[Bilder] Äthiopien


Jonny Rainbow

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Wir haben am Wochenende gebucht, insgesamt 16 tage mit Ethiopian Airlines, VIE-ADD um EUR 601,00 im Oktober/November...

Bezüglich Visum hätte ich eine Frage, BMEIA schreibt folgendes:


Visum erhältlich: Botschaft der demokratischen Bundesrepublik Äthiopien in Genf. Visa werden nur für touristische Zwecke für eine Einreise und ein Monat Aufenthalt auch bei Einreise am internationalen Flughafen Bole in Addis Abeba gegen eine Gebühr in EUR oder USD in bar (kein Wechselgeld) erteilt. Mit längeren Wartezeiten muss jedoch gerechnet werden, vor allem bei Flügen aus Sanaa, Khartum, Juba, Malakal, Dschibuti, Daressalam, Sansibar, Bujumbura, Entebbe, Nairobi und Kigali. Personen, deren Geburtsort in Eritrea liegt, müssen in jedem Fall ein Visum vorab bei der zuständigen äthiopischen Auslandsvertretung beantragen.

Ging das bei euch problemlos? Oder habt ihr das Visum vorab beantragt? Einer der Mitreisenden ist immer wieder Mal berufsbedingt in der Schweiz, wäre es uU cleverer das Visum vorab zu besorgen?

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Weißt du noch wieviel USD das gekostet hat? Ih finde im Netz (und meinem Reiseführer) unterschiedliche Angaben... Und musstest du da etwas dabei haben (Passbilder, Antragsformular, Einladung, Bestätigung?) Weil ich muss sagen so 100% schlau werde ich nicht mal auf der Homepage der äthiopischen Botschaft: http://www.ethiopianmission.ch/visa-services/ Brauche ich die dort aufgelisteten Dokumente jetzt bei der Einreise am Flughafen? Ich nehme an, das Visaformular selbst bekommt man im Flieger....

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Historische Route in den Norden, also Bahir Dar, Gondar, Simien Mountains, Axum und Lalibela mit Inlandsflügen und dann, sofern sich das ausgeht ein organisierter Kurztrip in den Süden zu den Stämmen/ Omo-Valley (da gibt es Angebote ab 4 Tagen)...

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  • 2 months later...
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Leider hat sich die Sicherheitslage seit Anfang August dramatisch verschlechtert und zwar gerade in den anvisierten Regionen. Es gibt auch eine partielle Reisewarnung des Außenministeriums... Gonder und die Simien Mountains sind überhaupt gesperrt, auch in Bahir Dar soll es ziemlich problematisch sein...

Noch warte ich zwar ab, aber so wie es aussieht, werden wir wahrscheinlich stornieren müssen.... :ratlos:

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Werwolfsbiss schrieb vor 3 Minuten:

Die partielle Reisewarnung bestand doch eh immer

Aber nicht für Gonder, Bahir Dar, etc sondern nur für die Danakilsenke und die Grenzregionen zu Eritrea u. Somaliland...

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Postinho
schmechi schrieb vor 11 Minuten:

Aber nicht für Gonder, Bahir Dar, etc sondern nur für die Danakilsenke und die Grenzregionen zu Eritrea u. Somaliland...

Ich hab's aus Interesse gelesen. Ich glaube ich würde da darauf sogar verzichten. In Afrika bricht sowas schnell aus... 

Aber du hast recht. Einfach mal abwarten

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  • 2 months later...
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Nach intensiver (Internet)-Recherche haben wir dazu entschlossen, unsere Äthiopienreise trotz Ausnahmezusatnd und Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5) des Außenministeriums anzutreten. Ich bin heute in der Frühe zurück gekommen und habe es nicht bereut.

Aufgrund der doch etwas unsicheren und vor allem unübersichtlichen Lage haben wir uns aber dazu entschlossen, nicht individuell zu reisen, sondern mit einem lokalen Touroperator (http://www.eyayawtours.com/) zusammenzuarbeiten. Das hat die Reisekosten zwar erheblich gesteigert, war unter dem Strich aber die goldrichtige Entscheidung. Die Organisation war 1a und wir mussten uns um nichts kümmern, was angesichts des Umstands, dass das Internet großteils gesperrt ist, auch relativ kompliziert geworden wäre. Da wir aber nur half-board gebucht hatten, hatten wir an den Nachmittagen und abends noch genügend Freiraum, um die besuchten Städte auf eigene Faust zu erkunden. Zudem war die Tour privat, sodaß wir eigentlich nur von einem lokalen Guide bzw. Fahrer begleitet worden sind, was bei sehr vielen Sights in Äthiopien ohnedies obligatorisch ist. Teile der Tour (nämlich in den Süden zum Omo-Valley) sind meines Erachtens auch individuell gar nicht möglich.

