Welche Bücher lest Ihr?


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denn wer beichtet, der vermasselt
Mecki schrieb vor einer Stunde:

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Ken Follett Buch war mal wieder :love: Leider habe ich jetzt schon alle Bücher von ihm durch :( 

folletts jahrhunderttriologie kann man immer wieder lesen. ich habs schon mehrmals durch und bin immer wieder begeistert. 

ab heute hoffentlich die hexer-saga. hat nach der serie eh lange gedauert bis ich mich zum kauf durchgerungen hab. 

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Luise wächst im Westerwald auf. Ihr Vater kommt als Weitreisender nur fallweise zu Besuch, ihre Mutter betrügt ihn mit einem Eisdielenbesitzer. Ihre vom Rheuma geplagte Großmutter Selma wird heimlich vom Optiker begehrt, der sich seine Liebe nicht zu gestehen getraut. Selma träumt manchmal von einem Okapi und unglücklicherweise ist dies ein böses Omen: Nach jedem derartigen Traum verstirbt ein Dorfbewohner. Weiters pflegt Luise Beziehungen zum dem Alkohol verfallenen Palm, seinem Sohn Martin, der davon träumt ein berühmter Gewichtheber zu werden, zur abegläubischen Elsbeth und der griesgramigen Marlies.

Was chaotisch klingt wurde von Mariana Leky auf magische Weise zusammengesetzt. Die Autorin hat ein buntes Sammelsurium an schrulligen und etwas aus der Art gefallenen Dorfbewohnern geschaffen. "Was man von hier aus sehen kann" schildert das Leben und die Beziehungen dieser Dorfgemeinschaft über Jahrzehnte auf äußerst liebevolle Art.

Mit Lekys Protagonisten begibt sich der Leser auf eine Gefühlsachterbahnfahrt, der Autorin gelingt es meisterhaft eine Bindung zwischen den liebenswerten Figuren und dem Leser zu schaffen. Leky vermittelt mit viel Humor große Gefühle und hat so ein literarisches Meisterwerk geschaffen.

 

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  • 2 weeks later...
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Min Jin Lee schildert von 1883 bis 1989 über fünf Generationen die Familiengeschichte der koreanischen Familie Baek. Sunjas Vorfahren betreiben in der Nähe von Busan ein Logierhaus. Die Familie lebt zwar in ärmlichen Verhälrtnissen, kann aber zumindest die Grundbedürfnisse decken. Das ändert sich, als Sunja sich mit einem Yakuza einlässt: Von diesem geschwängert und entehrt bleibt ihr nur die Emigration nach Japan, wo die koreanische Minderheit diskriminiert und ausgebeutet wird.

Lees großartiges Familienepos beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Schicksal der Zainichi, jener koreanischen Minderheit in Japan, die selbst heute in dritter oder vierter Generation in Japan lebend, nicht über diesselben Bürgerrechte wie die Japaner besitzen. Eindrucksvoll schildert sie deren Überleben unter schwierigsten Umständen und ihr Streben nach Glück und Wohlstand am Rande der Gesellschaft. Lee beschränkt sich dabei nicht nur auf die Beschreibung der wirtschaftlichen Situation, Kernthema ist auch die innere Zerissenheit und Identitätsfindung der Zainichi, die sich weder zu Japan, noch zu einem der beiden Koreas zugehörig fühlen, aber auch von Japanern und Koreanern gleichermaßen abgelehnt werden. Der sich über 100 Jahre spannende Erzählbogen beinhaltet auch die markanten historischen Wendepunkte Ostasiens, so beschäftigt sich der Roman mit der Annexion und Kolonialisierung Koreas durch das japanische Kaisserreich Anfang des 20. Jahrhunderts ebenso wie mit dem zweiten Weltkrieg, dem Koreakrieg und dem Aufstieg Japans zu einer der führenden Wirtschaftsnationen.

"Ein einfaches Leben" ist ein niemals langatmiges Epos und eine beklemmende Mileustudie zu einem in Europa kaum bekannten Thema, welches inhaltlich und stilistisch auf ganzer Linie zu überzeugen versteht.

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"wir sind viel schwuler als ihr!"

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eine scheinbar biedere supermarkt-kassiererin mitte 50 findet in einer bananenschachtel 12kg kokain u beschließt, die drogen zu behalten - was logischerweise nicht ganz ohne konsequenzen bleibt. kurzweilige krimiunterhaltung, schönes erzählformat, perfekt für zwischendurch.

