[Teaminfo] PSV Eindhoven


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DATEN & FAKTEN

Name: PSV Eindhoven

Kompletter Name: Eindhovense Voetbal Vereniging Philips' Sport Vereniging

Nation: Niederlande

Gegründet: 31.August 1913

Alter: 97

Vereinsfarben: Rot-Weiß-Schwarz

Stadion: Philips-Stadion

Kapazität: 35.119

Präsident: Jan Reker

Trainer: Fred Rutten

Erfolge:

• 21 x niederländischer Meister (zuletzt 2008, von 2005 bis 2008 viermal in Folge)

• 8 x niederländischer Cupsieger

• 8 x niederländischer Supercupsieger

• Sieger des Europapokals der Landesmeister 1988

• UEFA-Cup-Sieger 1978

All-Stars:

Torhüter: Hans van Breukelen, Heurelho Gomes

Abwehr: Eric Gerets, Ronald Koeman, Huub Stevens, Jaap Stam, Jan Heintze

Mittelfeld: Phillip Cocu, Ruud Gullit, Wim Jonk, Willy van de Kerkhof, Gheorge Popescu, Park Ji-Sung, Boudewijn Zenden

Angriff: Romário, Ronaldo, Mateja Kezman, Ruud van Nistelrooy, Arjen Robben, Luc Nilis, Dennis Rommedahl, Willy van der Kuijlen (mit 528 Spielen Rekordspieler)

Bekannte Trainer: Huub Stevens, Jan Wouters, Ronald Koeman, Guus Hiddink, Eric Gerets, Bobby Robson, Dick Advocaat, Franz “Bimbo” Binder,

STANDING IN HOLLAND

Im Jahr 1913 als Werksverein von Philips gegründet, avancierte PSV Eindhoven recht bald zu einem der besten und prestigeträchtigsten Vereinen Hollands. Der erste Meistertitel gelang dem Team 1926, die stärkste Phase der Vereinsgeschichte durchlebte der Klub in der Zeit von 2000 bis 2008, wo man innerhalb von neun Saisonen siebenmal Meister werden konnte. Auch Mitte der Siebziger und Ende der Achtziger war das Team in der heimischen Liga dominant.

PSV Eindhoven ist vor allem für seine guten Scoutingkonzepte bekannt, die es immer wieder ermöglichen starke, junge Spieler aus Südamerika oder auch Asien nach Holland zu lodsen, die danach ausgebildet und teuer weiterverkauft werden. So holte der Klub etwa Romário und Ronaldo und verkaufte sie jeweils um Rekordsummen nach Spanien.

In der letzten Saison – 2010/11 – verpasste das Team völlig unnötig den Meistertitel. Bis drei Runden vor Schluss befand sich das Team auf einem der Plätze 1 oder 2, danach ließ man Twente und Ajax Amsterdam davonziehen, wurde nur Dritter. Aus den letzten sechs Ligaspielen holte das Team nur acht Punkte, während der spätere Meister Ajax Amsterdam in dieser Phase 18 Punkte einheimste. In der elften Runde der Eredivisie-Saison 2010/11 gelang PSV ein historischer Sieg: Der nicht gerade befreundete Klub Feyenoord Rotterdam wurde im Philips-Stadion mit einem 10:0 bis auf die Knochen gedemütigt. Die Offensivpower des Teams war in der Saison 2010/11 allgemein der größte Trumpf: In 15 von 34 Spielen erzielte PSV drei Tore oder mehr. Die Tordifferenz am Ende der Saison betrug 79:34, der Meistertitel wurde aber durch zu viele Remis in Auswärtsspielen (8-6-3) vergeigt.

STANDING IN EUROPA

PSV Eindhoven gewann 1988 den Vorläufer der UEFA Champions League und zehn Jahre zuvor den UEFA-Cup. Zudem ist das Team von Trainer Fred Rutten Stammgast in der Champions League. In den letzten beiden Saisonen spielte das Team in der Europa League, nachdem man zuvor achtmal in Folge an der Königsklasse teilnahm. In diesen acht Jahren kam das Team viermal ins Viertelfinale des UEFA-Cups, nachdem man in seiner Champions League Gruppe Dritter wurde und sich für den weiteren Turnierverlauf des zweiten europäischen Bewerbs qualifizierte. 2004/05 gelang jedoch der größte Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte, als man sich für das Halbfinale der Champions League qualifizierte und nur aufgrund der Auswärtstorregel gegen den AC Milan ausschied. Auf dem Weg dorthin hatte PSV aber eine überraschend leichte Auslosung, bezwang in der Gruppe Panathinaikos und Rosenborg, holte gegen Arsenal aus zwei Spielen nur einen Punkt. In der K.O.-Phase setzte sich das Team dann gegen den AS Monaco und Olympique Lyon durch, ehe gegen Milan Endstation war. Die besten Torschützen des Teams inklusive Qualifikation (in der man sich damals gegen Roter Stern Belgrad durchsetzte) waren Philipp Cocu, Park Ji-Sung und Jan Vennegoor of Hesselink. Zwei Jahre später scheiterte das Team im Champions League Viertelfinale am FC Liverpool.