Gestartet sind wir in Addis Abeba, einer Stadt, die sightseeingtechnisch mE realtiv wenig hergibt, aber aufgrund des Nebeneinanders zwischen Moderne und Armut interessant ist. Ein Abstecher zum Urmensch "Lucy" ins Nationalmuseeum ist natürlich auch noch Pflicht.

Am nächsten Tag ging es mit dem Flugzeug nach Bahar Dar an den Tanasee, wo wir eine Bootstour mit Besuch der Zeghie-Halbinsel und den dortigen Klostern unternommen haben. Das Kloster Ura Kidane Meheret aus dem 14. Jahrhundert war ein erstes Highlight unserer Tour.

Am nächsten Tag ging es dann zu den Nilfällen. Diese sind zwar extrem unspektakulär, da das wasser des im tanasee entspringenden blauen Nils durch ein Wasserkraftwerk aufgestaut wird, sodass die hochgepriesenen "Wasserfälle" eigentlich nur ein Rinnsaal sind. Die dazugehörige Trekkingtour führt jedoch ins rurale Amharengebiet und ist alleine schon deshalb empfehlenswert. Auch die dort befindliche von portugiesischen Missionaren Anfang des 17. Jahrhunderts erbaute Steinbrücke und eine zeitgenössische Hängebrücke über den Nil sind sehr pittoresk.

Nächste Station war Gonder mit seinen Palastruinen. Aufgrund des Umstands, dass Gonder offenbar als Ausgangspunkt der Unruen in Äthiopien gilt, waren wir dort so gut wie die einzigen Touristen/Weißen. Es war irgendwie eigenartig, ganz alleine durch ein UNESCO-Welterbestätte zu stiefeln...

Von Gonder aus haben wir auch eine Fahrt nach Debark unternommen, von wo wir eine eintägige Trekkingtour in den Simien-Mountains gemacht haben. Das war ein einmaliges Erlebnis, allerdings aufgrund der Höhenlage (zeitweise über 3.500 m) auch verdammt anstrengend. Wäre es gegangen hätten wir in den Simien-Mountains dennoch einen weiteren Tag angehängt....

Weiter ging es dann wieder per Flugzeut und zwar nach Axum. Die dortigen Stelen sind UNESCO-Welterbe, haben mir aber (genau so, wie die weitere archäologische Ausgrabungen in der Nähe von Axum sowie die Kirchen, in denen die Bundeslade aufbewahrt werden soll), relativ wenig gegeben. Eventuell hätten wir länger in Axum bleiben sollen, um die tigrinischen Felskirchen, Yeha u/o die Aduaberge zu erkunden. Dazu hat die Zeit aber nicht gereicht, weshalb Axum eigentlich für mich eher enttäuschend war.

Entschädigt wurde ich dann vom nächsten Highlight, den Felsenkirchen von Lalibela (wieder per Flugzeug). Einmalig... Diese Kirchen zählen zu den großartigsten Sehenswürdigkeiten, die ich je gesehen habe. Doch auch Lalibela selbst ist toll, haben uns mit lokalem Tej-Wein ein angenehmes Rauscherl zugezogen...

Dann gings per Flugzeug noch einmal zurück nach Addis Abeba und von dort dann mit dem Auto nach Arba Minch in die Paradise Lodge, einem ziemlich dekadenten und unwirklich wirkenden Plätzchen in der Southern Nations, Nationalities und people's Region. Die Luxus-Lodge wird von Militär bewacht, liegt auf einer Anhöhe mit Aussicht auf den Nech Sar-Nationalpark und den Tschamo- sowie den Abaja-See. Während ringsum (zumindest außerhalb der Regenzeit) Wassermangel herrscht, kann man hier im Swimmingpool planschen...

In der Region selbst empfehlenswert ist eine Wanderung durch den Nech Sar-Nationalpark und eine Bootsfahrt auf dem Tschamosee mit Nilkrokodilen, Hippos und zahlreichen Vogelarten.

