SKN St.Pölten


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Experte für eh alles
Admira Fan schrieb vor 15 Minuten:

Mittlerweile sollten sie ja das schon ganz gut einschätzen können!?

glaub auch nicht, dass da viel Schaden entstanden ist. Kalkulieren musst ja vor Saisonbeginn, da konnte keiner wissen, dass es im oberen Playoff endet, wo man sicher mehr Zuschauer erwartet hätte. Glaub eher, die Prämien haben sich summiert

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Superstar

Ich spekuliere jetzt mal im Fall Fountas ist ihnen nichts anderes übrig geblieben als ihn ziehen zu lassen da sie ihm sein Gehalt nicht mehr zahlen konnten (Kommentare Bestverdiener etc. blablabla) er unter Umständen bereit gewesen wäre den Vertrag zu verlängern um dann mit Erlös verkauft zu werden aber ohne den Gehaltszahlungen hat er das verweigert oder die Grünen haben sogar offenes übernommen ui tuat des weh ???!!!???

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Experte für eh alles
Gebietsliga schrieb vor 3 Stunden:

Ich spekuliere jetzt mal im Fall Fountas ist ihnen nichts anderes übrig geblieben als ihn ziehen zu lassen da sie ihm sein Gehalt nicht mehr zahlen konnten (Kommentare Bestverdiener etc. blablabla) er unter Umständen bereit gewesen wäre den Vertrag zu verlängern um dann mit Erlös verkauft zu werden aber ohne den Gehaltszahlungen hat er das verweigert oder die Grünen haben sogar offenes übernommen ui tuat des weh ???!!!???

es gab eine Option mit erhöhtem Gehalt auf Fountas. Also man hätte ihn binden können ob er will oder nicht. Und Blaumer hat damals wortwörtlich gesagt "er wäre zu einem der Topverdiener geworden"

Das ärgerte mich damals, weil Fountas aus meiner Sicht einer der Topspieler im Kader war (wie er auch jetzt bei Rapid beweist),  und ein Topspieler soll auch einer der Topverdiener sein, wer denn sonst?

Ich bin mir sicher, so wie Fountas aufgefallen ist, hatte nicht nur Rapid Interesse. Man hätte die Option ziehen sollen, irgendwer hätte zumindest eine kleine Ablöse (100-200k) sicher gezahlt. Aber man hat einfach Rapid das Feld überlassen.

Das damalige Argument vom SKN, Fountas wäre noch lange verletzt, war erstens falsch und zweitens sowieso unsinnig, denn wie man weiß zahlt bei längerem Krankenstand sowieso die Krankenkasse und nicht der Arbeitgeber. Also man hätte Fountas höheres Gehalt sowieso erst löhnen müssen sobald er fit ist, egal wann das wäre. Aber so war man nur erstaunt über die Wunderheilung in Hütteldorf und wie der jetzt Rapid den A... rettet - rechnet mal die Fountas-Tore und Vorlagen raus, Rapid wäre sportlich bestensfalls auf Austria-Niveau.

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Beruf: ASB-Poster

Blumauer hat klargestellt, dass bei der Nichtverlängerung von Fountas nicht die Verletzung der Grund war, sondern finanzielle Gründe. Artikel Standard vom August 2019

Prinzipiell ist ein Abschluss nahe Null aus steuerlicher Sicht ideal. Was halt fehlt um die Situation zu bewerten ist ein Abschluss des Rechtskonstruktes der strategischen Partner. Es wäre durchaus denkbar und legal, dass das Geld (ganz oder teilweise) aus dem Spusudeal und/oder Kühbauerverkauf dort gelandet sind und als „Kredit“ (ohne Zins und Rückzahlung zum Beispiel) an die GmbH geflossen ist. Das würde auch den Anstieg an Fremdkapital erklären.

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Channel 9 - Mod
Grazer Wolf schrieb vor 1 Stunde:

Prinzipiell ist ein Abschluss nahe Null aus steuerlicher Sicht ideal. 

Das stimmt natürlich.

Grazer Wolf schrieb vor 1 Stunde:

Was halt fehlt um die Situation zu bewerten ist ein Abschluss des Rechtskonstruktes der strategischen Partner. Es wäre durchaus denkbar und legal, dass das Geld (ganz oder teilweise) aus dem Spusudeal und/oder Kühbauerverkauf dort gelandet sind und als „Kredit“ (ohne Zins und Rückzahlung zum Beispiel) an die GmbH geflossen ist. Das würde auch den Anstieg an Fremdkapital erklären.