Mit der Europa League wurde PSV noch nicht richtig warm: 2009/10 scheiterte das Team nach überstandener Gruppenphase am Hamburger SV (0:1 a, 3:2 h). Aus den sechs Gruppenspielen holte PSV gegen CFR Cluj, FC Kopenhagen und Sparta Prag 14 Punkte. In der vergangenen Saison 2010/11 verlief die Europa League Saison etwas besser: In der Gruppenphase setzte man sich gegen Sampdoria Genua, Metalist Kharkiv und Debrecen durch, schaltete danach Lille (2:2 a, 3:1 h) und die Glasgow Rangers (0:0 h, 1:0 a) aus, flog dann aber gegen Benfica Lissabon (1:4 a, 2:2 h) im Viertelfinale aus dem Turnier.

Nicht unwesentlich für die SV Ried: Die Qualifikationsgegner der PSV Eindhoven in diesen letzten beiden Jahren: 2010/11 verlor man das Hinspiel bei Sibir Novosibirsk mit 0:1, gewann zu Hause aber locker mit 5:0. Eine Saison zuvor musste man sogar zwei Quali-Runden spielen, gab sich jedoch keine Blöße: Zuerst bezwang man mit einer B-Elf Cherno More Varna aus Bulgarien mit zwei 1:0-Siegen, danach gelangen dieselben Ergebnisse in Bestbesetzung gegen Bnei Yehuda Tel Aviv. PSV qualifizierte sich mit vier Siegen und 4:0-Tordifferenz für die Gruppenphase…

TRANSFERPOLITIK

Die eingenommenen und bezahlten Summen sind bei PSV Eindhoven schon in einer Preisklasse von internationalem Niveau. Vor der Saison 2011/12 verkaufte PSV seinen ungarischen Linksaußen Balázs Dzsudzsák, der in der vergangenen Saison 22 Pflichtspieltore für PSV erzielte, um 14 Millionen Euro an den neureichen russischen Klub Anzhi Makhachkala. Der VfB Stuttgart zahlte zudem fast zwei Millionen Euro für den mexikanischen Innenverteidiger Maza.

Auf der anderen Seite kann PSV aber mittlerweile auch seine Ligakonkurrenten leben lassen: Vor der neuen Saison kam etwa Dries Mertens vom FC Utrecht als Dzsudzsák-Ersatz, was PSV 8,5 Millionen Euro wert war. Weitere fünf Millionen zahlte PSV für Feyenoords Jungstar Georginio Wijnaldum und vier Millionen für Utrecht-Mittelfeldmann Kevin Strootman. Somit überwies PSV Eindhoven alleine in diesem Sommer 13 Millionen Euro nach Utrecht!

Die Finanzkraft des Klubs hat bereits eine Basis, man ist längst nicht mehr auf Spielerverkäufe angewiesen. Im Laufe der Saison 2010/11 investierte PSV um vier Millionen Euro in Spielertransfer als man einnahm. Die Neuverpflichtungen Lens, Marcelo, Vukovic und Berg waren PSV 12 Millionen Euro wert. Da konnte man es sich auch mal leisten, seinen ehemaligen Starspieler Ibrahim Afellay um nur drei Millionen an den FC Barcelona abzugeben.

Dzsudzsáks Wechsel zu Anzhi war der teuerste Transfer der jüngeren Vereinsgeschichte. Aber auch in vorherigen Saison verkaufte PSV einige seiner Spieler um gutes Geld: 2008/09 überwies Schalke 04 zehn Millionen für Jefferson Farfan und Tottenham Hotspur neun Millionen für Torhüter Heurelho Gomes. Eine Saison zuvor wechselte der ivorische Mittelstürmer Arouna Koné um zwölf Millionen zum FC Sevilla, nachdem er nur eine Saison zuvor um neun Millionen von Roda Kerkrade zu PSV wechselte. In der Saison 2005/06 bezahlte Manchester United über sieben Millionen Euro für die Dienste des Südkoreaners Park Ji-Sung und 2004/05 lukrierte PSV sogar 18 Millionen Euro aus dem Transfer von Arjen Robben zum FC Chelsea.

