Pressemeldungen rund um die Austria


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Brand Eins, Ausgabe 02/2008

Text: Roman Pletter

Der zwölfte Mann

Im Jahr 2005 übernahm Red Bull den Fußballclub Austria Salzburg. Aus den Spielern sollten rennende Dosen werden. Doch die Fans des Traditionsclubs fühlten sich nicht mehr zu Hause - und fingen auf den Äckern der Amateurliga von vorn an.

Ein paar Fans wirken ergriffen, als sie gemeinsam mit anderen Anhängern auf den Stehplätzen der Tribüne den Chor der Gefangenen intonieren. Im Wind knattern violette fahnen, Fackeln speien feurigen Rauch, und um ihre Hälse haben die Fans violette Schals gewickelt, sodass die Tribüne vom Spielfeld aus aussieht wie ein violett dröhnendes Bollwerk, das den eigenen Fußballern Mut und den gegnerischen Angst machen soll.

Euphorisch und entschlossen singend, verleiht dieses Bollwerk dem letzten Vorrundenspiel des österreichischen Traditionsclubs Austria Salzburg jenen staatstragenden Ernst, der dem Fußball bisweilen zu eigen ist und der seine Spieler wie Gladiatoren und seine Trainer wie Staatsmänner wirken lässt. Doch dann ist Anpfiff – und es beginnt ein Gebolze wie zu Zeiten, als Weisheiten von Sepp Herberger noch reichten, um eine Weltmeisterschaft zu gewinnen.

Aber was soll man erwarten? Es ist ein Spiel in der sechsten österreichischen Liga. Nur die Kulisse ist erstklassig.

Ausgerechnet die Fans wünschten sich, dass ihr Verein noch einmal ganz unten anfangen sollte. Der Club, der einst im Europapokal gegen die großen Mannschaften des Kontinents oder zumindest in der Meisterschaft gegen den ewigen Rivalen Rapid Wien antrat, schien ihnen nicht mehr würdig, bejubelt zu werden. Denn nachdem die Manager von Red Bull den Verein gekauft hatten und viel Geld für neue Spieler mitbrachten, um mit dem neuen Clubnamen FC Red Bull Salzburg Dosen in aller Welt zu verkaufen, zerschnitten sie das Band zwischen den treuesten Fans und der Mannschaft. Jene Fans, die mit ihren Schlachtgesängen in der Südkurve den Pulsschlag des Spiels antrieben, sie fühlten sich auf einmal nicht mehr ernst genommen.

Moritz Grobovschek wollte nicht akzeptieren, dass die treuesten Anhänger nicht mehr wichtig sein sollten. Als sein Verein zum Marketinginstrument wurde, spürte der Fanclub-Chef, dass es Zeit war, die Verantwortung der ersten Fans zu übernehmen.

Wenn Grobovschek über Fußball spricht, spricht er darüber wie andere Menschen über Weltpolitik. Er sagt, dass damals, als er 1992 den Austria-Salzburg-Fanclub Tough Guys mit begründete, der Fußball das Allerwichtigste in seinem Leben gewesen sei, und er sagt das bar jeder Ironie, mit einem freundlichen und netten Lächeln. Heute hat Grobovschek drei Kinder und ist, seitdem sein BWL-Studium, das neben zahlreichen Fan-Aktivitäten im In- und Ausland zur Freude der Eltern nach 21 Semestern noch einen Abschluss fand, bei einer Brauerei für das Sport-Sponsoring zuständig. Ob ihm angesichts der hinzugekommenen Lebensinhalte anderes inzwischen wichtiger ist als Fußball, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall hat der 34-Jährige dem Verein aus Sicht vieler Fans Leben und Seele gerettet.

Moritz Grobovschek machte aus dem 1933 gegründeten und stolzen Arbeiterclub binnen Monaten einen Provinzverein, der seine Heimspiele nicht mehr wie früher im Europapokal bestreitet, sondern in den niedrigsten österreichischen Ligen gegen Clubs wie den ASV Taxham oder den USV Lamprechtshausen. Da unten, auf den Äckern der siebten und sechsten Liga, wo sie noch mit Libero spielen und die moderne Viererkette in der Abwehr wie das taktische Wunder vom anderen Stern bestaunen, hat er sich und seinen Freunden die Fan-Würde zurückgeholt.

Die neuen Besitzer machten nach der Vereinsübernahme, so sagt Grobovschek, aus dem Stadion eine Skihütte. Vor Spielbeginn kam laute Musik vom Band, und er fand, es war die Musik des Après-Ski. Die sakral anmutenden und erhabenen Choräle, zu denen sie Saison um Saison in der Fan-Kurve Choreografien aufgeführt und bengalisches Feuer abgefackelt hatten, die passten nicht mehr in diese Welt. Farbiger Rauch in der Luft, violette Fahnen, stolz und aufrecht geschwenkt zu Siegen, all dies war dem neuen Publikum egal, diesem Publikum, das sich nur für die von Red Bull eingekauften Stars interessierte. Grobovschek und seine Mitstreiter nennen diese Leute abschätzig „Event-Publikum“.

Fan sein, das ist für Menschen wie Grobovschek mehr als samstags den Jubelperser zu geben und Maskottchen fürs Fernsehen zu sein. Fan sein, das ist eine stillschweigende Übereinkunft mit der Mannschaft: Der Fan macht die kleinen Männer, die in dem großen Stadion dem kleinen Ball nachjagen, zu großen Helden, und dafür bekommt er ein bisschen zurück vom Glanz, wenn die Helden Tore schießen. In den großen Momenten sprechen dann die Spieler und Trainer im Fernsehen vom zwölften Mann im Stadion, wenn sie den Fan meinen, und der Fan ist dann ergriffen und manchmal muss er weinen.

Violett war seit gut 70 Jahren die Farbe der Fans. Als Red Bull sie ihnen nahm, war es vorbei

Wenn die Mannschaft verliert, geht der Fan gebückt, aber die Fahne hält er aufrecht und wacker in den Sturm. Fan sein bedeutet, zu einer Gemeinschaft zu gehören, die zusammensteht, in guten wie in schlechten Zeiten, die ihre Hymne „You’ll Never Walk Alone“ sehr ernst nimmt. Moritz Grobovschek und seine Freunde in der Kurve, die sich selbst Ultras nennen, sahen sich immer als die Speerspitze des Fantums. Dass sich das Management nicht für ihre Bedenken interessierte, empfanden sie als ehrverletzende Kränkung.