Ich kenn mich da leider etwas zu wenig aus, aber müsste das Geld dann nicht ebenfalls beim Eigenkapital aufscheinen? Weil du schreibst ohne Rückzahlung - Sprich das Fremdkapital würde automatisch weniger werden ohne dass es Einfluss auf das Eigenkapital hat?

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ein Irrer
Dansch10 schrieb vor 2 Stunden:

Das stimmt natürlich.

Ich kenn mich da leider etwas zu wenig aus, aber müsste das Geld dann nicht ebenfalls beim Eigenkapital aufscheinen? Weil du schreibst ohne Rückzahlung - Sprich das Fremdkapital würde automatisch weniger werden ohne dass es Einfluss auf das Eigenkapital hat?

Es geht da einfach um Mittelherkunft und Verwendung, Eigen und Fremdkapital sagt, ganz grob, woher die Kohle kommt die andere Seite der Bilanz sagt was ist damit passiert. Wenn ich also Fremdkapital zurückzahle hat das nichts mit meinem Eigenkapital zu tun. 
Fremdkapital ohne Rückzahlung spielt es aber nicht, weil dann ist es ja kein Fremdkapital mehr.

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Channel 9 - Mod
SKN-Fan schrieb vor 7 Stunden:

die Rauch GmbH ist seit heute als neuer Sponsor dazugekommen

https://www.skn-stpoelten.at/de/aktuelles/neuer-classic-partner-fuer-die-woelfe

Zwar wieder ein Sponsor der kleineren Kategorie, aber natürlich besser als nichts.

1-2 größere Sponsoren wären natürlich noch nett. Gäbe eh einige größere Unternehmen in der Umgebung. Finde es zB schade, dass die in Getzersdorf beheimatete Erber Group (330 mio Umsatz laut Google) ihr Geld in den Kremser Handball investiert und nicht im eigenen Bezirk bleibt.

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Beruf: ASB-Poster
Dansch10 schrieb am 5.12.2019 um 08:38 :

Das stimmt natürlich.

Ich kenn mich da leider etwas zu wenig aus, aber müsste das Geld dann nicht ebenfalls beim Eigenkapital aufscheinen? Weil du schreibst ohne Rückzahlung - Sprich das Fremdkapital würde automatisch weniger werden ohne dass es Einfluss auf das Eigenkapital hat?

Entschuldige die späte Antwort, ich war leider beruflich sehr eingespannt.

Es gibt zwei Seiten einer Bilanz, auf der einen Seite ist das Vermögen, auf dieser Seite findet man die Werte einer Firma. Das Vermögen unterteilt man in Anlage- und Umlaufvermögen. Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist hier die Geschwindigkeit wie schnell man diese Werte veräußern kann.

Beim Anlagevermögen fallen beispielsweise Gebäude, Maschinen oder Autos (aber nur wenn gekauft und nicht geleast - das wäre ein Sonderfall und scheint nicht auf - bei Bedarf/Wunsch kann ich das gerne auch gesondert erklären) darunter. Im Falle des SKN werden das wahrscheinlich (wissen kann ich es nicht) der eine kleinere Bus, die Trainingsgeräte im Kraftraum und viel Kleinvieh (wie Computer oder andere Technik), das insgesamt die halbe Million ausmacht. Bei anderen Vereinen käme hier das Stadion, die Trainingsplätze, Akademiegebäude oder auch Spieler hinein. Wichtig ist gerade bei Spielern, dass man sich als Unternehmer nicht reicher machen darf als man ist. Das heißt man darf bei Balic nur den Wert angeben den man an Steyr bezahlt hat. Dieser Wert verringert sich auch jährlich um eine Abschreibung (=Transfersumme durch Vertragslaufzeit), die Abschreibung hat den Sinn, dass ein Spieler am Ende seiner Laufzeit nicht mit vollen Wert in der Bilanz steht, aber gleichzeitig finanziell wertlos für den Klub ist weil er keinen Vertrag mehr hat. Jede Transfersumme, die über diesem Wert in der Bilanz ist, wirkt sich direkt auf den Gewinn aus. Das gilt natürlich nur, wenn es keine alten Beteiligungsmodelle gibt. Diese sind mittlerweile verboten. Jugendspieler die nicht gekauft sondern ausgebildet wurden, werden mit einen Standardbetrag bewertet, der die Ausbildungskosten darstellen soll. Ablösefreie Spieler werden mit einem Euro in die Bilanz aufgenommen.

