lakócsa an der Meisterschaft im Komitat Baranya teil, wo man in der Westgruppe der 3.Klasse (der sechsten Leistungsstufe Ungarns) spielt. In der Herbstsaison war man nicht wirklich konkurrenzfähig und belegte nur den 14. und somit vorletzten Platz in der Tabelle.

Zu Spielbeginn um 14.30 Uhr ist der Sportplatz fast menschenleer. Rund 20 Leute sind am Platz, von denen noch dazu einige als Vereinsoffizielle und Nachwuchskicker zu erkennen sind. Doch in den ersten 15 Minuten trudeln immer mehr Leute auf den Platz, sodass schließlich 50 Besucher dieses Spiel verfolgen.

So verpassen die meisten Besucher auch das 1:0 für Lakócsa. Dieses fällt bereits in der zweiten Spielminute. Die Abseitsfalle von Pogány schnappt nicht zu und in weiterer Folge wird der Tormann vom heraneilenden Stürmer perfekt umspielt.

Doch der Tabellenführer aus Pogány lässt sich durch diesen frühen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und erzielt nur fünf Minuten nach dem Gegentreffer den Ausgleich. Es scheint in weiterer Folge auch das zu passieren, was bei dem doch großen Niveauunterschied der Mannschaften in diesen Spielklassen üblich ist, nämlich eine klare Dominanz des Favoriten. Dies wird auch heute wieder, durch den Führungstreffer der Gäste in der 16. Minute, untermauert.

Lakócsa rettet sich mit dem Spielstand von 1:2 in die Pause, wo wohl keiner damit gerechnet hätte, dass das Spiel in den zweiten 45 Minuten eine überraschende Wendung nehmen wird. Aus heiterem Himmel fällt nämlich in der 55. Minute der Ausgleich für Lakócsa, wodurch den Spielern klar wird, dass heute ein Punkt möglich ist. Pogány macht zwar weiterhin das Spiel, aber eine halbe Stunde das Ergebnis zu halten, könnte im Bereich des Möglichen liegen.

Als in Minute 80 Zoltán Ignácz - wie schon in der zweiten Minute - den Tormann der Gäste umkurvt und zum 3:2 für Lakócsa einschiebt, steht der Sportplatz Kopf. Bange Minuten sind aber noch durchzustehen und weil die Gastgeber doch mit allen Mitteln versuchen etwas Zeit zu schinden, gibt der Schiedsrichter vier Minuten Nachspielzeit. Diese finden allesamt in der Hälfte Lakócsas statt, aber Pogány will einfach kein weiterer Treffer gelingen und so feiert man in Lakócsa bereits am Karfreitag das erste Osterwunder.

Lakócsa KSE - Pogányi SE 3:2 (1:2)

bearbeitet 4. April 2018 von Heffridge