Daxbacher im Standardinterview


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interview mit daxbacher im online standard; das ganze interview

derStandard.at: Wie muss die Austria Ihren Vorstellungen nach spielen?

Karl Daxbacher: Bei jeder Mannschaft geben die vorhandenen Spieler auch die Taktik vor, als Trainer muss man sich nach dem Kader richten. Eine Taktik durchzuziehen ohne auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler zu achten, macht keinen Sinn.

derStandard.at: Wo liegen die Stärken Ihrer Mannschaft?

Karl Daxbacher: Die Austria hatte in den letzten Jahren immer eine gute Defensive und war bei Standard-Situation gefährlich. Wir wollen zukünftig offensiver spielen und werden auch dementsprechend unser Scouting und die Spielerverpflichtungen ausrichten. Es ist aber schwierig Kreativität zu verlangen, wo keine da ist.

derStandard.at: Milenko Acimovic begeistert und enttäuscht abwechselnd. Wie sehr hängt das Spiel der Austria von ihm ab?

Karl Daxbacher: Milenko Acimovic ist für mich ein Fixpunkt in unserem System, auch wenn er schwach spielt, weiß ich, er kann mit nur einer Aktion das Match entscheiden. Seine Stärken liegen im kreativen Bereich und nicht unbedingt im läuferischen. Wenn er andere Dinge in seiner Karriere besser gemacht hätte, wäre er nicht mit 31 Jahren bei der Austria, sondern würde noch immer in Frankreich oder England spielen.

derStandard.at: Verstehen Sie es, dass Acimovic mangelnde Laufbereitschaft vorgeworfen wird?

Karl Daxbacher: Ich glaube nicht, dass man einen Spieler mit 31 Jahren, der in Frankreich und England nicht viel anders gespielt hat, noch umdrehen kann. Es muss nur gelingen, dass er voll hinter der Mannschaft steht und sich mit ihr identifiziert. Ich bilde mir nicht ein, dass ich einen Spieler total verändern kann, weil ich so ein toller Trainer bin.

derStandard.at: Was hat sich seit Ihrer Rückkehr zur Austria im Mai 2008 geändert?

Karl Daxbacher: Am meisten hat sich in der täglichen Trainingsarbeit geändert. Es liegt am Stil des Trainers, wie er mit den Spielern umgeht, sie behandelt und was er ihnen zugesteht. Jeder soll so sein, wie er ist. Bei mir braucht sich kein Spieler verstellen. Von strikten Hierarchien und übermäßiger Autorität halte ich nichts.

derStandard.at: Die Neuverpflichtungen Sun Xiang und Mamadou Diabang stehen derzeit im Abseits, glauben sie weiter an die beiden?

Karl Daxbacher: Sun ist immer noch verletzt, er arbeitet aber an seinem Comeback. Wir haben den Spieler vor seiner Verpflichtung nur von DVDs gekannt. Ich glaube aber, dass er uns mit seinem guten Schuss und Stärke bei Standards weiterhelfen kann. Diabang hat ein körperliches Tief. Sein Fasten während des Monats Ramadan hat ihn zusätzlich geschwächt.

derStandard.at: Ist es gewöhnlich, einen Spieler nur aufgrund von DVD-Material zu verpflichten?

Karl Daxbacher: Jeder Spieler hat DVDs von sich. Oft ist man leider auf solche Aufnahmen, Manager-Beschreibungen oder andere Infos angewiesen. Ideal ist das nicht, aber sehr oft der Fall in Österreich.

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Waldorf&Statlers Kommentar - siehe Signatur!

Kann man schon in einen eigenen Fredl tun, gibt ja genug Diskussionsstoff her, die Post ausm Neuigkeiten usw., hau ich noch herüber

"Schwer Kreativität zu verlangen, wenn keine da ist"

Karl Daxbacher musste mit der Austria erste Rückschläge hinnehmen. Um seinen Job zittert er vor den Spielen gegen Salzburg und Rapid nicht. Vor dem Derby stellt er klar: "Ich hasse Rapid nicht". Ein derStandard.at-Interview

Wien - Karl Daxbacher ist Realist. Das Sprücheklopfen überlässt der Austria-Trainer seinen Kollegen. Ruhig und sachlich kommentiert er Sieg und Niederlage. Er weiß, wie eng Hoch und Tief derzeit bei der Austria zusammen liegen. Gegen Salzburg würde er "lieber auf einem echten Rasen" spielen und im Wiener Derby "ist ein Sieg fast schon Pflicht". Mit Karl Daxbacher sprach Simon Hirt.

derStandard.at: Das Spiel der Austria wirkte zuletzt sehr unkonstant, was fehlt Ihrer Mannschaft im Moment?

