Dissertation: "Strukturreform des österreichischen Fußballs" v

[Dr. Karl Irndorfer]

Eines noch, da PATriot87 in der Zwischezeit gepostet hat: Die absolute Qualität der Spieler wurde natürlich gesteigert. Entscheidend ist aber, ob die Steigerung in Relation zu den anderen Nationen ausreichend ist.

Im Übrigen sind die Argumente der österreichischen Funktionäre genau die gleichen wie vor 12-13 Jahren: Wir machen alles, steigern uns, brauchen aber mehr Zeit. Alles recht und gut, aber wann sind wir nun so weit?

[Dr. Karl Irndorfer]

EM 2016 selbstverständlich. Verzeihung die Ungenauigkeiten in meinen Beiträgen.

[axl_]

Entscheidend ist aber, ob die Steigerung in Relation zu den anderen Nationen ausreichend ist.

natürlich nicht, weil wir damals ja komplett am Sand waren. Ich bin zu jung um beurteilen zu können wie stark die Schweiz in den 90ern aufgestellt war, ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die auf einem ähnlichen Niveau waren. Ergo wirds auch nicht so schnell gehen.

[Dr. Karl Irndorfer]

Wir haben uns 1998 für die WM in Frankreich qualifiziert. A-Team in Weltrangliste (Mai 1999): Platz 17, Rapid (1996) im Europacup-Finale, Sturm Graz (2000/01) zweite Gruppenphase Champions League. Wir waren nicht am Sand, ganz im Gegenteil.

[OoK_PS]

Wir haben uns 1998 für die WM in Frankreich qualifiziert. A-Team in Weltrangliste (Mai 1999): Platz 17, Rapid (1996) im Europacup-Finale, Sturm Graz (2000/01) zweite Gruppenphase Champions League. Wir waren nicht am Sand, ganz im Gegenteil.

dann sieh dir mal an, wer anfang der 00er im nationalteam mangels alternativen auflaufen durfte. ich sage nur Bozo Kovacevic. die goldene generation der WM ist weggebrochen und dahinter gab es aufgrund fehlender nachwuchsarbeit nichts mehr konkurrenzfähiges.

[axl_]

Wir haben uns 1998 für die WM in Frankreich qualifiziert. A-Team in Weltrangliste (Mai 1999): Platz 17, Rapid (1996) im Europacup-Finale, Sturm Graz (2000/01) zweite Gruppenphase Champions League. Wir waren nicht am Sand, ganz im Gegenteil.

das war aber bis zu fünf Jahre bevor die Challenge 08 ins Leben gerufen wurde. Es geht aber um eben diese Zeit um 2003 herum. Siehe den Beitrag von Ook_PS: Kovacevic, Landerl, Orman,...

[Dr. Karl Irndorfer]

Das ist ein interssanter Einwand, allerdings: 2001, 2002, und 2003 und 2005 haben wir jeweils mehr Punkte/Spiel/Jahr erreicht als in den Jahren 2011 und 2012 (aus der FIFA-Weltrangliste errechnet). Daher nochmals: Die absolute Qualität der Spieler ist natürlich gesteigert worde, in Relation zu den anderen Nationen allerdings nicht. Und das ist der Punkt, denn die anderen Nationen haben auf höherem Niveau offenbar noch stärker zugelegt als wir.

Anmerkung: Netto-Punkteberechnung/Spiel/Jahr nach der Formel, die der FIFA-Weltrgangliste zugrunde liegt.

[axl_]

warum sollten die anderen Nationen ihre (gute) Arbeit auch einstellen? Das kann man doch nicht ernsthaft erwarten. Der ÖFB kann nur dafür sorgen, dass die eigene Qualität gesteigert wird, auf die anderen Nationen hat er keinen Einfluss. Und dass ersters zutrifft, hast du ja auch schon zugegeben.

[Dr. Karl Irndorfer]

Wir sollten aber unser Anstrengungen so ausrichten, dass wir die anderen überholen, sonst hat es ja keinen Sinn. Darum werden sich auch die noch so kleinsten Fehler rächen. Und das Negieren derjenigen wird es unmöglich machen die anderen zu überholen.

[axl_]

seh ich genauso, aber was hat das jetzt konkret mit der Challenge 08 und der Entwicklung des Nachwuchs zu tun? Wenn man sich den Sprung anschaut, war das nämlich mMn sehr viel mehr als mittelmäßig, wie es im Interview gesagt wird. Im Bericht steht ja auch noch mehr als "Kontinuierliche und erfolgreiche Teilnahme an EM- und WM-Endrunden mit der A-Nationalmannschaft", nämlich die Qualifikation für EM- und WM-Endrunden im Nachwuchsbereich. Und diese Ziele hat man bisher erreicht - wie Ruttensteiner anhand der Teilnahme immer gerne aufzeigt. Mit einem Urteil der Leistungen des A-Teams sollte man eben aus den vorher erwähnten Gründen noch warten.