Umlaufvermögen ist beispielsweise das Barvermögen auf dem Konto oder der Barkassa. In das Umlaufvermögen fallen aber auch Forderungen an andere Unternehmen. Beispielsweise wird in dem Moment wo Kühbauer vertraglich verkauft wird das Umlaufvermögen bei den Forderungen erhöht. Wenn Rapid den Betrag überwiesen hat, dann fließt dieses in das Barvermögen. Ähnliches ist bei Sponsoring, man fordert bei Spusu (oder einer anderen Firma) das Geld ein und wird als Forderung eingetragen. Sobald bezahlt wird, kommt dieses Geld aufs Bankkonto. Reicher wird der Verein in der Bilanz dadurch aber nicht.

Auf der anderen Seite der Bilanz findet sich das Eigenkapital und Fremdkapital. Das Eigenkapital sind zum Beispiel alle Mitgliedsbeiträge, Sponsoringgelder, Transfererlöse, alles was aus eigener Kraft erwirtschaftet wurde. Man sieht, dass es hier darum geht woher das Geld kommt. Es ist dann aber egal für das Eigenkapital wie es verwendet wird. Beispiel: 100.000 € Mitgliedsbeiträge (ja ich weiß soviel ist es nicht) werden einbezahlt und damit ein Bus angeschafft. Dann wird zuerst das Barvermögen auf der Bank erhöht, mit Bezahlung des Buses verringert, dafür steigt aber das Anlagevermögen. Es bleibt aber Eigenkapital.

Fremdkapital sind Beträge die man jemanden schuldet, das können Kredite sein aber auch Verbindlichkeiten an andere Vereine (wenn man einen Spieler holt aber noch nicht bezahlt hat) oder auch an den Staat (Steuern und SV Abgaben).
 

Schaut man sich die Bilanz jetzt genau an, sieht man eine Erhöhung des Umlaufvermögens und eine Erhöhung des Fremdkapitals. Das heißt grob gesagt, dass Bargeld (es könnte auch ein anderer Wert sein wie eine Forderung an eine Firma) gekommen ist, dieser aber durch eine andere Firma gekommen ist. Aus diesem Grund vermute ich, dass hier die Partnerkonstruktion eventuell die Sponsoringeinnahmen verwaltet und per Einzahlung an den SKN im BuLi Bericht überweist. Durch eine solche Konstruktion würde im Falle eines Konkurses das Geld an die Partner zurückbezahlt werden müssen (was dann mangels vorhandener Mittel nicht passieren wird, rechtlich aber wichtig, dass man die Forderung hat). Das klingt jetzt am Papier so, dass sich die Partner bereichern an den Sponsoringeinnahmen, ist aber eine rechtliche Konstruktion die zur Absicherung der Werte durchaus Sinn macht.

Wichtig ist, dass diese Annahmen grundlegend falsch sein können. Ohne genauen Einblick in die Bilanzen ist es unmöglich genaue Details zu nennen. Es ist auch zum Teil daher unseriös, was ich gerade geschrieben habe.

Wichtig ist mir aber, dass es durchaus logische und wirtschaftlich sinnvolle Erklärungen für das hohe Fremdkapital und den geringen Gewinn geben kann, die nicht darauf hinauslaufen, dass der SKN wirtschaftlich gegen die Wand gefahren wird. 

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Jahrhunderttalent
Grazer Wolf schrieb vor 15 Stunden:

Entschuldige die späte Antwort, ich war leider beruflich sehr eingespannt.

Es gibt zwei Seiten einer Bilanz, auf der einen Seite ist das Vermögen, auf dieser Seite findet man die Werte einer Firma. Das Vermögen unterteilt man in Anlage- und Umlaufvermögen. Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist hier die Geschwindigkeit wie schnell man diese Werte veräußern kann.

