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Kiwi_Bob

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Bunter Hund im ASB
Plumbs schrieb vor 4 Stunden:

Wobei man auch dazu sagen muss, dass wir Verkäufe „brauchen“. Eine Verstopfung der Pipeline könnte uns nachhaltig schaden.

Bleibt die Frage, was dem Klub wichtiger ist:

Permanent Talente für die Topligen ausbilden oder der eigene sportliche Erfolg.

Hier die Balance zu finden muss das Ziel sein.

Denn ganz ehrlich. So Spieler wie Haaland, die sich nach einer guten Halbsaison (ich weiß, er war seit Winter da) wieder schleichen, gehen mir auf den Sack! :mad:

Denn man hat auch eine Verpflichtung ggü. Verein und Fans wenn man einen Vertrag unterschreibt und sei es nur moralisch.

Hätte er sich das Kreuzband gerissen, hätte er seinen Vertrag sicherlich gerne erfüllt.

Und bevor jetzt wer kommt mit, "die bekommen wir dann nicht". Auf Halbjahresverpflichtungen kann ich verzichten.

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ecomo schrieb vor 3 Minuten:

Permanent Talente für die Topligen ausbilden oder der eigene sportliche Erfolg.

Wir machen doch eh beides: Sind Serienmeister und kassieren jedes halbe Jahr Millionen an Ablöse für unsere Talente. 

bearbeitet von chrischinger86

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Fanatischer Poster
Ultimate84 schrieb vor einer Stunde:

hat er absolut und man kann den "Zwischenschritt" Wolfsburg natürlich kritisch sehen.

Nur: Schlager schätze ich als weit hellere Leuchte ein als so manchen unserer "Kurzzeitarbeiter", die nach einer halben oder ganzen guten Saison die Fliege machen (nein, ich meine da nicht zwingend Haland). Und ich gehe davon aus, dass in dem Fall Olli Glasner eine entscheidende Rolle gespielt hat und der Transfer auf den zweiten Blick dann schon Sinn ergibt. Bessere Liga, Europaleague zumindest heuer noch, eine Spielanlage mit Schwerpunkt Gegenpressing ähnlich wie bei uns. Und in meinen Augen spricht da bei Schlager nichts gegen einen ligainternen Transfer in 1-3 Jahren zu einem Verein der Marke Bayern (ja hochgegriffen, wenn ich das wem zutraue aber dem Xaver), Leipzig oder Dortmund (auch wenn das viele nicht sehen werden wollen :)). Die Konkurrenz in Wolfsburg ist einfach aktuell überschaubarer als bei anderen Vereinen, er kann dort eine tragende Rolle in einer besseren Liga spielen - so, why not diesen Zwischenstep einlegen:ratlos:

100% agree - ähnliches System mit überschaubarer Konkurrenz. Noch dazu wird er mMn durch einen nicht RB Klub für andere interessanter, da damit das Risiko, dass er nur in der RB Welt funktioniert schon mal genommen wird. 

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Bunter Hund im ASB
chrischinger86 schrieb vor 19 Minuten:

Wir machen doch eh beides: Sind Serienmeister und kassieren jedes halbe Jahr Millionen an Ablöse für unsere Talente. 

Das ist nicht genug! ?

Den Meister zähle ich schon nicht mehr als Erfolg, der ist Durchlaufposten. ?

bearbeitet von ecomo

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Kennt das ASB in und auswendig
ecomo schrieb vor 16 Minuten:

Bleibt die Frage, was dem Klub wichtiger ist:

Permanent Talente für die Topligen ausbilden oder der eigene sportliche Erfolg.

Hier die Balance zu finden muss das Ziel sein.

Sehr richtig, nur bin ich persönlich der Meinung, dass man die Balance aktuell verdammt gut hinbekommt.

Man sollte auch nicht den Wechsel in der sportlich Führung im vergangenen Sommer unterschätzen. Es kommt uns zwar nicht so vor weil die Ergebnisse dafür zu gut sind, aber wir befinden uns praktisch in einem Übergangsjahr. Die Stammelf, die wir jetzt zu sehen glauben, gibt es so maximal seit der 56. Minute im Hinspiel in Liverpool. Ja, Minamino und Haaland schmerzen qualitativ, gefährden aber den sportlichen Erfolg nur in einem der drei Bewerbe (und dort mMn nicht entscheidend).

