Die Vorwärts, der Vorwärts oder nur Vorwärts?


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Liebe Vorwärts-Gemeinde!

Angeregt durch dieses Posting zum letzten Vorbereitungsspiel

- Der Vorwärts hat 2 mal einen Rückstand aufgeholt. Keine Selbstverständlichkeit bei einem Probegalpp bei diesen äußeren Bedingungen.

ist mir etwas eingefallen, was ich schon länger einmal thematisieren wollte. Nichts Weltbewegendes, aber in der Winterpause durchaus geeignet, die Zeit zu vertreiben.

Also: Wir alle sind es gewohnt, "die Vorwärts" zu sagen, ein selbstverständlicher und schöner Ausdruck der Verbundenheit zu unserem Verein. ("Ich schau mir die Vorwärts an").

Aber: war das schon immer so? Gefühlsmäßig sage ich nein, denn ich glaube mich erinnern zu können, dass dieser weibliche Artikel eher ein Produkt der Unterhaus-Zeit ist. Ich kann mich täuschen, aber ich bilde mir ein, dass es in den 80ern und 90ern auch unter uns Fans eigentlich nur "Vorwärts", dh ohne Prädikat, geheissen hat ("Ich schau mir Vorwärts an").

Nun kommt es aber: In der 50-Jahres-Festschrift aus dem Jahre 1969 ist durchgehend die Rede von "dem Vorwärts", offenbar hat man das männliche Prädikat von "der Sportklub Vorwärts" auf die Kurzform "der Vorwärts" übertragen("Ich schau mir den Vorwärts an"). "Der Vorwärts" - das tut in unseren heutigen Ohren fast weh. Nun könnte man meinen, gut das war eine verrückte Idee in den 60er Jahren, aber aus dem Text dieser Festschrift ist zu ersehen, dass der Autor schon seit zumindest 1926 im Verein tätig war (er beschreibt seine Ablehnung des Beitritts zum Arbeiter-Fußballverband VAFÖ). Vermutlich handelt es sich dem Impressum nach zu schließen um Viktor Molterer oder Willi Zehetner, seit 1920 bzw. 1922 Vereinsmitglieder. Mit anderen Worten: Ganz offenbar haben die Pioniere unserer Vorwärts selbst in Wahrheit nicht "die" sondern "der Vorwärts" gesagt.

Was sagt ihr dazu? Können die älteren User das bestätigen? Wie hat man in den 50er gesagt? Was steht in der 30er-Festschrift von 1949? Und ist der weibliche Artikel wirklich erst eine relativ junge Erfindung?

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Rot ist die Heimat!

Ich hab jetzt mal den Kopf schief gehalten und an meine ersten Vorwärts-Tage gedacht (so um Mitte bis Ende der 70er) und ich glaube nie etwas anderes gehört zu haben als "Die Vorwärts"!

Wenn ich vom Vorwärts-Platz nach Hause kam, fragten meine Eltern: Wie hat denn DIE Vorwärts gespielt - also auch meine Vorgängergeneration bezeichnete die Vorwärts schon als weiblich!

Aber: Ein Vorwärts-Fan wird immer männlich sein: Der Vorwärtsler! (Ein Begriff der nicht genderbar ist!)

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Posting-Pate

Aber: Ein Vorwärts-Fan wird immer männlich sein: Der Vorwärtsler! (Ein Begriff der nicht genderbar ist!)

Was heißt das bitte jetzt; Nicht genderbar :glubsch: .......Als zukünftiger - zumindest in kommenden Profijahren - Genderbeauftragter des Vereins bin ich ob solcher Statements ein bisserl entrüstet, liebe VorwärtslerInnen!

@franz ferdinand: Ich hab die Festschrift auch...."Der Vorwärts" klingt in der Tat seltsam, wurde aber verwendet...da kann ich auch nichts gegen machen.

Andererseits: Es gibt Personen, vornehmlich in der Bundeshauptstadt, die bestellen sich "eine Cola". Schmäh ohne! Eine Cola! :augenbrauen:

Man stelle sich den Schulaufsatz vor, in dem der Taferlklassler schreibt: "Als ich mir mit meinem Vater zum ersten mal den Vorwärts anschaute, bekam ich eine Cola, während mein Vater sich die Bier, die was ein bisserl lauwarm waren, quasi im Dutzend...."

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.Unterwegs in Sachen Fußball

Es hat eigentlich schon immer geheissen..."wie hat denn d´Vorwärts gspielt?" .....also "die". Es war dann aber doch etwas befremdlich wie in den Interviews nach der Neuaufnahme des Spielbetriebs immer wieder "DIE Vorwärts" gesagt wurde. Zum Beispiel kann ich mich noch an ein Interview von Willi Hauser erinnern als er meinte: "DIE Vorwärts ist eine Institution in Steyr" Das war für mich wirklich etwas gewöhnungsbedürftig (darum hab ich mirs auch gemerkt), denn früher hätte man ganz einfach gesagt: "Vorwärts ist eine Institution in Steyr" Fazit: Es war eigentlich immer DIE Vorwärts, obwohl man öffentlich immer nur ohne Artikel von Vorwärts sprach.....was mir auch wesentlich besser gefallen hat.