Beim Anlagevermögen fallen beispielsweise Gebäude, Maschinen oder Autos (aber nur wenn gekauft und nicht geleast - das wäre ein Sonderfall und scheint nicht auf - bei Bedarf/Wunsch kann ich das gerne auch gesondert erklären) darunter. Im Falle des SKN werden das wahrscheinlich (wissen kann ich es nicht) der eine kleinere Bus, die Trainingsgeräte im Kraftraum und viel Kleinvieh (wie Computer oder andere Technik), das insgesamt die halbe Million ausmacht. Bei anderen Vereinen käme hier das Stadion, die Trainingsplätze, Akademiegebäude oder auch Spieler hinein. Wichtig ist gerade bei Spielern, dass man sich als Unternehmer nicht reicher machen darf als man ist. Das heißt man darf bei Balic nur den Wert angeben den man an Steyr bezahlt hat. Dieser Wert verringert sich auch jährlich um eine Abschreibung (=Transfersumme durch Vertragslaufzeit), die Abschreibung hat den Sinn, dass ein Spieler am Ende seiner Laufzeit nicht mit vollen Wert in der Bilanz steht, aber gleichzeitig finanziell wertlos für den Klub ist weil er keinen Vertrag mehr hat. Jede Transfersumme, die über diesem Wert in der Bilanz ist, wirkt sich direkt auf den Gewinn aus. Das gilt natürlich nur, wenn es keine alten Beteiligungsmodelle gibt. Diese sind mittlerweile verboten. Jugendspieler die nicht gekauft sondern ausgebildet wurden, werden mit einen Standardbetrag bewertet, der die Ausbildungskosten darstellen soll. Ablösefreie Spieler werden mit einem Euro in die Bilanz aufgenommen.

Umlaufvermögen ist beispielsweise das Barvermögen auf dem Konto oder der Barkassa. In das Umlaufvermögen fallen aber auch Forderungen an andere Unternehmen. Beispielsweise wird in dem Moment wo Kühbauer vertraglich verkauft wird das Umlaufvermögen bei den Forderungen erhöht. Wenn Rapid den Betrag überwiesen hat, dann fließt dieses in das Barvermögen. Ähnliches ist bei Sponsoring, man fordert bei Spusu (oder einer anderen Firma) das Geld ein und wird als Forderung eingetragen. Sobald bezahlt wird, kommt dieses Geld aufs Bankkonto. Reicher wird der Verein in der Bilanz dadurch aber nicht.

Auf der anderen Seite der Bilanz findet sich das Eigenkapital und Fremdkapital. Das Eigenkapital sind zum Beispiel alle Mitgliedsbeiträge, Sponsoringgelder, Transfererlöse, alles was aus eigener Kraft erwirtschaftet wurde. Man sieht, dass es hier darum geht woher das Geld kommt. Es ist dann aber egal für das Eigenkapital wie es verwendet wird. Beispiel: 100.000 € Mitgliedsbeiträge (ja ich weiß soviel ist es nicht) werden einbezahlt und damit ein Bus angeschafft. Dann wird zuerst das Barvermögen auf der Bank erhöht, mit Bezahlung des Buses verringert, dafür steigt aber das Anlagevermögen. Es bleibt aber Eigenkapital.

Fremdkapital sind Beträge die man jemanden schuldet, das können Kredite sein aber auch Verbindlichkeiten an andere Vereine (wenn man einen Spieler holt aber noch nicht bezahlt hat) oder auch an den Staat (Steuern und SV Abgaben).
 

Schaut man sich die Bilanz jetzt genau an, sieht man eine Erhöhung des Umlaufvermögens und eine Erhöhung des Fremdkapitals. Das heißt grob gesagt, dass Bargeld (es könnte auch ein anderer Wert sein wie eine Forderung an eine Firma) gekommen ist, dieser aber durch eine andere Firma gekommen ist. Aus diesem Grund vermute ich, dass hier die Partnerkonstruktion eventuell die Sponsoringeinnahmen verwaltet und per Einzahlung an den SKN im BuLi Bericht überweist. Durch eine solche Konstruktion würde im Falle eines Konkurses das Geld an die Partner zurückbezahlt werden müssen (was dann mangels vorhandener Mittel nicht passieren wird, rechtlich aber wichtig, dass man die Forderung hat). Das klingt jetzt am Papier so, dass sich die Partner bereichern an den Sponsoringeinnahmen, ist aber eine rechtliche Konstruktion die zur Absicherung der Werte durchaus Sinn macht.