Das Erkennungszeichen und Symbol des Dazugehörens der Fans von Austria Salzburg war seit der Vereinsgründung die Farbe Violett, sie hat Fan-Block und Mannschaft miteinander verbunden. Als Red Bull im Jahr 2005 zwei Monate nach der Übernahme beschloss, dass die Trikots künftig rot-weiß und blau-weiß sein sollten, passend zu den Dosen des Sponsors, entsandten die Tough Guys eine Delegation zur Vereinsführung. Die bot ihnen an, das Adidas-Logo auf den Trikots violett zu machen, vielleicht auch die Stutzen des Torhüters oder gar die Armbinde des Mannschaftskapitäns. Da merkten die Austria-Fans, dass es nun aus war. Dass sie nichts mehr zu tun hatten mit diesem Verein. Man ist ja viel gewöhnt als Fußball-Fan in Österreich, früher wurden die Spielerhosen sogar am Gesäß mit Werbung beklebt, und der Verein hieß mal SV Casino Salzburg. Doch in Red Bull Salzburg, fanden die Tough Guys, war kein Austria Salzburg mehr drin.

Auf einmal waren Grobovschek und seine Freunde vom zwölften Mann zu Außenseitern geworden. Sie wollten nicht wie die neuen Fan-Clubs von Red Bull Salzburg rennenden Dosen zujubeln. Grobovschek sah nur die Möglichkeit des Partisanenkampfes, um den Tough Guys eine Heimat zu bewahren, in der sie mit anderen Fan-Clubs dem Mythos Austria Salzburg huldigen können. Die Liturgie sieht nun einmal vor, dass dies in Violett stattzufinden hat, in einer Kathedrale des Machismo mit bengalischem Feuer. Während Red Bull also die Reformation betrieb und den Club zu einer Kirche für jedermann umbaute, rief Grobovschek zur Revolution auf, um die reine Lehre zu bewahren.

Weil sich in der langen Vereinshistorie des früheren Arbeiterclubs zur Überraschung Grobovscheks bislang niemand die Wort- und Bildrechte an Austria Salzburg gesichert hatte, griff er zu und gründete ihn zusammen mit ein paar Freunden neu.

Vereine wie Red Bull Salzburg haben nur wenige erlauchte Mitglieder, die alles bestimmen und besitzen. Bei der neuen Austria Salzburg konnten nun die Fans wie beim Hamburger SV oder bei Bayern München Mitglied werden. Auch Spieler musste Grobovschek finden. Es gab ein Casting unter den Fans, ein neuer Trainer brachte ein paar Kicker mit, und so fingen sie in der siebten Liga noch einmal von vorn an. Im ersten Jahr gewannen sie 24 von 26 Spielen, eines ging unentschieden aus. Sie schossen 109 Tore, und es gab nur acht Gegentreffer. So stieg Austria Salzburg in die sechste Liga auf.

Der sportliche Erfolg und die Tatsache, dass die Mannschaft auch in der aktuellen Saison derzeit die Tabelle anführt, ändert nichts daran, dass sie unter sportlichen Gesichtspunkten bei allem Eifer nur ein betrübliches Gebolze vorführt. Dafür hat sie aber erstklassige Unterstützung. Sie spielt nun in einem Stadion mit einer Tribüne, auf der Spiel um Spiel zwischen 1000 und 2000 Zuschauer jubeln. Gast-Mannschaften treten in dieser Liga sonst vor grantelnden Rentnern und Spielerfrauen an, 100 Leute, wenn es gut geht. Doch wenn sie zu Austria Salzburg kommen, sehen sie am Spielfeldrand Grobovscheks violette Wand.

Die rechte Hälfte der Tribüne besetzen die Ultras der Fan-Clubs, die sich früher, als es noch richtige Gegner wie die Fans von Rapid Wien gab, auch mal vereinzelt mit ihnen trafen, um nach dem Abpfiff in eine mehr oder weniger hitzige dritte Halbzeit zu verlängern. Grobovschek spricht in diesem Zusammenhang lieber in dem ihm eigenen warmen Ton und mit väterlicher Sympathie von „überemotionalisierten Fans“. Auf der anderen Seite der Tribüne hocken Familien, hübsche junge Mädchen, kleine Kinder, dazwischen auch mal ein Hund mit violettem Schal.

Sie alle freuen sich über Tore, aber eigentlich wollen sie nur singen und die violetten Fahnen in den Himmel strecken. Ihre Anführer stehen auf einem kleinen Podest, halten Megafone und geben hüpfend wie Dirigenten vor dem Orchester den Takt an, das Gesicht Richtung Tribüne, den Rücken zum Spiel. Auch Grobovschek, heute Vorstandschef und Markeninhaber, schaut recht selten auf das Spielgeschehen, kümmert sich um seine Töchter oder berichtet von der internationalen Solidarität, als Fanclubs in ganz Europa Sympathiebanner in die Stadien hängten, als gar die verfeindeten Rapid-Fans, sonst eher aus der dritten Halbzeit bekannt, Geld für die Austria-Jugend sammelten. Das heiße schon was, sagt Grobovschek ein wenig gerührt und wirkt trotz seiner sportlichen Wintermütze und des Dreitagebarts wie einer dieser Offiziere, die in amerikanischen Filmen immer von Ehre und Vaterland sprechen.

In gewisser Weise sind Grobovschek und seine Freunde auch Event-Fans, weil sie, genauso wie sie es den Menschen in der Red Bull Arena vorwerfen, nicht unbedingt wegen des Fußballs kommen. Es geht mehr darum, sich selbst zu feiern und die Farbe Violett und den Mythos Austria Salzburg. Bis die Mannschaft wieder hochklassig ist – Grobovschek hofft auf einen schnellen Durchmarsch in die zweite Liga -, gibt es nun eine neue stillschweigende Übereinkunft: Die Mannschaft auf dem Platz, sie schaut vorerst dem zwölften Mann beim Jubeln zu. So bekommt sie auch was ab vom Glanz der Tribüne.

wow, sensationell gut geschrieben :super:

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Blaikners emotionale Rückkehr

Gernot Blaikner ist neuer Obmann der Salzburger Austria. Der frühere Bundesliga-Manager will mit den Violetten zurück ins Profigeschäft.

