[Fußballwelt] WM-Studio II


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Gestern besprach der Stammtisch die Einzelheiten des WM-Studios.

Radenkos Kontakten – welcher Natur diese auch immer sein mögen – verdanken wir eine Großbildleinwand samt Ausrüstung. Daneben gibt es natürlich noch allerhand zu organisieren, gerade und vor allem im Hinblick auf die Gäste aus dem Dorf, die sich ansonsten nicht im Dunstkreis des Stammtischs bewegen. Ihnen gilt es ein positives Bild zu vermitteln. Radenko verspricht sich einiges von der Weltmeisterschaft.

Zuerst sprachen wir über die Dekoration im allgemeinen und den Fahnenschmuck im Besonderen. Eine WM ohne Fahnen ist unvorstellbar. Deshalb ist der neue Trainer beauftragt die Flaggen aller teilnehmenden Staaten bis Freitag zu besorgen. Sie werden das Vereinsheim schmücken und bleiben bis zum 9. Juli hängen. Rechts und links der Leinwand werden die Flaggen der spielenden Nationalmannschaften aufgehängt. Für die Kosten kommt Kreuz-Chen auf, die Vorbereitungsspiele der WM waren lukrativ.

Radenko Pecl wird versuchen kulinarische Köstlichkeiten aus den Teilnehmerstaaten anzubieten. Ein Versprechen, welches er schon einmal, vor zwei Jahren anlässlich der EM gab. Heraus kamen Schnitzel, deren Form mit viel Bier und Phantasie an die Umrisse des Landes erinnerten. Wir werden sehen, was er dieses Jahr draus machen wird.

Dann kam er zu einem Thema, welches ihm sichtlich unangenehm war. Es ging um die Verhaltensrichtlinien, die während der Weltmeisterschaft im Vereinsheim gelten sollen. Er verwies nochmals auf das Publikum, welches er während der WM erwartet, und da soll es gesitteter zugehen als sonst.

Für die Mitglieder des Stammtischs bedeute dies, dass sie sich in Zurückhaltung zu üben hätten. Er selbst will mit gutem Beispiel vorangehen und in Gegenwart von Frauen keine Witze, Anekdoten oder ähnliches erzählen, in denen ein Riemen, eine Rute oder etwas Artverwandtes eine Hauptrolle spielt. Viktor Schmidt-Riese möchte für die Dauer des WM-Studios auf seine Raben Hugin und Munin verzichten, bat der Kneipiers den Deutschen. Ihr Krächzen jagt den Kindern des Dorfes Angst ein. Außerdem muss er sein Beil, seinen treuen Begleiter auf allen Wegen zuhause lassen. Er wird es verkraften. Schwieriger wird es da schon beim neuen Trainer. Ihn bittet Pecl für die Zeit der Weltmeisterschaft, seine wuchtigen und teils doch sehr ordinären Analysen direkt im Anschluss an den Schlusspfiff vor versammelter Mannschaft zu unterlassen. Nicht jeder Gast hat es gerne mit Jungbrunzern, Triebtätern und ähnlichem zu tun. In der Tat kein wirklicher Eingriff in die freie Meinungsäußerung. G.s Ostergeschenk – der fahrender und gleichzeitig schießende Spielzeugpanzer – muss ebenfalls in der liebevoll errichteten Garage bleiben, und Kreuz-Chen ist gebeten, seinen missionarischen Wetteifer zu bändigen. Ich übrigens habe auf mein unkontrolliertes und an Jim mahnendes „-run- fight- run“ Gebrülle bei ausreichendem Alkoholkonsum zu achten. Auch dies mache den Kindern Angst, ließ Radenko gestern Abend verlautbaren.

Ob und wenn ja, wie lange diese Regeln und die Auflagen bestand haben werden ist fraglich. Die Generalprobe gestern Abend ging auf jeden Fall schief. Schmidt-Rieses Raben krächzten während er die Schneide seines Beil streichelte, der neue Trainer machte überall „Hurenbeidl“ aus, G. schoss mit seinem Panzer auf alles was sich bewegte und Kreuz-Chen nahm Wetten auf die Einhaltung der Verhaltensregeln an…

Dr. Artur Schienbein-Schützer

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