Die absoluten Top-Transfers: 2001/02 verkaufte PSV Ruud van Nistelrooy um 28,5 Millionen Euro an Manchester United. Der teuerste Neuzugang war ein Jahr zuvor der Serbe Mateja Kezman, der um 14 Millionen Euro von Partizan Belgrad kam. 1998/99 bezahlte Manchester United 17 Millionen Euro für Jaap Stam. Und 1996/97 kaufte der FC Barcelona den späteren Weltfußballer Ronaldo um 15 Millionen Euro. Romários Wechsel um 12 Millionen zum FC Barcelona (1993/94) wirkt da fast günstig.

PSV Eindhoven ist also eine Mannschaft, die größere Brötchen bäckt als alles was in Österreich mit Spielern handelt. Das Bemerkenswerteste an der Transferpolitik ist jedoch, dass man nahezu jeden Spieler, für den man eine Ablösesumme bezahlt, gewinnbringend weiterverkaufen kann. Zudem hat das Team auch großes Gespür dafür, welche Spieler von anderen Eredivisie-Klubs sich kurzfristig weiterentwickeln können, was dem Verein auch immer wieder – in Folge cleverer Investitionen - gutes Geld einbrachte.

TORHÜTER

Der Keeper von PSV Eindhoven ist der Schwede Andreas Isaksson (29), 85facher Teamspieler, 196cm groß und zu Beginn seiner kurzen Zeit bei Manchester City (Frühjahr 2007) wohl einer der besten Keeper der Welt. Isaksson ist kompletter Rückhalt, hat seine Stärken sowohl auf der Linie, als auch bei Flanken und in 1-gegen-1-Duellen. Dass sich der Klassemann mal „anschüttet“ ist schon eine ziemliche Seltenheit – kommt aber natürlich wie bei jedem anderen Torhüter vor.

Der Zweierkeeper ist der Brasilianer Cássio (24), der ebenfalls schon früh als großes Tormanntalent gehandelt wurde und in den Nachwuchsauswahlen Brasiliens den Schlussmann mimte. Für PSV kam er allerdings seit seinem Wechsel im Winter 2007 nur in drei Ligaspielen zum Einsatz. An Isaksson gibt es für ihn derzeit ebenso kein Durchkommen wie für den dritten Keeper Khalid Sinouh (36) aus Marokko. Der Routinier kam dennoch für alle Fälle erst vor der Saison 2011/12 von Utrecht. Möglich, dass PSV Cássio verleihen möchte.

ABWEHR

Der Abwehrchef der Niederländer ist der Brasilianer Marcelo Antonio Guedes Filho, kurz Marcelo (24). Er ist ein gutes Beispiel dafür wie ausgezeichnet PSV Eindhoven die Stärke fremder Ligen und die Relevanz guter Leistungen in ebensolchen einstufen kann. Marcelo kam im Sommer 2010 von Wisla Krakau, wo er über zwei Saisonen Top-Leistungen brachte und spielt auch in Eindhoven grundsolide. Marcelo ist ein guter Techniker, stark im Spielaufbau und zudem noch torgefährlich. Der in Sao Vicente geborene Defensivspieler ist in den nächsten Jahren wohl ein Kandidat für das brasilianische Nationalteam und einen teuren Transfer in eine Topliga. Er ist mit Sicherheit eine der Stärken in der Defensive der Eindhovener.

Nachdem der starke Maza an Stuttgart verkauft wurde, ist der zweite Innenverteidiger derzeit Wilfred Bouma (33). Der bullige Routinier ist zwar nur 179cm groß, gilt aber allgemein als selten hektischer Ruhepol in der Abwehr. In seiner Zeit bei Aston Villa spielte Bouma eher auf der Position eines linken Verteidigers, was sich nun im Alter aufgrund von Schnelligkeit und allgemeiner Gelenkigkeit zu ändern scheint. Bouma ist sicher mit allen Wassern gewaschen, allerdings körperlich eine tickende Zeitbombe. Von 2008 bis 2010 war er quasi durchgehend verletzt, sein Karriereende stand im Raum, die Saison 2010/11 bei PSV riss ihn wieder ein bisschen raus. Er ist dennoch jemand, den man mit Schnelligkeit und vielleicht auch in der Luft ein wenig ärgern kann.

