Leben ist, wenn man trotzdem lacht!


survivor

Recommended Posts

Superkicker

diese diskussion gehört wohl nicht hierher... wer cesky nicht zuhören will, kann ihn doch ignorieren, dafür gibts die funktion. und seine aussagen braucht doch echt keiner ernst nehmen. ich verstehe die aufregung nicht. ignorieren, und die sache ist gegessen.

bearbeitet von dieuraltemorla

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich war zum Glück noch nie in dieser Situation und deshalb maße ich es mir auch nicht an, Regeln aufzustellen, was jemand "darf". Bei so einem unreifen Taugenichts, der glaubt unsterblich zu sein, kommt mir die Galle hoch.

bearbeitet von Mombasa

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 weeks later...
La Vida Loca

einem tag nach dem zeugnis haben wir uns also auf den weg gemacht, eine kleine reise - teilweise ins ungewisse. samstag früh, wir packten die kiz ins auto fuhren nach salzburg weil die kinder ihre papa-tage haben. elke und ich machten uns dann noch auf eine kleine mitteleuropäische entdeckungsreise. von salzburg ging es also in richtung wuppertal - caro besuchen.

für elke ist caro schon vor dem besuch ein sehr wichtiger mensch gewesen, ich wußte nicht so recht - wie und was. ich machte mir auch große sorgen um diesen menschen, doch fehlte mir der (persönliche) kontakt, über net, telephon oder sonstwie. ich kannte sie eigentlich "nur" über elke. und was ich da von ihr kannte, war beeindruckend und erschütternd.

caro hat uns schon länger begleitet, als "nur" die letzten monate.

als es mir nach der dritten chemo so extrem beschißen ging, hat sich ja elke in seriösen foren und krebs-seiten über "hilfsmittel" und tricks schlau gemacht, tja und caro war eine derjenigen die elke ziemlich rasch eine antwort auf eine von ihr gestellte frage, bezüglich der nebenwirkungen gab. die zwei hatten also über diverse krebsforen mehr oder weniger regelmäßigen kontakt, bis dann dieser kontakt vor ein paar monaten, enger, intensiver und persönlicher wurde.

caro hat sich erkundigt wie es mir ging, als unklar war, ob da ein knoten hartnäckig sei und nicht weggehen will - sie hat sich informiert und mitgezittert. wahrscheinlich habe ich das in der ganzen aufregung gar nicht so oft mitbekommen, wie oft sich caro eigentlich erkundigt hat.

caro ist also nicht irgendjemand, sie hat schon einen besonderen platz in unserem leben, jetzt mehr denn je.

nach einer langen, falsch sehr sehr langen autofahrt, einer kleinen pause und einer kleinen verfahrerei waren wir dann so gegen 19.00 in wuppertal angekommen. es hat mich schon berührt, so herzlich wie uns andre, caro und lara begrüßt haben. die zwei damen fielen sich gleich in die arme, es war sehr ergreifend und es ist mir sehr sehr nahe gegangen. spätestens ab diesem zeitpunkt waren die zweifel, die ich hatte verwischt. ich wußte nicht so ganz ob ich das aushalte, ob ich das verkrafte. caro steht so ein verdammt harter weg bevor, so ein harter weg, sie hat auch lymphdrüsenkrebs, zwar "die" schlimmerere variante als ich, doch man kann schon die eine oder andere parallele ziehen. ich war mir unsicher, ich hatte angst, wollte caro meine "gute" situation nicht auf dem goldenen teller servieren, während sie in der schei**e sitzt. ich hatte schon einige bedenken, doch wie gesagt, diese waren alleine schon mit der begrüßung wie weggeblasen.

während die zwei damen fleißig gitarre spielten, elke die austro-pop klassiker auf und ab spielte, caro einem nach dem anderen griff und die österr. aussprache übte, unterhielten sich andre und ich über arbeit, studium und computer. warum ich euch das jetzt erzähle? ich habe mich sehr sehr schnell so heimisch gefühlt, bei den dreien, es war echt sehr schön. für andre war es wahrscheinlich noch am schwierigsten, weil er weder elke noch mich kannte, doch wir haben alle auf anhieb einen draht (einen sehr guten) zueinander gehabt. mit der kleinen lara habe ich dann natürlich auch eine kleine runde gespielt, richtig süss die kleine.

