[Teaminfo] Dila Gori


Dannyo

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Rapid bekam für das Playoff zur Europa-League-Gruppenphase ein verhältnismäßig einfaches Los. Musste man sich die letzten Male gegen PAOK Saloniki und Aston Villa durchsetzen, so heißt der Gegner diesmal Dila Gori. Ein unbeschriebenes Blatt in heimischen Gefilden. abseits.at schafft Abhilfe und portraitiert Klub und Mannschaft.

Name: FC Dila Gori
Land: Georgien
Vereinsfarben: Hellblau / Weinrot
Gründung: 1949
Stadion: Tengis-Burdschanadse-Stadion
Kapazität: 8.230
Stadion im Europacup: Micheil-Meschi-Stadion (24.700)
Präsident: Mamuka Jugeli

Erfolge

  • Georgischer Cupsieger 2012
  • Georgischer Vizemeister 2013
  • Zwei Teilnahmen am georgischen Cup-Halbfinale
  • Zwei Teilnahmen an der Europa League Qualifikation

Standing in Georgien

In Sowjet-Zeiten spielte Dila Gori eine untergeordnete Rolle. Höher als in der dritten sowjetischen Liga spielte man nie, während der Rivale Dinamo Tiflis sogar sowjetischer Meister wurde. Seit 1990 wird die georgische Liga als eigenständiger Bewerb ausgetragen. Seitdem holte Dinamo Tiflis 14 Titel, fünf weitere Klubs holten die restlichen zehn ausgespielten Meisterschaften. Dila Gori ist nicht unter diesen Teams.

Der zweite Platz in der Vorsaison war das bisher höchste der Gefühle. Die Mannschaft präsentierte sich dabei vor allem auswärtsstark und gut im Konter. Zu Hause gab es in der vergangenen Saison neben zehn Siegen auch sechs Niederlagen. Auswärts gewann man zwölf der 16 Spiele. In der laufenden Saison bestritt Dila Gori erst zwei Ligaspiele: Bei Sioni Bolnisi gewann das Team mit 2:1, gegen Dinamo Tiflis remisierte man 1:1.

Wenn Dila Gori den Rekordmeister aus Tiflis empfängt, pilgern zwischen 3.000 und 4.000 Zuschauer ins Tengis-Burdschanadse-Stadion. Zuschauerzahlen unterhalb der 2.000er-Marke sind aber in Gori üblich. In der vergangenen Saison kamen etwa gegen den Underdog Kolkheti Poti einmal nur 200 Zuschauer ins Stadion. Im Europacup spielt Dila Gori in Tiflis und die Zuschauerzahlen steigen an: Im letztjährigen Playoff gegen den portugiesischen Klub Maritimo kamen 10.000 Fans. Im diesjährigen Spiel gegen Hajduk Split fast 14.000.

Standing in Europa

Das Team aus Georgien kann bis dato auf keine große europäische Fußballtradition zurückblicken. Die erste Teilnahme an einem internationalen Bewerb verbuchte Dila Gori in der Saison 2004/05, als man am UI-Cup teilnahm. Gegen den bulgarischen Vertreter Marek Dupnitsa kam aber schon in der ersten Runde das Aus (0:2 h, 0:0 a).

Durch den Cupsieg 2012 nahm Dila Gori in der vergangenen Saison 2012/13 erstmals an der Europa-League-Qualifikation teil und stieg in der zweiten Runde ein, wo der dänische Vertreter Aarhus überraschend klar bezwungen wurde (2:1 a, 3:1 h). Die dritte Quali-Runde brachte ein Kuriosum: Dila Gori verlor das Hinspiel gegen Anorthosis Famagusta zu Hause mit 0:1 und führte im Auswärtsspiel nach 80 Minuten mit 3:0, ehe die zyprischen Fans den Platz stürmten. Das Spiel wurde strafverifiziert, Dila qualifizierte sich fürs Playoff. Das bereits angesprochene Aufeinandertreffen mit Maritimo brachte zwei Niederlagen: Zuerst 0:1 in Portugal, dann 0:2 in Tiflis.