Auf der Position des rechten Verteidigers ist, wie schon in den letzten beiden Saisonen, der Bulgare Stanislav Manolev (25) gesetzt. Manolev ist wieder ein Paradebeispiel für die starke Beurteilungsfähigkeit der PSV-Scouts. Er kam direkt aus der bulgarischen Liga von Litex Lovetch, spielte zum Zeitpunkt seines Wechsels im Sommer 2009 erst fünfmal für das bulgarische Nationalteam und doch verpflichtete man den offensiv ausgerichteten Verteidiger und ließ ihn sofort auf der rechten Abwehrseite spielen. Manolev danke es vor allem mit einer starken ersten Saison, in der er drei Pflichtspieltore erzielte und durch seine kontrollierten Flankenläufe bestach. Auch defensiv hat er seine Seite weitestgehend im Griff.

Auf der linken Seite haben wir nun den ersten niederländischen Teamspieler unserer Analyse: Erik Pieters (23) spielt seine vierte Saison für PSV, ist seit zwei Saisonen gesetzt und absolvierte bisher zehn Länderspiele. Der 23-Jährige ist ein typischer Außenverteidiger holländischer Schule, sehr flexibel einsetzbar, fühlt sich auch im Mittelfeld, sowohl links als auch defensiv, und in der Innenverteidigung wohl. Bei PSV übernimmt er aufgrund der Angriffsformation (PSV spielt in seiner Grundausrichtung ein 4-2-3-1, das offensiv zu einem klassischen 4-3-3 wird) einen eher defensiven Part und bei Dreiecksbildung auf der linken Seite eine wichtige Anspielstelle in der Defensive, also eher ein Mann für das kontrollierte Spiel. Er besticht vor allem durch wenige Ballfehler und eine gute Passquote, wodurch er sich gegen seinen Positionskonkurrenten Abel Tamata (20) durchsetzen konnte. Die Nachwuchshoffnung, die auch als Backup für den rechten Verteidigerposten vorgesehen ist, ist noch des Öfteren zu ungestüm und macht vermeidbare Ballfehler. Dennoch könnte Tamata ein Spieler sein, dem die Zukunft gehört, denn sowohl Manolev und Pieters sind zwar keine schlechten Außenverteidiger, aber mit entsprechenden Leistungen sicher abzufangen!

Ein Backup für die Innenverteidigung: Der Belgier Timothy Derijck (24), der erst vor einer Woche von ADO Den Haag kam, aber wohl erst für die Gruppenphase spielberechtigt wäre.

MITTELFELD

Ein Kandidat für das defensive Mittelfeld könnte unter Fred Rutten ab der neuen Saison eher für die Innenverteidigung in Frage kommen. Es handelt sich um den routinierten Orlando Engelaar (31), der bereits unter Rutten für Schalke 04 spielte. Engelaar spielte in Deutschland teilweise schreckliche Partien, extrem fehleranfällig und mit vielen verlorenen Zweikämpfen. In Eindhoven erfing er sich aber wieder, spielte die letzten beiden Jahre entweder im defensiven oder linken Mittelfeld. Zum Start der neuen Eredivisie-Saison kam er jedoch in der Innenverteidigung zum Zug, weil er im defensiven Mittelfeld momentan scheinbar keinen Platz hat. Der 196cm große Mittelfeldspieler flog im Jahr 2010 aus der holländischen Nationalmannschaft (bzw. wurde vor der WM von jüngeren Kollegen überholt) und läuft nun auch bei PSV Gefahr ins zweite Glied zu rücken.

Im defensiven Mittelfeld von PSV sind derzeit offenbar zwei sehr junge Kicker gesetzt. Einer davon ist Kevin Strootman (21), Neuverpflichtung vom FC Utrecht, für den man 4,5 Millionen Euro bezahlte. Der Neo-Teamspieler ist ein körperlich robuster Arbeiter mit gutem Passspiel und fantastischer Schusstechnik. Alleine in der vergangenen Saison erzielte er sechs Tore und offenbar holte ihn PSV nicht für die Bank. Er soll eine Chefrolle im defensiven Mittelfeld einnehmen und scheint dieser auch bereits gewachsen zu sein – zudem sollte man sich davor hüten Strootman zum Schuss kommen zu lassen. Neben ihm könnte etwas überraschend der junge Belgier Funso Ojo (19) spielen. Ojo ist belgischer U21-Teamspieler, der auch als rechter Verteidiger und rechter Mittelfeldspieler eingesetzt werden kann und übernimmt im Mittelfeld als arbeitender „6er“, der eher wie ein „8er“ agiert, den grobmotorischen Part im Mittelfeld von PSV. Allerdings spielt er auch, selten aber doch, präzise, direkte Bälle in die Spitze. So etwa bei der 1:3-Niederlage gegen Alkmaar, bei der er Mertens Tor sauber auflegte!