Karl Daxbacher: Das Spiel gegen den LASK kann nicht als Spiegelbild unserer bisherigen Leistungen herangezogen werden. Gegen Sturm Graz haben wir ein Lehrspiel erlebt, da hat man gesehen, wie weit wir noch von attraktivem Fußball entfernt sind. Diese Tatsache wird von den Fans und der Öffentlichkeit oft nicht ganz richtig eingeschätzt.

derStandard.at: Die nächsten Gegner heißen Salzburg und Rapid, was erwarten Sie sich von diesen Spielen?

Karl Daxbacher: Wir können daheim gegen Kapfenberg verlieren und genauso gut in Salzburg gewinnen. Unsere Leistungen liegen so eng zusammen, dass alles möglich ist. Beim Derby ist ein Sieg fast schon Pflicht, wir wollen uns danach nichts vorwerfen können.

derStandard.at: Wenn Sie als Austria-Trainer an Rapid und das Derby denken, was spielen da für Gefühle mit?

Karl Daxbacher: Als Spieler oder Trainer sehen wir das Spiel emotionsloser als die Fans. Für die Anhänger geht die Welt unter, wenn wir gegen Rapid verlieren, für uns steht das Sportliche im Vordergrund. Ich hasse Rapid nicht, auch wenn bei einem Derby besondere Emotionen mitspielen.

derStandard.at: Befürchten Sie, dass bei weiteren Misserfolgen eine Trainerdiskussion ausbricht?

Karl Daxbacher: Man versucht mit diesem Thema immer nüchtern umzugehen, wenn es dann aber so weit ist, fühlt es sich nicht gut an. Ich versuche immer das Beste zu geben, sollte das nicht mehr reichen, muss ich das akzeptieren und als Trainer gehen.

derStandard.at: Wie muss die Austria Ihren Vorstellungen nach spielen?

Karl Daxbacher: Bei jeder Mannschaft geben die vorhandenen Spieler auch die Taktik vor, als Trainer muss man sich nach dem Kader richten. Eine Taktik durchzuziehen ohne auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler zu achten, macht keinen Sinn.

derStandard.at: Wo liegen die Stärken Ihrer Mannschaft?

Karl Daxbacher: Die Austria hatte in den letzten Jahren immer eine gute Defensive und war bei Standard-Situation gefährlich. Wir wollen zukünftig offensiver spielen und werden auch dementsprechend unser Scouting und die Spielerverpflichtungen ausrichten. Es ist aber schwierig Kreativität zu verlangen, wo keine da ist.

derStandard.at: Milenko Acimovic begeistert und enttäuscht abwechselnd. Wie sehr hängt das Spiel der Austria von ihm ab?

Karl Daxbacher: Milenko Acimovic ist für mich ein Fixpunkt in unserem System, auch wenn er schwach spielt, weiß ich, er kann mit nur einer Aktion das Match entscheiden. Seine Stärken liegen im kreativen Bereich und nicht unbedingt im läuferischen. Wenn er andere Dinge in seiner Karriere besser gemacht hätte, wäre er nicht mit 31 Jahren bei der Austria, sondern würde noch immer in Frankreich oder England spielen.

derStandard.at: Verstehen Sie es, dass Acimovic mangelnde Laufbereitschaft vorgeworfen wird?

Karl Daxbacher: Ich glaube nicht, dass man einen Spieler mit 31 Jahren, der in Frankreich und England nicht viel anders gespielt hat, noch umdrehen kann. Es muss nur gelingen, dass er voll hinter der Mannschaft steht und sich mit ihr identifiziert. Ich bilde mir nicht ein, dass ich einen Spieler total verändern kann, weil ich so ein toller Trainer bin.

derStandard.at: Was hat sich seit Ihrer Rückkehr zur Austria im Mai 2008 geändert?