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mens sana in corpore sano

Zitate aus einer älteren Festschrift: " 30 Jahre VORWÄRTS-STEYR":

Rückblick auf die Geschichte des "Vorwärts"! ( Hier ohne SK )

... die Gründung des SK. Vorwärts . . .

Ehrentafel des SK. Vörwärts . . . etc. ist zu lesen!

In Verbindung mit SK. heißt es logischerweise "der SPORTKLUB . . . .",

wenn nur über Vorwärts gesprochen oder geschrieben wird, ist das Geschlecht weiblich :) und heißt "die" Vorwärts.

Ich kenne nur "d `Vorwärts!" .

So meine Interpretation!

bearbeitet von Juvenal

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Postaholic

Zitat vom "Justvater", den ich damals (1976) als 15jähriger zufällig in der Stadt traf und fragte, wer denn nun seiner Meinung nach Meister würde (Es gab damals ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Vorwärts und Amateure in der Landesliga):

"Master wird nur d' Vorwärts!" (Meister wird nur DIE Vorwärts)

PS: Die Prognose stimmte leider nicht, Meister 1976 wurde Amateure (durch die um 2 Treffer bessere Tordifferenz, wenn ich mich recht erinnere...)

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Fazit: Es war eigentlich immer DIE Vorwärts, obwohl man öffentlich immer nur ohne Artikel von Vorwärts sprach.....was mir auch wesentlich besser gefallen hat.

An diese Differenzierung zwischen öffentlichem, also förmlichem Sprachgebrauch ohne Artikel und einer informellen, quasi familiären Variante mit weiblichen Artikel habe ich auch schon gedacht. Auch bezüglich des Hauser-Zitats ging es mir wie Dir; genau das habe ich auch eingangs im Kopf gehabt, als ich vom "die" als Unterhaus-Produkt gesprochen habe. Denn in den Medien und Aussendungen formell und öffentlich verwendet wird das "die" wirklich erst seit rund 10 Jahren, wie mir scheint. Das alles erklärt aber noch den offenbar nicht selten verwendeten männlichen Artikel.

Update 80er Jahre: Ich hab gestern noch "Das rot-weiße Wunder" aus 1987 durchgeforstet und - merket auf! - auch hier wird der Artikel oft männlich gewählt. Sowohl im Vorwort der Autoren Ehgartner und Pramhas, als auch imtext über die Gründung als auch im Vorwort des Sponsors mibag ist die Rede von "dem Vorwärts" - ohne SK. Allerdings findet sich genauso die artikellose Variante (konsequent durchgezogen etwa im Vorwort von Radlspäck) oder vereinzelt auch eine weibliche Version (zB "unsere Vorwärts", ebenfalls im Autorenvorwort). Das ist schon sehr überraschend, dass es diesen männlichen Artikel auch noch in den 80ern massiv gab.

Ergebnis: Heillose Verwirrung. :confused:

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Mostly harmless

An diese Differenzierung zwischen öffentlichem, also förmlichem Sprachgebrauch ohne Artikel und einer informellen, quasi familiären Variante mit weiblichen Artikel habe ich auch schon gedacht. Auch bezüglich des Hauser-Zitats ging es mir wie Dir; genau das habe ich auch eingangs im Kopf gehabt, als ich vom "die" als Unterhaus-Produkt gesprochen habe. Denn in den Medien und Aussendungen formell und öffentlich verwendet wird das "die" wirklich erst seit rund 10 Jahren, wie mir scheint. Das alles erklärt aber noch den offenbar nicht selten verwendeten männlichen Artikel.

Update 80er Jahre: Ich hab gestern noch "Das rot-weiße Wunder" aus 1987 durchgeforstet und - merket auf! - auch hier wird der Artikel oft männlich gewählt. Sowohl im Vorwort der Autoren Ehgartner und Pramhas, als auch imtext über die Gründung als auch im Vorwort des Sponsors mibag ist die Rede von "dem Vorwärts" - ohne SK. Allerdings findet sich genauso die artikellose Variante (konsequent durchgezogen etwa im Vorwort von Radlspäck) oder vereinzelt auch eine weibliche Version (zB "unsere Vorwärts", ebenfalls im Autorenvorwort). Das ist schon sehr überraschend, dass es diesen männlichen Artikel auch noch in den 80ern massiv gab.

Ergebnis: Heillose Verwirrung. :confused:

Vorwärts Steyr, der Ladyboy unter den Fußballklubs. :=

*scnr* :D

bearbeitet von Rooster

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mens sana in corpore sano

@wienpendler

Die Prognose stimmte leider nicht, Meister 1976 wurde Amateure (durch die um 2 Treffer bessere Tordifferenz, wenn ich mich recht erinnere...)

Das war ein "Fürchterlicher" Samstag.