Auch in der laufenden Saison stieg Dila Gori in der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League ein. Erster Gegner war der aktuelle Tabellenvierte der dänischen Liga, Aalborg BK. Das Heimspiel gegen die Dänen verlief lange Zeit offen, doch nach einer Stunde nahm Dila das Heft in die Hand und gewann noch mit 3:0. Auswärts igelte man sich ein und hielt über 90 Minuten ein torloses Remis.

Das Drittrundenspiel gegen Hajduk Split konnte seltsamer nicht sein. Im Hinspiel in Split spielten nur die Gastgeber. Dila Gori machte die Defensive dicht und ließ Hajduk anlaufen. Die Kroaten hatten Chance um Chance, trafen Aluminium, scheiterten am Keeper und an ihrem eigenen Unvermögen. Am Ende hieß das Torschussverhältnis 19:2 für Hajduk – und Dila Gori gewann mit 1:0. In Georgien war das Bild ein anderes, da Hajduk aufmachte und Gori Räume zum Kontern gab. Das Torschussverhältnis war ausgeglichen, obwohl Hajduk durchwegs das Spiel machte und phasenweise Powerplay aufzog. Dennoch trafen wieder die Georgier. Am Ende stand es auch hier 1:0.

Auch wenn Dila Gori in den bisherigen vier Saisonspielen im Europacup keinen Gegentreffer hinnehmen musste, bleibt der Klub ein Underdog. Nicht nur gegen Hajduk, sondern auch schon gegen Aalborg war viel Glück dabei und die hart arbeitenden Georgier erkämpften sich ihre Siege. Mit allen Mätzchen und oft am Rande der Legalität.

Vergleich zu den Vorsaisonen

Die Mannschaft von Dila Gori wurde im Vergleich zu den letzten beiden Saisonen personell schwächer, aber dafür auch befestigter und homogener. Man verlor einige wichtige Spieler, wie den routinierten Außenverteidiger Dato Kvirkvelia (Dinamo Tiflis), Stürmer Mate Vatsadze (Aarhus GF) oder den kroatischen Torhüter Marin Skender (SönderjyskE). In der Saison 2012/13 hatte der ehemalige Kapfenberg-Stürmer Nathan Soares über weite Strecken einen Stammplatz bei Dila Gori. Der 24-jährige Brasilianer bestritt 21 Spiele und erzielte sieben Tore. Für Kapfenberg traf er in der Vorsaison nur einmal – aus einem Elfmeter gegen die Austria. Mittlerweile spielt Nathan in Russland.

System und Spielweise

In der Saison 2012/13 praktizierte Dila Gori zumeist ein 4-2-3-1 und adaptierte es gegen stärkere Gegner zu einem 4-4-2 mit Doppelsechs. Dies dürfte sich in der laufenden Saison ändern. Der neue Trainer Giorgi Devdariani gilt als innovativ und versucht derzeit mehrere Systeme in Gori zu etablieren.

Ein wichtiger Teil seines Konzepts ist die Dreierkette. Dila Gori steht auf der Zentralachse tief und äußerst massiv. Drei Innenverteidiger spielen praktisch auf einer Linie und gut aufeinander abgestimmt. Die Schnittstellen auf der Zentralachse zu finden, wird ein schwieriges Unterfangen werden. Auch weil es nicht bei dieser Dreierkette bleibt, sondern zwei weitere Verteidiger, nämlich gelernte Außenverteidiger die Fünferkette komplettieren. Diese Fünferkette steht defensiv tatsächlich als Kette – wenn der Ball am Flügel ist, rückt zumeist der gegenüberliegende Außenverteidiger vom passiven Flügel zur Mitte, wodurch die Masse im Strafraum noch größer wird.

Vor der Abwehr spielt ein Mittelfelddreieck, das gemeinsam verschiebt und seinen Schwerpunkt auf der Zentralachse hat. Man macht eher die Mitte zu, als prophylaktisch an den Flügeln zu verteidigen („von innen nach außen verteidigen“). Da auch dieses Dreieck sehr tief steht, bekommt man es in der Zentrale immer mit sechs sehr eng stehenden Gegenspielern zu tun. Da dem gefährlichsten Torschützen eine Freigeistrolle im offensiven Mittelfeld zukommt, ist das praktizierte System am ehesten als 5-3-1-1 zu bezeichnen.