Wichtig ist, dass diese Annahmen grundlegend falsch sein können. Ohne genauen Einblick in die Bilanzen ist es unmöglich genaue Details zu nennen. Es ist auch zum Teil daher unseriös, was ich gerade geschrieben habe.

Wichtig ist mir aber, dass es durchaus logische und wirtschaftlich sinnvolle Erklärungen für das hohe Fremdkapital und den geringen Gewinn geben kann, die nicht darauf hinauslaufen, dass der SKN wirtschaftlich gegen die Wand gefahren wird. 

Danke für die Zusammenfassung, hat sich gut lesen lassen. ?

bearbeitet von nitro_85

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nitro_85 schrieb vor einer Stunde:

Danke für die Zusammenfassung, hat sich gut lesen lasen. ?

Da schließe ich mich gleich an.

@Grazer Wolf - Top und sehr verständlich geschrieben. Hast du leicht beruflich in diese Richtung zu tun? Also sind die Zahlen noch nicht wirklich alarmierend?

und ich werd jetzt jährlich nach Veröffentlichung der Zahlen deinen Post zur Erklärung hervorkramen :=

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Top-Schriftsteller
Grazer Wolf schrieb vor 6 Stunden:

Entschuldige die späte Antwort, ich war leider beruflich sehr eingespannt.

Es gibt zwei Seiten einer Bilanz, auf der einen Seite ist das Vermögen, auf dieser Seite findet man die Werte einer Firma. Das Vermögen unterteilt man in Anlage- und Umlaufvermögen. Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist hier die Geschwindigkeit wie schnell man diese Werte veräußern kann.

Beim Anlagevermögen fallen beispielsweise Gebäude, Maschinen oder Autos (aber nur wenn gekauft und nicht geleast - das wäre ein Sonderfall und scheint nicht auf - bei Bedarf/Wunsch kann ich das gerne auch gesondert erklären) darunter. Im Falle des SKN werden das wahrscheinlich (wissen kann ich es nicht) der eine kleinere Bus, die Trainingsgeräte im Kraftraum und viel Kleinvieh (wie Computer oder andere Technik), das insgesamt die halbe Million ausmacht. Bei anderen Vereinen käme hier das Stadion, die Trainingsplätze, Akademiegebäude oder auch Spieler hinein. Wichtig ist gerade bei Spielern, dass man sich als Unternehmer nicht reicher machen darf als man ist. Das heißt man darf bei Balic nur den Wert angeben den man an Steyr bezahlt hat. Dieser Wert verringert sich auch jährlich um eine Abschreibung (=Transfersumme durch Vertragslaufzeit), die Abschreibung hat den Sinn, dass ein Spieler am Ende seiner Laufzeit nicht mit vollen Wert in der Bilanz steht, aber gleichzeitig finanziell wertlos für den Klub ist weil er keinen Vertrag mehr hat. Jede Transfersumme, die über diesem Wert in der Bilanz ist, wirkt sich direkt auf den Gewinn aus. Das gilt natürlich nur, wenn es keine alten Beteiligungsmodelle gibt. Diese sind mittlerweile verboten. Jugendspieler die nicht gekauft sondern ausgebildet wurden, werden mit einen Standardbetrag bewertet, der die Ausbildungskosten darstellen soll. Ablösefreie Spieler werden mit einem Euro in die Bilanz aufgenommen.

Umlaufvermögen ist beispielsweise das Barvermögen auf dem Konto oder der Barkassa. In das Umlaufvermögen fallen aber auch Forderungen an andere Unternehmen. Beispielsweise wird in dem Moment wo Kühbauer vertraglich verkauft wird das Umlaufvermögen bei den Forderungen erhöht. Wenn Rapid den Betrag überwiesen hat, dann fließt dieses in das Barvermögen. Ähnliches ist bei Sponsoring, man fordert bei Spusu (oder einer anderen Firma) das Geld ein und wird als Forderung eingetragen. Sobald bezahlt wird, kommt dieses Geld aufs Bankkonto. Reicher wird der Verein in der Bilanz dadurch aber nicht.

