Hicke: "Ich bereue es, Rapid-Trainer gewesen zu sein"


m_fiala

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Dauer-ASB-Surfer

Ich finde, dieses Statement hat einen eigenen Thread verdient.

Meine Meinung dazu:

http://90minuten.at/index.php?bid=520

oder

"Ich bereue es, Rapid-Trainer gewesen zu sein"

Frage: Was veranlasst Teamchef Josef Hickersberger, nach dem Spiel Österreich gegen Schottland diese Aussage zu treffen?

Antwort: Gut, von einem Spiel, das im Vorfeld von der Botschafterin der Leidenschaft Dagmar Koller eröffnet wird, kann man prinzipiell eher wenig erwarten. Dass es dann aber so gekommen ist, wie es gekommen ist, hat viele - nicht alle - Kenner der (Fußball-)Branche entsetzt.

20:10 Bereits eine halbe Stunde vor Beginn der Partie zeichnet sich ab, was später zur bitteren Realität wird. Andi Ivanschitz, seines Zeichen Teamkapitän und Spieler bei Pananthainikos Athen, hat eine Rapid-Vorgeschichte, auf die ich jetzt nicht näher eingehen will. Kurzfassung: Er ist von Rapid direkt zu Red Bull Salzburg gegangen. Jetzt ist er bei einem Teil der Rapid-Fans nicht unbedingt gut angeschrieben. Also, jener Andi Ivanschitz wird bereits beim Aufwärmen mit Pfiffen begleitet. Gut, man könnte denken, da muss er durch, da kann er auch durch.

20:31 Der erste Ballkontakt von Andi Ivanschitz. Bereits eine Minute zuvor wurde kurz nach dem Ankick ein Transparent auf der West-Tribüne enthüllt: "@ÖFB: Im Hanappi nur Rapid". Gut man, könnte noch immer denken, sollen die Rapid-Ultras halt ein bisschen stolz sein auf ihr St. Hanappi (obwohl, man erinnere sich wenige Wochen zurück, als die Violetten Erzrivalen das Weststadion mit dem Cupsieg "entehrt" haben). Also, der erst Ballkontakt von Andi Ivanschitz. Und in diesem Moment blutet mein Rot-Weißes Herz, das in diesem Stadion normalerweise Grün-Weiß gefärbt ist. Aber heute spielt nicht Rapid. Es schmerzt, denn vom West-Sektor ertönt es: "Andi Ivanschitz, Sohn einer Hure".

20:39 Wer geglaubt hat, dass die "Begrüßung" von Andi Ivanschitz eine Begrüßung geblieben ist, irrt. Bei jedem Ballkontakt wird Ivanschitz von leider sehr vielen Fans im Westsektor gnadenlos ausgepfiffen. Kommt Ivanschitz dem Sektor zu nahe, wird er bespuckt und mit Gegenständen beworfen. Nur zur Erinnerung: Es handelt sich dabei um österreichische Fans. Oder eigentlich falsch: es handelt sich dabei nicht um österreichischen Fans. "Es handelt sich hier um Idioten", wie Josef Hickersberger nach dem Match gegenüber 90minuten sagt.

Das Spiel plätschert so dahin, Ivanschitz ist bereits die tragische Figur dieses Spiels - egal wie das Spiel auch ausgehen wird. Übrigens endet es eigentlich verdient mit einem 1:0 Sieg der Schotten. 90 Minuten hindurch wird Ivanschitz beschimpft, bespuckt und erniedrigt. Ivanschitz spielt dennoch durch, "denn hätte ich ihn ausgewechselt - und er war auch körperlich angeschlagen - wäre es ein Sieg der Idioten gewesen", so Hicke, der ehemalige Rapid-Trainer. Und danach kommt der Satz, den so wohl niemand von uns Journalisten erwartet hat: "In dieser Situation bereue ich es, Rapid-Trainer gewesen zu sein."

23:55 Nun sitze ich hier vor meinem Computer und tippe diese Zeilen. Mein fußballerisches Herz ist Grün-Weiß, doch es hat heute viel von seiner Farbe verloren. Mit solchen Leuten macht Fußball keinen Spaß. Schade, und das ein Jahr vor der Euro.

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