[Teaminfo] BATE Borisov


Dannyo

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Schefoasch

Wie immer: Diese Teaminfo ist © by austriansoccerboard.at bzw. abseits.at

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DATEN & FAKTEN

Name: FK BATE Borisov

Stadt: Borisov (ausgesprochen “Barisaf”, Deutsch “Baryssau”)

Gegründet: 1973 als Beresina Borisov

Vereinsfarben: Blau-Gelb

Stadion: Haradski-Stadion

Fassungsvermögen: 5.500 (renoviert nach UEFA-Richtlinien im Jahr 2008)

Präsident: Anatoli Kapski

Trainer: Viktor Hantscharenko (seit November 2007)

Erfolge:

• 7 x weißrussischer Meister

• 3 x Meister der Region Weißrussland (Ex-Sowjetunion)

• 2 x weißrussischer Cupsieger

• 3 x weißrussischer Cupfinalist

• Eine Teilnahme an der UEFA Champions League

STANDING IN WEISSRUSSLAND

BATE Borisov ist der Vorzeigeklub Weißrusslands und wurde die letzten fünf Jahren in Folge nationaler Meister, wobei auch diese Saison (in Weißrussland wird nach dem Kalenderjahr gespielt, wonach mittlerweile bereits 20 Runden ausgetragen wurden) der Titel winkt. Derzeit führt das Team die Tabelle mit einem komfortablen Vorsprung von acht Punkten auf Shakthar Soligorsk an und verlor bisher erst zwei Saisonspiele (0:2 bei Dinamo Minsk und heute 0:1 beim FK Minsk). BATE Borisov ist für talentierte weißrussische Fußballer das erste große Etappenziel: Die Mannschaft, die in den letzten fünf Jahren ihr Budget verdreifachen konnte, wird jedes Jahr um die Top-Talente des Landes aufgestockt bzw. ergänzt. So kamen vor der Saison acht neue Spieler, nur zwei von ihnen Legionäre und vier der sechs Weißrussen sind noch U21-spielberechtigt.Der letzte weißrussische Meister, der nicht BATE Borisov hieß, war übrigens Shakthar Soligorsk 2005, davor Dinamo Minsk 2004, das mit sieben Meistertiteln und vier Cupsiegen noch Rekordmeister des Landes ist, jedoch voraussichtlich im kommenden Herbst von BATE abgelöst wird.

STANDING IN EUROPA

Weißrussische Klubs haben im Europacup zumindest im Herbst den Vorteil, dass sie voll im Saft sind, wenn die ersten Spiele beginnen, zumal ihre Meisterschaft bereits Anfang April startet. In den letzten Jahren war BATE stets eine feste Größe im Europacup.

In der laufenden Europacupsaison schaltete BATE bisher Linfield aus Nordirland (1:1 und 2:0) und Ekranas Panevezys aus Litauen (0:0 und 3:1) aus. In der Saison 2010/11 zeigte BATE zum Teil beeindruckende Europacupleistungen, schaffte es trotz Meistertitel nicht in die Champions League: Nach einem Sieg in der Champions League Qualifikation gegen Hafnafjördur aus Island (5:1 und 1:0), schied das Team knapp gegen den FC Kopenhagen aus (0:0 und 2:3) und kam ins Europa League Playoff, wo der portugiesische Vertreter Maritimo Madeira souverän ausgeschalten wurde (3:0 und 2:1). In der Europa League Gruppenphase holte BATE zehn Punkte aus sechs Spielen, gewann etwa mit 4:1 gegen AZ Alkmaar und zweimal gegen Sheriff Tiraspol, holte zudem auswärts bei Dynamo Kiev ein 2:2. Die weißrussische Meisterschaft endete vergangenes Jahr am 21.November und BATE bekam im Anschluss daran Probleme auf europäischer Ebene: Zwei klare Niederlagen gegen Kiev (1:4) und Alkmaar (0:3) und im Frühjahr, in der nächsten Runde, ein bitteres Ausscheiden gegen Paris St.Germain. BATE befand sich noch mitten in der Saisonvorbereitung, holte dennoch zu Hause ein 2:2 gegen die Franzosen, kam dann aber auswärts im Prinzenpark über ein 0:0 nicht hinaus. Die Partie war damals schrecklich anzuschauen, die BATE-Spieler wirkten völlig geschlaucht, andernfalls hätten die Weißrussen PSG durchaus biegen können.

