Fandemo in Berlin


LaCoste84

Recommended Posts

  • 3 weeks later...
Commando Suff '05

Stellungnahme zur Demo zum Erhalt der Fankultur

In der Vorwoche trafen wir eine sicherlich schwerwiegende Entscheidung, welche vielen von uns nicht leicht fiel. Anstatt zu unserem Sachsenpokal-Auswärtsspiel bei Merkur Oelsnitz zu fahren, reisen wir geschlossen zur Fandemo nach Berlin. Im Folgenden wollen wir diesbezüglich unsere Gründe offen legen, Aufklärungsarbeit leisten und natürlich auch für unsere Position werben.

Es liegt nicht an der etwaigen Minderwertigkeit des Spieles gegen Oelsnitz, nein wir hätten diesen Entschluss ebenso bei einem wichtigeren großen Spiel gefasst. Es ist nicht eine Entscheidung, die die Unterstützung unseres Vereines unseren Idealen unterordnet, es ist eine Entscheidung, welche gerade darauf zielt, die Unterstützung unseres FSV und unseren Lebensinhalt auch in Zukunft zu wahren. Eine letzte vergleichbare überregionale Demonstration für Fanrechte fand im Juni 2005 in Frankfurt statt. Damals ohne unsere Beteiligung. Vor 5 Jahren wähnte man sich noch im problemlosen normalen Fußballalltag und eine Unterstützung von gruppenübergreifenden Aktionsbündnissen schien ohne größeren Nutzen und Sinn. In der Zwischenzeit hat sich viel getan. Wir mussten wie fast alle Szenen in Deutschland und Europa Selbstverständlichkeiten aufgeben. Ohne größere Gegenwehr haben sich fatale Bedingungen eingeschlichen. Choreographien und Spruchbänder müssen Tage vor dem Spiel angemeldet werden, große Schwenkfahnen werden nach Lust und Laune von den Behörden verboten, Eintrittspreise erreichen ein abstruses Niveau, erste Auswärtsfahrten werden sanktioniert. Die Liste ließe sich ins Unendliche fortführen. Jeder, der aktiv seinem Verein die Treue hält und diesem hinterherfährt kennt die Schikanen. Wir, damit meinen wir die gesamte Bewegung, haben uns diesen Schikanen kampflos ausgeliefert, wir haben uns damit arrangiert. Wir haben es versäumt, in den letzten Jahren eine ernstzunehmende Stimme aufzubauen. Eine Stimme, die hätte erreichen können, dass wir Ultras in die Offensive gehen und wir nicht mehr als "einige wenige Vereinsschädlinge" marginalisiert werden könnten und die Verantwortungsträger wirklich gezwungen hätte, sich mit uns auseinander zu setzen. Sicherlich gibt es aller Orten erhebliche Fortschritte was die vereinsinterne Arbeit anbelangt. So gibt es sicherlich auch in Zwickau einige Erfolge zu verzeichnen, was unsere Rechte anbelangt. Aber ebenso müssen wir erkennen, dass regionale Erfolge nur temporär sind, von der Gunst bestimmter Verantwortungsträger abhängen und auch schnell von höheren Institutionen wie den Verbänden, auf die wir noch keinerlei Einfluss haben, konterkariert werden können. Ein Schritt vorwärts, später wieder zwei zurück. Kleine Einzelerfolge sollten daher nicht zu der Annahme führen, ausschließlich intern im eigenen Verein zu kämpfen. Trotz dieser kleinen Fortschritte ist die Gesamtrichtung der Entwicklung unserer Freiräume klar und wird vom bisher Erreichten eben nur leicht beeinflusst aber niemals gestoppt oder gar umgekehrt.

Wo sehen wir uns, wenn wir die Entwicklung der letzten Jahre nehmen, in der Zukunft? Wo sehen wir uns, wenn wir wagen über den Tellerrand zu schauen? Nach Italien beispielsweise, wo die Einführung der Fankarte scheinbar das Ende der Ultras in den Stadien einleitet. Wann kommen wir an dem Punkt an, trotz aller Vereinsliebe, einen Stadionbesuch abzulehnen? Aber ebenso können wir nach Österreich schauen, wo die Ultrabewegung geschlossen und vereint einen großen Disput mit Verbänden und Politik zu ihren Gunsten entscheiden konnte. Natürlich kann man nicht das Niveau und die Mentalität der österreichischen oder gar italienischen Gruppen mit denen der Hiesigen vergleichen. Aber viele Gruppen scheinen reif genug um sich diesen Herausforderungen zu stellen und zumindest die Thematik unserer Freiräume endlich wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Ob diese Demonstration wirklich das derzeit geeignete Mittel ist, um für unsere Rechte zu kämpfen, wollen und können wir nicht beantworten. Wir können es aus dem Grunde nicht, da wir in dieser Hinsicht selbst nicht aktiv waren, uns daher kein voreiliges Urteil erlauben dürfen und den Initiatoren, welche selber nicht einmal unserer Jugendbewegung angehören, einen gewissen Respekt zollen. Ohne Zweifel gibt es bereits einen riesigen Erfolg der Demonstration zu verzeichnen: Wir sehen uns gezwungen diese Thematik endlich wieder in das Zentrum unserer Aktivitäten zu rücken, alte Scheuklappen abzulegen, über unsere Möglichkeiten nachzudenken und zu agieren! Aus diesen Gründen speist sich unsere Überzeugung, auch mit unserer Beteiligung an der Demonstration ein Startsignal ernsthaften gruppenübergreifender Arbeit setzten zu können.