Während Strootman fix gesetzt zu sein scheint, wird Ojo vermutlich in absehbarer Zeit wieder vom Kanadier Atiba Hutchinson (28) abgelöst werden. Der wohl aktuell beste kanadische Fußballer, der 54 Länderspiele für sein Land bestritt, kam vor einem Jahr aus Kopenhagen und lebte sich in Eindhoven sofort ein, war fix auf einer der beiden defensiven Mittelfeldpositionen gesetzt. Hutchinson ist ein spielender Defensivorganisator, schnell und kopfballstark, dafür körperlich wenig robust. Dennoch wäre ein defensives Mittelfeld mit Hutchinson und Strootman wesentlich unangenehmer als die Konstellation Strootman – Ojo. Hutchinson unterzog sich jedoch vor etwa sechs Wochen einer Meniskus-Operation und stieg erst vergangene Woche wieder ins Mannschaftstraining ein. Der Kanadier ist maximal für das Rückspiel ein Kandidat, wobei auch das eher als unwahrscheinlich zu erachten ist.

Das Mittelfeld von PSV Eindhoven besteht etatmäßig aus fünf Spielern, wobei die beiden Flügelspieler sehr offensiv agieren, sodass in Ballbesitz blitzschnell von einem 4-2-3-1 auf ein 4-3-3 umgeschaltet werden kann. Den zentral-offensiven Part im Mittelfeld übernahm in der Vorsaison hauptsächlich der Schwede Ola Toivonen, der eigentlich ein spielender Stürmer ist. Obwohl dies im Grunde gut funktionierte, zog man Toivonen damit aus seinem natürlichen Habitat als Angreifer. Um dem in Zukunft vorzubeugen wurde man auf dem Transfermarkt aktiv und verpflichtete Feyenoord-„Wunderkind“ Georginio Wijnaldum (20). Obwohl Feyenoord eine sehr schwache Saison 2010/11 spielte, gelangen Wijnaldum 14 Tore für das Team. Der zehnfache U21-Teamspieler ist ein wendiger, trickreicher Mittelfeldspieler für die Zentrale, der sowohl das Auge für seine Mitspieler hat, als auch selbst aus 20 bis 30 Metern abziehen oder in den Strafraum ziehen kann. Wijnaldum hat das Potential bei PSV zu einem Starspieler heranzureifen und bekommt daher momentan auch, etwas überraschend, den Vorzug gegenüber seinem Positionskollegen Otman Bakkal (26). Letzte Saison war Eigenbauspieler Bakkal eher eine Ergänzung für das sehr aktive und flexible System der Eindhovener, doch nach der erfolgten (kleinen) Systemumstellung erachtete man Bakkal schon als Top-Kandidaten für die Position des offensiven Mittelfeldspielers. Bakkal ist ein aggressiver, technisch guter Mittelfeldallrounder, der auch am Flügel zum Einsatz kommen. Wie Wijnaldum und dessen aktueller Hintermann Strootman verfügt auch Bakkal über einen guten Schuss.

Zwei weitere Kandidaten für die Position des offensiven zentralen Mittelfeldspielers: Der Nigerianer Rabiu Ibrahim (20), der seit einem Jahr bei PSV ist, jedoch noch zu keinem Einsatz in der Kampfmannschaft kam. Er saß jedoch in beiden Eredivisie-Spielen zu Saisonstart auf der Bank und wäre ein Kandidat für die Spiele gegen Ried – für den Fall, dass PSV zumindest teilweise mit einer B-Elf spielt. Allerdings muss der Nigerianer da noch am zwei Jahre jüngeren Marokkaner Zakaria Labyad (18) vorbei – und der ist ein absolutes Megatalent. Der 174cm große Labyad debütierte bereits im Alter von 16 Jahren für PSV und gilt als eines der größten Nachwuchs-Technikgenies Nordafrikas. Im zweiten Saisonspiel gegen RKC Waalwijk wurde der torgefährliche Supertechniker, der oft nur durch Fouls zu stoppen ist, bereits für einige Minuten eingewechselt. Allerdings ist er körperlich und defensiv noch nicht weit genug für einen Stammplatz bei PSV Eindhoven.