In der Europacup-Saison 2009/10 qualifizierte sich BATE ebenfalls für die Gruppenphase der Europa League. In der Champions League Qualifikation setzte es nach einem lockeren Weiterkommen gegen Makedonija GP ein peinliches Ausscheiden gegen den lettischen Vertreter Ventspils (1:0 und 1:2). Im Playoff besiegte man Ltex Lovetch aus Bulgarien erst in der Verlängerung (0:1 zu Hause und 4:0 n.V. auswärts). In der Gruppe schied BATE schließlich mit sieben Zählern aus, schaffte aber prestigeträchtige Siege: AEK Athen wurde zu Hause mit 2:1 besiegt, auswärts beim FC Everton gab es ebenfalls einen 1:0-Sieg.

Die bisher bemerkenswerteste Europacup-Saison spielte BATE allerdings 2008/09. In der Qualifikation schaltete das Team Valur Reykjavik, den RSC Anderlecht und Levski Sofia aus und qualifizierte sich für die Champions League Gruppenphase, wo Real Madrid, Juventus Turin und Zenit St.Petersburg warteten. Zunächst galt das Team als großer Außenseiter und man erwartete hohe Niederlagen, am Ende wurde BATE zwar Gruppenletzter, holte aber drei Remis und beendete die Gruppe mit einem respektablen Torverhältnis von 3:8. Gegen Real Madrid gab es zwei Niederlagen (0:2, 0:1), gegen Juventus Turin hingegen zwei Unentschieden (2:2, 0:0) und gegen Zenit gab es zu Hause eine 0:2-Niederlage, auswärts dafür ein 1:1. Vor dieser Europacup-Teilnahme spielte BATE Borisov auf internationaler Ebene übrigens keine tragende Rolle.

TRANSFERPOLITIK

BATE Borisov konnte seinen Etat zwar in den letzten Jahren merklich aufstocken, zahlt aber dennoch nur geringe Ablösesummen. Die meisten Spieler holt man von weißrussischen Ligakonkurrenten, die zwischen 20.000€ und 180.000€ an Ablösesummen lukrieren (und darüber schon ziemlich happy sind!) – der teuerste Einkauf der letzten Jahre war der brasilianische Mittelfeldspieler Renan Bressan Bardini, aktueller Star des Teams, der um 180.000€ vom FK Gomel kam.

Auch die Verkaufssummen halten sich in Grenzen. Ein denkwürdiger Transfer gelang BATE Borisov in der Saison 2002, als man seinen Topstürmer Vitali Kutuzov um 3,5 Millionen Euro an den AC Milan verkaufen konnte. Für Milan machte Kutuzov allerdings nur zwei Spiele und kickte nachher für Sporting Lissabon, Avellino, Sampdoria Genua, Parma, Pisa und aktuell Bari. Der zweitteuerste Transfer der Vereinsgeschichte war der Wechsel von Innenverteidiger Yegor Filipenko zu Spartak Moskau. Die Russen bezahlten im Jahr 2008 750.000€, mittlerweile spielt Filipenko aber wieder leihweise für BATE Borisov.

INFOS FÜR AUSWÄRTSFAHRER

Borisov ist eine 150.000-Einwohnerstadt im Bezirk Minsk im zentralen Weißrussland. Die Stadt ist nur 70 Kilometer von der weißrussischen Hauptstadt Minsk entfernt und so wäre es anzuraten, sich in Minsk einzuquartieren und nur am Matchtag nach Borisov zu fahren. Essen und Getränke sind sehr günstig, die Polizei in Europas letzter Diktatur sehr streng – Kooperation ist also anzuraten. Macht in Weißrussland eher keinen Blödsinn…

Wer etwa von Montag bis Mittwoch Zeit hat und nach Minsk fliegen möchte, bekommt Flüge ab Wien-Schwechat ab 250€. Flüge ab Graz gibt es erst ab 570€ - und dann sowieso mit Zwischenstopp Wien…

