TV-Rechte


Gigi

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DFL lehnt Vertragsverlängerung mit Infront ab

Auf ihrer außerordentlichen Vollversammlung in Frankfurt/Main haben die 36 Profi-Klubs ein Angebot der Rechte-Agentur Infront um den ehemaligen deutschen Nationalspieler Günter Netzer abgelehnt. Gleichzeitig drohte die Deutsche Fußball-Liga (DFL), die TV-Rechte zukünftig selbst zu verkaufen.

"Ich gehe davon aus, dass wir dann sogar mehr erzielen können", sagte Ligaverbandschef Werner Hackmann: "In allen Sendern boomt der Fußball, daran möchten wir gerne teilhaben."

Im Kampf gegen sinkende Fernseh-Einnahmen geht die DFL durch die Ablehnung zur Vertragsverlängerung mit Infront auf Konfrontationskurs zum Schweizer Unternehmen. Auch eine Fristverlängerung für den derzeitigen Partner komme für die Liga nicht in Frage. Nach aktueller Vertragslage kann Infront laut festgeschriebener Option bis zum 31. Dezember dieses Jahres für 295 Millionen Euro in der kommenden und 300 Millionen Euro in der darauffolgenden Saison die Senderechte erwerben. Grund für diese Ablehnung ist die Tatsache, dass Infront nach Angaben von Hackmann die vertraglich festgelgeten Summen auf 272,5 und 277,5 Millionen Euro für die nächsten beiden Spielzeiten gekürzt habe. Angeblich hat die Agentur um eine Verlängerung der Frist bis zum 31. Januar 2004 gebeten.

Allerdings werde die DFL bis zur Entscheidung mit Infront nicht mit anderen interessierten Partnern verhandeln, machte der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung, Wilfried Straub, deutlich: "Aber wir sind auch fähig, die Sache in die Hand zu nehmen. Wir sind nicht pessimistisch. Wir wollen eine zeitnahe Entscheidung."

Für den Fall, dass die Kooperation mit der Infront beendet werden sollte, hat die DFL nach kicker online vorliegenden Informationen bereits entsprechende Schritte veranlasst. Demnach hat Michael Pfad, derzeit noch Geschäftsführer Kommunikation der DFL, die Aufgabe bekommen, eine Produktionsgesellschaft zu gründen, die die Abwicklung der Fernsehübertragungen in die Hand nehmen soll.

Im Falle eines Scheiterns der Kooperation mit der Infront, müssten auch die Verträge mit dem Deutschen Sport-Fernsehen (DSF) und dem Abonnement-Sender Premiere neu verhandelt werden, nur der Kontrakt mit der ARD wäre von einem Aussscheiden Infronts nicht berührt.

Eine Diskussion zum umstrittenen Thema "Einzelvermarktung", das insbesondere von den in der so genannten "G8" zusammengeschlossenen Vereinen ins Spiel gebracht wurde, blieb dagegen aus. Hier will der Liga-Verband eine für Januar erwartete Entscheidung der Brüsseler EU-Entscheidung abwarten. Dagegen wurden die Differenzen, die beim letzten "G8"-Treffen entstanden sind, vom Tisch geräumt. Viele kleinere Klubs aus der Ersten Liga und die Vertreter der Zweitligisten fühlten sich nicht vollständig unterrichtet: "Die Informationsdefizite, die bestanden haben, die haben wir vollständig aufgearbeitet. Alle Themen, die in München Bestandteil des Treffens waren, haben wir auch hier diskutiert", sagte Hackmann: "Die Atmosphäre war sogar sehr harmonisch."

(kicker.de)

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