ich habe mir den besuch bei caro total anders vorgestellt, ich weiß nicht. es hat sich in meinem kopf manifestiert, daß wir die ganze zeit traurig sein werden, über krebs, tod etc. reden werden und es eher eine gedrücktere stimmung geben wird.

das war überhaupt nicht der fall, so gelacht wie in wuppertal habe ich schon lange nicht mehr, auch wenn ich oft eine gewisse unsicherheit mit der einen oder anderen kindischen scherzerei überspielt habe, wir haben uns köstlich amüsiert und das leben genossen.

leider gottes hat der wenige alkoholkonsum - schließlich habe ich ja die deutsche braukunst verköstigen müßen, auch meine gichtbeschwerden verstärkt. wäre ja an sich nicht so ein großes problem gewesen, wenn die tabletten in der reisetasche gewesen wären und nicht in wien im apothekenkastl. naja als wir die schöne universitätsstadt wuppertal besichtigten, haben wir in einer der unzähligen apotheken unser glück probiert. leider haben wir keine medizin (krankenschein- und rezeptfrei) gegen gicht bekommen.

wuppertal, den meisten durch seine schwebebahn, ich bin immer dazu versucht hoch-schwebebahn zu sagen, bekannt. es war ein erlebnis, es hat mich beim ersten mal doch ein wenig an kirchtag und prater erinnert. es hat glaub ich soweit ich mich erinnern kann, erst zwei abstürze gegeben, die natürlich während unserer jungfernfahrt besprochen werden mußten. schwebebahn fahren, für uns als touristen, was besonderes, für die wuppertaller was alltägliches wie für uns die u-bahn.

so sind die tage, schneller vergangen als uns lieb war. elke und caro haben ihre innige freundschaft noch mehr vertieft und auch ich habe caro intensiver kennengelernt. faszinierend wie sie noch immer mit einem lächeln durch die welt spaziert, obwohl sie sicher mehr mitgemacht hat und mitmacht als ich und noch viel schlimmere enttäuschungen (nicht nur von ärzten) hat mitmachen müssen. es ist einfach bewundernswert, wie sie das macht. caro vergiß nicht, du hast uns versprochen, daß wir uns in wien wiedersehen.

leben ist wenn man trotzdem lacht... dieser titel trifft noch viel mehr auf caro als auf mich zu. du bist stark wie ein löwe und wirst das ungeheuer bezwingen. du schaffst es caro.

in tränen sind hier die letzten zeilen entstanden, es ist schwer zu beschreiben, ein mensch eigentlich so fremd und doch so nah, so fern und doch so wichtig. deine familie steht hinter dir, deine freunde und auch wir, das weißt du. ich hoffe, wir konnten dir zusätzliche kraft geben (ja, du hast es uns ja oft gesagt), viel kraft, um den schweren kampf zu überstehen.

mir hat eine liebe freundin mal gesagt, "ich solle durch die hölle gehen, egal was komme, ich soll gehen", caro viel mehr kann ich nicht sagen...

... gehe durch die hölle... aber gehe durch ok? gehe und komm zurück zu deiner familie, deinen freunden und uns!

ich hätte die schon viel früher niederschreiben sollen, hmm ich weiß nicht, es ist immer so, man nimmt sich was vor und dann kommen "angebliche" tausend andere sachen dazwischen. die zeit, man muß sie sich nur richtig einteilen können, es ist zwar schwer, aber machbar.

freitag der dreizehnte, ein für so mancher besonderer tag, weil er anscheinend unglück bringen sollte. viele grusel- und horrorgeschichten erzählen von diesem "besonderen" tag der uns unglück bringen soll. mir hat dieser tag einen ultraschall termin besorgt. einen termin den ich schon viel früher hätte ausmachen können. doch ich habe es vor mich hingeschoben, nein von mir weggeschoben trifft es eher, ich wollte einfach normal leben, so wie ich gelebt habe und dieses ganze zeugs.

da ich nun aber doch jetzt gewissheit wegen den einen "komischen" - halbsuspecten lymphknoten haben wollte, mußte ich mir wohl oder übel einen termin organisieren und tja der war dann auch am freitag, den dreizehnten.

ich war überhaupt nicht aufgeregt, es war komisch, ganz normal konnte den abend davor relativ "normal", ruhig einschlafen. ich habe gehofft, daß sich nichts verändern haben wird, und man also davon ausgehen kann, daß dies nur narbengewebe ist und nichts neues, welches während der strahlentherapie gewachsen ist.