Es ist eine emotionale Rückkehr zu „seiner“ Salzburger Austria: Gernot Blaikner wurde bei der Generalversammlung der Violetten überraschend zum neuen Obmann gewählt. Der 44-jährige gebürtige Halleiner folgt damit Moritz Grobovschek, der die Austria „neu“ nach der Übernahme durch Red Bull aus der Taufe gehoben hatte.

„Ich freue mich über das Vertrauen und werde die Mitglieder und Fans der Austria sicher nicht enttäuschen. Jetzt heißt es, die Ärmel hochzukrempeln. Es wartet viel Arbeit“, sagte Blaikner, der sich um die finanziellen Geschicke bemühen wird und seine Aufgabe auch darin sieht, die Strukturen des Vereins zu verbessern: „Die sportlichen Ansprüche steigen von Jahr zu Jahr. Mit dem Erfolg müssen auch die Rahmenbedingungen wachsen, sonst stehen wir irgendwann in einer Sackgasse.“

Schon von 2003 bis 2005 war Gernot Blaikner zweieinhalb Jahre lang beim damaligen Bundesligisten als Finanzvorstand und Manager tätig. Nun werkt er im Fußball-Unterhaus. „Es ist ein Neuanfang. Der Kontakt zur neuen Austria besteht schon seit längerem. Für mich war die Zeit jetzt reif, hier mitzuarbeiten“, erklärte Blaikner im SN-Gespräch. An ehrgeizigen Zielen fehlt es dem neuen Obmann der Violetten, der nach wie vor über ausgezeichnete Kontakte zur Wirtschaft verfügt, nicht: „Sofern es aus kaufmännischer Sicht möglich ist, wollen wir uns jedes Jahr weiterentwickeln und natürlich den Aufstieg schaffen. Ich denke, dass in Salzburg neben Red Bull Platz für einen bodenständigen, zweiten Profiklub ist. Mittelfristiges Ziel ist die Red-Zac-Liga. Es wird jedoch keine Harakiri-Aktionen geben. Wir werden in der Liga spielen, die wir uns auch leisten können.“

Der bisherige Vereinschef Moritz Grobovschek, der maßgeblichen Anteil am Höhenflug der Violetten hatte, legte all seine Funktionen zurück. Bei der Salzburger Austria zeigte man sich von diesem Schritt überrascht – und von der Zusammenarbeit mit Gernot Blaikner begeistert. Mit seinem Engagement werde deutlich unterstrichen, dass die Rückkehr zum Profifußball das erklärte Ziel sei, hieß es seitens des Vorstands. Als erster Schritt zurück ins Profigeschäft soll der Verein nun in eine Ges. m. b. H. umgewandelt werden.

SN, DI 12.2.08

PS: das mit der GesmbH habens schon wieder falsch verstanden :nein:

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Postet viiiel zu viel

Grobovschek ist sehr optimistisch, wenn er auf einen Durchmarsch in die 2. Liga hofft... in der RLW sind andere Kaliber (das muss heuer auch SC Bregenz erkennen und spielt gegen den Abstieg).

Wünsch Austria Salzburg auf jeden Fall, dass sie möglichst rasch in der RLW sind, und drück die Daumen für das einzig wahre Salzburger Team! :yes::super:

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Kofler verlässt die Austria

Gustl Kofler und die Salzburger Austria gehen nach einem Bruch zwischen dem Trainer und der Mannschaft künftig getrennte Wege.

Knalleffekt bei der Salzburger Austria: Gustl Kofler ist als Trainer der Violetten zurückgetreten. Die bereits länger andauernden Spannungen führten zu einem irreparablen Bruch zwischen der Mannschaft und dem Betreuer, hieß es in einer offiziellen Erklärung der Austria. Nach einem einstündigen Gespräch mit den Spielern am Donnerstagabend verkündete Kofler seinen Abschied.

Für eine Stellungnahme war der glühende Austrianer am Freitag nicht erreichbar. Gerhard Stöger hingegen schon. Der sportliche Leiter übernimmt interimistisch den Cheftrainer-Posten. „Das ist nur eine Übergangslösung“, meinte Stöger. Im Sommer – nach dem geplanten Titelgewinn in der 1. Klasse Nord – soll ein neuer Coach für die Kampfmannschaft folgen. Thomas Karl, der Obmann-Stellvertreter bei den Salzburgern, meinte zum Rücktritt Koflers: „Mir tut es um den Menschen Gustl Kofler unendlich Leid. Wenn es aber zwischen Mannschaft und Trainer keine Perspektiven mehr gibt, muss man das zur Kenntnis nehmen.“

Was für viele überraschend kam, hat sich vereinsintern offenbar schon länger abgezeichnet. „Es war ein Schwellenbrand, bei dem ich immer wieder als Feuerwehrmann fungiert und zwischen dem Team und dem Trainer vermittelt habe“, sagte Gerhard Stöger. Ehe irgendwelche Mutmaßungen auftauchen können, stellte er klar: „Im Vordergrund steht der Verein Austria Salzburg, persönliche Ideologien sind nebensächlich. Und der Rücktritt von Kofler hat definitiv nichts mit der Person des neuen Obmanns Gernot Blaickner zu tun.“ Heute, Samstag (12.30, Henndorf), im Testspiel gegen Mondsee wird Stöger erstmals als Cheftrainer auf der Betreuerbank sitzen.

SN, Sa 23.2.08

Gustl nahm den Hut

Paukenschlag im Lager der Salzburger Austria: Gustl Kofler trat Donnerstag Abend als Trainer zurück. Schon seit Wochen gab es heftige Spannungen zwischen ihm und der Mannschaft, die angesetzte Krisensitzung kam wohl zu spät. "Wenn es zwischen Team und Trainer keine Perspektiven mehr gibt, muss man das hinnehmen", so Obmann-Stellvertreter Karl. Bis auf weiteres übernimmt Gerhard Stöger das Training.