TORHÜTER

Die Nummer Eins im Tor von BATE Borisov hat das Potential eines Tages ein Keeper von internationaler Klasse zu werden: Aleksandar Gutor (22) ist aktueller weißrussischer U21-Teamkeeper und zeigte in dieser Funktion bei der U21-Europameisterschaft in Dänemark was in ihm steckt. Gutor ist auf der Linie ein „Hexer“, enorm stark in 1-gegen-1-Duellen und zudem noch stark bei Flanken. Stammkeeper bei BATE ist er seit Ende der Saison 2010 und sonderlich lange dürfte der 190cm große Torhüter auch nicht mehr lange bei BATE bleiben. Er zog bereits das Interesse internationaler Klubs, vor allem aus Russland und der Ukraine auf sich und könnte bereits der dritte Einsertorhüter sein, den BATE gegen eine respektable Ablösesumme ins Ausland verkauft. Während zwei seiner Vorgänger, Sergey Veremko und Yuri Zhevnov, um 300.000€ bzw. 450.000€ den Verein wechselten, ist der junge Gutor ein Kandidat für eine siebenstellige Ablösesumme. Die Torhüterposition ist also definitiv eine große Stärke des weißrussischen Meisters.

Ersatzmann ist Pavel Chesnovsky (25), der Gutor während dessen Abwesenheit im Juni (U21-EM) vertrat. Der ehemalige Einserkeeper von Vitebsk war auch Gutors Nachfolger im U21-Team, allerdings bei weitem nicht mit derartigem Talent ausgestattet.

ABWEHR

Abwehrchef ist der von Spartak Moskau ausgeliehene Yegor Filipenko (23), den BATE erst im Jahr 2008 selbst an Spartak verkaufte. Als Filipenko von BATE zu Spartak wechselte war er ein Fixstarter im weißrussischen Nationalteam, mittlerweile ist er nur noch Abwehrchef in Nachwuchsauswahlen, spielte etwa bei der U21-Europameisterschaft in Dänemark, bei der Weißrussland mit einem guten dritten Platz überraschen konnte, eine tragende Rolle. Filipenko stagnierte in seiner Zeit in Russland, wurde zwischendurch etwa nach Tomsk und Novosibirsk verliehen, wo er sich jeweils nicht durchsetzen konnte. Sein Stellungsspiel ist in Ordnung, aber nicht fehlerfrei, zudem spielt er bessere Partien, wenn sein Team tief verteidigt. Bei einer hohen Verteidigung hat er stets Probleme, weil er auf den ersten Metern langsam ist, seine Gegenspieler schon mal davonlaufen lässt. Dem gegenüber stehen jedoch eine große defensive, wie offensive Kopfballstärke und ein intensives Zweikampfverhalten. Wenn man dem fehleranfälligen Filipenko jedoch einen schnellen, wendigen Gegenspieler entgegenstellt, wird er Probleme bekommen. Bei der U21-EM hatte er etwa große Schwierigkeiten mit Islands Kolbeinn Sigthorsson, im zweiten Spiel gegen Dänemark hatte er Mittelstürmer Nicki Bille zwar im Griff, zeigte aber Fehler bei der Abstimmung mit seinem Nebenmann Sergey Politevich.

Neben Filipenko ist der Serbe Marko Simic (24) gesetzt. Er ist nicht nur der schnellere der beiden Innenverteidiger, sondern auch der, der den Spielaufbau besser im Griff hat. Für sein Alter ist Simic sehr routiniert, schießt manchmal sogar Elfmeter und Freistöße für BATE, ist bei offensiven Eckbällen ein gefährlicher Mann. Aber auch bei ihm gilt: Die Abstimmung mit seinem Nebenmann passt nicht immer hundertprozentig und auch Simic ist nicht frei von dummen Fehlern.