als wir dann auf die hämatologie zugegangen sind um meine überweisung fürs röntgen zu holen, überkam mich ein komisches unwohl gefühl. ich hatte nochmal den geschmack der chemo in meinem mund, mir schossen die bilder ein, wie ich über der klo schüssel hänge, mich übergebe. wie mein verquollenes gesicht in den spiegel blickt, ich weine, bin total aufgedunsen, gehe schwer und elke begleitet mich wieder in den therapieraum. diese bilder schossen mir durch den kopf, während ich probierte diesen geschmack wieder loszuwerden. nachdem wir also die überweisung bekommen haben und beim röntgen waren, bin ich auch ziemlich bald mal dran gekommen. langsam stieg meine spannung, wird der doc während dem schall was sehen, sind die knoten gewachsen oder gleich?

ein etwas präpotenter, grantiger alter doc hat mich aufgerufen. von dem typen hätte ich keinen schall bei mir lassen machen, der hat die alte frau, die er geschallt hat voll angeschrieben und unsensibel behandelt. als dann so ein turnus meinte ich sollte mich auf die liege setzen habe ich ihm gesagt, daß mich der hr. dr. ringl schallt. "aso", war seine antwort er drehte um und kam eine minute mit besagtem doc zurück.

als mir der herr dr. ringl gegenüber stand war meine aufregung wieder ein wenig genommen, weil ich diesem herren sehr vertraue, das ist ein super arzt. er konnte sich auch an uns erinnern. er hat sich den alten befund nochmal durchgelesen und hat gemeint, daß 2 monate sehr schnell vergehen. daraufhin hat er mich gschallt, ich würde sagen so an die fünfzehn minuten bin ich da auf der liege gelegen. ab und zu fiel das wort, "nodulär skleroisierend" welches mich doch sehr beunruhigte, da dies der typ hodgkin ist, denn ich habe. mir wurde ganz anders. aber nach beendetem ultraschall hat er gesagt, daß soweit er sich erinnert, nichts gewachsen sei. es sei unseriös wenn er dies jetzt schon offiziell sagt, ohne bilder zu vergleichen, doch von seinem gefühl her und dem schall sieht alles gleich aus.

über das wochenende habe ich das irgendwie als selbstverständlich angesehen, daß nichts mehr krebsiges aktiv ist, doch erst heute, als elke mit dem doc telefoniert hatte, als er die alten und neuen bilder verglichen hatte und sagte "alles gleich geblieben", lerne ich es zu schätzen.

es ist nicht selbstverständlich, daß da nichts mehr aktiv ist...

danke ... mehr kann ich jetzt einfach nicht sagen....

einfach nur danke...

danke leben...

danke medizin...

danke elke, kiddies, meine familie... meine freunde...

danke asb...

verdammt noch mal... es scheint endlich mal der tag gekommen, an dem ich sagen kann... die symptome sind gestoppt. es arbeitet kein krebs in meinem körper.

was mal kommt kann man jetzt nicht wissen...

verdammt ich habe den schweinehund jetzt mal besiegt...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

REMEMBER 1966

WAHNSINN!!!!

Habe zwar erst einmal heir gepostet, aber jeden Tag nachgeschaut ob es Neuigkeiten gibt!

Freut mich echt Deinen letzten Satz zu lesen!!!!

Möchte und kann jetzt gar nicht viel sagen, außer dass ich mich wirklich für Euch freue!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nachdem es am Montag noch inoffiziell war (ich hab mit dem Radiologen telefoniert und er hat netterweise gleich gesagt, daß alles ok ist), kommen wir heute gerade aus dem AKH...

NAch vielerlei "Ärgernissen" wie verschwundene Befunde, die dann auftauchen und lustigerweise nicht an uns ausgehändigt werden, erst an der Nebenleitstelle gefaxt werden müssen ect....endlich DER BEFUND in unseren Händen:

.........bla bla bla....

.....Somit insgesamt kein Hinweis auf ein REZIDIV.

Dieser kleiner scheinbar nichtssagender Satz bedeutet...ALLES !!!

*freudentränchenkullernd verabscheid um zu genießen udn ein ander mal weiterzuschreiben*

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 weeks later...
Tribünenzierde

Hi - habe eine kleine Geschichte gefunden ... will sie euch nicht vorenthalten ... denke es passt recht gut zu der ganzen Situation v. Rene ...

Der Engel.