Krone, Sa 23.2.08

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Aus dem aktuellen 11 Freunde:

„Es hat sich abgenutzt“

2005 übernahm ein Brause-Gigant die gute alte Austria Salzburg und drückte ihr seinen Namen auf. Daraufhin gründeten die Fans den Verein neu und fingen ganz unten wieder an. Doch nun greifen auch im Idyll die Mechanismen des Business.

Herr Stöger, sind Sie geschockt, dass Gustl Kofler so plötzlich zurückgetreten ist?

Natürlich haben wir so kurzfristig nicht damit gerechnet. Es gab allerdings in letzter Zeit schon einige markante Zeichen, die darauf hingewiesen haben. Aber wir haben alle versucht, das Ganze bis Saisonende mitzutragen und mitzugestalten. Es ist in unserem Verein eine ganz wesentliche Komponente, dass alle versuchen, gemeinsam Probleme zu lösen.

Welche Probleme gab es denn zu lösen?

Der Hauptgrund liegt sicherlich im Verhältnis zwischen Kofler und der Mannschaft. Es gab da sehr unterschiedliche Auffassungen. Auch ich hatte teils Meinungsverschiedenheiten mit Gustl Kofler, wobei ich mich mit gewissen Ansichten immer im Hintergrund gehalten habe. Aber der entscheidende Faktor war die Mannschaft, die einige Vorgehensweisen nicht mehr akzeptieren konnte. Und deswegen ist das leider so gekommen.

Waren es eher menschliche oder sportliche Meinungsverschiedenheiten?

Das sind hauptsächlich sportliche Anschauungen, vielleicht auch zwischenmenschliche Sachen. Da möchte ich aber nicht näher drauf eingehen. Das sind vereinsinterne Dinge.

Zu Saisonende sollte Kofler aber sowieso gehen.

Ja. Wir haben eine sehr intensive Zeit miteinander verbracht. Durch unseren Neuanfang in der untersten Liga, die sportlichen Ziele, die wir uns gesetzt haben und die viele Arbeit, die wir investiert haben, war die Zeit noch viel intensiver. Da nutzt sich das ein oder andere schon mal schneller ab, und wir müssen darauf schauen, dass die weitere Perspektive nicht verloren geht.

Welchen Einfluss hat Koflers Rücktritt auf die weitere Entwicklung des Vereins?

Für die weitere Entwicklung bedeutet das zunächst, dass ein neuer Trainer gesucht wird. Ein Trainer, der zu dem Gesamtkonzept Austria Salzburg bestmöglich passt. Das ist aber natürlich auch eine Frage von Angebot und Nachfrage. Wir haben aber einige Wochen und Monate Zeit, den besten Trainer für die weitere Entwicklung zu finden.

Es wird viel Wert darauf gelegt, dass sich der Trainer stark mit dem Verein identifiziert. Gibt es jemanden, der das genauso kann wie Kofler?

Sicher gibt es einige Leute. Ich kann ihnen aber jetzt noch keine Namen nennen. In den nächsten Wochen wird es da sicher Spekulationen geben. Die Identifikation ist das eine, das andere ist aber auch die fachliche und sachliche Komponente, die uns neben der Identifikation mit dem Verein und seinem Werdegang auch sehr wichtig ist.

Sie sind auch ein Mann der ersten Stunde und werden vorerst die Mannschaft übernehmen. Stehen Sie auch als Trainer zur Debatte?

Ja, ich habe die meiste Zeit zusammen mit Gustl Kofer die Trainerbank gedrückt. Mein Ziel ist es jetzt erstmal, mit ein oder zwei Assistenten die Mannschaft bis Saisonende zu führen und in die 2.Landesliga Nord aufzusteigen. Das wird aber sicher kein Selbstläufer, und wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Wir werden aber alles dafür tun, dass in allen Bereichen Leute eingesetzt werden, die geeignet sind Austria Salzburg entsprechend zu professionalisieren.

Wenn es mit Ihnen als Trainer gut läuft, wäre das also eine Alternative?

Man sieht ja jetzt in diesem aktuellen Fall, dass man immer Alternativen braucht. Aber mein erstes Ziel ist es, einen Trainer zu finden, der ab Sommer mindestens zwei Jahre mit dem Verein zusammenarbeitet und die hoffentlich großartige Erfolgsgeschichte des Vereins weiterführt. Das wird sicher schwer genug, und es bedarf bestimmt vieler Gespräche.

Die ersten Schritte hat der Verein erfolgreich hinter sich gebracht. Wie sehen die weiteren Ziele aus?

Mittelfristig ist das Ziel die erste Landesliga, vielleicht sogar die Regionalliga. Das wird allerdings nicht nur in sportlicher Hinsicht, sondern auch wirtschaftlich sehr sehr schwierig. Da muss im Umfeld schon alles tiptop passen. Darum werden wir versuchen in den nächsten zwei bis drei Jahren die Vereinsstrukturen so auszurichten, dass wir wirtschaftlich gerüstet sind.

Glauben Sie denn, dass es überhaupt möglich ist, wieder im Profibereich zu spielen und sich zugleich der Kommerzialisierung entgegenzustellen?

Da stellt sich die Frage, was man unter Kommerzialisierung versteht. Gerade im Fußball ist wirtschaftliche Unterstützung maßgeblich. Allerdings kenne ich kein Land, in dem es so läuft wie in Österreich. Ich kenne keinen FC T-Mobile München und auch kein Real Siemens Madrid. Diese Art der Kommerzialisierung, wie wir es erlebt haben, ist »Made in Austria«. Aber ich denke, es lassen sich Wege finden, auch ohne wandelnde Litfasssäule im Profibereich zu spielen und eine derartige Kommerzialisierung zu umgehen. Die Österreicher sind ja sehr einfallsreich, und ich denke, dass auch uns etwas einfallen wird. Aber es ist ein wesentliches Vereinsstatut, dass die Vereinsfarben und der Vereinsname unangetastet bleiben. Strukturelle Veränderungen kann es aber natürlich jederzeit geben.

