Die Unbeugsamen


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Die Unbeugsamen von Wien, oder: Rapids Kampf gegen den Mäzen Stronach

von Christian Putsch

Wien/Berlin - Wenn heute Abend zum 266. Mal das Wiener Stadtderby Rapid gegen Austria ausgespielt wird, stricken die Fans des Arbeiterklubs Rapid weiter an ihrer Legende. Sie vergleichen ihr Schicksal mit dem der unbeugsamen Gallier, die dem römischen Eindringling trotz dessen Übermacht Widerstand leisten.

Die Rolle des römischen Feldherrn spielt in diesem Fall der austro-kanadische Milliardär Frank Stronach, Gründer des international größten Autozulieferunternehmens Magna. 1998 entschloss sich Stronach, der vor 50 Jahren mit 300 Dollar nach Kanada ausgewandert war und aus dem Nichts ein Vermögen erwirtschaftet hatte, in großem Stil in den österreichischen Fußball zu investieren. Publikumsmagnet Rapid war sein erster Ansprechpartner, doch der Verein lehnte die freundliche Übernahme dankend ab. So akquirierte Stronach den eher bürgerlich dominierten Ortsrivalen Austria. Zusätzlich wurde er Ligapräsident und unterstützte in dieser Funktion nahezu alle Profivereine. Rapid aber nahm keinen Cent an - und steht aktuell trotzdem mit sieben Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze.

Im Derby im Franz-Horr-Stadion der Austria wittert Rapid heute die Chance zum vorentscheidenden Wurf: "Wenn wir Austria zu Hause schlagen, bleibt bei denen kein Auge trocken", sagt Trainer Josef Hickersberger. Im Falle eines Sieges würde sogar die Meisterschaft ein Thema für Rapid. Die käme allerdings einer Sensation gleich: Mit 7,5 Millionen Euro hat Rapid nur ein Viertel des Budgets des Konkurrenten zur Verfügung. 45 Millionen Euro steckte Stronach seit seinem Einstieg im Sommer 2000 in das Austria-Team, holte 54 neue Spieler. In der vergangenen Saison gewann der Klub nach zehnjähriger Titelpause mit dem deutschen Trainer Christoph Daum folglich wieder die Meisterschaft und setzte den Pokalgewinn noch obenauf.

Doch Frank Stronach hat höhere Ziele, sein Lebensmotto lautet: "Man muss mit den Adlern kreisen und nicht mit den Spatzen picken." Und so kaufte er allein vor dieser Saison für rund 20 Millionen Euro neun weitere Spieler, und rief als Ziel das Erreichen der Champions League aus. Doch Austria wird auch künftig mit den Spatzen um die Brosamen streiten müssen: "Austria hat im Europapokal total versagt", freut sich Hickersberger, denn in der Champions-League-Qualifikation schied Österreichs Meister gegen Olympique Marseille aus, und auch im UEFA-Cup war gegen Borussia Dortmund in Runde eins Endstation. Und nun droht man auch in der Meisterschaft gegenüber Rapid deutlich ins Hintertreffen zu geraten.

Die (Fehl-)Entwicklung beim reichen Nachbarn bestärkt Rapid in seiner Philosophie: "Wir fahren einen absoluten Anti-Stronach-Kurs", sagt Hickersberger. Rapid ist neben dem FC Kärnten, wo Jörg Haider Präsident ist, und dem SV Mattersburg der einzige österreichische Erstligist, der bislang kein Geld von Stronach angenommen hat. Zu abschreckend erschien den Rapid-Funktionären die Aussicht, die Stronach 1998 angedeutet hatte. "Der wollte den Verein mit Haut und Haaren", sagte Rapid-Sprecher Peter Klinglmüller. Die Vereinsoberen lehnten das Engagement, das auch den Austausch der Führungsetage bedeutet hätte, ab.

Während Rapid durch die Absage Millionen verlor, habe Austria durch die Zusage seine Identität aufgegeben, behaupten Kritiker. "Austria war als einziger Verein bereit, seine Entscheidungsfreiheit aufzugeben", sagte Andreas Rudas, Vizepräsident der Austria und gleichzeitig Sprecher von Magna, entwaffnend offen. Der Magna-Konzern übernahm offiziell die Profiabteilung, besetzte die wichtigsten Posten und gründete 2001 die Frank-Stronach-Fußball-Schule, die Magna mit 2,5 Millionen Euro jährlich unterstützt und aus der sich die Jugendmannschaften des Vereines rekrutieren.

Allein der Name Stronach stößt bei Rapid auf Ablehnung, als einziger Verein hatten die Verantwortlichen angesichts der Stronachschen Fußballoffensive bei Austria offen von Wettbewerbsverzerrung gesprochen. Selbst als kleinerer Sponsor scheint Stronach nicht willkommen: "Nein, das geht einfach nicht", sagt Hickersberger, "ich kann nicht einen Mann die Liga komplett bestimmen lassen." Da spielen sie lieber weiter die Rolle der unbeugsamen Gallier.

