Der ORF feuert vor der Fußball-Weltmeisterschaft seinen Sportchef


Noch sind die Stadien leer, doch die Vorfreude auf die WM steigt.

2026 wird ein Sportjahr der Großereignisse. Entsprechend heiß umkämpft waren die Übertragungsrechte und entsprechend lange bereiten sich die TV-Sender darauf vor. Doch ausgerechnet in Österreichs größtem und wichtigstem Sender, dem ORF, ist jetzt ein Machtkampf eskaliert, der die Gemüter schon länger beschäftigt.

Der öffentlich-rechtliche Sender setzte daraufhin seinen Sportchef ab. Als Grund gab der ORF ein unternehmensschädigendes Verhalten an. Dieses war in einem nicht autorisierten Interview zu sehen, das Sportchef Hannes Aigelsreiter Ende Oktober gegeben hatte. Darin kündigte er im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung an, voraussichtlich gegen seinen amtierenden Chef im ORF antreten zu wollen.

2026 will der ORF glänzen

Das kam in der Führungsetage des ORF wenig überraschend nicht gut an. Die Aussagen von Aigelsreiter wogen umso schwerer, als dass erst wenige Wochen zuvor, ein schwerer Konflikt innerhalb der Sportredaktion in die Öffentlichkeit gelangt war.

Der Konflikt kommt für den ORF zur Unzeit. Immerhin bereitet sich der Sender längst auf die sportlichen Großereignisse des nächsten Jahres vor. Schließlich erwartet der Sender Top-Quoten und damit ähnlich gute Geschäfte wie die Gastronomie oder die Sportwetten-Branche.

Dort gilt eine Fußball-Weltmeisterschaft ohnehin als das wirtschaftlich betrachtete Ereignis des Jahres, das alle Angebote der Online-Casinos befeuert. Egal ob es sich dabei um Sportwetten oder Casinospiele handelt, zum Start des Großereignisses gilt es, gerüstet zu sein. Ein Online Slots Casinos im Schnell Check zeigt, dass die potenziellen Kunden schon jetzt mit Angeboten überhäuft werden, um auf sich aufmerksam zu machen.

Kampfansage entpuppte sich als Rohrkrepierer

Hannes Aigelsreiter wird das Sportjahr 2026 nicht mehr als Verantwortlicher im ORF begleiten. Medien berichteten als Folge seines Abschieds, dass dem 61-Jährigen schon zuvor ein goldener Handshake angeboten worden war. Doch Aigelsreiter wollte davon offenbar nichts wissen und ging in den Gegenangriff über.

So betonte er im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung seine Unzufriedenheit mit den Strukturen im ORF und dachte laut über eine mögliche Kandidatur bei der kommenden Wahl des ORF-Generaldirektors nach. Ab dem Jahr 2027 benötigt der ORF einen neuen Generaldirektor, über dessen Bestellung stimmt der ORF-Stiftungsrat am 11. August 2026 ab.

Der Generaldirektor beendete die Konflikte

Angesichts der offenen Frage, ob ORF-Generaldirektor Roland Weißmann verlängert wird, oder nicht, kommt die rasche Entscheidung nicht überraschend. Weißmann will angeblich weitermachen und kann angesichts einer neuen Bundesregierung und zahlreicher sportlicher Großereignisse keine Führungsdiskussion im Haus brauchen. Dazu kommt noch, dass der ehemalige Sportchef innerhalb seiner Redaktion alles andere als unumstritten war.

Vor wenigen Wochen gelangte eine interne Diskussion über die Besetzung der Präsentatoren bei Großereignissen an die Öffentlichkeit. Dabei soll es auch um die zukünftige Rolle von TV-Star Rainer Pariasek gegangen sein. Dessen geplanter reduzierter Einsatz soll angeblich zu heftigen Diskussionen unter den Betroffenen geführt haben, die ebenfalls an die Öffentlichkeit gespielt wurden.

Nach dem Ende des Streits auf offener Bühne kommen jetzt immer mehr Vorwürfe ans Licht. Aigelreiter soll nicht nur innerhalb seiner Redaktion Rückhalt genossen haben, sondern auch redaktionelle und budgetäre Themen nicht zur Zufriedenheit umgesetzt haben. Sein nicht autorisiertes Interview wird ihm zudem als mangelnde Teamfähigkeit ausgelegt. Das Vertrauen in seine Führungsqualitäten war damit endgültig geschwunden. Für den ehemaligen Sportchef erwies sich seine Vorwärtsstrategie allerdings als gescheitert.

Wie reagiert die Landeshauptfrau?

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann geht mit diesem spektakulären Schritt allerdings auch ein hohes persönliches Risiko ein. Sein ehemaliger Sportchef kommt aus Niederösterreich und gilt mit der dortigen ÖVP als besonders gut vernetzt. Landeshauptfrau Mikl-Leitner wiederum gilt als einflussreichste Persönlichkeit innerhalb der Partei und als entscheidender Faktor bei der Besetzung der Top-Jobs in Österreich.

Sollte sie den Rauswurf Aigelsreiters als persönlichen Angriff werten, dann könnte es für den ORF-Chef selbst eng werden. Doch Mikl-Leitner hat schlechte Erfahrungen mit der kolportierten Nähe zu ORF-Mitarbeitern. Das Naheverhältnis ihrer Partei zum ehemaligen ORF-Niederösterreich-Chefredakteur löste vor einigen Jahren einen veritablen Skandal aus, in dessen Folge dieser gehen musste. Das könnte Weißmann in diesem Fall zugutekommen.

Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, welche Konsequenzen der Fall für die ORF-Führung haben wird. Immerhin kämpft die Bundesregierung mit verheerenden Umfrageergebnissen. Die Parteien könnten also gewillt sein, die Führung des öffentlich-rechtlichen Senders mit einem neuen Vertrauensmann zu besetzen. Dies gilt, obwohl auch Roland Weißmann als ÖVP-Mann gilt. Dass sein Job damit nicht sicher ist, musste einst schon einer seiner Vorgänger zur Kenntnis nehmen. Gerhard Weis musste einst Monika Lindner weichen, weil sich die Bundesregierung von ihr mehr mediale Unterstützung erhofft hatte.

Ralf Rangnick und sein Team machen sich bereit

Unterdessen laufen die Vorbereitungen für das Fußballfest des Jahres auf Hochtouren. Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat nach der erfolgreichen Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland beste Chancen, sich erstmals seit 28 Jahren wieder für eine Fußball-Weltmeisterschaft zu qualifizieren.

Das Ende des dortigen Machtkampfs zwischen Teamchef Ralf Rangnick und dem Team auf der einen Seite und einem Teil der Fußballfunktionäre andererseits hat die dringend benötigte Ruhe einkehren lassen. Jetzt gilt es für die Fußballer, die letzten wichtigen Punkte zu sammeln und sich mit einem Gruppensieg in eine gute Ausgangsposition für die Auslosung zu bringen. Dann steht einem großen Fußballfest in den USA, Mexiko und Kanada nichts mehr im Wege.

Bild von Matthias Groeneveld auf Pixabay ]

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