RED KAOS 1997

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 weeks later...
Tribünenzierde

Eigtl. komplett irr das die DFB-Tagung in Essen ist, die Demo aber in Berlin. :glubsch:

Vermutlich gabs keine Genehmigung für die "Demo" ?

bzw. die erste Fandemo Rechte, 200x ( ich weiß nimma genau) war ja auch in Berlin..

( Glaube mich erinnern zu können, das damals HB98 sowie PS99 die Führungsköpfe dessen waren?)

Für mich ist aber leider gottes nicht klar, warum man immer nen neuen Namen wählt..

Ich denke, hätte man damals vor 5 Jahren zur Eröffnung des Confed Cups ( 15.6.2005 )in FFM

alle Gruppen ( egal ob die super gscheiten Wessis oder die Schlauberger ausm Osten) hätte man

mehr ausrichten können, aber damals waren sich ja viele zu gut, welche heute überraschender weise

dabei sind...*kopfschüttel*.

Nun 5 Jahre später macht ma wieder eine Demo? und kurze Zeit später, schlaft wieder alles ein und Jahre

später wirds wiederbelebt unter neuem Namen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ei - klar

Die deutschen Ultras können einem schon Leid tun, für die ist es wahrscheinlich einfach schon zu spät um noch irgendwie halbwegs Gerechtigkeit zu erlangen.

ich finde, was die ultra-orientierten fans machen bemerkenswert, v.a., was die UR in hütteldorf geschaffen haben. was mich aber aufregt, is dieses dämliche "nur wir sind der verein"-denken. mit gängelungen von vereinsseiten weiß ich aus sbg ein langes, traurigges liedchen zu trällern. trotzdem denke ich, dass sich viele ultras doch ein bisschen gar wichtig nehmen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ASB-Süchtige(r)

ich finde, was die ultra-orientierten fans machen bemerkenswert, v.a., was die UR in hütteldorf geschaffen haben. was mich aber aufregt, is dieses dämliche "nur wir sind der verein"-denken. mit gängelungen von vereinsseiten weiß ich aus sbg ein langes, traurigges liedchen zu trällern. trotzdem denke ich, dass sich viele ultras doch ein bisschen gar wichtig nehmen...

Bei uns ist das ganze zum Glück noch nicht so schlimm, wenn man nach Deutschland schaut, wo alle Ultras auf hauptsache gegen den Verein machen und von wegen man ist kein Ultrà wenn man kompromissbereit mit dem Verein ist. Das nervt mich ziemlich, da es ja eigentlich gegen die Grundwerte dieser Kultur ist, nämlich alles für den Verein zu geben!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ei - klar

Bei uns ist das ganze zum Glück noch nicht so schlimm, wenn man nach Deutschland schaut, wo alle Ultras auf hauptsache gegen den Verein machen und von wegen man ist kein Ultrà wenn man kompromissbereit mit dem Verein ist. Das nervt mich ziemlich, da es ja eigentlich gegen die Grundwerte dieser Kultur ist, nämlich alles für den Verein zu geben!

THIS!!!

in Ö ist es wohl noch am ehesten der manisch-depressiv agierende BW, der so auftritt

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Bester Mann im Team

Jetzt heulen sie rum, hätten sie damals ihre Fahne (auf eine sicher fragwürdige Weise) nicht verloren wären sie schon dabei. Denn so brav wie sie tun, sind die MGler auch nicht. Von wegen Doppelmoral... Außerdem ist die Demo ja vielfältig von den Themen her, da hätten sie sich ja ihre Hauptinteressen aussuchen können.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Fanatischer Poster

Die deutschen Ultras können einem schon Leid tun, für die ist es wahrscheinlich einfach schon zu spät um noch irgendwie halbwegs Gerechtigkeit zu erlangen.

deutsche ultras ? gibts die überhaupt ?

@zweistein: nach essen wären die ossis nicht gekommen...

Jetzt heulen sie rum, hätten sie damals ihre Fahne (auf eine sicher fragwürdige Weise) nicht verloren wären sie schon dabei. Denn so brav wie sie tun, sind die MGler auch nicht. Von wegen Doppelmoral... Außerdem ist die Demo ja vielfältig von den Themen her, da hätten sie sich ja ihre Hauptinteressen aussuchen können.

80% der sachen, die auf der demo formuliert werden haben sich die sogenannten "ultras" aber selber zuzuschreiben. wenn jedes wochenende randale und chaos herrscht, unbeteiligte umgehauen und abgezockt werden, einbrüche in "gegnerische" stadien/wohnungen/autos stattfinden, züge im stundentakt zerlegt oder mit steinen beschossen werden, flaschen bei den risikospielen herumfliegen wie hagelkörner muss man sich nicht wundern, wenn der otto normalbürger dem nicht zusieht und den staatsapparat dagegen einsetzt.

guter trailer aber provokativ gefragt: haben die deutschen "ultras" überhaupt eine (fan)kultur ?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

Lädt...


  • Folge uns auf Facebook

  • Partnerlinks

  • Unsere Sponsoren und Partnerseiten

  • Wer ist Online

    • Keine registrierten Benutzer online.