Es war an einem Sonntag Mittag, als ich aus dem Waschraum auf den Gang trat. Das Institut war wie ausgestorben, nur ich war hier, weil ich eine Messung überwachen musste, Teil meiner Doktorarbeit. Ich ging den langen, langen Gang wieder hinunter, auf mein Zimmer zu, wo die Messung lief.

Da schwebt plötzlich ein Mann durch die Decke. Ich meine, wir sind hier im fünften Stock, darüber ist nur noch das Dach, und durch das schwebte er durch, durch die Decke, und landete keine drei Meter vor mir.

"Fürchte dich nicht", verkündete er. "Ich bin ein Engel." Ein Engel? Er trug seine schwarze Locken ziemlich lang, hatte eine schwarze Lederjeans an, ein cooles lila T-Shirt, das wie Seide glänzte, und eine wirklich fiese Lederjacke, dito schwarz. Dazu eine von diesen verspiegelten Sonnenbrillen, die er jetzt abnahm und in die Jacke steckte. Flügel hatte er auch keine.

"Ein Engel?" sagte ich skeptisch. "Sie sehen eher aus, als kämen Sie von der Konkurrenz."

"Was haben Sie erwartet? Wallendes Goldhaar und ein bodenlanges Nachthemd? Das wäre nicht gerade praktisch bei dem Job, den ich mache. Übrigens, wo kann man hier einen anständigen Kaffee bekommen?"

"Unten vor dem Hörsaal gibt es einen Automaten, aber die Brühe ist zum Brechen. Kommen Sie doch mit in mein Zimmer, dann gebe ich Ihnen eine Tasse ab."

"Herzlichen Dank", sagte er, und ging mit mir.

Ich regelte kurz die Messung nach, dann goss ich uns beiden Kaffee ein.

"Was macht ein Engel hier im Institut?" wollte ich wissen.

"Ach, ich habe hier einen Auftrag. Ist aber noch etwas Zeit bis dahin."

"Was für eine Art Engel sind Sie eigentlich? Bote? Schutzengel?"

"Todesengel. Der Kaffe ist sehr gut."

Todesengel? Möglicherweise erklärte das sein Outfit. Aber ... ich musste schlucken.

"Ich hoffe, Sie sind nicht wegen mir hier?"

"Oh nein. Ich erwarte einen von der Gegenseite."

"Sie meinen ..." Ich deutete mit dem Daumen Richtung Boden.

"Ja, genau." Er stand auf. "Sie bekommen Besuch. Ich verschwinde lieber, er muss mich nicht sehen."

Er stellte seinen Becher ab und trat durch die Wand zum Nachbarzimmer, einfach so. Weg war er.

Im gleichen Augenblick klopfte es. "Ist offen", rief ich, und die Tür ging auf. Es war Tim Kreutzmann, auch ein Doktorand hier im Haus. Ich mochte ihn nicht besonders - er war eingebildet und neigte dazu, andere für sich arbeiten zu lassen. Mir ging er meistens aus dem Weg.

"Lass dich nicht stören", sagte er. "Ich muss nur was im Gerber nachsehen."

Er meinte ein achtzehnbändiges Referenzwerk, das in meinem Zimmer steht, weil nirgendwo sonst dafür Platz ist.

"Mach nur", antwortete ich und wandt mich wieder meiner Messung zu.

Kreutzmann blättert also im Gerber, und ich greife nach meinem Kaffebecher. Da kommt plötzlich ein schwarz gekleideter Arm durch die Wand und schlägt mir aufs Handgelenk. Ich lasse den Becher fallen, der geht zu Bruch, Kaffee schwappt über meine neuen Turnschuhe.

"Ach, Mist", sage ich und bücke mich, um die Scherben aufzusammeln. Was ist das? In der Kaffeelache treiben zwei kleine weiße Tabletten und lösen sich langsam auf. Wie sind die in meinen Kaffee gekommen?

"Scheiße", sagt Kreutzmann laut und deutlich. "Wieso konntest du den Kaffee nicht trinken, dann wärst du jetzt tot und die Sache wäre erledigt."

Ich kann nur stammeln: "Du wolltest... du wolltest ... wieso?"

"Ja, ich wollte. Wieso? Keine Ahnung, Befehl von ganz oben. Besser gesagt, von ganz unten, direkt aus der Hölle."

Er grinst und zeigt seine Zähne. Sollten Menschen solche Eckzähne haben?

"Heißt das, du hast dich dem Teufel verschrieben?" Ich kann es nicht fassen.