Kofler war bei den Fans sehr beliebt. Befürchten Sie, dass sein Weggang Unmut unter den Fans auslösen könnte?

Befürchtungen habe ich nicht. Es wird sicher noch eine Erklärung von Gustl Kofler geben. Leider konnte ich bisher noch nicht persönlich mit ihm sprechen, da ich gerade erst aus dem Urlaub zurückkomme. Aber es ist sicherlich für unsere Fans nicht einfach, weil Gustl Kofler gerade in der ersten Zeit hervorragende Aufbauarbeit geleistet hat. Und dafür sind ihm sowohl die Fans, wie auch der Verein sehr dankbar.

Können Sie die Entscheidung von Gustl Kofler verstehen?

Selbstverständlich. Man muss sich ja immer selber hinterfragen. Und wenn man merkt, dass man die Mannschaft nicht erreicht, dann ist es das Beste aufzuhören. Gustl hat in einem Mannschaftsgespräch gemerkt, dass es zu viele Punkte gab, die zwischen ihm und der Mannschaft stehen, um konstruktiv weiter zu arbeiten und hat daraufhin trotz oder vielleicht gerade wegen seiner hundertprozentigen Hingabe für den Verein gesagt, dass es aufhören will.

Was werden Sie anders machen, wenn Sie die Mannschaft jetzt übernehmen?

Viel wird sich zunächst nicht verändern. Es spricht ja für den Trainer und seine Arbeit, dass er mit mir zusammen die Mannschaft so geformt hat, dass sie jetzt da oben steht. Dennoch sind kleine punktuelle Änderungen absolut notwendig. Ich werde einige Gespräche mit den Spielern führen und gewisse strukturelle Veränderungen vornehmen, um aus diesem doch negativen Ereignis wieder eine positive Grundlage zu schaffen.

Wie hat denn die Mannschaft auf den Rücktritt reagiert?

Die Mannschaft schweißt so was nur noch mehr zusammen. Die sind sich ihrer Situation bewusst und wenn ihnen der Verein egal wäre, dann wäre das bestimmt schon viel früher passiert. Von daher ist es eine wichtige Sache, dass die Mannschaft mitbekommt, dass die Entscheidungen nicht nur von Dritten getroffen werden. Mich macht es stolz, dass diese Mannschaft den Mumm hat, dem Trainer direkt entgegenzutreten. Der Vorstand und auch ich in meiner Position als sportlicher Leiter haben alles probiert und versucht, Brücken zu schlagen, aber es ging halt nicht mehr. Die Differenzen waren zu groß.

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Szewczyk baut der Austria eine Tribüne

Er war der Turm in der Abwehr der Salzburger Austria von 1996 bis 2003, am heutigen Samstag (16) jedoch trifft er auf seinen Ex-Klub. Für Roman Szewczyk ist es dennoch (fast) eine Partie wie jede andere. „Nur schöner, weil die Austria fantastische Fans hat.

Der Klub gehört eigentlich weiter hinauf. Aber schenken werden wir ihnen die Punkte deshalb auch nicht“, meinte der Pole vor dem vorentscheidenden Meisterschafts-Hit in der 1. Klasse Nord zwischen seinem FC Bergheim und den Violetten. Und weil sich die Bergheimer als gute Gastgeber zeigen wollen, hat die Mannschaft den Austria-Fans eine eigene Tribüne gebaut. Man überlässt ihnen auch die Parkplätze beim Schwimmbad „Bergxi“ samt einem eigenen Eingang.

Szewczyk hatte eigentlich schon seine Karriere beendet, doch weil er in Bergheim wohnt und sein Landsmann Adam Popowicz auf der Trainerbank sitzt, hat er sich zu einem Comeback überreden lassen. In der Vorwoche gelang ihm beim HSV per Freistoß wieder ein Traumtor. „So eines habe ich schon zwei Jahre nicht gemacht“, meinte er lächelnd. Trainer Popowicz hofft nur, dass seine junge Mannschaft angesichts der Rekordkulisse die Nerven behält. „Ich habe ihnen gesagt: Ihr habt nichts zu verlieren, ihr könnt an so einem Tag nur gewinnen.“

SN, 29.3.

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Salzburger Nachrichten, 31.3.08

Ein Schleindl und drei Punkte

Die Salzburger Austria gewinnt vor 1800 Fans das Topspiel der 1. Klasse Nord beim FC Bergheim und darf für die nächsthöhere Spielklasse planen.

Die Reste des Winters tauten neben dem Spielfeld schmutzig weiß vor sich hin, doch die lange Winterpause steckte den Akteuren noch kräftig in den Knochen. Nur mühsam kamen der FC Bergheim und Austria Salzburg im wohl schon vorentscheidenden Spiel in der 1. Klasse Nord aus den Startlöchern. Und auch der dritte Hauptdarsteller bei den Spielen der Violetten, die Austria-Fans, hatte seine Anlaufschwierigkeiten in Sachen Choreografie. Solche Spiele werden meist durch eine Sonderleistung entschieden und so war es auch Samstag: Zwei sehenswerte Tore von Mario Schleindl (12., 70.) machten beim 2:1-Sieg der Austria den zählbaren Unterschied aus.

Die Bergheimer waren an diesem Nachmittag nur wirklich 15 Minuten vorhanden: Nach Seitenwechsel, als Trainer Popowicz zwei Wechsel vornahm und in der Kabine wohl auch die richtigen Worte gefunden hat, marschierten die Gastgeber mutig nach vorn, brachten die Salzburger Hintermannschaft in Verlegenheit und markierten durch Mittendorfer (49.) auch den Ausgleich. Ansonsten machte man sich durch viele Fehlpässe – vor allem im Spielaufbau – das Leben selbst schwer. Schade, denn diese Mannschaft kann eigentlich mehr. Bester Bergheimer war Keeper Ifet Abidjanovic, der aus den ständigen Wortgefechten mit Salzburg-Fans offenbar den nötigen „Kick“ für eine Topleistung bezogen hat.