Ein wichtiger Mann für die defensiven Außenbahnen ist der routinierte Aleksandr Yurevich (32), einer der wenigen Fußballer, die mit zwei weißrussischen Mannschaften Meister wurde. Seit 2008 spielt er für BATE, davor kurz in der Ukraine bei Karpaty Lviv und zuvor fast sieben Saisonen bei Skakhtar Soligorsk. Yurevich wird hauptsächlich auf der linken Abwehrseite eingesetzt, kann aber auch rechts spielen. Der 28fache Teamspieler ist eher ein Außenverteidiger, der hinten zumacht und seinen Vorderleuten Rückendeckung gibt. Offensive Sturmläufe darf man sich von ihm also nicht erwarten, allerdings spielt er deshalb eine tragende Rolle im Team, weil er dem agilen, offensiven Linksfuß Pavel Nekhaychik – womöglich das größte Talent des weißrussischen Fußballs – den Rücken freihält, sodass dieser nicht allzuviel Defensivarbeit verrichten muss.

Anders Rechtsverteidiger Igor Shitov (24), der bereits seit 2008 ein fester Bestandteil des weißrussischen Nationalteams ist und seit 2009 bei BATE Borisov spielt. Shitov ist ein schneller, technisch guter Außenverteidiger, der versucht nach vorne Druck zu machen. Auch körperlich ist Shitov ein verlässlicher Akteur, der auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann. Zwar hängt er defensiv wie eine Klette an seinen Gegenspielern, allerdings macht er dadurch auch oft dumme Fouls in für den Gegner aussichtsreichen Positionen und ist zudem einer der wenigen Spieler des Teams, die sich dann auch mal gerne mit dem Schiedsrichter anlegen. Shitov ist sicher der Außenverteidiger, der mehr polarisiert als Yurevich. Ein temperamentvoller, guter Fußballer, der nicht zu Unrecht im weißrussischen A-Team gesetzt ist.

Der erste Ersatzmann für Shitov ist Yurevich, der nach rechts rückt, wenn Shitov ausfällt. Der Ersatzmann für Yurevich auf der linken Seite wäre dann Maksim Bordachev (25). Der 10fache Teamspieler ist eigentlich ein Offensivspieler, startete seine Karriere als linker offensiver Mittelfeldspieler, wo jedoch derzeit an Nekhaychik kein Vorbeikommen ist. Also entwickelte sich Bordachev zum Allrounder des Teams, der sowohl als linker Verteidiger, als auch als linker oder offensiver Mittelfeldspieler eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu Yurevich ist er ein offensiv ausgerichteter, aktiver Außenverteidiger, der jedoch vor allem auf einer gemeinsamen linken Seite mit Nekhaychik nicht selten die Defensive auf seiner Seite entblößt. Der zweite Ersatzmann für die Außenpositionen heißt Yevgeni Kuntsevich (22) und steht erst am Anfang seiner Karriere, spielte bisher erst fünf (unauffällige) Partien für BATE und war auch bei der U21-EM nicht im Kader der Weißrussen.

Der Ersatzmann für die Innenverteidigung ist der 186cm große Artem Radkov (25), der ebenfalls schon achtmal im weißrussischen Team spielte, aber nach einer nicht immer sattelfesten Saison 2010 wieder durch Filipenko ersetzt wurde. Radkov war bereits 19jährig Stammspieler bei BATE und wechselte zwischenzeitlich nach Russland zu Khimki, ist derzeit aber nur noch dritter Innenverteidiger. Er kann auch als rechter Verteidiger und defensiver Mittelfeldspieler eingesetzt werden.

