McDonald's LUV Graz Thread


UdoH

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ASB-Süchtige(r)

Nach Schladi's Vorbild erlaube ich mir nun auch einen solchen Thread für LUV Graz zu eröffnen.

Nach einer viel zu langen Winterpause, wo ich von den Mädels fast nichts mitbekommen habe, freue ich mich nun schon darauf, dass die Frühjahrssaison endlich beginnt.

Vergangene Woche war LUV mit beiden Mannschaften auf Trainingslager in Side, wo intensiv am taktischen Feinschliff gearbeitet wurde. Um mir ein Bild von der Mannschaft zu machen, bin ich nach Side mitgereist und habe mir zahlreiche Trainingseinheiten, sowie das Testspiel gegen den norwegischen Drittligisten NTG angesehen.

Leider fehlten mit Daniela Tasch, Stephi Kovacs, Karin Klampfl und Michi Unger vier Spielerinnen aus dem engeren Kader. Dennoch machte das Team einen souveränen Eindruck und bewies, dass es durch die Verletzungsmiserie im Herbst gewachsen ist, und nun auch Ausfälle verkraften kann. Dies liegt einerseits daran, dass einige aus der zweiten Mannschaft in die erste drücken und andererseits, dass man sich mit Manuela Lach (SV Spittal) und den Rückkehrerinnen Stefanie Hansmann sowie Natascha (Nachname entfallen) gut verstärkt hat.

Überraschen verlief dann auch das Testspiel gegen die Norwegerinnen, welche ich ebenfalls das eine oder andere Mal beim Training beobachtet habe. Meine persönliche Einschätzung vor dem Spiel war jene, dass alles andere als eine Niederlage eine Überraschung wäre. Diese wurde von LUV aber auch geboten. Mit einer ausgezeichneten kämpferischen Leistung, bei dem viele der im Trainingslager einstudierten Situationen bereits umgesetzt werden konnten, gewann man nach einer 1:0 Pausenführung und dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch zwei Tore von Elisabeth Tieber mit 3:1. (Torschützin des ersten Treffers hab ich vergessen.)

Einen Tag nach der Rückkehr aus Side wurde bereits das letzte Testspiel gegen den FC Südburgenland in Stegersbach bestritten. Obwohl bei den meisten Spielerinnen der Akku leer war, und die Strapazen vom Trainingslager nicht zu übersehen waren, konnte auch hier ein ungefährdeter 3:1 Sieg eingefahren waren. Die Tore erzielten Veronik und Buchegger (2).

Jetzt heisst es zwei Wochen warten, bis die langersehnte Meisterschaft mit dem Auftaktspiel gegen Wacker Innsbruck beginnt!

LG

Udo

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  • 2 weeks later...
ASB-Süchtige(r)

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Wenn der Hintermann eine Frau ist

24 Damen und ein Mann standen beim Frühjahrsauftakt der Frauenliga im Blickpunkt. LUV Graz ist der erste Tabellenführer, der Sieg gegen Wacker Innsbruck wurde erst im Finish fixiert.

Auch Herr Mika lässt sich am Weltfrauentag nicht zwei Mal bitten. "Big girl, you are beautiful", schmettert der Barde aus den Lautsprechern am LUV-Platz in Graz-Wetzelsdorf. Im Gegensatz zu den von ihm besungenen eher stärkeren Damen sind die anwesenden Frauen aber Models und durchtrainierte Fußballerinnen. Julia Ganster, angehendes steirische Top-Model, macht den Ehrenanstoß.

Erstes Spiel. Dann übernehmen LUV Graz und Wacker Innsbruck das Kommando. In den folgenden 90 Minuten geht es um den Sieg im ersten Frühjahrsspiel der ÖFB-Frauenliga. "Dürfen wir bengalische Feuer anzünden? Wie in der UPC Arena?", erkundigt sich ein Fan. "Besser nicht. Da hätten wir vorher abklären müssen", erklärt LUV-Obmann Leopold Stöhr.