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Bei Ballgewinnen schaltet Dila Gori sehr schnell um und nimmt dabei, anders als etwa Asteras Tripolis, auch die Außenverteidiger mit. Nach erfolgreichem Umschalten, kann das System sogar als asymmetrisches 3-4-3 bezeichnet werden. Dila greift speziell mit zwei Mitteln an: Sehr schnell vorgetragene und äußerst direkt angelegte Konter, die einen möglichst schnellen Torabschluss als Ziel haben. Oder aber weite Bälle hinter die Abwehrreihen des Gegners, wo ein quirliger Angreifer immer an der Grenze zum Abseits arbeitet und so zu vielen Chancen kommt (mehr später in der Spieleranalyse). So oder so ist das Offensivspiel von Dila Gori als sehr explosiv und zielgerichtet zu bezeichnen.

Allgemein ist der Spielaufbau von Dila Gori nicht als sehr bedächtig zu bezeichnen. Man versucht möglichst schnell zum Abschluss zu kommen. Die weiten Bälle in die Spitze sind aufgrund eines starken Rechtsverteidigers eher rechtslastig, konzentrieren sich aber im Allgemeinen auf die Sturmspitze. Für die Freistöße sorgt zumeist Kakhaber Aladashvili, allerdings geht von diesen nur wenig Gefahr aus.

Der Torhüter

Im Kasten von Dila Gori steht Nukri Revishvili. Der 26-Jährige ist ein Top-Mann, was auch russische Klubs früh erkannten. Im Alter von 19 Jahren wechselte er zu Rubin Kazan, war später Stammkeeper bei Anzhi Makhachkala – auch noch in Zeiten des Geldregens! Zuletzt spielte der 188cm große Keeper für den FK Krasnodar und kehrte im Sommer wieder nach Georgien, zu Dila Gori zurück. Der 21-fache Teamkeeper ist auf der Linie sehr stark, gilt auch echter „Torhüter-Typ“ und Heißsporn. Er ist hektische Spiele gewöhnt und zieht schon mal einen Unhaltbaren raus. Bei Flanken präsentiert er sich nicht perfekt, als Schwäche ist die Strafraumbeherrschung aber auch nicht zu deklarieren. Revishvili ist womöglich sogar der Star im Team und zudem Ersatzkapitän.

Für Ersatzmann Beka Shekriladze (26) gibt es derzeit kein Vorbeikommen.

Die (massive) Innenverteidigung

Der innerste der drei Innenverteidiger ist der ehemalige georgische Nationalspieler Aleksandr Kvakhadze. Er ist 188cm groß, stand elfmal für die Nationalmannschaft auf dem Platz und ist mit allen Wassern gewaschen. Der 29-Jährige spielte bisher nur in Georgien, machte aufgrund einer Verletzung Teile der Vorbereitung nicht mit, ist aber jetzt wieder fix gesetzt und zudem Kapitän des Teams. Kvakhadze ist ein richtiger Zerstörer, der in der Mitte des Strafraums alles wegräumt, was kommt. Der kopfballstarke Innenverteidiger ist als Stütze und äußerst unangenehmer Gegenspieler zu bezeichnen, der als zentraler Innenverteidiger auch eine Art letzte Rettung darstellt.

Der Abwehrchef ist ein anderer und spielt zumeist als linkes Glied der Dreier-Innenverteidigung. Otar Khizaneishvili spielte fast vier Jahre in Russland (Spartak, Anzhi) und fünf Jahre in Deutschland (Freiburg, Augsburg). Zwar war der heute 31-Jährige weder da noch dort Stammspieler und verbrachte diese neun Jahre fast durchgehend auf der Bank, aber Erfahrung sammelte der 187cm große Abwehrspieler bei seinen Auslandsaufenthalten zur Genüge. Khizaneishvili ist ein statischer Innenverteidiger, der die Linien zusammenhält und auf dem Platz viel spricht. Er ist ebenso wie Kvakhadze ein Spieler, der mit allen nötigen Mitteln zu Werke geht, um seinen Gegenspieler einzulullen. Allerdings hat Khizaneishvili Probleme mit seiner Schnelligkeit, was andererseits aufgrund seiner sehr tiefen Feldposition nur selten zu einem gruppen- oder mannschaftstaktischen Problem wird.