Zumal aufgrund der politischen unruhen in der Konso-Region (die Regierung hat unlängst den regierenden Konso-König verhaftet) Touristen der Zutritt zu den konsodörfern verwehrt wird, war es uns leider nur möglich, einen kurzen Blick auf die Dörfer von außerhalb zu erhaschen. Der Versuch, Fotos zu machen, hätte uns fast Prügel eingebracht, weshalb wir dann rasch nach Jinka weiterfuhren.

Jinka gilt als Tor zum Mago-Nationalpark, dieser wiederrum beherbergt das Naturvolk der Mursi, berühmt für ihre Tellerlippenfrauen. Der Besuch eines dieser Dörfer gestaltete sich jedoch sehr enttäuschend. Zum einen wähnt man sich in einem menschlichen Zoo, zum anderen sind die Mursi extrem agressiv und fordern einen auf (kostenpflichtig) Fotos zu schießen. Unterm Strich war der Besuch bei den Mursi eher ein verstörendes, denn ein beeindruckendes Erlebnis, ganz anders, wie zB Besuche bei den Dorze oder Ari, die wir in der gegend von Arba Minch besucht hatten.

Schließlich ging es über Key Afar, wo der sehr authentische Wochenmarkt Stammesangehörige aus dem ganzen Umland (vor allem Benna, Hamer, Tsemay, Arbore und Karo) anzieht, weiter nach Turmi zu den Hamer. Die dortige Fotosession verlief zwar weniger aggressiv als bei den Mursi und haben die Hamer bei mir einen durchaus freundlichen Eindruck hinterlassen, der schale an Prostitution erinnernde Beigeschmack bei der Auswahl der Fotomodelle gegen Geld blieb jedoch.

Bei der Rückreise nach Addis Abeba haben wir dann noch einen Zwischenstopp am Lake Ziwey eingelegt, ein grandioser Spot für Birdwatching.

Summa summarum hat mich der Norden begeistert, die Fahrt in den Süden jedoch weniger, was einerseits an den stundenlangen Jeepfahrten lag, andererseits aber auch an den Naturvölkern, die man jeweils nur für kurze Fotostopps zu Gesicht bekam. Würden wir die Tour noch einmal planen, würden wir den Süden auslassen und stattdessen eine mehrtägige Trekkingtour durch die Danakilsenke machen (was wir ev. demnächst sogar ins Auge fassen).

Abschließend noch ein paar Worte zur Sicherheitslage: Ich habe Äthiopien als - was Kriminalität betrifft - sehr sicheres Reiseland kennen gelernt. Von den politischen Unruhen haben wir (bis aufs Konsogebiet) nichts mitbekommen. Es wurde uns auch von allen bestätigt, dass diese zumindest in der Amharenregion bereits wieder zum Erliegen gekommen sind (Gonder, Bahir Dar). Grund dürfte einerseits der mittlerweile ausgerufene Ausnahmezustand sein (von dem man nur aufgrund der Einschränkung des Internets etwas mitbekommt, Polizeikontrollen und ähnliches sind seltener als in Österreich) und der umstand, dass nunmehr Erntezeit ist. Da haben die Leute etwas anderes zu tun, als zu protestieren. Ich habe auch einen Mitarbeiter der österreichischen Botschaft getroffen, der mir bestätigt hat, dass das Außenministerium die Sicherheitsstufe 5 für Gonder, Bahir Dar und Lalibela wieder herabsetzen wird. im Süden (Oromiya u SNNPR) dürfte sich die Sache aber komplexer gestalten. Da hatten wir durchaus manchmal das Gefühl, nicht willkommen zu sein und wir sahen auch ausgebrannte Busse, die im Zuge der Unruhen abgefackelt wurden. zudem dürfte es auch kein zufall sein, dass die Lodges vom Militär bewacht werden.

Meine persönliche Prognose ist dennoch eine eher schlechte: Ausnahmslos JEDER mit dem wir gesprochen haben (und darunter eben auch viele Leute, die auf Touristen als Einnahmequelle angewiesen sind) unterstützt insgeheim die Opposition. Die Leute rechnen damit, dass die Instabilität zunehmen wird... Es kann also gut sein, dass Äthiopien bald nicht mehr so leicht zu bereisen wird.

 

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