Der Einfluss der Jugendakademien auf die österreichische Bundesliga
Keine Zukunft ohne Jugend – ein Sprichwort, das sich auch in der österreichischen Bundesliga bewahrheitet. Denn die Nachwuchskicker von heute sind die Stars von morgen. Umso wichtiger ist es also, dass die Vereine der Spielerentwicklung einen hohen Stellenwert beimessen. Denn der Einfluss der Jugendakademien auf die österreichische Bundesliga wird immer größer und kann über sportlichen Erfolg oder Vereinsmisere entscheiden.
Red Bull Salzburg hat die Jugendentwicklung perfektioniert
Dass Geld alleine nicht zum fußballerischen Erfolg verhilft, hat Red Bull Salzburg gekonnt bewiesen. Denn vor allem in den ersten Jahren nach der Übernahme konnte sich noch keine absolute Dominanz einstellen. International wurde man sogar fast schon zur Lachnummer, als man immer wieder in der Champions-League-Qualifikation scheiterte. Doch in den letzten knapp 20 Jahren hat sich viel getan. Nicht nur dieser Wettanbieter Vergleich gibt die Antwort auf die alles entscheidende Frage, wer als Favorit ins Rennen um den Meistertitel geht. Denn schon vor Saisonbeginn ist klar: An Red Bull Salzburg führt kein Weg vorbei. Die Bullen konnten sich 10 Meistertitel infolge sichern, was vor allem auf das starke Scouting zurückzuführen ist. Mittlerweile hat sich der Verein international einen Namen gemacht und heutige Stars wie Erling Haaland oder Sadio Mané in die Bundesliga gelockt. Aber auch die eigene Akademie läuft wie geschmiert. Nicolas Seiwald wurde beispielsweise für 20 Millionen Euro verkauft, Junior Adamu wechselte immerhin für 6 Millionen Euro in die deutsche Bundesliga.
Österreichische Talente sind begrenzt
Als kleines Land mit vergleichsweise wenigen Einwohnern hat Österreich theoretisch nur einen begrenzten Pool an Fußballtalenten. Dass sich daraus aber trotzdem eine goldene Generation hervorbringen lässt, hat Kroatien eindrucksvoll erwiesen. Hier gilt vor allem Dinamo Zagreb als Maß aller Dinge in der Spielerentwicklung. Stars wie Luka Modric, Josko Gvardiol und Mateo Kovacic haben hier ihre Jugendzeit verbracht. Wie wichtig das Fundament in jungen Jahren ist, hat sich bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 gezeigt. Wer grundsätzlich auf weniger Spieler zurückgreifen kann, muss die Jugendakademie entsprechend perfektionieren. Denn klar ist, dass Top-Talente früher oder später ohnehin abwandern und bei einem Verein von Weltklasseformat unterkommen werden. Wenn diese Spieler jedoch die eigene Jugendakademie durchwandern, macht das gleichzeitig auch Werbung für den Verein. Wie es nicht laufen sollte, hat die Wiener Austria mit David Alaba gezeigt. Alaba war lange Zeit der wertvollste Spieler Österreichs, wird mit den Veilchen aber kaum in Verbindung gebracht. Denn bereits in der frühen Jugend wechselte Alaba nach München.
Leihspieler aus fremden Ländern stehen hoch im Kurs
Sturm Graz hat sich in den letzten drei Jahren zum absoluten Herausforderer für die Meistertruppe aus Salzburg entwickelt und konnte dabei die beiden Wiener Vereine längst hinter sich lassen. Auf Zufall basiert die Entwicklung jedoch nicht. Denn das Management in Graz hat erkannt, dass man mit Leihspielern aus Top-Ligen den Kader enorm aufwerten kann. Sturm hält unter anderem Leihspieler aus der Premier League, der deutschen Bundesliga und der spanischen La Liga. Die Kosten für die Edeltalente sind vergleichsweise gering und die Top-Vereine finden so eine Möglichkeit, ihren jungen Spielern mehr Praxis zu ermöglichen. Dass es zum Teil auch ganz ohne eigenen Qualitätsspieler auf einer Position geht, hat Sturm in der Saison 2023/24 ebenfalls gezeigt. Denn mit Kjell Scherpen und Vitezslav Jaros hat man beide Torhüter nur ausgeliehen. Um langfristig in der Bundesliga erfolgreich zu sein, muss man also nicht zwingend die eigene Jugendakademie auf höchstem Niveau halten. Oft reicht es auch, sich als Ausbildungsverein für andere Teams zu etablieren. Dann kommen die Talente ganz von alleine. Natürlich geht es ohne eigenes Jugendnetzwerk aber dennoch nicht.
Ist die goldene Generation der Bundesliga bald vorbei?
Seit Januar 2020 haben sich die Marktwerte in der österreichischen Bundesliga um knapp 60 % erhöht. Abgesehen von den Aufsteigern konnten jedoch nur zwei Vereine eine immense Steigerung erleben. Salzburg erhöhte seinen Marktwert um 115 %, Sturm Graz sogar um satte 180 %. Für den LASK, Rapid und die Austria ging es jedoch bergab. Nun lässt sich darüber spekulieren, ob die goldene Generation der Bundesliga vor dem Aus steht. Denn in den letzten Jahren hat Österreichs Fußball unbestritten an Qualität gewonnen. In Salzburg fehlt derzeit aber ein absoluter Top-Spieler und auch in Graz lebt man mit dem Druck, immer wieder neue Talente an den Verein binden zu müssen. Austria, Rapid und der LASK kämpfen hingegen mit der Mittelmäßigkeit. Wenn der Erfolg der Liga nur an zwei Teams gebunden ist, wäre ein Rückschritt schon in den kommenden Jahren denkbar.
Bildquelle [ Pixabay.com / jarmoluk ]
0 Kommentare
Recommended Comments
Keine Kommentare vorhanden