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Postinho
Verteidiger schrieb vor 5 Stunden:

Was willst damit genau sagen? Ich denke das Potenzial hat er schon. So wie das dort abgelaufen ist mit Manager und Trainerwechsel, ist halt Pech.

der alte schmäh... lag alles nur am austausch der verantwortlichen, sonst hätte er garantiert die liga zerschossen :betrunken:

dabbur hat und hatte nie das potential, in einem spanischen top 5 klub zu spielen. sevilla hatte sich schlichtweg von ein paar guten EL auftritten blenden lassen. irgendwie scheinen einige hier gedächtnisschwächen zu haben, zum zeitpunkt des wechsels nach spanien, sahen das einige noch realistischer.

bearbeitet von miken

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Fanatischer Poster

Nettes Interview mit Marco Rose:

https://11freunde.de/2020-01-19/ich-bin-mir-der-gefahren-meines-jobs-bewusst?position=seiteninhalt&komplettansicht=#seiteninhalt

 

 

„Ich bin mir der Gefahren meines Jobs bewusst“

Unter Marco Rose dockt Borussia Mön­chen­glad­bach wieder an der Bun­des­li­ga­spitze an. Der Ex-Mainzer über Ran­ge­leien mit Jürgen Klopp seine sehr eigene Idee von Vollgasfußball.

Von 

Tim Jürgens 19.1.2020

Dies ist die Lang­fas­sung unseres Inter­views mit Marco Rose aus 11FREUNDE #217. Das Heft ist hier bei uns im Shop erhältlich.

 

Marco Rose, nennen Sie spontan drei Eigen­schaften, die für einen guten Trainer essen­tiell sind.

Ich könnte jetzt aus­führ­lich über alle mög­li­chen Kom­pe­tenzen reden, glaube aber, ein Trainer fährt schon gut damit, wenn er ver­sucht, die Men­schen zu ver­stehen, mit denen er zu tun hat. Wenn er offen ist und Fehler zugeben kann. Kurz: Erkennt, dass es auch Leute gibt, die man­ches besser können als er selbst.

 

Werden des­halb die weniger kom­pletten Ex-Profis die besten Trainer: Klopp, Tuchel, Nagels­mann, Rose?

Haben Sie gesagt, dass ich ein unkom­pletter Profi war? (Lacht.)

 

Weil Sie es selbst öfter gesagt haben.

Schon klar. So um die Ecke denke ich aber nicht. Das Wich­tigste ist, dass ich als Trainer das Spiel ver­stehe und mit Men­schen umgehen kann. Wo ich mir dieses Know-How hole, ob ich es von Natur aus habe, an der Sport­schule gelernt oder aus fuß­ball­fernen Berufen, ist am Ende egal.

 

Als Sie kürz­lich gefragt wurden, was für ein Profi Sie gewesen seien, ant­wor­teten Sie: „Füh­rungs­spieler, loyal und inte­grativ für neue Spieler, aber auch jäh­zornig und manchmal unkon­trol­lierbar.“ Sind das Eigen­schaften, die einen als Trainer wei­ter­bringen?

Ich denke, ja. Als Trainer muss ich die Pro­zesse in einem Team ver­stehen, dann ist es gut, wenn ich die schon als Spieler wahr­ge­nommen und durch­lebt habe.

 

Und der Jäh­zorn?

Grund­sätz­lich beschreibe ich mich in dem Zitat als sozialen Typen. Ich würde auch behaupten, dass ich das als Trainer geblieben bin – natür­lich mit Ecken und Kanten. Ich mache sicher nicht alles richtig, aber als Spieler konnte ich auch völlig neben der Spur sein, wenn etwas nicht nach meinem Willen ging.

 

Als Sie bei der 1:2‑Niederlage gegen den BVB die Rote Karte sahen, brach der Jäh­zorn kurz aus Ihnen raus. Keine unbe­dingt posi­tive Eigen­schaft.