Die meisten der 1200 mitgereisten violetten Anhänger staunten übrigens nicht schlecht, als der sportliche Leiter Gerhard Stöger den im Herbst überragenden Mario Lenz zu Beginn auf der Bank ließ. Nur Stöger selbst verstand die Verwunderung nicht: „Wir haben 23 Spieler im Kader, von denen nur 16 auf den Spielbericht kommen und elf beginnen können. Und für die ersten elf Plätze haben sich im Training andere aufgedrängt.“

Dass nach dem Austria-Sieg beim ersten Verfolger und der zeitgleichen 1:3-Niederlage der Halleiner der Titelkampf gelaufen ist, will Gerhard Stöger auch nicht hören: „Die Meisterschaft ist lang und wir haben nächsten Samstag gleich das nächste Schlagerspiel gegen Hallein. Gelaufen ist da noch gar nichts.“

Krone, 31.3.08:

Kappen-Jagd als Highlight

Kurios verlief der Schlager in der 1. Nord zwischen Bergheim und Austria Salzburg, den der Leader dank zweier Schleindl-Treffer mit 2:1 für sich entschied: Bergheim-Goalie Ifet Abdijanovic lief mit einer Red-Bull-Kappe auf – die knapp 1.000 violetten Fans in seinem Rücken waren völlig aus dem Häuschen. Höhepunkt: Nachdem Abdijanovic seine Kopfbedeckung kurz vor der Pause im eigenen Tor abgelegt hatte, wurde sie eine sichere Beute des Austria-Anhangs.

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Die Austria beliebt zu scherzen

Polak hat nur "violettes Blut"

"Hickersberger: Schleindl ist für die EM ein Thema", titelte gestern die Homepage der Salzburger Austria. Natürlich ein Aprilscherz. "Da es am Wochenende so gut gelaufen ist, haben wir uns leicht getan", verrät Gerhard Stöger, der auch gleich versichert, bis Ende der Saison Trainer der Violetten zu bleiben. Als außersaisonale Aprilscherze empfindet er zwei Gerüchte, die seit Tagen in der Fußball-Szene die Runde machen: Etwa, dass der Verein auf der Trainersuche an Hans Krankl herangetreten sei. "Von der sportlichen Leitung aus kann ich das dementieren, aber bei uns gibt es halt so viele, die irgendetwas bewegen wollen", so Stöger. "Null Prozent" sind seiner Aussage nach auch an dem Gerücht dran, Miro Polak hätte schon bei der Austria unterschrieben. Er sei zwar ein Kandidat, "aber er hat einen bestehenden Vertrag in Puch, der längerfristig läuft, und er ist ein Fachmann mit der Tendenz nach oben".

Polak selbst betont, auf die Austria angesprochen: "Es ist ja bekannt, dass mein Blut violett ist, ich hatte bei der Austria meine schönste Zeit und halte von den Leuten dort sehr viel." Er sagt aber auch: "Ich weiß aber nicht, woher dieses Gerücht kommt, ich habe mit niemandem geredet." Dennoch könnte er sich freilich eine Zukunft bei der Austria vorstellen.

SVZ, Mittwoch, 2. April 2008

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Trainer stehen bei Violetten Schlange

Für die Nachfolge von Gustl Kofler werden bei der Salzburger Austria derzeit mit 18 potenziellen Trainern „Sondierungs- gespräche“ geführt.

Die Salzburger Austria steht nicht nur bei den Zuschauern hoch im Kurs – 1400 waren es am vergangenen Samstag beim 4:0-Heimsieg über Union Hallein. Nahezu täglich erhält die Vereinsführung Spieleranfragen. Und seit der Trennung von Gustl Kofler, der die Violetten nach ihrem Neustart mit einer unglaublichen Siegesserie in die 1. Klasse Nord geführt hatte, ist die Austria auch bei Trainern eine Topadresse.

Unzählige haben sich angetragen oder ihr Interesse über Dritte ausrichten lassen. 18 (!) davon haben es in die engere Auswahl geschafft. Gerhard Stöger, der sportliche Leiter und Interimstrainer der Austria, führt derzeit „Sondierungsgespräche“. „Das klingt sehr politisch. Es ist allerdings nicht alltäglich, dass der Ansturm auf einen 1.-Klasse-Verein so groß ist. Wir sind dankbar darüber und werden uns die Zeit nehmen, mit jedem Einzelnen persönlich zu sprechen“, sagte Stöger, der dennoch auf eine rasche Entscheidung drängt. Spätestens im Sommer soll der neue Austria-Coach seine Arbeit aufnehmen. Stöger wird dann wieder in die sportliche Administration zurückkehren und sich verstärkt um das Scouting und den Nachwuchs kümmern.

Auf der Namensliste der 18 Trainerkandidaten soll auch jemand stehen, der eine Bundesliga-Mannschaft gecoacht hat. Das allein sei aber nicht ausreichend, erklärte Stöger. „Das Gesamtpaket muss stimmen. Wir haben ein längerfristiges Konzept, werden aber keinesfalls einen Profitrainer engagieren.“ Die Kontakte gehen über Salzburg hinaus. Auch in Bayern und Oberösterreich ist Gerhard Stöger fündig geworden. Seine Aufgabe ist es nun, die Kandidaten zu filtern. Die Entscheidung, wer die Spieler der Salzburger Austria nach dem Aufstieg in die 2. Landesliga führen wird, trifft der Vorstand um Obmann Gernot Blaickner. Die Gerüchte, dass Lars Söndergaard (derzeit Trainer bei den Red Bull Juniors) zu den Violetten zurückkehren werde, dementierte Gerhard Stöger. „Lars wäre natürlich ein Traum, kommt für uns aber nicht in Frage, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt und in dieser Situation“, sagte der Interimstrainer. Währenddessen laufen auch mit der ASKÖ, dem Eigentümer der Sportanlage Maxglan, Verhandlungen über einen dritten Fußballplatz. Stöger: „Wir platzen schon aus allen Nähten. Ein weiterer Platz für unseren Nachwuchs wäre wünschenswert.“

SN, 8.4.08

Wahnsinn, dass wir soviele potentielle Trainerkandidaten zur Verfügung haben! :clap:

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SN, 22.4.08:

Mit drei Stürmern ins Cupglück

Es ist Cupzeit. Der Salzburger Fußball-Landescup geht in die entscheidende Phase. Heute, Dienstag, eröffnen Zell am See und Seekirchen (Zell, 19.30) das Viertelfinale. Am Mittwoch folgen die weiteren drei Partien. Dabei wollen in Maxglan zu erwartende 1000 Austria-Salzburg-Fans die Violetten beim Unternehmen Cupsieg stimmkräftig unterstützen. Interimstrainer Gerhard Stöger hat eine superoffensive Austria angekündigt.

