Exklusivinterview mit Francisco Rojas


Funkmaster

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sturmonline: Hallo Francisco - wie war Dein Arbeitstag gestern - wie hast Du das Spiel gegen Rapid Wien gesehen?

Francisco: "Wir spielen eigentlich sehr gut - damit meine ich die gesamte Mannschaft - alle Spieler. Wir hatten gestern leider 2 Konzentrationsfehler die sich sofort ausgewirkt haben, deshalb haben wir die beiden Tore bekommen. Das ist der Punkt, an dem wir jetzt hart weiterarbeiten müssen."

sturmonline: Manager Schilcher hat vor ein paar Tagen gesagt, Sturm steckt nicht in der Krise, es gibt nur Probleme. Jetzt wurde gegen Rapid das 3. Spiel in Serie verloren. Kann man das nach diesem Spiel noch so sehen?

Francisco: "Also, ich sehe das auch so. Wir befinden uns jetzt nicht in einer Krise. Wir spielen nicht so schlecht, wie es die Resultate vermuten lassen. Das wichtigste ist jetzt, dass wir uns weiterhin gut vorbereiten. Wir müssen ganz normal weiterarbeiten, vor allem in den Spielen konzentrieren - dann werden wir auch gewinnen. Das einzige was im Moment wirklich negativ ist, ist dass wir bereits vier Spiele hinter uns haben und nur einen Punkt am Konto. Ich glaube, wenn wir ein Spiel gewinnen dann kommt die volle Motivation wieder. Dann sind wir wieder vorne mit dabei."

sturmonline: Du bist jetzt seit ca. 2 Jahren bei Sturm. Wie bist Du eigentlich hierher gekommen. Wer hat zuerst mit Dir Kontakt aufgenommen? War es der Präsident oder Manager Heinz Schilcher?

Francisco: "Den ersten Kontakt hatte ich mit Präsident Kartnig. Das war während der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich. Er ist dann zu mir nach Chile gekommen und hat mich dort auf ein mögliches Engagement bei Sturm Graz angesprochen. Deshalb bin ich vor 2 Jahren hier in Österreich bei Sturm gelandet."

sturmonline: Als Du bei Colo Colo gespielt hast - was hast Du da von Sturm Graz eigentlich gewusst?

Francisco: "Als ich bei Colo Colo war, habe ich nur gewusst, dass Sturm Graz eine gut spielende Mannschaft mit hohen Zielen ist. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt auch Angebote von anderen europäischen Mannschaften. Chelsea hatte sich auch um mich bemüht. Vor allem nach der Weltmeisterschaft hatte ich einige Angebote von europäischen Vereinen. Ich wollte neue Erfahrungen sammeln - vor allem auch mit einer neuen Sprache. Ich habe mich für Sturm entschieden. Es war schlussendlich eine Entscheidung die von der ganzen Familie getroffen wurde - und es war die richtige. Graz ist eine schöne Stadt - hier fühlt sich meine Familie wohl."

sturmonline: Mit welchen Erwartungen bist Du nach Europa gekommen und was ist für Dich eigentlich der Hauptunterschied zwischen dem südamerikanischen und dem europäischen Fußball - wie war die Umstellung für Dich?

Francisco: "Ich bin mit sehr großen Hoffnungen nach Europa gekommen. Ich hatte am Anfang aber auch Bedenken, ob diese Entscheidung richtig ist, ob sich meine Familie wohl fühlen wird. Es ist doch eine große Umstellung gewesen. Nachdem ich jetzt mein Spiel entwickeln kann, die Sache richtig zu laufen beginnt, bin ich froh dass ich diesen Schritt gegangen bin. Der europäische Fußball ist sehr schnell. In Südamerika wird eher langsam mit weiten Pässen gespielt. Anfangs war es eher schwierig, mich zurecht zu finden - es war eine völlig andere Art zu spielen - schnell mit guter Technik. Inzwischen habe ich mich aber gut darauf eingestellt. Ich konnte bis jetzt viel dazulernen."

sturmonline: Du erlebst jetzt in diesen 2 Jahren den 3. Trainer bei Sturm. Wie schätzt Du Osim, Foda und Gress ein und wie hat sich der Trainings- und Spielstil vom einen zum anderen verändert?

Francisco: "Alle drei sind von der Persönlichkeit und vom Spiel völlig unterschiedliche Trainer. Osim ist ein sehr erfahrener Mann - er hat seine Arbeit hier wirklich gut gemacht. Ich habe großen Respekt vor ihm. Ich freue mich, dass es ihm in Japan jetzt so gut geht - ich wünsche ihm alles Gute - ich halte ihn für einen wirklich großen Trainer.

