Die derzeit fünf besten österreichischen Trainer in europäischen Spitzenligen



Ralf Rangnick und seine zumeist groß aufspielende österreichische Nationalmannschaft haben es in diesem Sommer oft in die Schlagzeilen der internationalen Sportpresse geschafft, als sie mit ihrem ganz eigenen Auftreten auf dem Platz das Achtelfinale der EM in Deutschland erreichten, dort aber überraschend mit 1:2 gegen die Türkei geschlagen geben und die Heimreise antreten mussten.

Trotz des Lobes für den deutschen Trainer könnten einige österreichische Fans versucht sein, einen Blick auf die heimischen Trainer zu werfen, die gegenwärtig nicht in der heimischen Bundesliga tätig sind. Schließlich ist der österreichische Talente-Pool im Bereich des Trainerwesens im Hinblick auf die Größe des Landes beeindruckend.

Begleiten Sie uns, wenn wir einen Blick auf die fünf besten österreichischen Trainer im Weltfußball werfen und aufzeigen, wie sie ihre Teams prägen.

Ralph Hasenhüttl (VfL Wolfsburg)

Als Ralf Hasenhüttl den Trainerstuhl beim VfL Wolfsburg übernahm, sah es aus, als würde sich der Verein bald in der zweiten deutschen Bundesliga wiederfinden.

Der in Graz geborene Trainer brachte den Verein jedoch mit vier Siegen aus den letzten acht Spielen in sicheres Fahrwasser. Überzeugend war das Auftreten seiner Mannschaft beim beeindruckenden 2:0-Auswärtssieg in Bremen in seinem ersten Spiel als Chefverantwortlicher.

Nach einem matten Start in die neue Saison siegt es so aus, als könnte der langjährige Trainer des Premier League Clubs FC Southampton diese Erfolge prolongieren, denn zwischenzeitlich haben die Wölfe schon an die Europacupstartplätze angeklopft. Ein unerwarteter 5:1-Auswärtssieg gegen RB Leipzig war die Krönung dieser Herbstsaison.

Mohammed Amoura wurde als Leih- zum Schlüsselspieler des Vereins und hat viel dazu beigetragen, dass die Wölfe nun viel torgefährlicher geworden ist als in der letzten Saison.

Wenn Hasenhüttl so weitermacht, dann wundern Sie sich nicht, wenn bald ein größerer Verein ihn verpflichten will.
 

Adi Hütter (AS Monaco)

Mit der Vertragsunterzeichnung von Adi Hütter in Monaco im Juli 2023 wurde neue Energie bei den Monegassen frei. Der 55-jährige Vorarlberger trat die Nachfolge von Philippe Clement an und machte sich schnell einen Namen in der französischen Eliteliga. Schon sein Auftaktspiel konnte er mit einem 4:2 über Clermont-Ferrant gewinnen.

Die Stadt Monaco ist in der Gegenwart vielleicht nicht mehr wie in seiner Blütezeit auf den Glücksspieltourismus angewiesen, da viele Leute heute lieber auf diversen Webseiten Roulette oder andere Glücksspiele spielen als im berühmten Etablissement von Monte Carlo, aber dank Hütter freut sich die Stadt und der Fürst über die vielen neuen sportlichen Erfolge.

Der Einfluss des Trainers auf die Entwicklung des Kaders war während der gesamten Saison 2023/24 unbestreitbar. Monaco kämpfte sogar lange Zeit mit um den Titel in der Ligue 1 und fand sich einige Male sogar an der Tabellenspitze wieder, noch vor PSG.

Auch in dieser Saison setzt Adi Hütter auf die kontinuierliche Weiterentwicklung des Teams, und befindet sich stets unter den Top-5 der Liga. Auch in der Champions League wurden einige spektakuläre Siege eingefahren, darunter ein 2:1 Sieg gegen den FC Barcelona, ein 1:0 Auswärtssieg in Bologna und ein 5:1 gegen den serbischen Meister Roter Stern.

Gerhard Struber (1. FC Köln)

Im April 2024 wurde der 47-jährige Salzburger von RB Salzburg entlassen, nachdem die Bullen im Rennen um die Meisterschaft in der österreichischen Bundesliga gegen Sturm Graz zurückgefallen und eine schwache Champions-League-Saison zu beklagen war.