MITTELFELD

BATE Borisov praktiziert zumeist ein 4-2-3-1-System, das auf defensive Sicherheit und dynamische Offensivspieler setzt. Daher ist die Position des defensiven Mittelfeldspielers eine zentrale im System der Weißrussen – und gerade da könnte BATE Schwächen haben. Der große Routinier des Teams ist Dmitri Likhtarovich (33) – er spielt bereits seit 2002 für BATE und war hier immer gesetzt. In der laufenden Saison zeigte Likhtarovich jedoch Schwächen, bremste das Spiel nach vorne zunehmend und wurde fast in jeder Partie ausgewechselt. Körperlich war das BATE-Urgestein schon mal besser drauf, sein großes Kapital sind aber speziell harte Zweikämpfe und gutes Stellungsspiel. Fußballerisch wäre auf dieser Position auf jeden Fall eine Verbesserung von Nöten. Diese erwartet man sich vom jungen Dmitri Baga (21), der bei der U21-Europameisterschaft im Team der Weißrussen gesetzt war und bei BATE langsam ans Team herangeführt wird. Baga ist dynamisch und bewegt sich auf der defensiven Mittelfeldposition sehr viel, traut sich zudem auch selbst in die Spitze gehen, vernachlässigt dann aber seine eigentliche Position. Dennoch macht Baga noch sehr viele individuelle Fehler und bringt sein Team des Öfteren in Gefahr. Momentan ist er wohl noch kein Kandidat für die Startformation, vor allem, weil alle anderen Mittelfeldakteure für seine Position fit sind. Auf Dauer ist er aber sicher eine heiße Aktie.

Aktuelle Neuigkeiten: Nach Fertigstellung dieser Analyse wurde bekannt, dass sich Dmitri Likhtarovic im Spiel von BATE beim FK Minsk bereits nach acht Minuten verletzte und ausgewechselt wurde. Sein Einsatz in den Spielen gegen Sturm ist damit mehr als fraglich!

Zwei weitere Kandidaten für die Position des defensiven Mittelfeldspielers: Edgar Olekhnovich (24), der vor zwei Jahren aus Brest zu BATE wechselte und seitdem ein Ergänzungsspieler im Team des weißrussischen Meisters ist. Man vermeidet es ihn gemeinsam mit Likhtarovich spielen zu lassen, weil beide nicht dafür bekannt ist, gut von hinten rauszuspielen. Olekhnovich ist allerdings sehr kopfballstark und technisch eine Spur solider als Likhtarovich. Ein wahrscheinlicherer Kandidat für diese Position ist allerdings Aleksandr Volodko (25), der wiederum ein starker Techniker mit Auge für seine Mitspieler ist. Auch er kam aus Brest, bekam in den letzten Jahren ähnlich viele Einsätze wie Olekhnovich, pendelt zwischen Bank und Startelf. Volodko wäre für den Offensivdrang von BATE die bessere Alternative, Olekhnovich steht dafür hinten sicherer und ist selbst torgefährlicher.

Vor den beiden defensiven Mittelfeldspielern spielt der Star des Teams: Der Brasilianer Renan Bardini Bressan (22), kurz „Renan“. Er kam 2009 aus Gomel, war der teuerste Einkauf der letzten zehn Jahre und somit wohl auch der Vereinsgeschichte (180.000€) und gilt als bester Fußballer der weißrussischen Liga. Renan ist ein beidbeiniger Techniker mit toller Schusstechnik, großartigen Assiststatistiken und einer ausgezeichneten Treffer- bzw. Assistquote nach Freistößen und Eckbällen. Zudem ist er der Elfmeterschütze seines Teams, gilt im Allgemeinen als offensive Schaltzentrale des Teams. In der Saison 2010 erzielte er elf Pflichtspieltore und bereitete zwölf vor. Heuer hält er bisher bei sieben Toren und acht Assists. Ein großer Vorteil: Nach einer gelb-roten Karte im Rückspiel gegen Ekranas Panevezys ist Renan im Hinspiel gegen Sturm Graz gesperrt, was BATE enorm schmerzen wird!

Im linken Mittelfeld ist Jungstar Pavel Nekhaychik (23) gesetzt. Der 18fache U21-Teamspieler ist flink, wendig und sucht 1-gegen-1-Duelle mit seinen Gegenspielern, wobei er seltener den Weg zur Grundlinie, sondern eher direkt aufs Tor sucht. Nekhaychik selbst ist zudem noch torgefährlich, erzielte heuer in allen Bewerben bereits neun Treffer. Vor der U21-Europameisterschaft hatte er mit einer Oberschenkelzerrung zu kämpfen und es war nicht sicher, ob er rechtzeitig für die Spiele fit werden würde. Obwohl die weißrussische Elf mit einem Ausscheiden in der Gruppenphase rechnen musste, nahm man Nekhaychik mit und tatsächlich kam er erst im letzten Gruppenspiel gegen Dänemark erstmals von Beginn an zum Einsatz. Dafür war er im Halbfinale und im Spiel um Platz Drei gesetzt, zeigte dabei jeweils sein großes Talent. Nekhaychik benötigt sehr konsequente Deckung – wenn man ihm Freiräume lässt, wird er oftmals versuchen in Robben-Manier zur Mitte zu ziehen und möglichst schnell abzuschließen. Er ist durch Renans Sperre die große Hoffnung der Weißrussen für das Hinspiel!