Franco Foda ist ein Mann mit sehr viel Temperament. Er setzt sich voll ein und möchte immer haben, dass alles 100%ig funktioniert. Ich glaube, für ihn ist es jetzt das Wichtigste, dass er seiner Linie Treu bleibt. Ich wünsche ihm, dass er das erreicht, was er sich vorstellt. Jeder Trainer verfolgt einen anderen Stil bei der Arbeit und sucht sich dafür aus seinem Team die richtigen Spieler aus. Wenn es dann trotz guter Arbeit nicht so funktioniert, ist es eben Pech. So ist der Fußball - manchmal hat man Glück und manchmal hat man Pech.

Gilbert Gress ist ein sehr guter Trainer - er sagt einem sehr einfach und direkt, was er will. Man muss sich beim Training richtig reinsteigern - Woche für Woche. Er hat mir die Möglichkeit gegeben, auf einer Position zu spielen die mir besser liegt. Ich fühle mich als Offensivspieler einfach wohler. Ich bin sehr froh darüber, dass ich jetzt schon 2 Tore geschossen habe. Dank ihm bin ich jetzt in der Lage, meine Form zu finden. Ich bin froh, dass mir persönlich die Spiele wieder so gelingen, wie ich es will. Ich halte Gilbert Gress ebenfalls so wie Osim für einen ganz großen Trainer."

sturmonline: Trainer Gress hat vorige Woche auf unsere Frage nach dem Mannschaftsklima gesagt, die Stimmung in der Mannschaft sollte nicht gut sein, solange die Ergebnisse nicht stimmen. Jeder Spieler sollte sich Selbst die richtigen Fragen stellen. Was meinst Du dazu?

Francisco: "Ich sehe das ganz gleich. Wir befinden uns zur Zeit in einer schwierigen Situation, aber es wird unsere Zeit kommen. Meine Meinung ist, dass wir in der jetzigen Lage nur alle zusammenhalten müssen. Damit meine ich wirklich alle - von den Spielern über die Trainer bis zum Präsidenten. Wenn wir das schaffen, dann lässt sich der Erfolg nicht aufhalten."

sturmonline: Fühlst Du Dich in der Mannschaft wohl und mit welchen Mannschaftskollegen verstehst Du Dich am besten? Wie unterhält ihr euch im Training und während dem Spiel?

Francisco: "Also, ich verstehe mich mit allen Mitspielern sehr gut. Allerdings spreche ich sehr wenig. Ich bin ein Spieler, der gute Stimmung braucht, der sich wohl fühlen muss. Engeren Kontakt habe ich mit Rabihou. Der Junge ist ein lustiger Kerl, wir unterhalten uns auf Französisch und haben eine Menge Spaß beim Training. Die Verständigung innerhalb des Teams ist kein Problem - weißt Du, die Sprache des Fußballs ist International, da braucht man meistens keine Worte. Zeichen, Mimik, Gestik sind dabei vollkommen ausreichend. Wenn wir zusammen spielen, ob im Training oder im Match, dann weiß der eine was der andere will. Meistens jedenfalls."

sturmonline: Nachdem es in der Frühjahrssaison nicht so gut gelaufen ist, hat Präsident Kartnig über die Medien eine "Transferliste" mit Spieler veröffentlicht, die den Klub verlassen sollen. Dein Name war auch darunter. Wie ist es Dir dabei ergangen?

Francisco: "Wie ich schon oben erwähnt habe, hat jeder Trainer sein eigenes Spielkonzept. Zu diesem Konzept stellt er sich die Mannschaft mit den Spielern zusammen, von denen er glaubt, dass sie am besten seine Vorstellungen umsetzen können. Wenn dabei ein Spieler nicht berücksichtigt wird, dann passt er halt einfach nicht in dieses Konzept. Das hat in vielen Fällen nichts mit der Qualität des Spielers zu tun. Und das war auch meine Situation. Zusätzlich kam natürlich, dass der Präsident gegen Ende der Meisterschaft mit dem Verlauf nicht zufrieden war. Deshalb freut es mich jetzt um so mehr, dass ich mich unter dem neuen Trainer so entwickeln konnte."

sturmonline: In den letzten Wochen wurden einige ältere Spieler geholt. Viele sprechen von einem Seniorenclub, einer völlig überalterten Mannschaft. Wie siehst Du diese Situation?