Artikel erschienen am 29. Okt 2003

copyrights: DIE WELT (Berlin)

http://www.welt.de/data/2003/10/29/189184.html

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Superkicker

also ein satz, muß hier als zitat herausgenommen werden:

"Austria war als einziger Verein bereit, seine Entscheidungsfreiheit aufzugeben", sagte Andreas Rudas, Vizepräsident der Austria und gleichzeitig Sprecher von Magna, entwaffnend offen.

leider steht der artikel im rapid channel, nicht im austria channel, aber es zeigt klar, was das ziel von magna ist: austria letztendlich zu zerstören, leben und geist auszuhauchen.

so wird tradition und liebe der fans mit füßen getreten - willkommen bei der neuen derby serie FC Magna - Rapid, 1. Wiener Derby

in diesem sinne

100% Grünweiß

1000 % ANTI STRONACH

bearbeitet von McCartney

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Spitzenspieler

Dem ist nichts hinzuzufügen !!! Wir Gallier werden euch Römer mit unserem Zaubertrank :support: OTTAKRINGER so lange in den Arsch tretten bis euer peinliches Weltreich :laugh::laugh::laugh: von uns ZERSTÖRT wird.

Wenn wir schon bei Zeotungsartikel sind ist jenes mit Hr Rudas in der heutigen Online Ausgabe von derStandard.at der, so dneke ich aufzeigt WARUm eigendlich der Herr Strochsack bei der Austria dieses VERLUSTREICHE Geschäft weiterführt.

link:www.derstandard.at

das Interwie:

STANDARD: Herr Rudas, Austrias Goalie Joey Didulica bezeichnete die ihn nicht gerade verehrenden Austria-Fans als "Schande". Darf er das?

Rudas: Nein, er muss sich von diesen Aussagen distanzieren. Aber ich verstehe ihn, ihm wurde von Manager Svetits mehr versprochen, als gehalten wurde. Er ist frustriert. Andererseits sind die Austria-Fans was ganz Besonderes, emotioneller als sogar die Rapid-Anhänger. Ihnen wird besonders viel abverlangt.

STANDARD: Gehen Austrias Manager mit Frank Stronachs Geld zu freigiebig um?

Rudas: Magna funktioniert so gut, weil die Firmenmanager allein verantwortlich sind. Bei der Austria sind das der Sportmanager Günther Kronsteiner und der Wirtschaftsmanager Markus Kraetschmer. Ich würde mich nie dreinmischen. Andererseits ist es schon selten, dass ein Trainer und ein Sportmanager sich wirklich verstehen, aber das System ist ja ein übliches.

STANDARD: Können Sie ausschließen, dass was dran ist am Korruptionsgemunkel?

Rudas: Bei der Magna gibt es kein Schwarzgeld, wir werden von kanadischen Controllern durchleuchtet. Wenn Geld abgezweigt wird, dann auf der Managerebene, aber es ist nichts zu beweisen.

STANDARD: Skender Fanis Medien-Ruf ist glänzender als seine Geschichte, beispielsweise als Rapids Vize. Wählt Stronach seine Berater klug?

Rudas: Stronach redet mit vielen Sachkundigen, weil er lernen will, er hat viel Geld und nützt die Chance, dadurch schnell viel zu erfahren, auch im Fußball. Aber seine Entscheidungen trifft er alleine. Sollte er auch nur das Gefühl haben, andere entscheiden mit, reagiert er sehr empfindlich. Er lässt sich nichts dreinreden. Wenn jemand was anderes behauptet, wäre ich extrem skeptisch.

STANDARD: Ist Stronach Ihr bisher größtes Marketingproblem?

Rudas: Er verweigert jedes Selbstmarketing, er entzieht sich völlig jedem Image-Building-Prozess, er sagt, er tut alles so, wie er will. Basta.

STANDARD: Wieso interessiert die Austria kaum einen Menschen? Wie kann das besser werden? Leidet die Austria auch unter Stronachs Ruf als Machtmensch mit der goldenen Regel?

Rudas: Wir brauchen ein neues Stadion, selbst wenn viele zu uns kommen wollten, es ist fast unmöglich, besonders für Familien. Wir brauchen originäre Leitfiguren, wie Rapid mit Ivanschitz, da hoffe ich auf die Akademie. Und drittens müssen wir dauerhaft gute Leistungen bringen. Die alten Austrianer brauchen sich gar nicht mokieren. Mein erstes Match als Ballbub vor vielen Jahren verlor die große Austria mit Nemec, Papproth, Stotz 0:1 gegen den Nobody WAC. Daheim. Torbergs Wort vom Austrianer, der zum Leiden geboren ist, darf keine Gültigkeit mehr haben. Wir müssen mit der Tradition brechen. Zu Stronach: Sein Einstieg in den Fußball war die Akademie, die Austria nahm er dazu, weil er ein Aushängeschild braucht. Und die Arbeitsverfassung von Magna sorgt dafür, dass diese goldene Regel eben nie eintritt, er wird hier missverstanden.

STANDARD: Wer gewinnt das Derby morgen?

Rudas: Rapid ist haushoher Favorit, hat eine eingespielte Mannschaft, einen selbstbewussten Trainer und energische Leistungsträger. Aber wir werden uns wehren.

(Mit Andreas Rudas sprach Johann Skocek, DER STANDARD PRINTAUSGABE 29.10 2003)

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Gast Sepp Osterhasi

Und die meisten Lianen wollen das halt ned wahrhaben, was da eingangs gepostet wurde.

Wenn Herr Rudas schreibt Andererseits sind die Austria-Fans was ganz Besonderes, emotioneller als sogar die Rapid-Anhänger, muß man ihn hinsichtlich "emotioneller als Rapid-Anhänger" lnkompetenz vorwerfen lassen.

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