Für die rechte Mittelfeldseite gibt es gleich vier Kandidaten: Aleksandr Pavlov (26) kam 2009 vom Ligakonkurrenten Dnepr Mogilev, wo er ausgezeichnet spielte – bei BATE kam er jedoch bisher nicht richtig in Fahrt. Pavlovs größter Vorteil ist, dass er im offensiven Mittelfeld nahezu auf jeder Position spielen kann und ist somit vor allem fürs Hinspiel ein Kandidat für die „Zehnerposition“ von Renan. Wenn er seine bisherige BATE-Form beibehält, sollte er allerdings in den Griff zu bekommen sein. Der zweite Kandidat ist Mikhail Gordeychuk (21), der jedoch eher für eine Halbposition geeignet wäre. Eine ganze Seite wird die junge Neuverpflichtung aus Novopolotsk noch nicht alleine beackern können. Speziell wenn der Chef im Mittelfeld fehlt, wird man Gordeychuk nicht zu viele Aufgaben übertragen. Er ist ein dynamischer Fußballer, der im Mittelfeld viele Kilometer abspult, zudem auch recht torgefährlich. Allerdings zeigt er sich vorerst noch zweikampfschwach und auch technisch ausbaufähig. Mit Oleg Patotsky (20) rückte weiters ein sehr offensiver Mann näher ans Team. Patotsky ist ein BATE-Eigengewächs und eigentlich Stürmer, kam jedoch im 4-2-3-1 der Weißrussen, das in Vorwärtsbewegung eher zu einem 4-2-1-3 mit Renan als Schaltstelle hinter den Spitzen wird, auf der rechten Mittelfeldseite zum Einsatz. Patotsky ist ebenfalls ein sehr dynamischer Kicker, der konsequent 1-gegen-1-Duelle sucht und Zug aufs Tor hat.

Der heißeste Kandidat für die Position im rechten Mittelfeld ist mit Filipp Rudik (24) der ehemalige Spielmacher von Naftan Novopolotsk. Er bekleidete diese Position in den letzten beiden Ligaspielen von Beginn an und wäre auch ein Kandidat für die zentrale Mittelfeldposition von Renan. Rudik hat Spielmacherqualitäten, beweist immer wieder Auge für seine Mitspieler, ist zudem ein guter Freistoß- und Elfmeterschütze, sowie Weitschussspezialist.

Und dann wäre da noch der junge Maksim Volodko (18), der in den letzten Spielen immer wieder forciert wurde und sowohl rechts als auch links spielen kann. Er ist aktueller U19-Teamspieler Weißrusslands, kann aber noch nicht eingeschätzt werden, zumal er erst vier Spiele für den Klub absolvierte und auch für die Fans von BATE noch eine Unbekannte darstellt.

Das Mittelfeld von BATE Borisov könnte in Hin- und Rückspiel jeweils stark verändert aussehen. Für die beiden Positionen im defensiven Mittelfeld hat das Team vier Kandidaten plus flexible Verteidiger, die auch einspringen können. Für die drei offensiven Positionen gibt es gleich sieben Varianten, wobei die wichtigste, Spielmacher Renan, im Hinspiel gesperrt fehlen wird.

ANGRIFF

Es gibt zwei Angreifer, die als Solospitze von BATE Borisov in Frage kommen.