Der dritte Innenverteidiger wird der aufstrebende Gulverd Tomashvili sein. Der 24-Jährige spielte sich vergangenes Frühjahr über Dila Gori ins georgische Nationalteam, wo er bisher aber erst ein Spiel bestritt. Von 2008 bis 2012 war Tomashvili Stammspieler bei Dinamo Tiflis. Der 180cm große Abwehrspieler kann auch als Rechtsverteidiger eingesetzt werden und bildet gemeinsam mit Teimuraz Gongadze die sehr starke rechte Abwehrseite von Dila Gori. Tomashvili ist ein solider Innenverteidiger, der sich vor allem dynamischer als Khizaneishvili und Kvakhadze präsentiert. Insgesamt ist er aber auch eher ein Abräumer, der seine Stärken im körperlichen Bereich hat.

Beinahe gleichauf mit den drei etatmäßigen Innenverteidigern ist das große Talent Mamuka Kobakhidze. Er spielte in allen vier Europacuppartien der laufenden Saison, kam dann in der Meisterschaft aber nicht mehr zum Einsatz. Kobakhidze ist 20 Jahre alt und gilt als spielender Innenverteidiger, dem es aber noch deutlich an Routine mangelt. Gegen Hajduk Split spielte er als linker Innenverteidiger gut, verlagerte sich aber auf Spielzerstörung und zeigte sich oftmals hektisch.

Die Außenverteidiger

Der linke Verteidiger von Dila Gori heißt Giorgi Guruli. Der 25-Jährige hat seine Stärken eindeutig in der Defensive und rückt häufig sehr weit nach innen ein. Guruli ist neu im Team von Dila Gori und kam vor der Saison von Torpedo Kutaissi. Der zweikampfstarke, aber zumeist eher defensiv ausgerichtete Guruli war bei Trainer Devdariani auf Anhieb gesetzt. Auch weil es kaum ernstzunehmende Alternativen für den Linksfuß gibt. Guruli ist insgesamt in der Abwehr eher als Schwachstelle anzusehen.

Speziell, wenn man ihn mit dem starken Rechtsverteidiger Teimuraz Gongadze vergleicht. Der 28-Jährige ist ein enorm laufstarker Spieler, der wohl bei einigen österreichischen Bundesligaklubs ein Stammleiberl hätte. Die letzten beiden Saisonen spielte Gongadze für Zestafoni, ist nun aber bei Dila Gori als Rechtsverteidiger gesetzt. Gongadze hat einen enorm großen Aktionsradius, steht defensiv gut und schaltet sich auch offensiv immer wieder gut ein. Seine Flanken sind zwar unterdurchschnittlich, aber mit seinem dynamischen Laufspiel kann sich der 177cm-Mann immer wieder im Eins-gegen-Eins durchsetzen. Sein vorgelagerter Mitspieler ist Kakhaber Aladashvili, zu dem er schon jetzt eine recht gute Bindung hat. Die Dreieckbildung funktioniert auf der rechten Flanke besser als auf links.

Das zentrale Mittelfeld

Einer der beiden Taktgeber im defensiven Mittelfeld von Dila Gori ist Lasha Gvalia. Der 21-Jährige spielte bereits in der letzten Saison für den Klub und wird in der neuen Saison einen merklichen Schritt nach vorne machen. Gvalia ist ein zweikampf- und laufstarker Mittelfeldspieler, der das Tempo vorgeben kann und vor allem im Konter immer wieder gute Pässe hinter die Abwehr oder auf die Flügel schlägt. Der 178cm große Gvalia ist beidbeinig, verfügt über einen guten Schuss und könnte in der neuen Saison zu einer Stütze für Dila werden.

Der bessere Techniker ist Irakli Maisuradze. Der 24-jährige dreifache Nationalspieler spielt seit nicht ganz einem Jahr für Dila Gori, fehlte in den vier Europacuppartien, wird aber ab sofort zum Stamm gehören. Er ist in seiner Grundausrichtung etwas offensiver als Gvalia und kann auch im linken und rechten Mittelfeld aufgeboten werden. Weil aber rechts Aladashvili zum Stammpersonal zählt, wird Maisuradzes Position eher linkslastig sein. Gvalia nimmt allgemein den zentralen Part ein, während die anderen beiden Mittelfeldspieler speziell in Rückwärtsbewegung ein leicht versetztes Defensivdreieck im zentralen Mittelfeld bilden. Maisuradze gilt außerdem als guter Standardschütze.