Seekirchen-Trainer Markus Hoffmann redete gar nicht lange um den heißen Brei herum. „Ich erwarte einen klaren Sieg“, sagte der Coach des Westligisten. Dabei bestand zwischen dem Landescup und Seekirchen in den vergangenen Jahren keine innige Freundschaft. „Stimmt, viel gewonnen haben wir nicht. Daher wollen wir uns in diesem Jahr mit dem Titel schadlos halten. Meisterschaft hin, Meisterschaft her, ich will den Cuptitel und ich hoffe, meine Mannschaft sieht das genauso“, betonte Hoffmann, nachdem es in der Regionalliga in den vergangenen Wochen nicht nach Wunsch lief.

Tolle Cupstimmung wird am Mittwoch auf der ASKÖ-Anlage in Maxglan (18 ) herrschen. Die Austria will mit totaler Offensive im Heimspiel gegen Hüttschlag den Einzug in das Semifinale schaffen. „Lösbar“, meinte Trainer Gerhard Stöger und er denkt bereits einen Schritt weiter. „Bei etwas Losglück können wir auch das Finale erreichen.“ Und wie will Stöger den höherklassigen Gegner eliminieren? „Im Cup gibt es kein Taktieren. Meine fünf Stürmer brennen auf den Einsatz.“ Aus dem Quintett Mario Lenz, Mario Schleindl, Alexander Seywald, Lubomir Neubauer und Oliver Trappl werden drei Angreifer von Beginn an auf Torjagd gehen. Mittwoch: FC Hallein – Anif (19), ASV – Puch (18 ).

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Austria Salzburg - ein Leben lang !!!!

Basler Zeitung!

Die letzten wahren Fans

Fussball in Österreich ist eher speziell. Da verliert zum Beispiel Red Bull Salzburg die Meisterschaft – und ganz Salzburg feiert.

Zu Besuch bei den Fussballrebellen der salzburger Austria und ihren größten Widersachern. Von Michael Rockenbach, Philipp Loser

Aus, Schluss, vorbei- Die Millionentruppe Red Bull Salzburg gewinnt zwar das mässige Spiel gegen Austria Magna Wien, verliert aber die Meisterschaft. Mit einem Sieg sichert sich der Arbeiterverein Rapid Wien den Titel. In der Salzburger EM-Arena wird trotzdem gefeiert, Red Bull ist Lifestyle, Red Bull ist Fun.

Am selben Wochenende auf der ASK-Anlage in einem Salzburger Aussenquartier: 1200 Fans verfolgen die Sechstliga-Partie Austria Salzburg gegen USC Abersee. Leader Austria spielt miserabel, ist trotzdem hoch überlegen und gewinnt schliesslich mit 4:0. Das Stadion bebt. «Wer nicht hüpft, der is n Bulle», singt die violette Masse – wie nach jedem Sieg.

Der Hass sitzt tief: 2005 hat Red-Bull-Mitbesitzer Dietrich Mateschitz den SV Austria Salzburg gekauft. Er liess eine neue Arena bauen, holte bekannte Spieler und Berater, Kaiser Franz Beckenbauer etwa oder Oliver Kreuzer. Mit dem roten Bullen auf der Brust sollte Salzburg mindestens so stark werden wie Chelsea, Barcelona und Co. Vielen Fans waren die eigenen Farben aber wichtiger. Sie wollten ihr Team weiterhin in Violett sehen, so wie seit der Clubgründung 1933. 9000 Anhänger unterschrieben die Forderung, die Clubherren blieben hart. Zum Bullen passen nur weisse Shirts, sagten sie.

Da kam es zum Bruch. Der harte Kern der Fan-Szene gründete eine neue Austria mit den alten Clubfarben. Der Verein begann ganz unten und schaffte auf Anhieb den Aufstieg in die 6. Liga. Jetzt will er zumindest bis in die viertoberste Liga durchmarschieren.

AUS GANZ EUROPA: Erstklassig sind schon die Kontakte- Fans anderer Vereine lancierten 2005 in ganz Europa Solidaritätsaktionen, der Verein wurde zum Symbol der Fussballrebellen wider den Kommerz. Noch immer interessieren sich auch die Fans der ganz grossen Clubs für die Austria – jene von Liverpool oder Manchester United etwa, die versuchen, ihren Club von ausländischen Investoren zurückzukaufen. Und 2007 reisten gleich mehrere Busse aus Dortmund an – zu einem Auswärtsspiel im 700-Seelen-Dorf Perwang.

"Wir sind auf dem richtigen Weg", sagt Alex Hütter, Platz-Sprecher und Vorstandsmitglied der Austria. Im Gegensatz zu Red Bull, glaubt er: "Diesem Club fehlt die Seele. Für eine depperte Dose gibt doch kein Spieler sein Bestes." Er würde nie in die Bullen-Arena gehen. Den Journalisten aus Basel wünscht er trotzdem viel Vergnügen beim "Blick in die hässliche Fratze des Konsums"!

Tags darauf sitzen die Journalisten in der riesigen VIP-Zone der Bullen-Arena, es gibt unter anderem Brettljause vom Heurigen (eher deftig) und pochiertes Filet von der Lachsforelle (sehr fein), das Dessertbuffet ist an einem einzigen Spieltag kaum zu bezwingen. Gewaltig ist auch das Gedränge im VIP-Raum. In Salzburg scheint fast jeder zu den Schönen, Reichen und Erfolgreichen zu gehören.