Wir saßen mit der Mannschaft in der Schwechater, Amateure gewann in Ranshofen mit 3:1 ( wenn ich mich recht erinnere ) und der "Blau-Weiße" Mannschaftsbus fuhr einge Male laut hupend beim Lokal vorbei!

Wenigstens verloren sie dann das 2. Aufstiegsspiel, nach einem X auswärts, am 3. Juli 76 gegen St. Veit zu Hause mit 0:3!

Ein kleiner Trost!

bearbeitet von Juvenal

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.Unterwegs in Sachen Fußball

@wienpendler

Das war ein "Fürchterlicher" Samstag.

Wir saßen mit der Mannschaft in der Schwechater, Amateure gewann in Ranshofen mit 3:1 ( wenn ich mich recht erinnere ) und der "Blau-Weiße" Mannschaftsbus fuhr einge Male laut hupend beim Lokal vorbei!

Wenigstens verloren sie dann das 2. Aufstiegsspiel, nach einem X auswärts, am 3. Juli 76 gegen St. Veit zu Hause mit 0:3!

Ein kleiner Trost!

Im zarten Alter von 7 Jahren habe ich in dieser Saison bereits gelernt wie Amateure genau heißt. Da ging es nie um der, das oder die........das hiess ganz einfach SCHEISS AMATEURE.

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Zitate aus einer älteren Festschrift: " 30 Jahre VORWÄRTS-STEYR":

Rückblick auf die Geschichte des "Vorwärts"! ( Hier ohne SK )

... die Gründung des SK. Vorwärts . . .

Ehrentafel des SK. Vörwärts . . . etc. ist zu lesen!

In Verbindung mit SK. heißt es logischerweise "der SPORTKLUB . . . .",

wenn nur über Vorwärts gesprochen oder geschrieben wird, ist das Geschlecht weiblich :) und heißt "die" Vorwärts.

Ich kenne nur "d `Vorwärts!" .

So meine Interpretation!

Das heißt also, dass auch in den 50er und 60er Jahren im normalen Sprachgebrach niemals "der Vorwärts" geheißen hat?

PS: Interessant wäre ja auch, wie es woanders gehandhabt wird/wurde. War es schon immer "die Austria" und "die Vienna"? Seit wann hört man auch "die Rapid"? Und was ist mit Sturm? "Der Sturm" oder artikellos?

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Fanatischer Poster

An diese Differenzierung zwischen öffentlichem, also förmlichem Sprachgebrauch ohne Artikel und einer informellen, quasi familiären Variante mit weiblichen Artikel habe ich auch schon gedacht. Auch bezüglich des Hauser-Zitats ging es mir wie Dir; genau das habe ich auch eingangs im Kopf gehabt, als ich vom "die" als Unterhaus-Produkt gesprochen habe. Denn in den Medien und Aussendungen formell und öffentlich verwendet wird das "die" wirklich erst seit rund 10 Jahren, wie mir scheint. Das alles erklärt aber noch den offenbar nicht selten verwendeten männlichen Artikel.

Update 80er Jahre: Ich hab gestern noch "Das rot-weiße Wunder" aus 1987 durchgeforstet und - merket auf! - auch hier wird der Artikel oft männlich gewählt. Sowohl im Vorwort der Autoren Ehgartner und Pramhas, als auch imtext über die Gründung als auch im Vorwort des Sponsors mibag ist die Rede von "dem Vorwärts" - ohne SK. Allerdings findet sich genauso die artikellose Variante (konsequent durchgezogen etwa im Vorwort von Radlspäck) oder vereinzelt auch eine weibliche Version (zB "unsere Vorwärts", ebenfalls im Autorenvorwort). Das ist schon sehr überraschend, dass es diesen männlichen Artikel auch noch in den 80ern massiv gab.

Ergebnis: Heillose Verwirrung. :confused:

In der Festschrift 30 Jahre Vorwärts Steyr wird immer von der S.K. Vorwärts Steyr geschrieben . Der Bezug liegt auf der Sportklub .

Nachdem wir zum Fussballadel gehören müßte es heißen : " Seine Hoheit Sportklub Vorwärts Steyr " :busserl:

Aber WIR , der Sportklub Vorwärts Steyr ist über so banale Dinge des Geschlechts erhaben.

Lang lebe seine Hoheit SKV !

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mens sana in corpore sano

Das heißt also, dass auch in den 50er und 60er Jahren im normalen Sprachgebrach niemals "der Vorwärts" geheißen hat?

PS: Interessant wäre ja auch, wie es woanders gehandhabt wird/wurde. War es schon immer "die Austria" und "die Vienna"? Seit wann hört man auch "die Rapid"? Und was ist mit Sturm? "Der Sturm" oder artikellos?

Richtig! Es hat auch damals immer "die Vorwärts" geheißen!

Man behandelt auch die anderen Vereine " weiblich": Die Bayern!

Nur mit einem Zusatz kommt meist das "Der" zu tragen: Der FC Bayern! ( Ich brauche zu diesem Beispiel jetzt im Moment keinen Kommentar! :) )

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