Der ausdauernde Kakhaber Aladashvili vollendet das Mittelfelddreieck. Der 30-Jährige ist eigentlich Rechtsverteidiger, rückt durch die Verpflichtung von Gongadze aber eine Etappe nach vorne, wo er weniger an der Grundlinie, sondern etwas zur Zentrale gezogen spielt. In Rückwärtsbewegung ist er Teil des defensiven Dreiecks auf der Zentralachse im Mittelfeld. Aladashvili ist einer der besten Techniker im Team und spielte über zwei Jahre in der Ukraine (Dnipro, Dynamo Kiev, Zakarpattya), wo er sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Dafür war er in der Saison 2009 als Rechtsverteidiger Stammspieler bei Anzhi Makhachkala. Bei Dila Gori ist er für die Standardsituationen zuständig und im Konter ein wichtiger Spieler im schnellen Umschaltspiel von Defensive auf Offensive.

Anders als in der Verteidigung mangelt es Dila Gori fürs zentrale Mittelfeld nicht an Alternativen: Der 33-jährige David Bolkvadze wäre die routinierte Variante. Er würde am ehesten anstelle von Maisuradze spielen, begann auch in allen vier Europacuppartien, musste in den bisherigen beiden Ligapartien aber Maisuradze weichen.

Trainer Devdariani verfügt außerdem über einige hungrige, junge Akteure als Optionen, die aber aufgrund ihrer eher offensiven Ausrichtung gegen Rapid eher nicht auflaufen werden. Die defensivste Außenseiteroption wäre Valter Khorguashvili (26), der aber im letzten Jahr nur ein Spiel bestritt. Nikoloz Sadaghashvili (24) ist ebenso keine echte Option, wie der offensive Giorgi Diasamidze (20). Der junge Rechtsfuß Giorgi Aburjania (18) hat am ehesten Chancen auf einen (Kurz-)Einsatz.

Der linke Mittelfeld / Der Freigeist

Grigol Dolidze ist etatmäßig linker Mittelfeldspieler, verrichtet aber deutlich weniger Defensivarbeit, als seine Mittelfeldkollegen. Ihm kommt eher eine Freigeistrolle zu. Er nimmt in der Defensive kaum am zentral-ausgerichteten Dreieck teil, sondern bewegt sich davor und versucht zu stören. Gemeinsam mit der Solospitze ist er ein wichtiger Pressingspieler, der dabei aber eher auf sich allein gestellt ist. Dolidze erzielte im Heimspiel gegen Hajduk Split das entscheidende 1:0 und alle drei bisherigen Ligasaisontore von Dila Gori. In der Offensive bewegt er sich um den Stürmer herum, hinterläuft und kreuzt viel. Auch wenn er neu im Team ist – er kam vor der Saison von Torpedo Kutaissi – ist er mit seiner direkten, mutigen Spielweise ein ständiger Unruheherd. Dolidze sucht Eins-gegen-Eins-Duelle und zieht bereits sehr früh ab, wenn sich eine Gelegenheit bietet.

Sein äußerst unangenehmer Ersatzmann ist der junge Russe Mikhail Gorelishvili. Der 20-Jährige stammt aus dem Nachwuchs von Rubin Kazan und ist quirlig und stark ohne Ball. Gegen Aalborg erzielte er nach seiner Einwechslung für Dolidze die Tore 2 und 3. Er kam bisher in jedem Pflichtspiel der laufenden Saison zum Einsatz und es ist zu erwarten, dass Dolidze sich läuferisch auspumpen und später für Gorelishvili Platz machen wird.

Auch der routinierte Rati Aleksidze (35) wäre eine Option für diese Freigeistrolle. Mit dem einstigen Ungarn-Legionär (ETO Györ) ist aber nicht länger als einige Minuten zu rechnen.