"Ja, ich bin ein Jünger Satans. Der Chef persönlich will deinen Tod, frag mich nicht warum. Na gut, wenn nicht so, dann anders."

Er schnippst mit den Fingern, und ich kann mich nicht mehr bewegen. Wie erstarrt stehe ich da und sehe ihn an. Er zieht etwas aus seinem Gürtel, eine Art lange Nadel.

"Dann mache ich es eben hiermit. Die stoße ich dir hinten in den Nacken und von unten ins Gehirn. Morgen werden sie dich finden: Tod durch Gehirnblutung. Wie tragisch, er war ein so viel versprechender junger Mann."

Kreutzmann kommt mit der Nadel auf mich zu. Ich würde gern schreien, aber ich kann nicht.

Dann sagt eine Stimme "Nein." Der Engel tritt aus der Wand neben mir. Kreutzmann macht zwei Schritte zurück und fragt verblüfft: "Wer sind Sie denn?"

Der Engel sieht ihn nur an, tut nichts, sagt nichts. Kreutzmann wird blass.

"Nein", stammelt er, entsetzt. "Nein, nicht ... ich ... Meister hilf! Aah ... aargh..."

Er greift sich ans Herz, röchelt, bricht zusammen, zuckt noch einmal, liegt dann still.

"Tut mir leid", sagt der Engel und berührt meine Stirn. Augenblicklich kann ich mich wieder bewegen.

"Ich musste abwarten, ob er es wirklich tun würde - bloße Absicht reicht nicht, um jemanden zur Hölle zu schicken. Geht es wieder?" Ich nicke.

"Ich packe ihn in den Waschraum", meint der Engel und lädt sich Kreutzmann auf die Schulter. "Sie sollten in etwa einer Viertelstunde den Notarzt rufen. Herzversagen, wie tragisch, er war ein so viel versprechender junger Mann."

Ich gehe mit und sehe zu, wie der Engel Kreutzmann entsorgt.

"Dann waren Sie wegen ihm hier?" will ich wissen.

"Ich war wegen Ihnen hier", stellt er klar.

"Wegen mir? Was ist mit mir? Der da unten will meinen Tod, und Sie kommen extra, um das zu verhindern? Warum?"

"Nun, Sie werden einer der bedeutendsten Forscher des 21. Jahrhunderts werden und eine Entdeckung machen, die zwei der größten Probleme der Menschheit löst. Es war mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen."

Er hält mir die Hand hin. Völlig verdaddert schüttle ich sie.

"Na gut, ich muss weiter. Der nächste Termin wartet."

Er hebt ab und schwebt Richtung Decke. Kurz bevor er verschwindet, ruft er mir noch zu: "Wir sehen uns dann!"

Ich wünschte wirklich, er hätte das nicht gesagt.

© P. Warmann

Quelle: http://www.wortlastig.de/text/engel.htm

Zum Schluß noch ein Satz der mir irgendwann untergekommen ist:

.... das Glück kommt zu dem, der darauf vorbereitet ist ...

alles Gute weiterhin und liebe Grüße an die Family

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 8 months later...

lange haben wir nichts geschrieben, sehr lange....es hat sich viel getan in usnerme leben...ein großes stück normalität (was den krebs betrifft) ist eingekehrt...das war auch gut so...

viele andere dinge sind geschehen, manche von euch wissen davon...das hat uns abgelenkt vom krebs und andere dinge in den vordergrund gerückt...vergessen haben wir ihn freilich nie...alle 12 wochen kontrolle...nächste woche z.b. wieder...

rené hat heute geburtstag....wie schön, daß er ihn feiern darf....

caro, unsere liebe freundin, von der wir erzählt haben hier, ist heute gestorben.

sie war 28 jahre alt und hinterlässt ihre 3-jährige tochter und ihren mann...ihren vater udn freunde die um sie weinen....