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70.000 jahre homo sapiens, detailliert jedoch lebendig erzählt u nach allen(?) aspekten aufbereitet - sei es biologie, religion, geld, soziologie. es wirkt alles schlüssig u nie überheblich, die (wenigen) mutmaßungen werden klar als solche deklariert.

bei den allermeisten büchern, die ich lese, mache ich kleine eselsohren bei den seiten, an die ich mich erinnern möchte: sei es, weil sie mir besonders gut gefallen, zum nachdenken angeregt oder zum lachen gebracht haben. in "sapiens" habe ich nach 50 seiten mit dieser methode aufgehört, weil ich bis dahin in fast jedes blatt ein eselsohr gemacht hatte.

ich weiß nicht, ob man dafür wissenschaftlich interessiert sein muss - aber mein persönliches buch des jahres.

bearbeitet von laugenstangerl

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Rohstoffknappheit,  Klimaerwärmung, Seuchen, Bioterrorismus und Kriege haben die alte Weltordnung zum Einsturz gebracht. Über die Weltbevölkerung herrschen große Agrarkonzerne, die mit genmanipulierten Lebensmitteln auf Kosten der darbenden Bevölkerung Gewinne scheffeln. Einzig Thailand widersetzt sich der neuen Ordnung: Beamte des Umweltministeriums achten penibelst darauf, dass das Saatgut nicht verunreinigt wird und das Königreich autark bleibt. Doch es zeichnet sich ein innenpolitischer Konflikt ab, als Handelsminister Akkarat aus privaten und ökonomischen Gründen eine Öffnung des Landes anstrebt und sohin den erfolgreichen Sonderweg gefährdet.

Mit "Biokrieg" hat Bacigalupi einen herausragenden Zukunfts-Roman geschaffen. Es dauert zwar etwas, bis sich der Leser an die vom Autor erfunden Begriffe betreffend Krankheiten der Zukunft, (fiktiver) historischer Ereignisse und genmanipulierter Schöpfungen sowie die häufige Verwendung von Thai-Begriffen gewöhnt hat, danach wird man aber mit einer ungemein spannenden und vor allem auch schlüssigen Dystopie belohnt. Bacigalupi schafft es, die bedrückend-düstere Endzeitstimmung greifbar zu machen. Sein Bild der Zukunft ist phantasievoll aber wohl durchdacht und überzeugt auch die packende und an Wendungen reiche Handlung. Gut gelungen ist Bacigalupi auch die vielschichtige Schilderung des Lebens im Bangkok der Zukunft, welches er in all seinen Facetten und voller Dramatik an Hand unterschiedlichster  Hauptprotagonisten darstellt, die er detailiert zu charakterisieren versteht. Bacigalupis Antwort auf die Frage, wohin grenzenlose Profitgier führen kann, ist jedenfalls eine der gelungensten dystopischen Romane der jüngeren Vergangenheit.

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Europaklassespieler

Wage mich an einen echten Ziegel heran, Peter Wilsons über 1100 Seiten dicke Abhandlung über den Dreißigjährigen Krieg. Gespickt mit unzähligen Statistiken, Karten von Schlachten, Personenregistern. Eine sehr farbige und lebendige Darstellung, hab knapp 300 Seiten hinter mir und wir sind noch nicht mal beim Prager Fenstersturz angelangt.

3806236283 - Der Dreißigjährige Krieg - Peter H. Wilson

Auch wenn das der Buchthread ist, das würde sich auch eignen für eine eigene, über mehrere Staffeln ziehende Serie. Mit Sean Bean als Wallenstein oder alternativ auch Peter Rapp...

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Ikal besucht auf der indonesischen Insel Belitung eine Muhammadiyah, eine ärmliche Dorfschule. Gemeinsam mit den idealistischen Lehrern und seinen Mitschülern - der titelgebenden Regenbogentruppe - kämpft er trotz aller Widrigkeiten für den Fortbestand der Schule.

Hiratas autobiographischer Roman ist ein Hochlied auf die Bildung in seiner ureigensten Form. Lehrern und Schülern geht es um die Erweiterung von Wissen und die Vermittlung von Werten, nicht so sehr um materiellen Profit aufgrund von Ausbildung. Die Protagonisten bilden trotz der Armut eine fröhlich-bunte Schicksalgemeinschaft verschiedenster Charaktere und Talente, welche die unterschiedlichen Völker Indonesiens vereint und dem Grundsatz "Gemeinsam sind wir stark!" trotz individueller Unterschiede zu Geltung verhilft.

Trotz einiger deprimierender Passagen, in denen Hirata die Armut der Inselbevölkerung und deren soziologisch-bedingte Ausweglosigkeit schildert, ist der Grundtenor des Romans ein durchwegs positiver. Er entführt den Leser in eine dem Europäer fremde Inselwelt, und verdeutlicht, dass sich trotz unterschiedlicher Möglichkeiten die Träume und Anlagen der dortigen Bevölkerung nicht besonders von jenen der westlichen Welt unterscheiden. Hirata öffnet damit einen Blick auf wahren Reichtum und innere Zufriedenheit. 

bearbeitet von schmechi

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Institut für genoppte Gurken

Gerade ausgelesen, der 2te Teil der Trisolaris Triologie. Der Dunkle Wald:

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Holy Fucking Shit, ist das geil. Der dritte Teil ist mir gerade gelierft worden, kanns kaum erwarten. Für SciFi Fans ein absolutes Muss!!!