Der Rest im Stadion ist Audi, Telekom und vor allem Red Bull. Im Gang zu den Sitzplätzen gibt es einen Red-Bull-Getränkeladen, einen Red-Bull-Shop und einen Red-Bull-Kiosk, dahinter prangt ein Red-Bull-Graffiti an der Wand. Die Marke Red Bull hat ihr Publikum auch in der Kulturstadt Salzburg gefunden. Es ist ein junges Publikum; viele Familien mit Kindern.

AB AUF DIE INSEL. Zumindest einer hat davon aber genug: Startrainer Giovanni Trapattoni verlässt Salzburg nach zwei Saisons und wird Nationalcoach von Irland. Weit weg vom Dosenfussball auf Kunstrasen wird der 69-Jährige auf schwer bespielbaren Terrains stehen und mit irischen Fussballhaudegen arbeiten.

Lesen Sie heute auf dem Blog der baz-Reisenden: So haben die Austria-Fans den Basilisk-Brunnen gefeiert: Basler Zeitung-Fotos!

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Der Meistertitel ist zum Greifen!

Mit Austria Salzburg, Wagrain und Grödig 1b steht ein Unterhaus-Trio unmittelbar vor dem Aufstieg.

Für drei Unterhaus-Teams ist der Aufstieg wahrscheinlich nur noch Formsache - der Meistersekt kann schon einmal eingekühlt werden.

Austria Salzburg (1. Klasse Nord) liegt nach Verlustpunkten bereits elf Punkte vor Verfolger Bergheim. Gewinnen die Violetten ihren Nachtrag gegen den Tabellen-Elften Taxham, fehlen zum Aufstieg in die 2. Landesliga Nord nur mehr zwei Siege.

"Wir können uns nur noch selber schlagen. Die Planungen für die nächste Liga laufen auf Hochtouren", meint Austria-Coach Gerhard Stöger. Des Weiteren steht man im Landescup-Halbfinale: "Ohne überheblich sein zu wollen: Wenn's läuft, können wir jeden besiegen." Die Austria ist also auf dem besten Weg zur Traum-Saison.

Kronenzeitung, 29. April 2008

Cup-Hit steigt am Geburtstag

Der Schlager im Salzburger Landescup steigt bereits im Halbfinale: Austria Salzburg empfängt den FC Hallein 04 – am Geburtstag des Trainers.

Halleins Trainer Eidke Wintersteller hatte sich in der Vorwoche nach der Cup-Sensation seiner Mannschaft (sie warf den Westligisten Anif im Elfmeterschießen hinaus) schon auf den Finalgegner festgelegt: Wintersteller wünschte sich die Salzburger Austria. Doch nun kommt es schon in der kommenden Woche (Mittwoch, 7. Mai) im Semifinale zum Cup-Schlager zwischen den beiden Klubs in Maxglan (18 ).

Im zweiten Semifinale empfängt der Sieger der Partie ASV gegen Puch die Mannschaft aus Zell am See. Sollte der Nachtrag zwischen ASV und Puch am heutigen Dienstag (18 ) neuerlich am angesagten Regen scheitern, dann würde die Partie am 7. Mai nachgeholt werden. Das Finale steht dann am 21. Mai an.

Doch für die heimischen Klubs ist das Semifinale das fast noch bedeutendere Spiel: Denn die beiden Finalisten stehen fix im nächstjährigen ÖFB-Cup. „Das ist natürlich unser großes Ziel, da wollen wir hin“, meinte Salzburgs Interimstrainer und Sportchef Gerhard Stöger, der nun einen klaren Geburtstagswunsch hat: Ein Sieg zu seinem 42er am kommenden Mittwoch.

50. Pflichtspielsieg noch in dieser Woche?

Kleines Statistikdetail zur Austria: Die Violetten haben seit der Neugründung 2006 bisher 52 Pflichtspiele (inklusive Landescup) gespielt. Dabei gab es erstaunliche 48 Siege, ein Remis und drei Niederlagen. Klappt es im Nachtragsspiel beim ASV Taxham am Donnerstag mit Sieg Nummer 49, kann der Jubiläumssieg schon im Heimspiel gegen den letzten verbliebenen Titelrivalen Obertrum (Samstag, 17) errungen werden.

Neues von der Transferfront: Der Westliga-erfahrene Mittelfeldakteur Helmut Rottensteiner (derzeit für Neumarkt in der Landesliga tätig) soll in der kommenden Saison Austria Salzburg verstärken. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden.

„Die Gerüchte habe ich auch schon gehört, aber für ihn ist ein Rückschritt in die 2. Landesliga wohl kein Thema“, meinte Stöger zu der Personalie zurückhaltend.

Salzburger Nachrichten, 29.04.2008

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Noch schlagen in Hofer zwei Herzen

Anif hat bereits das Ticket, aber noch nicht den Trainer für Westliga-Saison Nummer 2 gebucht

Als Aufsteiger den Westliga-Erhalt fixieren: Das gelang Anif zuletzt in der Saison 1989/90. Danach scheiterte man als Landesliga-Meister in den Spielzeiten 98/99 und 2003/04 mit diesem Vorhaben. Seit dem samstägigen 3:1 über Innsbrucker AC liegt man 17 Punkte vor Kundl und dem ersten Abstiegsplatz. Und das bei nur noch sechs ausstehenden Runden - das ist trotz Rechen-Theorie der Klassenerhalt. "Wir haben unser Ziel erreicht", sah es auch Anifs Obmann Heinz Seelenbacher. Ob zur Klasse auch der Trainer erhalten bleibt, ist noch offen. Denn Tom Hofer ist auch bei Austria Salzburg ein gefragter Mann, traf sich bereits mit Gerhard Stöger. Hofer kurz angebunden: "Anif ist mein erster Ansprechpartner."

Das Violett lockt und deshalb momentan zwei Herzen in Hofers Brust schlagen, weiß auch Seelenbacher: "Wir haben aber mit unserem Trainer alles ausverhandelt. Ich erwarte, dass er diese Woche bei uns verlängert." Nachsatz: "Außer die Austria schüttet ihn mit Geld zu."

Kronen Zeitung, 05.05.2008

Der Satz ist ja wirklich phänomenal.....

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