Keine Verniedlichungen. Augen schließen. Wie hört sich Frauenfußball an? "Hintermann" rufen sie, wenn sich Gegenspielerinnen anpirschen. "Erster", wenn es darum geht, als Erste in Ballbesitz zu kommen. "Ah geh, der Schiri!", fuchst sich eine, als die Schiedsrichterin ihrem Lochpass im Weg steht. Augen wieder auf. Von Verniedlichungen ist nichts zu sehen. Es wird geflucht, gerutscht, gegrätscht - aber auch gegeigt. Kurzum: Es geht rau zu, auch wenn das Tempo nicht extrem hoch ist. Spiel und Sprache sind männlich.

Randsportart. Damenfußball ist in Österreich noch eine Randsportart. Obwohl sich am LUV-Platz auch Sport-Staatssekretär Reinhold Lopatka die Ehre gibt. 6900 gemeldete Damen stehen in Österreich 370.000 männlichen Kickern gegenüber. "Bis zum Jahr 2015 soll sich der prozentuelle Anteil der Damen von 1,9 auf 10 erhöhen. In Deutschland sind es zehn Prozent, das ist auch der Fifa-Schnitt", erklärt Lopatka.

Erste Schritte in diese Richtung wird es heuer im Herbst geben. "Mit der Einführung einer Schülerliga für Mädchen wollen wir dem Damenfußball einen Schub geben." Weitere Ziele sind die WM-Qualifikation und die Gründung von zwei Akademien gemeinsam mit dem ÖFB.

Knapp vor der Pause schlägt es ein: Melanie Fischer nutzt einen Schnitzer der Graz-Abwehr und netzt zum 0:1 ein. Ab zum Kabinentee. Wird von den Fans (rund 150 am Platz) in der Pause gleich viel Bier getrunken wie bei den Männerspielen? "Ungefähr gleich viel", schätzt die Dame in der Kantine, "die Mädchen trinken aber weniger Bier, mehr Bacardi-Cola und harte Getränke."

Ausgleich. In Halbzeit zwei kommt der LUV schnell zum Ausgleich. Eva Buchegger donnert das Leder zum 1:1 unter die Querlatte. "Bravo", applaudiert der ältere Herr mit Stock anerkennend. Männliche Kompetenz kann aber auch anders aussehen: "Wann wird denn das im Fernsehen gesendet? Heut'?", fragt ein Mann die Fotografin, die mit ihrem Riesen-Objektiv die Szenen festhält. Sie lächelt nur mitleidig.

Männlicher Linienrichter. Halt, bei diesem Damenspiel ist auch ein Mann am Platz! "Eigentlich ein Zufall, dass ich heute dran bin", erklärt Aldin Hasanovic. Der junge Linienrichter unterstützt seine beiden Kolleginnen und hat kein Problem mit Damenfußball. "Das Spiel ist dasselbe, wir achten nur darauf, dass die Härte nicht so durchschlägt." Er ist übrigens der Einzige am Feld mit Handschuhen.

Stadion. Der LUV-Obmann deutet auf das altehrwürdige Stadion. "Wir haben gerade noch eineinhalb Plätze, viel zu wenig für elf Nachwuchsteams und vier Kampfmannschaften", klagt Stöhr. Es gibt bereits Ideen, ein etwa vier Hektar großes Areal in der Nähe für ein neues Stadion zu verwenden. Das wäre für den Vizemeister und Cupfinalisten der nächste Schritt zum Großklub.

Alles jubelt. LUV wird stärker und kommt in Minute 81 zum Siegestor. Das erst 15-jährige Riesentalent Sarah Puntigam setzt sich d urch und schickt den Ball zum 2:1 über die Linie. "Bumm, aus so spitzem Winkel, sensationell ", strahlt der ältere Herr von vorher. Auch Graz-Trainer Arnold Freiberger kann wieder lachen: "In der Pause wollte ich schon heimfahren, so schlecht haben wir gespielt. Die zweite Halbzeit war dann okay." Okay? Richtig gut, Freibergers Mädchen sind jetzt Tabellenführer im oberen Play-off. Statt Mika aus der Konserve hört man nach dem Sieg "Wir werden Meister!" live von der Tribüne.

CHRISTOPH HEIGL, GEORG MICHL

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