Es ist allerdings nahezu unmöglich das Buch inhaltlich vorzustellen, ohne zu Spoilern, drum lass ich es hier auch bleiben :D

 

 

bearbeitet von Hakuna Matata Arena

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Der junge Adelige Jean ist Freund und Saufkumpane des Utrechter Fürstbischofs David und zugleich Ziehsohn des konservativen Klerikers Albert, welcher dem Stadtrat von Arras vorsteht. Als Mitglied dieses Rats erlebt er von 1458 bis 1461 zunächst den verheerenden Pestausbruch in der Stadt und hernach die Inquisitionsprozesse, welche als "Vauderie d'Arras" in die Geschichte eingegangen sind.

Szczypiorskis Ich-Erzähler Jean schildert episodenweise zunächst die Folgen der Quarantäne, welche nach dem Pestausbruch über die Stadt Arras verhängt worden ist. Hunger führt zu Verzwiflungstaten und Kannibalismus und schließlich einer Abkehr von Gott. Nach Beendigung der Ausnahmesituation beginnt der Rat der Stadt einen Sündenbock zu suchen und findet ihn zunächst in der jüdischen Gemeinde. Schließlich führen Denunziationen zu einer beispiellosen Hexen- und Ketzerjagd, welche erst durch das Einschreiten des Utrechter Fürstbischofs beendet wird.

Szczypiorski beleuchtet den menschlichen Charakter in Krisensituation auf äußerst pessimistische Art und Weise. Geprägt von seinen eigenen Unrechtserfahrungen während der Nazizeit werden seine Hauptprotagonisten von ehrenwerten Bürgern zu blutrünstigen, religiös-verblendeten Anklägern, die ohne Beweise aufgrund von unbestimmten Anschuldigungen willkürlich Todesurteile fällen. Szczypiorskis Roman prangert religiösen Fanatismus an und stellt Theismus und deistische Überlegungen gegenüber.

Jeans Monologe strotzen vor Allegorien und existenziellen Überlegungen. Manche davon überzeugen durch Klarsicht und Weisheit, andere weniger, weshalb sich der Leser zeitweise durch eine schwulstige Vielzahl allzu hochschweifender philosophischen Ausführungen kämpfen muss.

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Orlando wächst um 1970 im kleinen galicischen Bergdorf Brañaganda auf. Als jeweils zu Vollmond Frauen auf bestialische Weise ermordet werden, glauben die abergläubischen Dorfbewohner schon bald an die Untaten eines Werwolfs. Einzig Orlandos Vater will nicht an das Übernatürliche glauben und versucht, die Morde mit rationalen Methoden aufzuklären.

40 Jahre nach den Ereignissen blickt der Ich-Erzähler Orlande auf diese zurück und fesselt den Leser dabei von der ersten Seite an. Wie bereits bei seinem Erstling "Ende" gelingt es Monteagudo eindrucksvoll eine düstere, spannungsgeladene Athmosphäre zu schaffen. Auch die Beschreibung des ländlichen, archaischen Lebens in der galicischen Bergwelt zur Zeit des Franquismus überzeugt.

Monteagudos der Phantastik zuzuordnendes Werk überzeugt dennoch nicht auf der ganzen Linie, da es dank einiger Handlungssprünge viele Fragen offen lässt.

 

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  • 3 weeks later...
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1961: Seit über 30 Jahren regiert Rafael Leónidas Trujillo Molina die Dominikanische Republik mit eiserner Hand. Der Personenkult um den Diktator ist maßloß, seine Politik dringt tief ins Privatleben der Dominikaner ein, seine Grausamkeit aber auch seine grotesken Allüren und seine Unberechnebarkeit sind legendär. Doch sein Imperium wankt, da die OAS ein Embargo über die Insel verhängt hat und der Wirtschaft zusetzt. Auch die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten sind gestört, während die Opposition ein Attentat plant.

Vor diesem Hintergrund erzählt Vargas Llosa in mehreren, miteinander verflochtenen Handlungssträngen und Zeitebenen diverse Einzelschicksale und verknüpft diese zu einem die gesamte dominikanische Gesellschaft umfassenden Sittenbild der Epoche des Trujillismus. In genialer Weise schildert der Autor so aus der Sicht von Opfern, Erfüllungsgehilfen, Oppositionellen aber auch des Diktators selbst die geschichtlichen Ergeignisse und die privaten Gegebenheiten, die jenes dunkle Zeitalter der Dominikanischen Republik prägten.

Vargas Llosa behandelt in diesem großartigen historischen Diktatorenroman grundlegende philosophische Fragen wie die die Legitimität des Tyrannenmords oder den Konflikt zwischen positivem Recht und Gerechtigkeit. Der gut recherchierte Roman ist (trotz fiktiver Elemente) ein herausragendes Werk zur dominikanischen Zeitgeschichte und zudem von großem literarischen Stellenwert.

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