mehr kann ich gar nicht schreiben grad....aber ich werde mehr schreiben und wer meint, sich wieder aufregen zu müssen sollte bitte schnell wegklicken...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Halb-Ire!..mein Vater stammt aus Wales

habe mir gerade dises topic durchgelesen und bin wieder einmal erstaunt über den lebenswillen den ein mensch entwickeln kann

ich kann nur sagen MACH(T) DIR (EUCH) JETZT EIN WUNDERSCHÖNES LEBEN

und kaum befindet man sich in einem kleinen hoch schon wieder ein tiefschlag des lebens

warum das sein muss habe ich mich auch schon oft gefragt (zb als meine schwester starb oder als mein vater an lungenkrebs gestorben ist 2 wochen nachdem es hieß er sei geheilt ich hasse diese ärzte :angry: )

will euch aber damit nciht belasten

das einzige was ich euch mit auf den weg geben kann sind meine ehrlichen glückwünsche und die gewissheit das euch nach dem was ich gelesen habe all dies immer weiter zusammenschweissen wird

und freunde sind immer bei euch egal in welcher form so lange sie einen platz in euren herzen haben

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 year later...
La Vida Loca

drei jahre ist es her, dass ich die diagnose morbus hodgkin bekommen habe....

gute 10 monate therapie und knappe 2 jahre symptomstoppung...

den ganzen tag über "verfolgen" mich erinnerungen, von situationen in der zeit der erkrankung... mein augedunsenes gesicht, während der chemo... der blick im spiegel, die verzweiflung und die angst in meinen augen...

es läuft mir kalt den rücken runter, wenn ich daran denke... an diese zeit, die damit verbundenen gefühle und erlebnisse - gute wie schlechte...

nie wieder möchte ich soetwas mitmachen, nie wieder...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 11 months later...
La Vida Loca

vor genau vier jahren habe ich die diagnose bekommen,

mein leben hat sich komplett verändert nicht nur wegen dem krebs...

und in den letzten wochen/monaten hat sich erneut viel in meinem leben getan und er seit wochen seh ich dass, was ich schon länger gespürt habe...

die veränderung, die diese krankheit mit mir gemacht hat...

es haben wohl nicht mal eine handvoll leute gemerkt, was sich verändert hat und erst eine schicksalhafte begegnung in den letzten wochen, jemand der mich gar nicht kennen kann, hat den zustand um mich, nein, meinen zustand wohl treffend beschrieben.

es war als ob mir jemand aus der seele spricht, ein mensch der mich eigentlich nicht kennen kann, vielleicht kennen darf und doch wurde es gesagt und erst die letzten tage ist es mir bewusster geworden...

meine träume sind weg, die wünsche die ein mensch hat, sind verkalkuliert, im hintergedanke, krebs, erneut oder ein rückfall... ernst, kalter blick...

was eigentlich selbstverständlich scheint, auf der hand liegt ist wohl zu einer der schwersten übungen für mich geworden, lachen, von herzen lachen...

es ist weg, nur selten dringt es durch, fesselt mich, es bricht aus und dann ist es das schönste was es auf der welt für mich gibt... tränen....

ich suche die schulter, an der ich meinen kopf nun anlehenen kann, verzweifelt fällt der kopf in leere, der körper schwankt, kein halt... schmerz...

gedanken die ich unbedingt loswerden will und ich wähle bewusst diesen weg, weil ich mir einfach ein wenig von der seele schreiben kann.... weil mich dieses topic durch die schwersten zeiten meines lebens begleitet hat, genau wie gewisse menschen, die wohl für immer, ihren mehr als nur berechtigten platz in meinem herzen haben... nichts hält für die ewigkeit... tränen, schmerz....

die letzte kontrolluntersuchung vor wenigen wochen, war wohl eine der schwierigsten bisher, noch nie wurde ich so knallhart mit der realität konfrontiert... halt mich, mein leben...

vielleicht hab ich erst jetzt noch mehr schätzen gelernt, was es bedeutet, menschen zu haben, die diesen weg mit einen gehen, diesen weg, der mehr einer tortur scheint, mehr einer qual, doch es gibt keine wahl...

sollt ich nicht der glücklichste mensch auf erden sein? jemand der diese krankheit überlebt? schmerz...

menschen, haben sich abgewendet, als ich meinen schmerz loswerden wollte, als ich gehalten werde wollte... du bist geblieben, nein ihr seid geblieben.... vorbei...

realist, wenn man einmal so etwas miterlebt hat, ist man kühler realist, man kann es wieder bekommen, oder? wann? jetzt? morgen? in drei jahren? oder später?

das schlimmste der blick in den spiegel, dieser eiskalte vergleich, das bild vor mir, während ich mich stützend über dem waschbecken halte, mit der angst in den augen, mit der wut und der überdimensionalen angst im bauch.... der angst zu sterben...

ein teil ist gestorben, die unbeschwertheit... weg...

das unbekümmerte lachen.... verhallt...

ernst ist (m)ein leben...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

La Vida Loca
wahnsinn. und die gefühlslage so richtig zum nachvollziehen. da kann man nur viel kraft wünschen! aber wenn wir kärntner eines wissen: die sonne wird immer wieder scheinen.