Ich bin ganz sicher nicht stolz auf die Rote Karte und sicher ist Jäh­zorn nicht so toll. Ande­rer­seits kommt er gleich nach „maximal ehr­geizig“. Natür­lich darf es nicht ständig in diesen Bereich umschlagen. Aber jäh­zor­nige Typen im Fuß­ball wollen eben immer gewinnen, da kommt es auch vor, dass man die Kon­trolle verliert.

 

Wie der Tilt beim Flipper, nichts geht mehr. Aber hilft Kon­troll­ver­lust im Fuß­ball weiter?

Nö, des­wegen habe ich ja auch Rot gesehen. Wohl auch zurecht, aber ich habe nie­manden übel beleidigt.

 

Was haben Sie denn gesagt?

„Du Blinder.“ Dass das nicht okay war, ist klar, und es fühlte sich auch nicht gut an, Rot zu bekommen.

 

Die Eigen­schaft, im Eifer des Gefechts aus der Haut zu fahren, teilen Sie mit Ihrem lang­jäh­rigen Coach Jürgen Klopp.

Auch Jürgen ist manchmal drüber, aber er war stets in der Lage ein­zu­sehen, wenn er übers Ziel hin­aus­ge­schossen ist. Erin­nern Sie sich, wie erschro­cken er von sich war, als er sein ver­zerrtes Gesicht im TV sah, mit dem er den vierten Offi­zi­ellen anging? Für einen Trainer ist es sehr wichtig zu erkennen, wenn er falsch liegt, und es auch ein­zu­ge­stehen – ins­be­son­dere weil wir so in der Öffent­lich­keit stehen.

 

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Wie war es, wenn der jäh­zor­nige Klopp in Mainz auf den jäh­zor­nigen Rose traf?

Das hat in einer Situa­tion dazu geführt, dass wir Nase an Nase auf dem Trai­nings­platz standen. Aber eine halbe Stunde später hatten wir beide die Sache auch wieder vergessen. 

 

Was muss pas­sieren, damit es so weit kommt?

Ich war damals mit meiner Situa­tion, den Spiel­zeiten unzu­frieden und habe das im Trai­ning kund­getan. Aber ich habe damals schon rea­li­siert, dass solche Ver­hal­tens­weisen weder mich noch die Mann­schaft wei­ter­bringen. Als Trainer helfen mir heute diese Erfah­rungen, weil ich nach­voll­ziehen kann, wie Spieler emp­finden und warum es zu Aus­ras­tern kommt. Ich erwarte aber auch, dass ein Spieler, der aus der Rolle fällt, es als Fehler erkennt und die ent­spre­chende Reak­tion zeigt. Was solche Situa­tionen betrifft, bin ich nicht nachtragend.

 

Jürgen Klopp hat schon 2004 nach dem Auf­stieg mit Mainz 05 zu Ihnen und Sandro Schwarz gesagt: „Jungs, Ihr werdet mal Trainer.“ Sind Sie Brüder im Geiste?

Kann sein, dass er damals Eigen­schaften erkannt hat, die uns dafür qua­li­fi­zieren könnten. Aber an dem Abend hatten wir alle schon einige Getränke intus.

 

Wie ist es, wenn Sie auf den viel­leicht noch jäh­zor­ni­geren Thomas Tuchel treffen?

Ich schätze Thomas sehr, aber wir hatten in Mainz nicht so viele Schnitt­punkte, weil ich zu seiner Trai­ner­zeit sehr viel ver­letzt war.

 

BVB-Spieler Julian Weigl beklagte sich bei Tuchel einmal, dass er ihm nicht jeden Schritt im Trai­ning detail­liert erklären solle, weil er sonst ver­krampfe. Wie viele Vor­gaben machen Sie?

