Der österreichische Fußballverband (ÖFB) legt großen Wert auf die Nachwuchsarbeit, um den Fußball in Österreich sowohl in der Breite als auch in der Spitze zu fördern. Rund 125.000 Kinder und Jugendliche spielen in tausenden Nachwuchsmannschaften, unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe. Diese Vielfalt macht den Fußball zu einer wichtigen sozialen Plattform in Österreich. Der ÖFB hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Kinder frühzeitig für den Fußball zu begeistern und ihnen langfristig Freude am Spiel zu vermitteln.

Kinderfußball ist ein separates Feld und das ist gut so

Wenn Erwachsene an Fußball denken und ihn aktiv als Mannschaftssport betreiben, geht es ums Gewinnen. Nur die besten Spieler spielen, es entsteht ein Leistungsdruck, die Tabelle wird immer im Blick behalten und das familiäre Umfeld spielt keine Rolle. All das ist im Kinderfußball anders. Alle Kinder sollen mit einbezogen werden, es geht um den Spaß, die Förderung, Entwicklung und das Lernen. Eltern werden mit einbezogen und das Ergebnis selbst oder gar die Tabelle spielen eine untergeordnete Rolle. In einem solchen Umfeld kann der Fußball als Lebensschule die Entwicklung entscheidend vorantreiben.

Bedeutung des Breitenfußballs

Der ÖFB setzt neben seinen zentralen Aufgaben wie der Führung der Nationalteams und der Verwaltung auch auf die Förderung des Breitenfußballs. Mit über 200.000 aktiven Spielern in mehr als 2.240 Vereinen ist der Fußball mit all seinen Facetten tief in der österreichischen Gesellschaft verankert. Das ganze Land fiebert mit der Nationalmannschaft mit, Fußballwetten stehen bei den Buchmachern Österreichs immer hoch im Kurs und Public-Viewing-Schauplätze werden zu gesellschaftlichen Treffpunkten.

Der Breitenfußball fördert die soziale Integration ganz gezielt, indem Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer Herkunft zusammen spielen und Gemeinschaft erleben. Die strategische Planung und konsequente Umsetzung von Projekten zur Förderung des Breitenfußballs sind daher entscheidend, um eine breite Basis zu schaffen, aus der sich Talente entwickeln können.

Struktur der Talenteförderung

Ein zentraler Aspekt der Nachwuchsförderung ist die Talententwicklung über verschiedene Förderstrukturen. Von den lokalen Vereinen bis hin zu speziellen Talentförderungseinrichtungen wie den Landesausbildungszentren (LAZ) und Akademien (AKA) bietet der ÖFB jungen Talenten die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu maximieren. Diese Einrichtungen gelten als elitäre Ausbildungsstätten, die zukünftige Profispieler hervorbringen sollen.

Das Projekt12 des ÖFB fördert die besten Talente umfassend durch Individualtrainer und sportwissenschaftliche Unterstützung in den Bereichen Sportmotorik, Sportpsychologie und Sportmedizin. Diese intensive individuelle Förderung zielt darauf ab, die Spieler optimal auf eine Karriere im Profifußball vorzubereiten.

Integration von Fußball in Bildung und Beruf

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Integration von Fußball in den schulischen und beruflichen Werdegang der Spieler. Der ÖFB arbeitet intensiv mit Schulbehörden zusammen, um ein österreichweites Lehrlingsmodell zu schaffen, das junge Talente unterstützt und ihnen ermöglicht, Ausbildung und Sport zu verbinden. Dies soll sicherstellen, dass die Spieler nicht nur sportlich, sondern auch akademisch und beruflich gefördert werden.

Trainerentwicklung und Infrastruktur

Die Trainerentwicklung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Der ÖFB bietet eine hochgradige Aus- und Fortbildung für Trainer an, um sicherzustellen, dass sie den neuesten Standards entsprechen und die besten Trainingsmethoden anwenden. Neue Trainerordnungen sowie spezielle Diplome wie das UEFA-Torwarttrainer-A-Diplom und das UEFA-Futsal-B-Diplom sind Teil dieser Bemühungen.

Die Verbesserung der Infrastruktur ist ein weiteres Ziel des ÖFB. Moderne Fußballstadien, verbesserte Trainings- und Spielanlagen sowie Einrichtungen zur medizinischen Betreuung sind entscheidend für die qualitative Weiterentwicklung des österreichischen Fußballs.

Fazit

Die Nachwuchsarbeit im österreichischen Fußball ist umfassend und zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche optimal zu fördern. Durch eine Kombination aus Spaß am Spiel, systematischer Talententwicklung und umfassender Trainer- und Infrastrukturentwicklung schafft der ÖFB die Grundlage für zukünftige Erfolge. Diese strategischen Maßnahmen sind entscheidend, um den österreichischen Fußball nachhaltig auf internationaler Ebene zu etablieren und weiterzuentwickeln.

[ Bild von Joshua Choate auf Pixabay ]