Interview mit Pircher


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Pircher: "Piräus ist erst einmal bis Sommer aufgeschoben"

Patrick Pircher spielte sich in Bregenz in das ein oder andere Notizbüchlein 

Graz - Bregenz schloss beim Grazer Hallencup nahtlos an viele schwache Leistungen im Herbst an und schied sang- und klanglos bereits in der Vorrunde aus.

"Es war trotzdem eine nette Abwechslung", meint Top-Verteidiger-Talent Patrick Pircher, dem man für die triste sportliche Situation im Ländle am wenigsten Vorwürfe machen kann.

Im Gegenteil: Der 22-Jährige spielte sich in die Notizbücher einiger Top-Vereine. Zuletzt war sogar Griechenlands Spitzenteam Olympiakos Piräus am ehemaligen Austrianer dran.

Im Sport1-Interview plaudert der rot-weiß-rote Hoffnungsträger über dieses Angebot und die Bregenzer Aufholjagd, beweist aber auch, dass er über den Tellerrand hinausblickt und sich kritische Gedanken über die generelle Situation des heimischen Nachwuchs macht.

Sport1: Patrick, von dir hörte man zuletzt extrem Interessantes: Du sollst im Winter ein Angebot von Olympiakos Piräus gehabt haben?

Pircher: Das ist richtig. Sie haben mich zum Probetraining eingeladen. Es ist im Moment aber einfach nicht möglich, weil ich noch bei der Austria und in Bregenz unter Vertrag stehe. Darum ist das erst mal bis Sommer aufgeschoben.

Sport1: Ein Spitzenteam im Land des Europameisters wäre natürlich eine tolle Sache.

Pircher: Ein Verein, der jedes Jahr in der Champions League spielt, ist immer reizvoll.

Sport1: Wie hat Olympiakos dich entdeckt?

Pircher: Im Sommer hatten wir ein Testspiel gegen Piräus. Als wir dann in der Meisterschaft gegen Rapid gespielt haben, waren wegen Steffen Hofmann Späher im Stadion. Da bin ich ihnen aufgefallen. In den restlichen Partien im Herbst haben sie mich beobachtet. Da habe ich Gott sei Dank sehr gut gespielt.

Sport1: Wie siehst du generell deine Situation: Du bist eines der Top-Verteidiger-Talente des Landes, hast dich bei der Austria aber nicht durchgesetzt. War der Schritt zurück nach Bregenz der richtige?

Pircher: Am Anfang ist es für mich in Bregenz auch nicht so gut gelaufen. Klar, die ganze Mannschaft war verunsichert. Dennoch war es für mich die richtige Entscheidung wieder nach Bregenz ins gewohnte Umfeld zu kommen und wieder ein gutes Jahr zu haben. Dann werde ich für andere Vereine wieder interessanter.

Sport1: Interessanter für die Austria oder eher fürs Ausland?

Pircher: Ich bin für alles offen.

Sport1: Wie siehst du mit dem nötigen Abstand eigentlich deine Zeit bei der Austria?

Pircher: Es war natürlich schon eine lehrreiche Zeit. Einerseits unter Star-Trainer Christoph Daum und auch in einer Mannschaft mit so vielen Persönlichkeiten. Da habe ich sehr viel dazu gelernt.

Sport1: Findest du, dass in Österreich mit jungen Spielern richtig umgegangen wird? Allein wenn man an die Vereinspolitik der Austria mit mittlerweile 17 Legionären denkt.

Pircher: Wenn man das alles sieht, muss man sich schon fragen, was die Philosophie des Vereins ist? Die ändert sich so schnell. Ich schau im Moment aber nicht so viel nach Wien, ich konzentriere mich auf Bregenz.

Sport1: Wenn man an die EURO 2008 denkt, haben es Talente generell in der Liga immer noch zu schwer, oder?

Pircher: Richtig. Es ist gar nicht einmal mehr so viel Zeit bis dahin. Die jungen Spieler, die dafür in Frage kommen, sollten schon jetzt regelmäßig zum Einsatz kommen und bei ihren Vereinen Leistungsträger sein. Bei uns in Österreich geht es aber halt immer noch so schleppend voran, sind zweit- und drittklassige Legionäre da, die jungen Spielern den Platz wegnehmen. Aber Jammern nützt nichts: Jeder Junge muss beißen, auf sich schauen und sich individuell weiterentwickeln.

Sport1: Seid ihr jungen Österreicher so teuer, weil es ja das Lieblings-Argument von Vereinsverantwortlichen ist, dass Ausländer billiger sind?

Pircher: Ich kann mir nicht vorstellen, dass junge Österreicher so viel verlangen. Was schon ein Problem ist, sind die Ausbildungsentschädigungen. Das liegt aber nicht in der Hand der Spieler.

Sport1: Bregenz hat sich am Ende der Herbstsaison an die Konkurrenz herangekämpft. Denkst du, dass im Abstiegskampf das Momentum auf eurer Seite ist?

Pircher: Am Anfang haben wir lange gebraucht, bis sich die neuen Spieler aneinander gewöhnt haben. Gegen Ende war es sehr gut. Wir haben gesehen, dass wir mithalten können und sind voll überzeugt, dass wir es im Frühjahr noch packen.

Sport1: War euer schlechter Saisonstart nur auf die vielen Neuzugänge zurückzuführen oder lag es vielleicht auch an der mangelnden Qualität vieler neuer Gesichter?

Pircher: Von der Qualität her hat man im Sommer viele sehr gute Spieler verloren. Die waren schwer zu ersetzen, deswegen sind wir auch so weit hinten. Wenn sich die Spieler dann am Anfang auch nicht so gut kennen, wird?s umso schwerer. Ich glaube aber, dass die Qualität da ist, dass wir es schaffen.

Sport1: Wen könnt ihr am ehesten hinter euch lassen?

Pircher: Völlig egal. Es ist schwierig sich da festzulegen. Es wird die Mannschaft absteigen, die in einen Negativlauf von drei, vier Spielen gerät.

Das Gespräch führte Peter Altmann

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