Ich bin schon sehr detail­ver­liebt, aber meine Ansprache hängt sehr vom Spie­ler­typen ab. Es gibt Profis, die wollen viele Infos, andere musst du laufen lassen. Gene­rell ist mein Ein­druck, dass Spieler eine klare Vor­gabe brau­chen. Wenn uns in der Video­ana­lyse aber auf­fällt, dass die Jungs ohne vor­he­rige Absprache in ihren Lauf­wegen kreuzen und Dinge intuitiv tun, die gut sind, kri­ti­sieren wir das auch nicht nach­träg­lich, nur weil es nicht den Vor­gaben entsprach.

 

 

Heißt aber, in Ihrem Spiel ist für Indi­vi­dua­listen nur bedingt Platz?

Fuß­ball ist ein Mann­schafts­sport, es geht nur übers Kol­lektiv. Gegen den Ball ist es mir schon sehr wichtig, dass wir gemeinsam arbeiten. Da wäre es schwierig, wenn zwei, drei aus der vor­ge­ge­benen Ord­nung aus­bre­chen. Aber mit dem Ball lebt das Spiel auch von unge­planten Dingen und davon, dass die Jungs eigene Ent­schei­dungen treffen. Und wenn ich einen habe, der Spiele wie Mara­dona oder Messi allein ent­scheiden kann, muss ich dem auch die Frei­heit geben.

 

Wer sind denn Ihre Unter­schieds­spieler?

Viel­leicht nicht in der Kate­gorie von Messi und Mara­dona, aber Alas­sane Pléa ist schon einer, der Frei­heiten braucht, wenn er am Sech­zehner für Tor­ge­fahr sorgen soll. Auch Lars Stindl ist indi­vi­duell sehr stark, aber der braucht gar keine Son­der­rolle, weil er von Hause aus ein­fach Team­player ist. Es geht ein­fach darum, die indi­vi­du­ellen Stärken der Spieler fürs Team gewinn­brin­gend einzusetzen.

 

Ver­gan­gene Saison stand die Borussia defensiv oft wenig kon­stant. Inzwi­schen bleibt Ihr Team sogar in der Drei­er­kette ohne Gegentor. Warum hat der Kader Ihre Spiel­phi­lo­so­phie so rasant ver­in­ner­licht?

Uns war bewusst, dass wir ein Team über­nehmen, das über Jahre einen anderen Stil prä­fe­riert hat. Es wurde vorab von Jour­na­listen gemut­maßt, dass einige allein von der Geschwin­dig­keit über­for­dert sein könnten, unseren Fuß­ball anzu­nehmen. Aber wir sind auf einen unglaub­lich wil­ligen Kader gestoßen. Wir haben eine Mann­schaft, die zuhört, umsetzt und nicht gleich umfällt, wenn Dinge nicht auf Anhieb funk­tio­nieren. Natür­lich hatte der eine oder andere Pro­bleme, aber ab Sai­son­start hatten wir das Glück, Ergeb­nisse ein­zu­fahren, obwohl wir von der Spiel­weise noch gar nicht da waren, wo wir hin­wollen. Und irgend­wann im Oktober hat es gefühlt Klick gemacht – was da der Aus­löser war, kann ich selbst gar nicht so genau sagen.

 

 

Können Sie beschreiben, wie Sie die Auf­gabe in Glad­bach ange­gangen sind?

Ich glaube, ich konnte sehr rea­lis­tisch ein­schätzen, was die Chancen und die Risiken bei dieser Auf­gabe sind. Mir war klar, dass es sehr ambi­tio­niert ist, was wir vor­haben, aber ich emp­fand es als große Her­aus­for­de­rung her­aus­zu­finden, ob wir unsere Spiel­idee auch hier an den Mann bringen können und ob wir hier auch als Typen ankommen.

 

Wie tastet man sich an so eine Auf­gabe ran?

Einige Spieler habe ich schon aus dem Urlaub ange­rufen, damit sie mich ein­fach mal hören.

 

Wen denn?

Das möchte ich nicht sagen. Mit ein, zwei Jungs bin ich nach meiner Ankunft essen gegangen, mit anderen habe ich Ein­zel­ge­spräche geführt. Aber ich habe das nicht im Detail vor­be­reitet, denn die echten Auf­gaben stellen sich ohnehin erst in der täg­li­chen Arbeit.

