Herzog: "Jetzt muss eine Trotzreaktion kommen"


m_fiala

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Im Interview mit 90minuten.at plauderte Herzog über den Unterschied zur 98er-Mannschaft, die Causa Pogatetz und was in den nächsten Spielen passieren muss, um doch noch halbwegs positiv in die Zukunft schauen zu können. Und: Nach der Euro will er eine eigene Mannschaft führen – eventuell auch die Nationalmannschaft.

direkter Link zum Interview: http://90minuten.at/texts.php?tid=17

Herzog: „Jetzt muss eine Trotzreaktion kommen“

Andreas Herzog, österreichischer Rekordnationalspieler, plauderte im Rahmen des Tag des Sports im Interview mit 90minuten über den Unterschied zur 98er-Mannschaft, die Causa Pogatetz und was in den nächsten Spielen passieren muss, um doch noch halbwegs positiv in die Zukunft schauen zu können. Und: Nach der Euro will er eine eigene Mannschaft führen – eventuell auch die Nationalmannschaft.

90minuten: Wo liegt der große Unterschied zwischen dem Nationalteam aus dem Jahr 1998, das immerhin die WM-Quali geschafft hat und bei der WM mit Nationen wie Chile und Kamerun absolut mithalten konnte, und der jetzigen Mannschaft, die von einer Schlappe zur nächsten eilt?

Herzog: Wir hatten damals mehrere erfahrene Spieler, die im Ausland gespielt haben. Wir haben uns damals erfolgreich durch eine schwere WM-Quali gekämpft und sind Gruppensieger geworden. Das hat der Mannschaft Impulse und Selbstvertrauen gegeben, auch wenn die Leistung bei der WM 98 dann hätte besser sein müssen. Genau diese Faktoren fehlen der jetzigen Mannschaft.

90minuten: Inwiefern bräuchte die Mannschaft zwei bis drei ältere Führungspieler wie beispielsweise einen Kühbauer, die der Mannschaft sagen, wo es langgeht und diese auch gerade in schwierigen Situationen führen? Warum verzichtet man auf diese?

Herzog: Ganz einfach, sie sind zu alt für die Euro. Die Mannschaft bräuchte diese Spieler, doch wir haben sie nicht. Wir hoffen, dass beispielsweise Markus Schopp in New York wieder zu seiner alten Form findet, dann wäre er aufgrund seiner Persönlichkeit ein wichtiger Spieler für die Euro.

Der Rest sind junge Spieler, die müssen sich jetzt entwickeln, müssen auch in schwierigen Situationen über ihren Schatten springen und versuchen, sich von Spiel zu Spiel zu verbessern und internationale Erfahrung sammeln, dann sind sie in zwei, drei Jahren die Spieler mit Erfahrung, die wir brauchen.

90minuten: Die letzten Ergebnisse des ÖFB-Teams waren in Hinblick auf die Euro 2008 - milde ausgedrückt - nicht gerade aufbauend. Was muss in den nächsten beiden Spielen gegen Liechtenstein und Schweiz passieren, damit man einen positiven Trend erkennen und zumindest einigermaßen beruhigt in die Winterpause gehen kann ?

Herzog: Der Einsatz gehört dazu und der hätte im Spiel gegen Venezuela mehr kommen müssen - mehr Leidenschaft, mehr Aufbäumen gegen die Niederlage. Es ist jedoch eine Vermischung, dass wir auch in jedem Spiel früh in Rückstand geraten. Da verliert die junge Mannschaft ein bisschen an Selbstvertrauen und traut sich nichts mehr zu und viele schieben die Verantwortung an andere Spieler über. Dadurch geht die Lockerheit verloren, die eine junge Mannschaft haben sollte.

Jetzt muss jedoch einmal eine Trotzreaktion kommen und die Burschen müssen sich von der ersten bis zur 90. Minute voll reinhauen, auch wenn es spielerisch nicht so klappt. Man muss in dieser Phase in das Spiel über die Zweikampfstärke, Leidenschaft und Emotion finden.

90minuten: Auch wenn die Art und Weise der Kritik von Pogatetz ziemlich unangebracht war. Kann man aus dieser Causa auch positive Lehren ziehen?

