Nach diesem Spiel kann man endlich sagen: Willkommen in Wien: Tobias Gulliksen!
Die Partie heute war kämpferisch extrem stark von Rapid! In der ersten Halbzeit wieder mehr Krampf als Kampf. Man hat spielerisch kein Mittel gefunden gegen das Pressing der Grazer. Amane ist oft zu optimistisch beim Rausspielen und Antiste vor ihm operiert oft unglücklich. Alles in allem, war Sturm klar überlegen, konnte aber nur durch ein Abstimmungsproblem der Verteidigung nach einem hohen Ball Kapital schlagen. Mit der zweiten Halbzeit hat Rapid spielerisch etwas besser dagegenhalten können, meiner Meinung nach ist hier die Hereinnahme von Gulliksen der Schlüssel dazu. Er hat Amane im offensiven Aufbau entlastet, und durch seine Technik ist er ein Spieler der immer in der Lage ist die Zweikämpfe spielerisch zu lösen. Er hat sich extrem gut zwischen den Ketten bewegt, war meistens anspielbar und ist im Vergleich zu Antiste ein Spieler dem die Sturmdefensive deutlich mehr Aufmerksamkeit schenken musste. Das wiederum hat es den Außenverteidigern erlaubt offensiver zu werden. Auer war generell stärker als Demir, und das Siegestor war eine Aktion wo die Verteidigung offensiv werden könnte.
Ich verstehe generell auch warum Gulliksen bei Stöger eine schweren Stand hat: Seine Defensivarbeit ist oft sehr zurückhaltend. Aber, im Vergleich zu früheren Auftritten, war er heute auch in diesem Bereich stark verbessert.
Nüchtern betrachtet, war es ein extrem ergebnisorientierter Matchplan, der zum Glück mit viel Kampf das erwünschte Ergebnis gebracht hat (aber auch vollgas nach Hinten losgehen hätte können). Spielerisch muss im Laufe der Saison aus dem Mittelfeld aber deutlich mehr kommen als die letzten Partien.
Der Sieg sieht am Papier zwar unverdient aus, aber die kämpferisch extrem starke Leistung lässt sich schwer in Zahlen erfassen, sodass ich wenig Grün-Weiße Brille brauche um ihn als gerecht zu empfinden. -schon fast kitschig das ausgerechnet der "Krieger" den Sieg erzwingt.
Und naja - Matti Seidl, was soll man sagen. Der war geil!