Francisco: "Das sind alles Spieler mit sehr viel Erfahrung. Solche Spieler wissen in jeder Phase des Spiels was zu tun ist - die können sehr schnell ein Spiel entscheiden. Das Alter spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist, dass sie uns weiterbringen."

sturmonline: Du hast viele Male sehr erfolgreich - vor allem bei der WM 98 - im chilenischen Nationalteam gespielt und warst in deinem Land ein Star. Soviel ich weiß, wurdest Du seitdem Du bei Sturm spielst nicht mehr einberufen. Was sind die Gründe dafür und möchtest Du wieder ins Nationalteam zurück?

Francisco: "Ich habe immer den Wunsch gehabt, wieder in der Mannschaft von Chile zu spielen. Zur Zeit werden im Nationalteam hauptsächlich ganz junge Spieler bevorzugt. Die Resultate stimmen aber im Moment nicht. Chilenische Journalisten haben mit mir ein Interview gemacht und wollten, dass ich wieder im Nationalteam spiele. Die Presse besitzt in Chile sehr große Macht im Sport. Das ist etwas anders als in Europa. Wenn Journalisten wollen, dass ein Spieler berücksichtigt wird, setzen sie sich meistens durch. Ich bin mir sicher, dass ich gut genug bin für diese Aufgabe. Außerdem spiele ich in Europa, als Legionär hat man sicher leichte Vorteile. Ich muss jetzt nur wieder gute Leistungen bei Sturm bringen, dann komme ich sicher wieder ins Nationalteam."

sturmonline: Wie siehst Du Deine Zukunft - was möchtest Du mit Sturm erreichen, an welchem Tabellenplatz steht die Mannschaft am Ende der Saison?

Francisco: "Das vorrangige Ziel ist sicherlich aus dieser schwierigen Situation herauszukommen und heuer noch eine gute Meisterschaft zu spielen. Ich glaube, dass wir bis zum Ende der Saison ganz nach oben kommen. Ich möchte mich hier auf keine Platzierung festlegen, aber wir kämpfen sehr stark und wenn wir das durchhalten, sind wir vorne dabei. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Mannschaft erfängt und wir in die Champions-League Qualifikation kommen.

Ich möchte für mich persönlich vorerst eine konstant gute Leistung bringen, vor allem viele Tore schießen. Ich habe jetzt noch einen gültigen Vertrag für 2 Jahre. Den werde ich sicherlich erfüllen. Meiner Familie gefällt es hier sehr gut - ich fühle mich auch sehr wohl. Alles weitere wird sich dann von selbst ergeben."

sturmonline: Sehen wir beim nächsten Auswärtsspiel gegen Pasching wieder ein Rojas-Tor?

Francisco: "Das ist jetzt schwer zu sagen. Ich möchte natürlich in jedem Spiel ein Tor schießen. Selbstverständlich auch gegen Pasching. Aber das wichtigste ist, dass alle elf Spieler am Platz eine geschlossen gute mannschaftliche Leistung bringen. Dass wir konzentriert spielen. Wer dann die Tore schießt ist egal. Ich bin davon überzeugt, dass es gegen Pasching gut gehen wird."

Quelle: SturmOnline

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Wenn dabei ein Spieler nicht berücksichtigt wird, dann passt er halt einfach nicht in dieses Konzept. Das hat in vielen Fällen nichts mit der Qualität des Spielers zu tun.

ob das ein grund ist warum der dag nicht berücksichtigt wird??? :ratlos:

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Wir würden für die Schwoazen durch den Whirlpool gehn

Wir befinden uns jetzt nicht in einer Krise.

Sturm befindet sich nicht in einer Krise? Wie spielt Sturm dann wenn sie in einer Krise sind und ist das jetzt schon Topform? :ratlos:

Ich glaube, dass wir bis zum Ende der Saison ganz nach oben kommen. Ich möchte mich hier auf keine Platzierung festlegen, aber wir kämpfen sehr stark und wenn wir das durchhalten, sind wir vorne dabei. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Mannschaft erfängt und wir in die Champions-League Qualifikation kommen.

Wir kommen in die CL-Qualifikation? Also werden wir Meister.

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Wir würden für die Schwoazen durch den Whirlpool gehn

Wahrscheilich weiß er nicht, dass nur mehr der Meister an der CL-Quali teilnimmt.

Nicht jeder Fußballprofi ist allwissend. :D

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