[Dr. Karl Irndorfer]

Den Nachwuchs hab ich nicht pausachl kritisiert (siehe oben). Die Challenge 2008 weist zuviele Ungereimtheiten und Fehler auf, als dass sie als erfolgreich gelten kann. Wo ich Ihnen zustimmen muss, ist der letzte Punkt: Der einzige Unterschied scheint hier zu sein, dass Sie geduldiger sind als ich ;-)

(Auch wenn die Geduld aus oben genannten Gründen enden wollend sein muss - es ist hoch an der Zeit für Resultate des A-Teams)

[axl_]

Den Nachwuchs hab ich nicht pausachl kritisiert (siehe oben).

für Ruttensteiner dennoch ein gefundenes Fressen. Das hat er sich herausgepickt. Wie anfangs geschrieben, ich denke nicht, dass es eine derartige Retourkutsche gegeben hätte, wenn man dieses Thema überhaupt rausgelassen hätte.

Die Challenge 2008 weist zuviele Ungereimtheiten und Fehler auf, als dass sie als erfolgreich gelten kann.

welche genau? Die Nachwuchsteams qualifizieren sich regelmäßig für Endrunden und das Spielermaterial wurde stark gesteigert. Zwischen "erfolgreich" und "nicht einmal mittelmäßig" gibt's ja auch noch etwas Spielraum. Dass man sich auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen sollte, ist natürlich auch klar.

Ich hab übrigens die oben genannte Statisitk mit den Länderspielen kurz nachgerechnet und komm auf ein anderes Ergebnis, das sich mit meinen Eindrücken deckt.

Von 2001 bis 2003 ist der Punkteschnitt von 1,375 Punkte pro Spiel auf 1,25 gefallen. Eh klar, siehe oben. Die 98er-Generation ist zerfallen und es kam nichts Gescheites nach.

2005 waren es dann 1,5 Punkte pro Spiel, wobei in diesem Jahr mit England nur ein wirklich schwerer Gegner dabei war: Zypern, Lettland, Wales, Schottland, Polen, Aserbaidschan, Nordirland.

2011 muss man nicht lange kommentieren, da wars einfach eine Frechheit, dass man so lange an Constantini festgehalten hat. Das Spielmaterial an sich war schon recht stark, wie eben das nächste Jahr zeigt. Denn 2012 haben wir 1,75 Punkte pro Spiel geholt - der klare Höchswert in dieser Betrachtungsmenge.

[Dr. Karl Irndorfer]

Wie kommen sie zu der Annahme, dass die Erfolge auf die Challenge 2008 zurückzuführen sind? Nachwuchs in Österreich ist nicht gleich Challenge 2008 (und ähnliche Programme) Da es offenbar keine Kontrollgruppe gegeben hat (im Evaluierungsbericht niemals erwähnt), konnte gar keine Abgrenzung zwischen Challenge 2008-Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern erfolgt sein. Diese Abgrenzung wäre aber notwendig, da sonst alle anderen Faktoren (z.B. Klubeigenes Training) mit in die Challenge 2008 einbezogen worden sind. Und die Behauptung ist ja, dass aufgrund der Challenge 2008 die Erfolge da sind: m.E. unseriös.

Mutmaßlich veruntreute Fördermillion - daher mutmaßlich ineffizienter Mitteleinsatz

Sie haben nur rein den Puntkteschnitt nach Siegen und Unentschieden errechnet. Dieser bezieht aber nicht das Leistungsniveau der Gegner mit ein (das, wie bereits gesagt, ein entscheidendes Kriterium für die Beurteilung der eigenen Leistungsstärke ist). Sie müssen sich die Formel für die Netto-Punkte (nach der sich die FIFA-Weltrangliste berechnet) besorgen, sich die einzelnen Variablen heraussuchen und ausrechnen. Dann kommen sie zu einem andere Ergebnis - Sie werden staunen.

[axl_]

gut, soweit hab ich mich mit dem ganzen nicht beschäftigt und das kommt in den Interviews, die ich gelesen hab auch nicht so detailiert raus. Vielleicht bin ich sogar auch ein Opfer dieser Nebelgranate. Wenn das Trum nicht 50 Euro kosten würde, würd ichs mir wahrscheinlich sogar zulegen...

[Dr. Karl Irndorfer]

Sie sind sicher kein Opfer der Nebelgranaten, dafür fragen Sie viel zu gut nach. Ich muss Ihnen sagen, dass ich sehr gerne mit Ihnen diskutiere. Das macht wirklich Sinn! Davon abgesehen: beanspruche ich nicht, Recht zu behalten. Darum würde es mich freuen, wenn Sie weiter Unstimmigkeiten, die Sie bei mir entdecken, posten. Nur so kann was besser werden.

Gruß, Karl