Österreichische Fußball Legenden: Von Sindelar bis Alaba


Fußball ist nie nur ein Spiel. Er ist Erinnerung, Haltung, ein Stück Heimat – selbst dann, wenn das Spielfeld weit weg liegt. In Österreich hat der Sport Gesichter bekommen, die weit über Tore und Titel hinaus wirken. Zu jenen der heutigen Zeit versorgen die SportyTrader Experten mit vielen Infos – doch die rot-weiße-rote Fußballgeschichte geht an die 100 Jahre zurück. Von Matthias Sindelar bis David Alaba spannt sich ein Bogen, der fast ein Jahrhundert umschließt. Und in diesem Bogen liegen Momente, die nicht nur den Sport, sondern auch das Selbstbild eines Landes geformt haben.

Matthias Sindelar und das Wunderteam

Wer einmal ein Foto von Matthias Sindelar gesehen hat – die schlanke Statur, das verschmitzte Lächeln – ahnt, warum er „der Papierene“ genannt wurde. Seine Bewegungen wirkten fast schwerelos, als würde er den Ball eher streicheln als treten. In den 1930er-Jahren führte er das Wunderteam zu Siegen, die bis heute wie kleine Legenden klingen: ein 5:0 gegen Schottland, ein 6:0 gegen Deutschland.

Und dann dieses 3:4 gegen England – eine Niederlage, die sich in der Erinnerung wie ein Sieg anfühlt. Radios liefen auf Anschlag, Menschen standen dicht gedrängt vor den Geräten. Es ging um mehr als Fußball. Es ging um Stolz in einer Zeit, in der man ihn dringend brauchte. Sindelars tragisches Ende 1938 hat seinen Mythos nur noch größer gemacht. Er steht heute wie ein stilles Denkmal für eine Ära, in der Fußball und nationale Identität untrennbar verbunden waren.

Brückenbauer zwischen den Epochen

Ernst Happel war so einer, der gleich zwei Leben im Fußball führte – erst als Spieler mit WM-Bronze 1954 und Meistertiteln mit Rapid, dann als Trainer mit einer Bilanz, die jedem Lexikon zur Ehre gereicht hätte: 18 Titel, darunter zwei Champions-League-Triumphe. Sein Name steht heute am Wiener Nationalstadion.

Herbert Prohaska – charmant, unnachahmlich – hat den Fußball der 70er und 80er geprägt. Er brachte Österreich nicht nur zur WM 1978, sondern schrieb mit dem 3:2 in Córdoba gegen Deutschland eines der größten Kapitel der Sportgeschichte des Landes.

Und dann Toni Polster, der Tormann-Albtraum. 44 Tore in 95 Länderspielen. Rekordtorschütze. Ein Mann, der wusste, wo das Tor steht, egal ob in Wien oder Sevilla.

David Alaba – das Gesicht der Gegenwart

Heute steht David Alaba auf der Bühne, größer und globaler als je ein österreichischer Spieler zuvor. Bei Bayern München sammelte er Titel wie andere Postkarten – zehn deutsche Meisterschaften, zwei Champions-League-Siege – und setzte die Serie bei Real Madrid fort. 31 große Trophäen in einer Karriere, die noch nicht abgeschlossen ist.

Alaba ist kein nostalgischer Held wie Sindelar, kein Trainer-Architekt wie Happel. Er ist die moderne Definition einer Legende: vielseitig, professionell, ein globaler Botschafter des Spiels. Seine Strahlkraft zeigt, dass Österreich nicht nur mitspielen kann – es kann den Takt vorgeben.

Fußball als Spiegel einer Nation

Wenn man diese Namen in einem Atemzug ausspricht, spürt man, wie sehr Fußball in Österreich immer auch ein Spiegel seiner Zeit war. In Sindelars Tagen war er eine künstlerische Antwort auf die Härte der Welt, fast wie ein Tanz, der den grauen Alltag kurz vergessen ließ. Bei Happel – ein stiller, aber unerschütterlicher Beweis, dass man von Wien aus die Fußballwelt erobern kann. Mit Prohaska und Polster kam dieser unverwechselbare Mix aus Leidenschaft, Witz und Kampfgeist, der selbst aus knappen Spielen Geschichten machte.

Und heute, mit Alaba, wirkt alles größer, schneller, globaler – Exzellenz in einem Spiel, das längst nicht mehr nur den Platz, sondern den ganzen Planeten umfasst. Vielleicht ist genau das der Kern von Fußball als Kulturgut: dass er nicht endet, wenn der Schlusspfiff ertönt. Er bleibt – in Erzählungen, in alten Fotos, in Momenten, die wir immer wieder hervorkramen. Manche wachsen sogar, je öfter man sie teilt. Und Österreich hat davon einige, die wohl niemals verblassen werden.

[ Bildquelle: Canva ]

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