 

Im Sommer galten Sie als einer der begehr­testen Trainer auf dem Markt. Jürgen Klopp sagte medi­en­wirksam, er würde ständig auf Sie ange­spro­chen werden.

Ich selbst habe mich nie gehypt. Es stimmte auch nicht alles von dem, was in den Zei­tungen stand. Heute wird im Fuß­ball aus allem noch mal zwanzig, dreißig Pro­zent mehr gemacht. Das Pro­blem ist nur, dass ich mich nun ständig dazu äußern soll.

 

Haben Sie denn eine Erklä­rung?

Nein. Ich ver­suche, meine Arbeit gut zu machen, aber ich bin mir auch der Risiken in meinem Job bewusst. Schließ­lich wird mir ständig, wie im Fall von Niko Kovac, vor Augen geführt, wie es auch laufen kann.

 

Wie meinen Sie das?

Mich hat die Bere­chen­bar­keit seiner Ent­las­sung scho­ckiert. Man hatte den Ein­druck, dass teil­weise Methode dahinter steckt. Des­halb: Hut ab vor Niko, ich fand es her­aus­ra­gend, wie er das ein­ein­halb Jahre als Trainer und Mensch durch­ge­zogen hat.

 

Dem­nach leben Sie in dem Bewusst­sein, dass auch für Sie der Tag der Ent­las­sung irgend­wann kommt?

Ich warte nicht darauf und mache mir auch nicht zu viele Gedanken dar­über, aber ja, der Tag kann kommen.

 

Hätten Sie tat­säch­lich die Chance gehabt, im Sommer Trainer bei Man­chester United zu werden?

Ich habe das auch gelesen, keine Ahnung, ob ich da auf irgend­einer Liste stand, aber es haben keine Gespräche zwi­schen mir und dem Verein statt­ge­funden. Ich weiß auch nicht, ob mein bes­seres Schul­eng­lisch aus­reicht, um dort meine Art von Fuß­ball an den Mann zu bringen. (Lacht.)

 

Welche Fremd­spra­chen haben Sie besser drauf?

Säch­sisch.

 

Welche kon­kreten Ange­bote gab es denn?

Ein paar Optionen gab es tat­säch­lich, einige Gespräche habe ich auch geführt, aber ich habe mich sehr bewusst für Borussia entschieden.

 

Sie sind gelernter Ver­si­che­rungs­kauf­mann und Links­ver­tei­diger. Ein gewisses Sicher­heits­denken und Ratio­na­lismus ist in Ihrem Cha­rakter ange­legt, oder?

Jein. Ich habe allein des­halb den fal­schen Beruf erlernt, weil ich kein guter Ver­käufer bin. Aber das Thema Sicher­heit spielt in meinem Denken zwei­fels­frei eine Rolle. Aber meis­tens komme ich doch zu der Erkenntnis, dass ich nach vorne, angreifen will und dass das Leben zu kurz ist, um sich zu viele Fragen zu stellen. Bei­spiels­weise wenn ich einen Job wie diesen annehme. Im Leben gehört es nun mal dazu, ab und zu auch auf die Fresse zu fliegen.

 

Nach dem guten Sai­son­start ver­loren Sie im Sep­tember über­ra­schend mit 0:4 beim öster­rei­chi­schen Pro­vinz­klub Wolfs­berg AC in der Europa League. Fühlte sich die Nie­der­lage an, als hätten Sie mit dem Hammer auf den Kopf bekommen?

Klar war das hart, aber kein Hammer auf den Kopf. Solche Dinge pas­sieren im Fuß­ball. Dann kommt es nur drauf an, richtig damit umzu­gehen und schnell wieder in die Erfolgs­spur zu finden. Aller­dings hat mich das mediale Echo und For­mu­lie­rungen wie „größte Schande“ schon ziem­lich überrascht.

 

Will­kommen in der Bun­des­liga. Als Trainer in Salz­burg hatten Sie da mehr Ruhe.