Karl Daxbacher: Am meisten hat sich in der täglichen Trainingsarbeit geändert. Es liegt am Stil des Trainers, wie er mit den Spielern umgeht, sie behandelt und was er ihnen zugesteht. Jeder soll so sein, wie er ist. Bei mir braucht sich kein Spieler verstellen. Von strikten Hierarchien und übermäßiger Autorität halte ich nichts.

derStandard.at: Die Neuverpflichtungen Sun Xiang und Mamadou Diabang stehen derzeit im Abseits, glauben sie weiter an die beiden?

Karl Daxbacher: Sun ist immer noch verletzt, er arbeitet aber an seinem Comeback. Wir haben den Spieler vor seiner Verpflichtung nur von DVDs gekannt. Ich glaube aber, dass er uns mit seinem guten Schuss und Stärke bei Standards weiterhelfen kann. Diabang hat ein körperliches Tief. Sein Fasten während des Monats Ramadan hat ihn zusätzlich geschwächt.

derStandard.at: Ist es gewöhnlich, einen Spieler nur aufgrund von DVD-Material zu verpflichten?

Karl Daxbacher: Jeder Spieler hat DVDs von sich. Oft ist man leider auf solche Aufnahmen, Manager-Beschreibungen oder andere Infos angewiesen. Ideal ist das nicht, aber sehr oft der Fall in Österreich.

derStandard.at: Sie wirken nach außen immer sehr fachlich und ruhig, wie leben Sie die Emotionen des Fußballs aus?

Karl Daxbacher: Gegen Sturm Graz habe ich von der ersten Minute an gespürt, dass etwas in unserem Spiel nicht stimmt. Ich bin gereizt herumgerannt und habe Anweisungen hinein gebrüllt, obwohl das nicht viel bringt. In diesem Moment habe ich die Anspannung gespürt und gelebt. Ich habe auch in der Kabine versucht laut zu werden, was nicht häufig passiert, und die Mannschaft dadurch wach zu rütteln. Viele glauben, ich bin nicht nervös, nur weil ich meine Anspannung nicht nach außen trage, was natürlich nicht stimmt. (derStandard.at 05.11.2008)

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Zur Person: Karl Daxbacher spielte 14 Jahre bei der Austria und feierte dort sieben Meistertitel und vier Cup-Siege. 1978 stand er mit den Veilchen im Europa-Cup-Finale. Als Trainer der Austria Amateure gelang ihm der Aufstieg in die 2. Liga. Trotz guter Leistungen erhielt er keine Vertragsverlängerung unter Sportdirektor Peter Stöger. Von Mai 2006 bis zu seiner Rückkehr zur Austria im Mai 2008 trainiert war Daxbacher Trainer des LASK.

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1911%

Karl Daxbacher: Als Spieler oder Trainer sehen wir das Spiel emotionsloser als die Fans. Für die Anhänger geht die Welt unter, wenn wir gegen Rapid verlieren, für uns steht das Sportliche im Vordergrund. Ich hasse Rapid nicht, auch wenn bei einem Derby besondere Emotionen mitspielen.

A bissl Schizzo isser schon unser Karli hmm?

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the beautiful

würd mich interessieren ob die verpflichtung per dvd eine spezielle österreichische eigenheit ist.

oder ob das auch in anderen ländern so praktiziert wird.

nachvollziehen kann ich das bis zum heutigen tag nicht, aber bitte.

mich überrascht das weniger:

unsere klubs werden kaum wunschspieler verpflichten können, weil die zu teuer sind

ewig lange interessante leute beobachten kann auch fast nur schiefgehen, weil sehr positiv auffällige kicker eben wieder beim reicheren klub in der reicheren liga landen werden

interessant wird bei uns, wer am transfermarkt übrig bleibt- und das ist oft, oder sogar meist, wahrscheinlich erst kurzfristig zu erkennen

dennoch, man muss schon das gegenteil von zufrieden sein: z.B. in der schweiz haben sich immer und immer wieder legionäre für höhere aufgaben empfehlen können

bei uns fehlanzeige- daher muss ein strukturelles problem vorliegen, oder schwerwiegende geistige trägheit

ich verteidige unsere liga für gewöhnlich, aber talente (ver)meiden wir, wie der teufel das weihwasser :heul:

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