Auf der anderen Seite der Bilanz findet sich das Eigenkapital und Fremdkapital. Das Eigenkapital sind zum Beispiel alle Mitgliedsbeiträge, Sponsoringgelder, Transfererlöse, alles was aus eigener Kraft erwirtschaftet wurde. Man sieht, dass es hier darum geht woher das Geld kommt. Es ist dann aber egal für das Eigenkapital wie es verwendet wird. Beispiel: 100.000 € Mitgliedsbeiträge (ja ich weiß soviel ist es nicht) werden einbezahlt und damit ein Bus angeschafft. Dann wird zuerst das Barvermögen auf der Bank erhöht, mit Bezahlung des Buses verringert, dafür steigt aber das Anlagevermögen. Es bleibt aber Eigenkapital.

Fremdkapital sind Beträge die man jemanden schuldet, das können Kredite sein aber auch Verbindlichkeiten an andere Vereine (wenn man einen Spieler holt aber noch nicht bezahlt hat) oder auch an den Staat (Steuern und SV Abgaben).
 

Schaut man sich die Bilanz jetzt genau an, sieht man eine Erhöhung des Umlaufvermögens und eine Erhöhung des Fremdkapitals. Das heißt grob gesagt, dass Bargeld (es könnte auch ein anderer Wert sein wie eine Forderung an eine Firma) gekommen ist, dieser aber durch eine andere Firma gekommen ist. Aus diesem Grund vermute ich, dass hier die Partnerkonstruktion eventuell die Sponsoringeinnahmen verwaltet und per Einzahlung an den SKN im BuLi Bericht überweist. Durch eine solche Konstruktion würde im Falle eines Konkurses das Geld an die Partner zurückbezahlt werden müssen (was dann mangels vorhandener Mittel nicht passieren wird, rechtlich aber wichtig, dass man die Forderung hat). Das klingt jetzt am Papier so, dass sich die Partner bereichern an den Sponsoringeinnahmen, ist aber eine rechtliche Konstruktion die zur Absicherung der Werte durchaus Sinn macht.

Wichtig ist, dass diese Annahmen grundlegend falsch sein können. Ohne genauen Einblick in die Bilanzen ist es unmöglich genaue Details zu nennen. Es ist auch zum Teil daher unseriös, was ich gerade geschrieben habe.

Wichtig ist mir aber, dass es durchaus logische und wirtschaftlich sinnvolle Erklärungen für das hohe Fremdkapital und den geringen Gewinn geben kann, die nicht darauf hinauslaufen, dass der SKN wirtschaftlich gegen die Wand gefahren wird. 

Wow! Bei so langen Texten warte ich normal bis sie verfilmt werden. ? Aber der war es wert doch zu lesen und wirkt für mich sehr profund. Respekt!

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Beruf: ASB-Poster
Dansch10 schrieb vor 6 Stunden:

Da schließe ich mich gleich an.

@Grazer Wolf - Top und sehr verständlich geschrieben. Hast du leicht beruflich in diese Richtung zu tun? Also sind die Zahlen noch nicht wirklich alarmierend?

und ich werd jetzt jährlich nach Veröffentlichung der Zahlen deinen Post zur Erklärung hervorkramen :=

Ich habe eine wirtschaftliche Ausbildung aber arbeite jetzt in einem anderen Bereich. Aber habe jetzt auch viel mit Zahlen zu tun, jetzt sind es halt Statistiken. 
 

Ja und Nein.

Ein normales Unternehmen muss sich bei solchen Zahlen schon die Frage stellen wie die Existenz gesichert werden kann. Wenn man hier nicht schlüssig erklären kann wie die Verbindlichkeiten abgebaut werden können, dann kann (bzw. wird) auch eine Insolvenz Thema sein.

Ein Fußballverein ist halt auch kein normales Unternehmen. Natürlich muss man die Finanzen verbessern und Einnahmen generieren. Da sind natürlich die Transfereinnahmen das größte Thema. Klar ist, dass uns da viele Vereine voraus sind. Natürlich hat uns da die Transfersperre und die Verletzungen von Pak und Fountas auch geschadet. Ohne Verletzung hätte man denke ich schon die Option bei Fountas gezogen und beide mit Balic verkaufen können. Ist natürlich hättiwari, sinnvoll wäre es aber durchaus gewesen.

Sorgen müsste man sich machen, wenn man nichts und niemanden im Hintergrund hätte. Gemeinsam mit den strategischen Partnern und den Sponsoring von landesnahen Unternehmen plus dem „Quasisponsoring“ des Stadions und der Infrastruktur ist man hier durchaus in Ordnung aufgestellt.

Existenzsorgen sind also meiner Meinung nach nicht notwendig nach heutigem Stand.

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