So emp­finde ich das nicht. In Salz­burg ging es auch nur darum, dass wir Meister werden, den Pokal holen und inter­na­tional so weit kommen wie mög­lich. Wenn wir aus Mat­ters­burg mit einem Punkt zurück­kamen, war der Teufel los.

 

Aber Miss­erfolg haben Sie in den sieben Jahren als Trainer noch nicht erlebt?

Stimmt nicht, ich habe bei Lok Leipzig in der Regio­nal­liga ein Team aus Stu­denten, Ange­stellten, einem Bar­mann und einem Dis­co­be­sitzer trai­niert, alle­samt her­aus­ra­gende Jungs. Das war meine erste Sta­tion im Herren-Bereich und ich stand mehr­fach gefühlt davor, gegangen zu werden. Wenn wir ein Heim­spiel gegen den Tabel­len­führer 1. FC Mag­de­burg nicht gewonnen hätten, weiß ich nicht, ob ich heute hier sitzen würde. Im Fuß­ball ent­scheiden manchmal Klei­nig­keiten dar­über, wie es weitergeht.

 

Sie werden meist mit der Mainzer Trai­ner­schule asso­zi­iert, dabei spielten Sie zu Beginn Ihrer Pro­fi­lauf­bahn fünf Jahre beim VfB Leipzig unter Trai­nern wie Damian Halata, Sigi Held und Dra­goslav Ste­pa­novic. Wer hat Sie in dieser Zeit geprägt?

„Stepi“ inso­fern, dass er mich – gerade 22 Jahre alt – per Fin­ger­zeig zum Kapitän bestimmte. Ich weiß noch, dass links neben mir der 35-jäh­rige Burk­hard Reich saß, rechts der 36-jäh­rige Ronald Werner, und beide guckten mich nur mit großen Augen an. Das ging gehörig in die Hose – das mit „Stepi“ und meinem Kapi­tänsamt. Und als Achim Stef­fens kam, übri­gens ein sehr wich­tiger Trainer für mich, und meinte, es sei wohl besser, wenn ich die Binde wieder abgebe, habe ich das schnell eingesehen.

 

Mit anderen Worten: Mainz hat Sie als Fuß­baller und Mensch schon am inten­sivsten geprägt.

Auch Ralf Rang­nick war als Trainer in Han­nover für mich sehr wichtig, aber, klar, die Mainzer Zeit steht über allem.

 

Woran liegt das?

Weil es für alle eine ganz beson­dere Zeit war. „Kloppo“ hat uns bewusst gemacht, dass wir eine ganz spe­zi­elle Mann­schaft, ein außer­ge­wöhn­li­cher Verein sein wollen. Und das haben wir trotz aller Ups und Downs her­aus­ra­gend ver­in­ner­licht. Das Bewusst­sein, ein ver­schwo­rener Haufen zu sein, der von Jürgen Klopp zusam­men­ge­halten wird.

 

Das Gefühl, als flöge man in einem Raum­schiff allein durchs Uni­versum, und alle halten ganz fest zusammen?

Das Bild trifft es. Jeder ist für den anderen da, wir arbeiten gemeinsam an einem Ziel, bewegen uns in unserem ganz eigenen Ter­ri­to­rium und halten alles raus, was von außen auf uns einprasselt.

 

The­men­wechsel: Wie klappt eigent­lich das WG-Leben mit Ihrem Co-Trainer Alex Zickler?

Ganz lässig. Wir wohnen in einem Haus, da können wir uns aus dem Weg gehen oder, wenn wir Lust haben, auch etwas zusammen machen. Wir sind ja beide ohne unsere Fami­lien nach Mön­chen­glad­bach gekommen.

 

Wie unter­scheidet sich die Wohn­ge­mein­schaft von der, die Sie mit Sandro Schwarz in Mainz unter­hielten?

Allein vom Alter her. Zu Mainzer Zeiten waren Sandro und ich oft unter­wegs und hatten viel Spaß. „Zico“ und ich sind nun etwas älter und gehen ent­spre­chend weniger aus. Dazu fehlte bis jetzt auch die Zeit. Wir waren mit unserem Staff bis­lang erst einmal essen.