Der Angriff

Die Solospitze von Dila Gori heißt Giorgi Iluridze. Der 21-Jährige spielt seit fast zwei Jahren für Dila, nachdem er zuvor bei Anzhi Makhachkala kickte und dort im Alter von 18 Jahren auch zu Einsätzen kam. Die Spielweise des 180cm großen Angreifers ist geradlinig und schnell erklärt: Er wandelt immer an der Grenze zum Abseits und wartet auf lange Bälle hinter die gegnerische Abwehr. Bei Angriffen über die Flügel sucht Iluridze den Weg zum kurzen Pfosten. Der junge Georgier ist speziell wegen seiner hektischen Spielweise unangenehm. Iluridze ist immer in Bewegung, beteiligt sich nicht wirklich am Defensivspiel der Mannschaft und ist ein Prellbock, der nur selten direkt angespielt, sondern eher „geschickt“ wird.

Der eigentliche Topstürmer des Klubs verletzte sich im ersten Ligaspiel gegen Sioni Bolnisi vor einer Woche. Irakli Modebadze ist 28 Jahre alt und spielte fast neun Jahre in der Ukraine, davon acht bei Metalurg Zaporizhzhya. In der vergangenen Saison erzielte Modebadze elf Tore in 21 Spielen für Dila. Der 184cm große Angreifer ist eher als Brecherstürmer zu bezeichnen, der direkt angespielt wird und vieles mit dem Rücken zum gegnerischen Tor macht. Für Dila Gori macht es durchaus einen Unterschied, ob der Führungsspieler auf dem Platz steht oder nicht. Er kann jüngeren Spielern Sicherheit geben und gegebenenfalls ein Spiel im Alleingang entscheiden.

Durch Modebadzes Ausfall heißen die Ersatzleute nun Konstantine Gabashvili (21, Leihgabe von Dinamo Tiflis) und Bachana Arabuli (19). Beide hätten bei Vollbesetzung keine Chance auf einen Platz in der ersten Elf.

Mögliche Aufstellung

Revishvili - Gongadze, Tomashvili, Kvakhadze, Khizaneishvili, Guruli - Aladashvili, Gvalia, Maisuradze - Dolidze - Iluridze

Fazit

Zweikämpfe (auch die dreckigen) annehmen, Flügel für sich gewinnen, Spiel durchziehen. Wenn Rapid das spielt, was spielerisch in der Mannschaft steckt, dann ist Dila Gori keine große Hürde. Aalborg spielte gegen die Georgier sowohl zu Hause als auch auswärts schlecht. Hajduk Split scheiterte an einer katastrophalen Chancenauswertung, kam allerdings zu sehr vielen Chancen. Rapid ist qualitativ klar über Dila Gori zu stellen, wenngleich es schwierig ist zu beurteilen, welche Spielweise den Georgiern am meisten zusetzt. Powerplay und ständiger Druck mit hohen Außenverteidigern und abwechslungsreiche Hereingaben von den Außenpositionen dürften aber gute Mittel sein, um Dila Gori früher oder später zu Fehlern zu zwingen. Pässe vom Flügel in den Rückraum der Abwehr, also zwischen die Linien, erwiesen sich in der Vergangenheit als gutes Mittel. Von weiten Bällen oder Brechstangenfußball ist ebenso abzuraten, wie von einer zu zentrumlastigen Spielweise, zumal Dila die Mitte gut dicht macht.

Da Dila Gori eine gute Kontermannschaft ist, wird auch das Umschaltspiel von Offensive auf Defensive eine wichtige Rolle spielen. Auf der linken Angriffsseite der Georgier ist Dolidze mit allgemein höherer Feldposition ein gefährlicher Spieler. Rechts sind die Vorstöße des Außenverteidiger Gongadze abzufangen. Durch die Mitte operiert Dila Gori hauptsächlich mit weiten Bällen hinter die Abwehr, was durch eine entsprechende Abseitsfalle oder leicht versetzte Innenverteidiger abgefangen werden kann.

© Dannyo | austriansoccerboard.at

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hold your colour
Fazit

Powerplay und ständiger Druck mit hohen Außenverteidigern und abwechslungsreiche Hereingaben von den Außenpositionen dürften aber gute Mittel sein, um Dila Gori früher oder später zu Fehlern zu zwingen.

Umso bitterer, das Boyd net dabei is.

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ASB-Legende

Danke Danny für die äußerst informative Analyse - bei einem "noname"- Gegner wie Gori ist das noch viel mehr eine großartige Sache!

Ich für meinen Teil bin schon ziemlich aufgeregt - eventuell sind das schon die beiden wichtigsten Spiele der Saison :sehrnervoes:

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