Herzog: Die Kritik war unangebracht. Es ist ja nicht so gewesen, dass wir nie Taktik trainiert hätten. Fakt ist, dass die Mannschaft schlecht gespielt hat und da gehören alle dazu, auch die Trainer, die Mannschaft und Betreuerstab. Da müssen wir jetzt alle zusammenhalten und einen richtigen Teamgeist entfachen. Durch die Aktionen von Paul Scharner und Emanuel Pogatetz hat dieser darunter gelitten und das ist schade, weil es zwei ausgezeichnete Spieler sind und wichtig für uns wären. Doch Jammern hilft nichts, wir haben schlecht gespielt und wir müssen hart daran arbeiten und es muss auch endlich wieder positiv über die Nationalelf gesprochen werden - das geht jedoch nur über Erfolge.

90minuten: Werden wir Pogatetz bei der Euro 2008 als Spieler sehen?

Herzog: Naja, er ist ja die ersten beiden Spiele sowieso gesperrt. Das muss jedoch der Teamchef entscheiden. Es war sicherlich eine Kritik, bei der auch der ´Pogerl´ weiß, dass er das nie und nimmer hätte sagen dürfen. Das gehört einfach nicht in die Öffentlichkeit – man kann unter vier Augen alles aussprechen, aber nicht über die Medien. Auch wenn es ihm mittlerweile leid tut, man kann es nicht mehr ändern.

90minuten: Mit welchen Zielvorstellungen muss man in eine Europameisterschaft gehen. Oft hört man: „Wir wollen die Vorrunde überstehen“. Müsste es nicht eigentlich heißen: „Wir wollen Europameister werden?“.

Herzog: Nein, mann muss sich Ziele setzen, die realistisch sind. Realistisch ist, dass wir eine Leistung bringen, bei der ganz Österreich hinter uns steht, so wie es beispielsweise Deutschland vorgezeigt hat. Wie dann die Ergebnisse aussehen, kann man dann nicht wirklich beeinflussen. Natürlich muss das Ziel auch lauten, die Vorrunde zu überstehen. Doch unser primäres Ziel muss sein, eine Mannschaft zu finden, die gegen die europäische Spitzenteams mithalten und diese auch mit ein bisschen Glück besiegen kann. Davon sind wir noch weit weg, doch man darf trotzdem nicht den Optimismus verlieren. Das noch viel Arbeit auf uns wartet, sieht man sowieso.

90minuten: 2008 wird die Mission von Teamchef Hickersberger mehr oder weniger erfüllt sein. Wäre das ein Ziel, die Mannschaft danach zu übernehmen?

Herzog: Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Jetzt bin ich zunächst froh, der Assistent von Hickersberger zu sein und dass ich viel von ihm abschauen und lernen kann. Dass ich später einmal Nationaltrainer werden will, ist auch ganz klar. Wann dieser Zeitpunkt kommen wird, steht allerdings noch in den Sternen…

90minuten: … oder doch zuerst eine Klubmannschaft als Trainer übernehmen?

Herzog: Ich bin jetzt mitten in der Trainerausbildung, daher kann ich eventuell noch nicht so einwirken oder eine Mannschaft führen, wie wenn ich schon alle Lizenzen hätte. Durch das eine Jahr in Amerika habe ich zwar viel Zeit verloren, aber dafür dort einen super Abschluss meiner Karriere erlebt. Wenn die Ausbildung erledigt ist, freue ich mich schon, eine Mannschaft zu führen.

bearbeitet von m_fiala

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Gast
ist doch eh der einzige lichtblick bei dem kasperlverein namens öfb...

1231523[/snapback]

man hätte damals, geld in die hand nehmen müssen und einen ausländischen trainer verpflichten sollen, der auf niemandem im öfb und den ganzen besserwissern (krankl, polster) rücksicht nehmen muss. da hätten pogerl und scharner auch nicht aufgemuckt.

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Fußball. Jung. Seife.
man hätte damals, geld in die hand nehmen müssen und einen ausländischen trainer verpflichten sollen, der auf niemandem im öfb und den ganzen besserwissern (krankl, polster) rücksicht nehmen muss. da hätten pogerl und scharner auch nicht aufgemuckt.

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Genau meine Meinung. Als Stickler Hickersberger wollte war mein 1. gedanke: "Warum der?"

Aber wie würde es jetzt aussehen, hätte man sich gleich einen internationalen Erfolgstrainer "erkauft"?!

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Fußballgott
man hätte damals, geld in die hand nehmen müssen und einen ausländischen trainer verpflichten sollen, der auf niemandem im öfb und den ganzen besserwissern (krankl, polster) rücksicht nehmen muss. da hätten pogerl und scharner auch nicht aufgemuckt.

1231821[/snapback]

guus hiddink ist da das stichwort.

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Gast
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