 

Wie läuft das in Fuß­baller-WGs: Werden da Salz­streuer zu tak­ti­schen For­ma­tionen auf­ge­stellt?

Noch nie. Sandro und ich haben zuhause höchs­tens gemeinsam Kraft- und Dehn­übungen gemacht.

 

Sie haben mal gesagt, das Schönste an Ihrem Beruf seien Siege. Ottmar Hitz­feld gab als Bayern-Trainer zu, ihm sei irgend­wann die Fähig­keit abhanden gekommen, sich an Siegen zu erfreuen. Sobald der Schieds­richter abpfeife, so Hitz­feld, habe er ange­fangen, übers nächste Spiel nach­zu­denken. Können Sie sich das vor­stellen?

Natür­lich, denn genauso ist es. Des­wegen ver­suche ich, Wege aus dieser Schleife zu finden und das Gefühl, eines Sieges bewusst aus­zu­kosten, auch wenn drei Tage später schon das nächste Spiel wartet.

 

Welche Stra­te­gien haben Sie dafür?

Wenn ich nach Spielen nach Hause komme, mache ich mir schon mal ein Bier auf und ver­suche, den Augen­blick zu genießen. Ich will den Schwung mit­nehmen. Des­wegen schaue mir bewusst am Abend kein Video des Spiels mehr an. Denn am nächsten Tag, das weiß ich, bin ich wieder im Hams­terrad: Wie spielt der nächste Gegner? Was sagt die Reha-Abtei­lung, wer kommt zurück? Das sind nun mal ange­lernte Denkmuster.

 

Nach dem 0:4 in Wolfs­berg haben Sie aller­dings nachts noch eine Video­ana­lyse mit dem gesamten Trai­ner­team gemacht.

Weil es eine Son­der­si­tua­tion war. Wir mussten sofort han­deln, mit der Mann­schaft so schnell wie mög­lich die Fehler bespre­chen, um nicht in eine Negativ-Schleife zu geraten. Am nächsten Morgen, das war klar, mussten wir das Thema abhaken und mit fri­schen Köpfen in die Vor­be­rei­tung aufs nächste Spiel ein­steigen. Denn das Aller­wich­tigste im Fuß­ball ist: das nächste Spiel zu gewinnen und positiv zu bleiben.

 

Stich­wort: Siege und Jäh­zorn. Was pas­siert, wenn Michael Thurk, Sandro Schwarz und Marco Rose im gemein­samen Urlaub Boccia spielen?

Ich hoffe, dass das Hotel in Abu Dhabi, in dem wir im Winter waren, uns nicht noch nach­träg­lich die feh­lende Kugel in Rech­nung stellt.

 

Was war denn da los?

Eigent­lich spielen wir zusammen Boccia, weil es Spaß bringt. Aber irgend­wann wird’s dann ernst, wenn es ums Gewinnen geht. Und dann kommt es vor, dass ein Spieler seine Kugel wütend im Kanal versenkt.

 

Und wie lautet der Name dieses Spie­lers?

Es wird wohl einer von uns Dreien gewesen sein.

 

Michael Thurk hat gesagt, Sie seien ein netter Kerl, ein guter Trainer, aber an Ihren Boccia-Qua­li­täten müssten Sie noch feilen.

Aber viel­leicht waren es genau diese Qua­li­täten, die dafür gesorgt haben, dass ein anderer seine Kugel im Wasser ver­senkt hat. 

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Bunter Hund im ASB

Ich gebe Nagelsmann bedingt Recht mit seiner Kritik an HW und generell an Spieler die - wie soll man es diplomatisch ausdrücken? - " sich beim ersten Widerstand verpissen wollen. Viel Grund gibt es für JN ja ned verstärkt auf HW zu setzen. Mit dem Wechselwunsch wird sich Wolf ein ziemliches Eigentor geschossen haben.

PS: Ob man Wolf mag oder ned. Er war Teil unseres Vereins und ich kann die zum Teil extreme Ablehnung so gar ned nachvollziehen. Ein Anti HW Fanclub. Wenn das ernst gemeint ist den Mitgliedern nicht zu helfen.:facepalm:

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