DIE FLÜGELZANGE

Nachdem der ungarische Star Balázs Dzsudzsak nach Russland verkauft wurde, ist sein Ersatzmann für die linke Seite der 8,5-Millionen-Euro-Mann Dries Mertens (24). Und der belgische Flügelflitzer lebte sich bei PSV auch schon perfekt ein, erzielte in seinen ersten beiden Spielen jeweils ein Tor. In Utrecht war der das Um und Auf der Mannschaft, erzielte in zwei Saisonen 20 Pflichtspieltore und spielte sich so ins belgische Nationalteam. Mertens ist pfeilschnell, technisch beschlagen und kann sowohl zur Grundlinie gehen als auch aufs Tor ziehen. Ihm sollte ein extrem bissiger Gegenspieler zugeteilt werden, zumal der 169cm große Offensivspieler einer ist, den man physisch über 90 Minuten beschäftigen muss.

Auf der rechten Seite spielt eines der neuen Toptalente Hollands: Jeremain Lens (23) kann ausschließlich am rechten Flügel oder im Angriff spielen. In einem System mit einem oder drei Stürmern spielt er aber immer rechts, ist nur in einem System mit zwei klassischen Angreifern als Spitze vorgesehen – und das wird PSV wohl nicht spielen. Lens ist vor allem sehr aggressiv und hart arbeitend, zudem mit einer guten Technik ausgestattet. Der aus Surinam stammende Offensivspieler hat einen sehr niedrigen Schwerpunkt, ist durch seine Lockerheit schwer zu attackieren und übt seine Rolle als Flügelspieler sehr offensiv aus. Er ist stets im und um den Strafraum zu finden.

ANGRIFF

Unumstrittener Einserstürmer ist der schwedische Nationalspieler Ola Toivonen (25). Toivonen, der in den letzten beiden Saisonen des Öfteren auf einer eher zurückgezogenen Position im offensiven Mittelfeld zum Einsatz kam, erzielte in den letzten beiden Saisonen 34 Pflichtspieltore für PSV Eindhoven. Er wird zwar manchmal etwas träge, ist jedoch technisch ein ausgezeichneter Angreifer, der auch viel nach hinten arbeitet und seine offensiven Stärken im Strafraum hat. Kopfballstärke, Durchsetzungsvermögen und ein harter Schuss machen den Mann aus, auf den man im offensiv extrem dynamischen Team vom PSV wohl am Meisten aufpassen muss.

Sein Ersatzmann ist – nachdem Jonathan Jackson de Lima Reis, ein etwas verrückter aber zeitweise genialer Brasilianer, abgegeben wurde – derzeit nur der aus Surinam stammende Género Zeefuik (21). Der Eigenbauspieler wurde zweimal verliehen, einmal an Omniworld, einmal an Dordrecht und machte dort, jeweils in der zweiten holländischen Liga, seine Tore. Bei PSV konnte er noch nicht Fuß fassen, absolvierte in vier Saisonen 16 Ligaspiele, in denen er einen Treffer erzielen konnte. Sein Debüt für PSV gab der 178cm große Stürmer allerdings bereits im Alter von 16 Jahren.

AUFSTELLUNG

Details zu Aufstellung und Taktik findet ihr im Parallelartikel auf abseits.at !

FAZIT

Die Kräfteverhältnisse sind vor dieser Partie klar verteilt und auch wenn die SV Ried immerhin Bröndby Kopenhagen ausschaltete, braucht man sich vor dem Duell mit PSV Eindhoven nichts vormachen: Die Holländer sind klarer Favorit und werden wohl schon im Hinspiel versuchen alles klar zu machen. Die größere Klasse besitzt der 21fache niederländische Meister wohl auf jeder einzelnen Position und das Szenario, dass PSV heuer an keiner Gruppenphase teilnimmt, mutet fast unrealistisch an.

Der abseits.at-Tipp: PSV Eindhoven gewinnt im Innviertel gegen eine aufopferungsvoll kämpfende Rieder Mannschaft mit 3:1 und macht zu Hause mit einem lockeren 1:0-Sieg, bei dem sich niemand überanstrengt, alles klar.

© Dannyo | austriansoccerboard.at | abseits.at

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