Der gebürtige Kuchler kam jedoch rasch wieder auf die Beine und wechselte zu Beginn der Saison zum rheinischen Traditionsverein 1. FC Köln in die zweite deutsche Bundesliga. Struber hat bisher eine solide, wenn auch unspektakuläre Saison hingelegt und sein Team im Rennen um die Meisterschaft, also den Aufstieg in die höchste Spielklasse, gehalten.

Auch im Cup gelang dem 1.FC Köln der Aufstieg ins Viertelfinale, in dem es nun den Doublesieger von 2023/24, Bayer Leverkusen, auswärts zu bespielen gilt. In dieser Spielzeit waren bis jetzt die Treffer von Tim Lemperle und Damion Downs für Strubers Mannschaft von entscheidender Bedeutung, vor allem, weil die Verteidigung der Geißböcke manchmal zu löchrig ist.

Wenn der Trainer die Schwachstellen im Spielaufbau in der Winterpause in Ordnung bringen kann, findet sich der 1. FC Köln nach fünfjähriger Abstinenz in der höchsten deutschen Spielklasse wieder. Vielleicht schafft er das Wunder, das zuvor schon Peter Stöger in der Saison 2013/14 erreicht hat.

Oliver Glasner (Crystal Palace)

Crystal Palace ist bei weitem nicht der angesagteste Club auf der Insel, aber als Glasner Anfang 2024 das Ruder beim Londoner Traditionsklub übernahm, etablierte der österreichische Trainer schnell seine eigene Philosophie vom modernen Fußball und bewahrte die Eagles vor dem sicher geglaubten Abstieg.

Diese Saison bedeutet für Glasner und sein Team auch wieder Überlebenskampf pur. Der Verkauf von Michael Olise an den großen FC Bayern war sicher kein Vorteil und Eberechi Eze hat stets mit Verletzungen zu kämpfen. Nach einem holprigen Start konnten jedoch die Tottenham Hotspurs im Londoner Derby mit 1:0 besiegt werden. Seit diesem ersten Dreier in der Saison 2024/25 hat die Glasner-Elf nur eines der letzten acht Spiele verloren und konnte sogar dem Meister Manchester City im Selhurst Park beim 2:2 einen Punkt abknöpfen.

Die zweite Saisonhälfte soll laut dem Europa-League Sieger Glasner stabiler werden, vor allem, wenn die Zahl der Verletzten zurückgehen wird. Gelingt dieses Vorhaben, so könnten die Londoner wieder in die obere Tabellenhälfte vorstoßen.

Andi Herzog

Der letzte Trainer auf unserer Liste kann sich ein wenig als Joker fühlen, da er zwar gegenwärtig keinen Trainerjob ausübt, aber dennoch einen interessanten Lebenslauf aufzuweisen hat.

Nach seiner erfolgreichen Spielerkarriere, darunter dem Gewinn des UEFA-Pokals mit Bayern München, dem deutschen Meistertitel mit Werder Bremen und 103 Einsätzen für die österreichische Nationalmannschaft, wechselte Andi Herzog ins Trainerbusiness und betreute das U21-Team Österreichs und die U23-Mannschaft der USA. Ab 2018 wurde er als Trainer hauptverantwortlich für die israelische Nationalmannschaft. Seine Ernennung zum Teamchef war aufgrund seines späten Ausgleichtreffers im WM-Qualifikationsspiel im Oktober 2001 umstritten. Sein Freistoßtor öffnete Österreich den Weg in die Barrage-Spiele gegen die Türkei und Israel beendete diese Gruppe lediglich als Dritter und schied aus.

Nachdem er nur sechs seiner 16 Spiele als Teamchef gewonnen hatte – eines davon allerdings gegen sein Heimatland Österreich, kehrte er nach Wien zurück und trainierte in der Südstadt Admira Wacker, jedoch nur neun Spiele lang. Anschließend wechselte er abermals als Assistent von Jürgen Klinsmann, den er aus seiner Zeit in den USA kannte, nach Südkorea. Das Duo war in Asien jedoch nicht sehr erfolgreich und musste sich bereits im Februar 2024 wieder um einen neuen Job umsehen.

Das war sie also, die Auflistung der besten österreichischen Trainer, die gegenwärtig im internationalen Fußball beschäftigt sind. Ob sie nun um den Klassenerhalt, den Aufstieg oder einen europäischen Titel spielen, die einzelnen Karriereschritte zu bekannten europäischen Top-Klubs beweist wieder einmal, dass der österreichische Fußball dem Weltsport Nummer 1 viel zu bieten hat!

[ Photo by Engin Akyurt ]

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