Da wäre zunächst der Jungstar des Teams, Maksym Skavysh (21). In der Champions League Saison 2009 war er als Stürmer gesetzt, erzielte 14 Saisontore. Auch 2010 netzte er brav weiter, traf 12mal. 2011 kam er bisher noch nicht richtig in die Gänge, wirkte teilweise überspielt, zeigte bessere Leistungen wenn er als Joker ins Spiel kam und kam in bisher 18 Einsätzen auf nur zwei Tore. Bei der U21-Europameisterschaft war er in der Vorrunde Joker, weil er am Ukraine-Legionär Andrei Varankov nicht vorbeikam. In den Playoff-Spielen war er dann aber gesetzt, erzielte im Laufe des Turniers einen Treffer. Skavysh ist ein sehr schneller, dynamischer Stürmer, der körperlich etwas darstellt. Er bewegt sich immer zentimetergenau an der Grenze zum Abseits und wartet auf Pässe in die Tiefe. Zudem ist er ein guter Techniker und gut im Abschluss. Skavysh wäre ein sehr unangenehmer Gegenspieler für die Sturm-Abwehr und wird seinen Weg auf der internationalen Fußballbühne wohl noch machen!

Der zweite Kandidat ist der routiniertere Artem Kontsevoi (28), der für das Spiel von BATE derzeit die bessere Variante wäre – auch weil Renan im Hinspiel ausfallen wird. Kontsevoi arbeitet mehr für die Mannschaft, lässt sich weiter zurückfallen als Skavysh und ermöglicht so den schnellen offensiven Mittelfeldspielern Räume. In den letzten 1 ½ Jahren erzielte er 13 Tore, nachdem er sich in Russland, wo er für drei verschiedene Klubs, unter anderem Spartak Moskau spielte, nicht durchsetzen konnte. Da er im vorletzten Ligaspiel gegen Belshina Bobruisk den entscheidenen Treffer zum 1:0 erzielte hat er gegenüber Skavysh wohl einen kleinen Bonus, was die Spiele gegen Sturm angeht.

BATEs ehemaliger Topstürmer Vitali Rodionov (27) ist seit seinem kurzen Ausflug zum SC Freiburg im Herbst 2008 auch wieder im Kader, erzielte in der vergangenen Saison elf Tore, war vor allem in der Europa League sin verlässlicher Scorer. Allerdings verletzte er sich Anfang März schwer, brach sich die Kniescheibe und stieg erst im Juni wieder ins Mannschaftstraining ein. Seitdem kam er viermal zum Einsatz und erzielte auch wieder zwei Tore, für höhere Aufgaben ist er nach seiner schweren Verletzung aber noch nicht bereit und so wird er gegen Sturm maximal als Joker fungieren. Pech für BATE Borisov, denn speziell Rodionov wäre eine ideale Solo-Speerspitze für wichtige Qualifikationspartien auf europäischer Ebene.

DIE TAKTIK

Alle Informationen zu Aufstellungen, Taktik und Sonstigem findest du in unserem Artikel auf abseits.at!

FAZIT

Natürlich bleibt BATE Borisov ein beinharter Gegner für den SK Sturm, doch in den letzten drei Jahren standen die Chancen selten zuvor so gut das weißrussische Team aus dem Bewerb zu boxen. Zwei Stammspieler sind verletzt, der Star des Teams im Hinspiel gesperrt und auch wenn das Team offensiv an guten Tagen vor Dynamik nur so strotzt, begegnet man hier hauptsächlich jungen Spielern, denen man eine physisch robuste Leistung entgegensetzen muss. BATE ist gegen Sturm aufgrund der Erfahrungen, die das Team in den letzten Jahren auf internationaler Ebene sammeln konnte, leichter Favorit. Aber nicht nur die personellen Vorzeichen, sondern auch die schwachen Leistungen in den letzten Spielen sprechen nicht für die Weißrussen. Zwar bekleckerte sich Sturm in der Bundesliga ebenfalls nicht mit Ruhm, aber BATE verlor heute bei einem Abstiegskandidaten und kam in der bisherigen Qualifikation auswärts bei Linfield und Ekranas Panevezys über Remis nicht hinaus.