1335422[/snapback]

danke, wir sehen uns demnächst wieder!

edit

wenigstens ist es für einen anderen bekannten kein 'unglücksdatum' geworden! :)

bearbeitet von survivor

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 year later...
La Vida Loca
Ich mache einen Ritt

denn ich weiß das Land ist weiter

ich lass sie hinter mir

deine Welt und meine Geister

wo bleibt die Erlösung

kalte Nächte, endloses Warten

was ist mit Absolution, wenn es nacht wird im Volksgarten

meine Sache, mein Problem

ich werd nicht untergehen

statt der weißen Fahne, werdet ihr

meinen Mittelfinger sehen!

...vor rund 5 jahren hab ich also die letzte strahlentherapie gehabt, das heißt therapieende. und vor 1 1/2 wochen war es also soweit, eine wohl entscheidende halbjährliche kontrolluntersuchung. sollte diese in ordnung sein, kann ich mich endlich komplett gesund - in 'remission' nennen.

obiger songtext dürfte wohl annähernd beschreiben, was diese zeit betrifft. die zeit die mich so sehr geprägt hat wie keine andere. die erfahrungen, die dazu beigetragen haben, dass ich jetzt so bin wie ich bin.

menschen haben sich abgewendet, wenige standen in dieser zeit mehr denn je hinter mir und dann gab es da noch dieses board, das wohl als 'blog' fungierte und einige user die herz gezeigt haben.

die erlebnisse sind teilweise schon so weit weg und doch war die vorige woche sehr aufregend für mich. der letzte milestone stand vor der tür, viele erinnerungen sind in mir hochgekommen und ein wenig aufregung und verunsicherung hat sich breit gemacht.

seit 1 1/2 wochen ist es nun amtlich und es war der schönste tag in meinem leben, als mir die ärzte im akh zur gänzlichen remission, dem krankheitsstopp gratuliert haben.

es war ein moment wie neu geboren, das leben für einen moment neu-entdeckt, neu erfahren, all die emotionen die positiven wie die negativen, es ist einfach nur schön, das alles erleben zu dürfen, hier zu sein.

es bleibt nun nicht mehr als den interessierten mitlesern meinen dank auszusprechen für das feedback, das von euch gekommen ist und für die anteilnahme.

mein dank gilt den menschen, die damals hinter mir gestanden sind, die die scheisse mit mir durchgestanden haben, mir mut zugesprochen haben und mich bei so manchem schweren gang begleitet haben.

vielleicht verirrt sich ja die eine oder der andere von damals noch mal hierher.

danke!

meinen, wohl besten freunden - einer hier in wien - der andere in graz - ein danke für die gespräche in den letzten wochen und einem gewissen schulterklopfen vorigen freitag bei 'meinem' song.

danke!

la vida loca

</ende>

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Stammspieler

es macht hoffnung von leuten zu lesen, die so eine schwere krankheit mit hilfe von freunden und der familie überstanden haben. die die kraft und den willen hatten zu überleben.

survivor, deine geschichte rührt wirklich zu tränen...

ich bin zwar selbst nicht in dieser schlimmen situation, dennoch ist einer der liebsten menschen auf der welt an einem bösartigen leberkarzinom erkrankt. zwei operationen, zwei chemo-embolisationen und die x-te chemotherapie konnten den krebs bisher nicht in die knie zwingen. vielleicht etwas verlangsamen, aber leider nicht besiegen...

ich versuche so gut es möglich mit rat, schlauen büchern, weisheiten, (bescheidenen) über-lebenstipps zur seite zu stehen... aber da man sich selbst schwer in diese lage versetzen kann, ist es wohl nur ein tropfen auf dem heißen stein und hilft derjenigen person wohl auch nur bedingt weiter.

man fühlt sich einfach so machtlos... man möchte helfen, doch leider sind einem die hände gebunden.

dennoch... ich wünsch dir alles gute und bin froh, dass du (auch wenn ich dich nicht kenne) es geschafft hast!!! :super:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

Lädt...


  • Folge uns auf Facebook

  • Partnerlinks

  • Unsere Sponsoren und Partnerseiten

  • Wer ist Online

    • Keine registrierten Benutzer online.