Der abseits.at-Tipp: Wenn Sturm in Weißrussland ein Auswärtstor gelingt, dann schafft es die Elf von Franco Foda in die Gruppenphase der UEFA Champions League. Wir tippen: Auswärts gibt’s ein 1:1, zu Hause gewinnt Sturm bei aufgeheizter Stimmung an einem denkwürdigen Europacup-Abend mit 3:1 und schafft den Sprung in die Königsklasse!

Daniel Mandl, abseits.at

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Konteradmiral a.D.

wiedermal eine großartige info.

ergänzen könnte man noch, dass BATE in der großen betonschüssel zu Minsk und nicht im eigenen engen stadion spielen muss, was für mich ein vorteil für Sturm ist.

bearbeitet von OoK_PS

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Prickelnd

ergänzen könnte man noch, dass BATE in der großen betonschüssel zu Minsk und nicht im eigenen engen stadion spielen muss, was für mich ein vorteil für Sturm ist.

Ist das wirklich ein Vorteil? Die legendären Europacup-Auftritte von den Weißrussen werden wohl auch in der Vergangeheit alle in Minsk stattgefunden haben! Der Laustärkenpegel wird wohl in der Sowjet-Schüssel noch mehr steigen.

Kann mich noch erinnern, wie der Peter Pacult mit seinen Löwen 5 Treffer dort gefressen hat! :=

Edit: Waren wohl doch nur 4!

bearbeitet von Vöslauer

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Sehr bekannt im ASB

Interessant finde ich die Transferpolitik .. wieso nicht dortmal fischen gehen :)?

Würde mich auch interessieren. Sicher ist die Sprachbarriere groß, aber die ist bei Leuten wie Mevoungou oder Schildenfeld auch da gewesen zu Beginn.

Wenn du einen vielversprechenden U21-Kicker wie Nekhaychik das Gefühl gibst ihn zu wollen, dann muss der doch zusagen. Immerhin würde der bei uns wohl das doppelte oder dreifache Verdienen. Außerdem ist das Potential vorhanden, dass du den dann in 2-3 Jahren um 2 Mio. weiterverscherbelst.

Ob da einfach nur am Scouting scheitert oder auch an anderen Dinge, keine Ahnung.

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Sehr bekannt im ASB
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abloessesumme darfst aber trotzdem blechen wennst glueck hast 500.000 aber wohl eher +1.Mio. fuer die guten kicker.

Ich rede eher von der Ablösesumme, bevor sie zu BATE kommen. Dass sie jetzt scho teuer sind, is klar. Aber ein 20 jähriger von einem weißrussischen Mittelständler kostet gar nix (oder eben die erwähnten 150.000€). Und gerade aus der Weißrussischen U-21 dürften einige dabei sein, die das Potential haben später in europäischen Top-Ligen zu kicken.

Nur müsste man da halt auch Scouts zu den größeren U-19 bis U21 Turnieren schicken um so Leute zu entdecken.

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Teamspieler

Nur müsste man da halt auch Scouts zu den größeren U-19 bis U21 Turnieren schicken um so Leute zu entdecken.

Diese haben wir leider nicht und werden wir auch nicht unter Hans Lang haben, da er sich bekanntlich auf die nationale Ebene konzentriert.

International hören wir ja viel lieber auf Berater.

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Sehr bekannt im ASB

Diese haben wir leider nicht und werden wir auch nicht unter Hans Lang haben, da er sich bekanntlich auf die nationale Ebene konzentriert.

International hören wir ja viel lieber auf Berater.

Maxi Hagmayr, olé olé olé :allaaah:

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Prickelnd

Zudem im heimischen Nachwuchs scheinbar die Prioritäten falsch gesetzt werden. Da muss man schon lange suchen bis man eine Mannschaft wie Zestafoni findet, die uns über beide Spiele gesehen mehr als 100 Minuten an die Wand gespielt haben. Betonung auf: gespielt. Und das ohne einzigen Legionär....

Aber das ist kein Sturm spezfisiches Problem, schau ma nur nach Hütteldorf rüber, die ihre Mannschaft mit österr. Alibitalenten aufgebläht haben.... sicher die haben noch einen Hofmann, aber seit den Abgängen von Leuten wie Boskovic oder Jelavic kannst die Mannschaft im internationalen Vergleich auch schmeißen.

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